-
Verfahren und Einrichtung zum kernlosen Aufwickeln eines bandförmigen
Aufzeichnungsträgers Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum
kernlosen Aufwickeln eines band-förmigen Aufzeichnungsträgers, der beispielsweise
von einer Abwickelstelle über eine Bearbeitungsstelle zu einer Wiederaufwickelstelle
transportiert wird.
-
Allgemein ist bekannt, derartig bearbeitete Aufzeichnungsträger, z.D.
Journalstreiren, mittels einer Aufwickelvorrichtung auf einen massiven oder rohrähnlichen
Kern aufzuwickeln. Dieses allgemein angewandte Aufwickelverfahren hat den erheblichen
Nachteil, daß der Aufwickelkern und die Abwickelspule genau achsparallel laufen
müssen, damit kein schräges Aufspulen erfolgt. Ferner könnte eine als Einheit und
Zubehör gebaute Aufwickelvorrichtung nur unter Anwendung einer exakten Justage an
ein Gerät an- oder vorgebaut werden, aus dem der aufzuwickelnde Aufzeichnungsträger
austritt. Ein weiterer Nachteil ist bei den mit Spule oder Kern ausgerüsteten Geräten
der, daß zur Entnahme der aufgewickelten Spule entweder eine Seitenwand geöffnet,
eine Steckachse oder Steokwelle entfernt und sonstige Handgriffe ausgeführt werden
müssen, die mehr oder weniger zeitraubend sind.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Aufwickelvorrichtung für bandförmige
Aufzeichnungsträger zu schaffen, bei der die Nachteile der bekannten Einrichtungen.vermieden
werden,und daß die Aufwickelvorrichtung als Zubehörteil an Jedes beliebige Gerät
oder Anlage ansetzbar ist, um einen bandförmigen Aufzeichnungsträger aufzuwickeln,
wobei der aufgewickelte Aufzeichnungsträger aus der Aufwickeleinrichtung leicht
entnehmbar sein soll.
-
Die Erfindung löst die Aufgabe durch Anwendung eines neuen Verfahrens
zur kernlosen Aufwicklung des bandfdrmigen Aufzeichnungsträgers.
Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der freie Anfang des in die Wiederaufwickelstelle
transportierten Aurzeichnungsträgers im Aufwickelraum zuerst stirnseitig erfaßt
und entgegen der Einzugsrichtung umgebogen wird, wobei anschließend nacheinander
an mindestens drei auseinanderliegender.
-
Stellen das abgebogene Anfangsteil tangential von außen erfaßt und
nach innen aufgerollt wird.
-
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Einrichtung vorgesehen, mit
der der von einer Bearbeitungsstelle ankommende Aufzeichaungstrgger zuerst von einer
von einem Elektromotor angetriebenen Transportwalze und zugehörigen Papierandruckrollen
erfaßt und freibeweglich in einen Aufwickelraum gefördert wird, der aus mehreren
von dem Elektromotor angetriebenen Transport bahnen gebildet wird, die rahmenähnlich
den Aufwickelraum mit gleichbleibender Bewegungsrichtung rundum begrenzen. Ferner
ist vorgesehen, daß der freibewegliche Anfang des durch die Transportwalze eingeführten
Aufzeichnungsträgers mit seiner Stirnseite mit einer gegen die Einzugsrichtung beweglichen
Transportbahn stauend zur Anlage kommt, während der stirnseitigen Mitnahme durch
die Transportbahn umgebogen wird, um anschließend beim Weitertransport durch tangentiale
Anlage an mehrere Transportbahnen nach innen kernlos aufgerollt zu werden, wobei
mindestens zwei eine Ecke des Aufwickelraumes bildende Transportbahnen, die auf
einem gemeinsamen Träger gelagert sind, zum Aufwickelraum radial beweglich sind
und mittels Federkraft radial gegen den sich aufwickelnden Aufzeichnungsträger gezogen
werden. Als vorteilhafte Ausführung istJede Transportbahn als Riementib ausgebildet.
-
Das errindungsgem§Be Verfahren und ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens sind nachstehend beschrieben und in den Zeichnungen
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 die Seitenansicht der Aufwickeleinrichtung bei Beginn
der kernlosen Aufwicklung de Aufzeichnungsträgers;
Fig. 2 wie Fig.
1 während der kernlosen Aufwicklung; Fig. 3 eine Draufsicht auf die Aufwickeleinrichtung.
-
Zur kernlosen Aufwicklung eines bandrörmigen Aufzeichungsträgers 1
(Fig. 1), der von einer Abwickelstelle 2 zu einer Wiederaufwickelstelle transportiert
wird, wird verfahrensgemäß zuerst der freie Anfang la des Aufzeichnungsträgers 1
im Aufwickelraum 3 stirnseitig erfaßt und in die vorgesehene Aufwickelrichtung umgebogen;
beim Weitertransport durch tangentiale Berührungen an mehreren räumlich angeordneten
Stellen wird der Anfang la der Aufzeichnungsträger 1 zu einem Ring geformt, auf
den im weiteren Verlauf des Transportes der burzeichnungsträger 1 zu einer Rolle
aufgewickelt wird.
-
Eine beispielsweise Einrichtung zur Dtrrchrührung des vorstehenden
Verfahrens ist in den Fig. 1 bis 3 dargestellt und nachstehend beschrieben. Aus
den Zeichnungen ist ersichtlich, daß zwischen zwei SeltenwKnden 4 und 5 der Aufwickeleinrichtung
zwei Transportwalzen 6 und 7 gelagert sind, auf deren Antriebswellen 8 und 9 Zahnräder
lo bzw. 11 befestigt sind, die im Eingriff mit einem Zahnritzel 12 eines an der
Seitenwand 5 befestigten Elektromotors 13 stehen. Zwischen den Transportwalzen 6
und 7 ist ein Leitblech 14 angeordnet, das die Lücke zwischen den Transportwalzen
6 und 7 UberbrUckt.
-
Zur Erfassung des Aufzeichnungsträgers 1 sind der Transportwalze 6
zwei Papierandruckrollen 15 zugeordnet, die auf einer Achse 16 frei drehbar gelagert
sind. Die Achse 16 ist zwischen zwei Schenkeln 17 und 18 am freien Ende eines U-förmig
profilierten Klapprahmens 19 befestigt. Der Klapprahmen 19 ist ferner stumpfwinkelig
abgebogen und dient zweiseitig zur teilweisen Begrenzung des Aufwickelraumes 3,
der auch teilweise durch die Transportwalzen 6 und 7 und das Leitblech 14 begrenzt
wird.
-
Der lklapprahmen 19 ist am anderen Ende mittels Schrauben 19a auf
einer schwenkbaren Achse 20 befestigt, die in den Seitenwänden 4 uhr,( 5 gelagert
ist. An den äußeren Enden ist die Achse 20 mit
Je einem Hebel 21
versehen, dessen freies Hebelende mit einem Loch 22 versehen ist, in das eine gestellfeste
Zugfeder 23 eingehängt ist, die die Papierandruckrollen 15 unter Zwischenlage des
Aufzeichnungsträgers 1 fest gegen die motorisch angetriebene Transportwalze 6 drückt.
Der Klapprahmen 19 ist, wie in Fig. 1 und 2 gestrichelt dargestellt, entgegen dem
Uhrzeigersinn soweit aufklappbar, daß die Zugfeder 23 über den Drehpunkt der Achse
20 schwenkt. Dadurch wird eine Arretierung des Klapprahmens 19 in der geöffneten
Stellung erreicht.
-
Der den Aufwickelraum 3 fast zweiseitig begrenzende stumpfwinkelige
Klapprahmen 19 mit den Papierandruckrollen 15 ist gleichzeitig mit zwei hintereinander
liegenden Transportbahnen versehen, wobei die am freien Ende befindliche Transportbahn
aus einer auf der Achse 16 zwischen den Papierandruckrollen 15 gelagerten Schnurrolle
24 (Fig. 3) besteht, der eine weitere Schnurrolle 25 zugeordnet ist, die etwa in
der Abwinkelung des Klapprahmens 19 auf einer zwischen den Schenkeln 17 und 18 befestigten
Achse 26 gelagert ist. Die Schnurrollen 24 und 25 sind mit radialen Ringnuten 24'
und 25' versehen, die zur Aufnahme von Transportriemen 27 dienen, mit denen die
Schnurrollen 24 und 25 miteinander antriebsmäßig verbunden sind, wobei die Tiefe
der Ringnuten 24' und 25' kleiner ist als der Querschnittsdurchmesser eines runden
Riemens 27.
-
Zur Bildung einer anschließenden Transportbahn bis zum Gelenk des
Klapprahmens 19 ist die Schnurrolle' 25 mit einer mittleren dritten Ringnut 25"
versehen. Der Schnurrolle 25 ist auf der Gelenkachse 20 des Klapprahmens 19 eine
Schnurrolle 28 mit einer mittleren Ringnut 28'' zugeordnet. Ein Rundriemen 29 verbindet
die Schnurrolle 25 mit der Schnurrolle 28. Die Schnurrollen 24, 25 und 28 sind so
dimensioniert, daß das dem Aufwickelraum 3 zugekehrte niementeil 27' und 29' der
Riemen 7 und 29 stets über der Stirnkante 17', 18' der Schenkel 17 bzw.
-
18 (Fig. 1 und 2) liegen.
-
Des weiteren ist die Schnurrolle 28 mit zwei äußeren Ringnuten 28'
versehen, denen zwei Ringnuten 7' in der durch das Zahnrad 11 angetriebenen Transportwalze
7 zugeordnet sind. mittels zweier Riemen 30 ist die Schnurrolle 28 mit der Transportwelle
7 antriebsmäßig verbunden, so daß die Drehung der Transportwelle 7 über die Schnurrollen
28 und 25 auf die Schnurrolle 24 übertragen wird und die Riemen 27, 29 und 30 gleichzeitig
als Transportbahnen dienen. Zwischen der Transportwalze 7 und der Schnurrolle 28
ist ein den Aufwickelraum 3 begrenzendes Leitblech 31 derart angeordnet, daß das
dem Aufwickeiraum 3 zugekehrte Riementeil 30' stets freiliegt.
-
Auf der dem Ausgabegerät bzw. der Abwickelstelle 2 zugekehrten Seite
ist die Einrichtung ebenfalls mit einem Leit- und FUhrungsbLech 32 verstehen, dessen
Seitenbleche 32' die seithohe Führung des wiederaufzuwickelnden Aufzeichnungsträgers
1 übernehmen. Vor dem FUhrungablech 32 ist eine Umlenkrolle oder Umlenkteil 55 zwischen
dem hochgezogenen Teil der Seitenwände 4', 5' angeordnet. D s Umlenkteil 35 ist
in der Mitte mit einer radialen Aussparung 34 Versehen, in die eine kreisbogenförmige
Abbiegung 35 eines Schalthebels 36 eines elektrischen Schalters 37 für den Elektromotor
13 eintreten kann-.
-
Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende~: Der aus der Abwickelstelle
2 kommende Aufzeichnungsträger 1 wird über die Abbiegung 55 des Schalthebels 36
gelegt, der in Stellung der Fig. l, als entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt, über
den Schalter 37 den Elektromotor 13 eingeschaltet hat.
-
Dabei ist der -Klapprahmen 19 entgegen dem Uhrzeigersinn in die gestrichelte
Darstellung der Fig. 1 und 2 geschwenkt und durch die Zugfeder 23 in der geöffneten
Stellung arretiert, su daß der Anfang des AufzeichnungstrSgers 1 auf die Transportwalze
6 gelegt werden l:nn, die sieh bei eingeschaltetem Motor 13 in Pfeirichtung, d.h.
entgegen dem Uhrzelgersinn, dreht. Sohald-:r Klopprahmen 19 im Uhrzelgerslnn zugeklappt
wird, Uber-- reitet die Zugfeder 3 den Drehpunkt 20 des Klapprahmens 19
und
die Papierandruckrollen 15 drücken den Aufzeichnungsträger 1 gegen die Transportwalze
6, und der Anfang la des Aufzeichnungsträgers 1 gleitet huber das Gleitblech 14
zur Transportwalze 7. Beim weiteren Einzug wird durch den Riemen 30' der Anfang
la des Aufzeichnungsträgers 1 mit seiner Stirnkante gegen das Riementeil 29' gefördert,
dabei nimmt das Riementeil 29t den Anfang la des Aufzeichnungsträgers 1 mit und
biegt ihn im Uhrzeigersinn soweit um, daß das Riementeil'29' und anschließend das
Riementeil 27' am naehgesehobenen Aufzeichungsträger 1 tangential zur Anlage kommt.
Sobald der Anfang la durch die tangentiale Anlage am Riementeil 27' stirnseitig
zwischen den beiden Transportrollen 6 und 7 mit dem nachgezogenen Aufzeichnungsträger
1 zur Anlage kommt, wird er weiter umgebogen, und die erste Windung, wie in Fig.
1 dargestellt, ist in den durch die Transportwalzen 6 und 7, das Leitblech 14 und
die Riementriebe 27, 29 und 30 begrenzten Aufwickelraum 3 beendet.
-
Beim weiteren Aufwickeln des Aufzeichnungsträgers 1 auf die erste
Windung, die anfänglich eine ovale Form hat, verschwenkt entsprechend der Länge
des autgewickelten Aurzeichnungsträgers 1 der Klapprahmen 19 gegen den Zug der Feder
23. Das Wiederau£-wickeln des Aufzeichnungsträgers 1,der selbsttätig von der Abwickelstelle
2 zur Wiederaufwickeleinrichtung gefördert wird, erfolgt Jeweils nur dann, wenn
der Aufzeichnungsträger 1, wie Fig. 1 zeigt, in Bewegung und lose ist, damit der
Schalthebel 36 entgegen dem Uhrzeigersinn in die Einschaltstellung des Schalters
37 schwenken kann. Sobald die Abwicklung in der Abwickelstelle 2 unterbrochen wird,
strafft sich der Aufzeichnungsträger 1, wie in Fig. 2 dargestellt, und der Schalthebel
36 wird durch den sich straffenden Aufzeichnungsträger 1 im Uhrzeigersinn verschwenkt,
wodurch der Elektromotor 13 zum Stillstand kommt und die Aufwicklung unterbrochen
wird.
-
Ferner kommt zweckmäßiger Weise der Elektromotor 13 auch dann zum
Stillstand, wenn der Klapprahmen 19 in die geöffnete Stellung (gestrichelte Dlrstellung)
überführt wird, was in bekannter Welse durch einen nicht dargestellten Schalter
erfolgt,
der elektrisch in Reihe mit dem Notorschalter 37 liegt
und mittel- oder unmittelbIr durch den Klapprahmen 19 betätigt wird.
-
Bei geöffnetem Klapprahmen 19 kann die ohne Kern aufgewickelte Aufzeichnungsträgerrolle
lb nach oben aus der Aufwickelvorrichtung leicht entfernt werden, ohne daß irgend
welche Teile entfernt werden müssen.
-
Patent ansprüche