DE2156966A1 - Verfahren zum Färben oder Bedrucken von synthetischen Polyamiden - Google Patents

Verfahren zum Färben oder Bedrucken von synthetischen Polyamiden

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DE2156966A1
DE2156966A1 DE19712156966 DE2156966A DE2156966A1 DE 2156966 A1 DE2156966 A1 DE 2156966A1 DE 19712156966 DE19712156966 DE 19712156966 DE 2156966 A DE2156966 A DE 2156966A DE 2156966 A1 DE2156966 A1 DE 2156966A1
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Yves Poissy Rene (Frankreich). P
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Sandoz AG
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Description

fatenfanwälr«
p. W. Schalk, Dipi.-Ir.g. P. Wirth
Dip!. Ι'-ς- G. 'ν.=.·: ;-Hcrg
Dr. V. SJ■ ώ- '-Ο:.· ναι Jc
Dr. P. Wei.»hot Λ Di. D. Gudel
6 Frankfuri/M.,.Gr. Eschenheimer Sir, 351
SANDOZ A.G.
Basel / Schweiz
Verfahren 2um Färben oder Bedrucken von synthetischen Polyamiden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von synthetischen Polyamiden mit sulfonsäuregruppenhaltlgen oder mit gegebenenfalls substituierten sulfonsäureamidgruppenhaltigen Metallphthalocyaninfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man die gefärbten oder bedrukkten synthetischen Polyamide in einem alkalischen Medium nachbehandelt.
Die Nachbehandlung wird vorteilhaft bei einem pH-Wert von 8 bis 12, vorzugsweise jedoch bei einem pH-Wert von 10 und l?ei Temperaturen von SO0C bis 1200C, vorzugsweise bei 960C bis 10Q0C durchgeführt.
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Die Nachbehandlung kann unmittelbar nach dem eigentlichen Färben oder Bedrucken, bzw. nach dem Fixieren der Farbstoffe, in demselben Färbebad durchgeführt werden; man kann die Nachbehandlung aber auch nach dem Färben oder Bedrucken, bzw. nach dem Fixieren der Farbstoffe, in einem zweiten Färbebad durchführen.
k Das Färben oder Bedrucken kann nach den üblichen Methoden durchgeführt werden. Vorteilhaft werden aber solche Färbungen naehbehandelt, welche nach dem sogenannten Ausziehverfahren aus einer langen Flotte erhalten werden.
Beim Ausziehverfaliren wird das Färbegut zweckmässig bei einer Temperatur von 15-200C, dh. bei Raumtemperatur bis 8Ö-9O°C, vorzugsweise bei 20 bis 60°C in die Färbeflotte eingetragen, in etwa 15-60 Minuten auf die Färbetemperatur, dh. Kochtemperatur gebracht und während etwa I5 Minuten bis 2-3 Stunden gefärbt.
Die Färbetemperatur kann z.B. zwischen 60° und l40°C, z.B. 60° bis l40°C, vorzugsweise bis 13O0C betragen. Bei- Temperaturen über 1000C arbeitet man vorteilhaft in Druckapparaten (Färbeautoklaven). Der Färbeflotte können die üblichen Färbehilfsmittel zugesetzt werden, wie z.B. eine organische Säure, wie Essigsäure oder Ameisensäure oder Salze, wie z.B. Natriumsulfat.
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Man kann aber auch eine Färbung nachbehandeln, welche nach dem Klotzverfahren erhalten wurde. Beim Klotzverfahren verwendet man zweckmässig eine Klotzlösung, die ein säurebeständiges Verdickungsmittel·, z.B. Carubin (Johannisbrotkernmehl) z.B. in einer Menge von bis 10 g/l Klotzflotte enthält. Man kann auch koazervierende Mittel, wie sie beispielsweise aus den französischen Patentschriften l.JOl.W und 1,312,787 bekannt sind, einsetzen.
Die Klotzflotte wird zweckmässig auf einen pH-Viert von etwa 7 bis 4 eingestellt- Das Klotzen erfolgt vorteilhaft bei Raumtemperatur oder bei massig erhöhter Temperatur, z.B. bei 15 bis 6O0C; das imprägnierte Gut wird z.B. auf eine Flottenaufnahrae von 50 bis hOÖ % abgequetscht, gegebenenfalls zwischengetrocknet und der Farbstoff durch Dämpfen bei 93?-102°C, während 1 bis 20 Minuten oder bei 102° bis 1300C in überhitztem Dampf mit oder ohne Ueberdruck in 10 Sekunden bis etwa 5 Minuten fixiert.
Die Farbstoffe können auch mit Hilfe eines heissen Säurebades fixiert werden. Vorteilhaft führt man das mit der Färbeflotte imprägnierte Gut bei 80° bis .980C in das Säurebad ein, dessen pH-YJert z.B. zwischen 7 und 3 liegen kann. Es hat sich besonders bewährt, das Färbegut zunächst einer kurzen Dampfbehandlung zu unterwerfen, um den Farbstoff teilweise zu fixieren und dann die Farbstoff-Fixierung im lie is-
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sen Säurebad zu beenden.
Für das Bedrucken verwendet man eine Druckpaste, die neben den Farbstoffen ein Verdickungsmittel enthalten kann z.B. Johannisbrotkernmehl oder Gummi. Die Druckpaste wird mittels Schablonen oder Y/alzen aufgedrucktj der Druck wird, gegebenen--
falls zwischengetrocknet und der Farbstoff z.B. durch Dampfen in der für die Klotzflotte angegebenen Weise fixiert.
Als synthetische Polyamide kommen vor allem die Polykondensationsprodukte aus zweibasischen organischen Säuren, vorteilhaft aus organischen Carbonsäuren, z.B. Adipin- oder Sebacinsäure und Hexamethylendiamin oder aus u>-Aminoundecylsäure oderPoly-£-caprolactam in Frage,(z.B0 die synthetischen Polyamide 6, 66, 610, 11 und 6/66).
Die alkalische Nachbehandlung kann in wässeriger Lösung oder aber auch in einer wässerig-organischen Lösung in Gegenwart von Alkalicarbonaten oder Alkal!hydroxiden, wie Natrium- oder Kaliumcarbonat oder Natrium- oder Kaliumhydroxid durchgeführt werden. .
Mit Vorteil verwendet man beim Färben Kupferphthalocyaninfarbstoffe; man kann aber auch Kobalt-, Nickel-, Mangan-, Eisen- oder Aluminiumphthalocyaninfarbstoffe verwenden.
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Besonders gute Färbungen werden erhalten, wenn man wasserlösliche Kupferphthalocyaninfarbstof fe verwendet, die in 4-Stellung eine Sulfonsäuregruppe tragen und die keinen sogenannten reaktiven Rest enthalten.
Die verwendeten Farbstoffe sind bekannt. Sie können z.B. durch Kondensation von sulfonierten Phthalsäuren mit Phthalsäure oder Derivaten davon, gegebenenfalls durch Nachsulfonierung hergestellt werden. Sulfonsäureamidreste sind beispielsweise Alkyl- oder Arylsulfonsäureamidreste.
Das Färben von synthetischen Polyamiden mit Phthalocyaninfarbstof fen ist allgemein bekannt. Die alkalische Nachbehandlung von Phthalocyanin-Türkisblaufärbungen auf synthetischen Polyamiden war bisher nicht üblich und es ist überraschend, dass durch diese Nachbehandlung die erhaltenen Färbungen reiner und röter werden. Auch die Echtheiten, insbesondere die Lichtechtheit, werden verbessert. So wird beispielsweise die Lichtechtheit um rund 2 Punkte verbessert. ·
Aus der französischen Patentschrift 1313 698 ist es schon bekannt, Textilfasern u.a. aus synthetischen Polyamiden mit Kupferphthalocyaninfarbstof fen zu bedrucken, wobei zur Verbesserung
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der Anfärbbarkeit Aminoplaste verwendet werden, welche am Ende des Färbeprozesses durch saure Katalysatoren gehärtet werden. Nach der Fixierung (Härtung) wird das wie angegeben behandelte Textilgut bei leicht erhöhter Temperatur gewaschen, wobei das Waschwasser einen Alkalizusatz, z.B. Natriumkarbonat, enthalten kann. Demgegenüber ist das erfindungsgemässe Färbeverfahren nicht an die Anwesenheit und nachträgliche Härtung von Amino- W plasten gebunden und somit mit dem Färbeverfahren der französischen Patentschrift 1313 698 nicht zu vergleichen.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben,
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B e i s ο i e 1 1
Man behandelt .100 Teile texturiert.es Polyamid-β während I5 Minuten bei 70° mit einer Flotte, bestehend aus 4000 ■ Teilen Wasser,
0,5 Teilen eines hochsulfonierten Ricinusöles mit einem Sulfonierungsgrad von etwa 80 $
und 2 Teilen Natriumsulfat·
Hierauf setzt man dieser Flotte
0>9 Teile eines Produktes zu, welches durch Kondensation von 90 WoI Aethylenoxid und 1 Mol 35-Stearylaminopropylamin erhalten wird,
sowie 0,5 Teile Kupferphthalocyanin-3,^>4,4-tetrasulfon-
säure.
Alsdann erwärmt man das Bad innerhalb von 20 bis 50 Minuten gleichmässig auf 980 und kocht bis das Bad erschöpft iste
Darnach setzt man dem gleichen Bad Natriumcarbonat bis zu einem pH-Wert von 10 zu und behandelt das gefärbte Polyamid 15 Minuten lang.
Man erhält eine reine, lichtechte Tärkisblaufärbung. Ohne die alkalische Nachbehandlung ist die Färbung, grüner, trüber und die Lichtechtheit ist etwa 2 Punkte schlechter.
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Beisn-iel
Man behandelt 100 Teile texturiertes Garn aus Polyamid 66 (in Wickelform) in einem Zirkulationsfärbeapparat während 15 Minuten bei 70° in einer Flotte mit einem pH-Wert von "3,5 bestehend aus
* 2000 Teilen Wasser - '
" 1 Teil eines hoehsulfonierten Ricinusölc mit einem
Sulfonierungsgrad von etwa 80 %,
Hierauf setzt man dieser Flotte
0,9 Teile eines Produktes zu, welches durch Kondensation von 90 Mol Aethylenoxid und 1 Mol 2-Stearylaminopropylamin erhalten wird,
sowie 1 Teil Kupferphthalocv'anin-5,3,4J4-tetrasulfon-
säure·
Man erhitzt das Bad innerhalb von 20 Minuten auf 90° und alsdann langsam und gleichmässig auf 115°. Man färbt bei dieser Temperatur bis das Bad erschöpft ist. Hierauf wird das Bad auf 97° abgekühlt.
Nun stellt man den pH-Wert des Bades durch Zugabe von Natriumcarbonat auf 10 und behandelt die Färbung 20 Minuten lang bei 980.
Man erhält eine satte, reine Türkisblaufärbung von guter Lichtechtheit. Ohne die Alkalibehandlung ist die Färbung grüner, trüber und etwa 2 Punkte weniger lichtecht.
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Claims (5)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Färben oder Bedrucken von synthetischen
Polyamiden mit sulfonsäuregruppenhaltigen oder mit gegebenenfalls substituierten sulfonsäureamidgruppenhaltigen
Metallphthalocyaninfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet,
dass man die gefärbten oder bedruckten synthetischen
Polyamide in einem alkalischen Medium nachbehandelt.
2. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einem pH-Wert von 8 bis 12, bevorzugt von 10, nachbehandelt.'
3. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man bei Temperaturen von 90° bis 130 C, bevorzugt von 96° bis 1OO°C, nachbehandelt.
4. Verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Färben oder Bedrucken einen Kupferphthalocyaninfarbstoff verwendet, bevorzugt einen solchen, der in 4-Stellung eine -SQ Η-Gruppe trägt.
824/T064
5. Die nach den Verfahren gemäss Patentansprüchen 1-4 gefärbten oder bedruckten Textxlmaterialien.
Der Patentanwalt:
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DE19712156966 1970-11-26 1971-11-17 Verfahren zum Färben oder Bedrucken von synthetischen Polyamiden Pending DE2156966A1 (de)

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CH1755670 1970-11-26

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DE19712156966 Pending DE2156966A1 (de) 1970-11-26 1971-11-17 Verfahren zum Färben oder Bedrucken von synthetischen Polyamiden

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JP (1) JPS4842829B2 (de)
DE (1) DE2156966A1 (de)
FR (1) FR2115432A1 (de)
IT (1) IT941323B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4530924A (en) * 1977-03-25 1985-07-23 Ciba-Geigy Corporation Phthalocyanine compounds and anti-microbial use

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4530924A (en) * 1977-03-25 1985-07-23 Ciba-Geigy Corporation Phthalocyanine compounds and anti-microbial use

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FR2115432A1 (en) 1972-07-07
FR2115432B1 (de) 1974-06-21
IT941323B (it) 1973-03-01
JPS4711346A (de) 1972-06-05
JPS4842829B2 (de) 1973-12-14

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