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Experimentiertisch für Schulzwecke o. dgl.
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Die Erfindung betrifft einen Experimentiertisch für Schulzwecke o.
dgl. mit Anschlüssen bzw, Auslässen für Elektro-, Wasser-, Gas- und/oder Druckluftinstallation.
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Lehrerexperimentiertische in Fachräumen für Chemie, Physik etc. sind
seit langem bekannt. Sie enthalten Wasserbecken, Gasanschlüsse für Bunsenbrenner
sowie andere Versorgungseinrichtungen und sind wegen der hierfür erforderlichen
Zuleitungen fest mit dem Boden des jeweiligen Raumes verbunden, häufig auf diesem
aufgemauert.
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Sowohl die hohen für Schulbauten erforderlichen Investitionen als
auch die Erkenntnise moderner Pädagogik erfordern ein Höchstmaß an Flexibilität
einerseits beim Einsatz von Schulräumen, insbesondere Fachräumen, andererseits bei
der Zusammenarbeit zwischen Lehrer und Schüler. Die bisher bekannte immobile Ausbildung
und Anordnung von Experimentiertischen
in Fachräumen hat dieser
erstrebten Flexibilität enge Grenzen gesetzt. Sie entscheidend zu vergrößern, ist
die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Tisch verfahrbar
ausgebildet ist und am Tisch befestigte Steckdosen für Netz- undZoder Meßströme
sowie Armaturen für Wasserzu- und -ablauf, Gas undZoder Druckluft mittels flexibler
Leitungen mit dem jeweils einen Teil von Kupplungen verbunden sind, deren Gegenstücke
in Bodensteckdosen angeordnet sind und zum lösbaren Anschluß der flexiblen Leitungen
dienen. Auf diese Weise ist es möglich, bei Schulneubauten (oder auch Umbauten)
nicht nur die klassischen Fachräume, sondern auch andere Unterrichtsräume dem experimentellen
Unterricht zuzuführen.
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Denn es bedarf lediglich der Ausrüstung solcher Räume mit Zu- und
Ableitungen, welche an den gewünschten Stellen in Bodensteckdosen enden, welche
die Verwendung des Unterrichtsraumes für anderen als experimentellen Unterricht
nicht hindern, die Erteilung experimentellen Unterrichts aber zu jeder Zeit und
mit einfachen Mitteln ermöglichen. Es braucht lediglich der neue Experimentiertisch
in den Unterrichtsraum gefahren und dort an eine Bodensteckdose (bzw. deren mehrere)
angeschlossen-zu werden.
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Mit Hilfe des verfahrbaren Experimentiertisches können im übrigen
nicht nur Versuche außerhalb des Unterrichtsraumes vorbereitet und erst zum Unterricht
in diesen hineingefahren werden, sondern es ist ferner möglich, die Wanderung der
einzelnen Schulklassen durch die Fachräume zu vermeiden, weil die wesentlichen den
Fachraum ausmachenden Einrichtungen viel einfacher in die - entsprechend vorbereiteten
- Klassenräume gebracht werden können.
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Schließlich fördert der mobile Experimentiertisch die Anpassung an
das Unterrichtsgeschehen und damit den Lernerfolg, weil bei entsprechender Ausrüstung
der Räume das jeweilige Experiment am günstigsten Platz, beispielsweise einer bestimmten
Schülergruppe, durchgeführt werden kann, während sich andere Schülergruppen anderen
Aufgaben, gegebenenfalls an weiteren Experimentiertischen - in gleichermaßen räumlicher
Zweckmäßigkeit zuwenden können.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Tischoberseite in eine höhenverstellbare
Tischplatte und ein festinstaliertes Wasserbecken zu unterteilen. Dabei ist vorzugsweise
die Tischplatte auf dem Kolben eines Gaslifts befestigt.
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Die Variabilität des erfindungsqemäßen Experimentiertisches wird weiter
erhöht, wenn im Wasserbecken mindestens ein Auslaufstutzen mit Absperrhahn um eine
horizontale Achse aus einer aufgerichteten Arbeitsstellung in eine abgesenkte Ruhestellung
schwenkbar angeordnet ist. Wird kein Wasser benötigt, so schwenkt man den Auslaufstutzen
in das Wasserbecken hinein und kann dieses mit einer Platte abdecken.
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Jede Bodensteckdose hat vorzugsweise zwei teleskopartig gegeneinander
verschiebbare Seitenwandrahmen, deren Innenteil den abnehmbaren Deckel trägt, und
deren Außenteil mit dem Boden verbunden ist, welcher einen Ausschnitt hat, über
dem unterschiedliche Kupplungsteilträger befestigbar sind. Wenn man beispielsweise,
wie sich dies in der Regel empfehlen dürfte, getrennte Bodensteckdosen für Elektro-und
Nassinstallation vorsieht, dann können bis auf den Kupplungsteilträger gleiche Bodensteckdosen
verwendet werden. Dies verringert den herstellungsmäßigen Aufwand und läßt die Anlage
mehrerer Bodensteckdosen in einem Raum optisch ansprechend erscheinen.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine Ansicht des Experimentiertisches von der Lehrerseite
her; Fig. 2 eine Ansicht des Tisches von der gegenüberliegenden Schülerseite her;
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Experimentiertisch; Fig. 4 eine Ansicht der in Fig.
1 rechten und in Fig. 2 linken Schmalseite des Experimentiertisches Fig. 5 eine
Draufsicht auf eine geschlossene Bodensteckdose; Fig. 6 einen Querschnitt durch
die Bodensteckdose in zusammengeschobenem Zustand; Fig. 7 einen der Fig. 6 entsprechenden
Querschnitt durch die gleiche Bodensteckdose in auseinandergezogenem Zustand und
mit anderem Armaturenträger; Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Armaturenträger für
Elektroinstallation; und Fig. 9 eine Draufsicht auf einen Armaturenträger für Nassinstallation.
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Der in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Experimentiertisch 1 hat zwei
seitliche Korpusteile 2 und 3, welche auf gleichartige Sockelrahmen 4 aufgesetzt
sind. Oberseitig sind die Korpusteile 2 und 3 durch eine umlaufende Zarge 5 miteinander
verbunden, und zwischen den Korpusteilen ist auf der Schülerseite eine Platte 6
befestigt.
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Eine beispielsweise mit Edelstahl belegte Tischplatte 7 überdeckt
den größten Teil der Oberseite des Tisches 1.
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Sie ist unterseitig am Kolben 8 eines Gas lift 9 befestigt, welcher
an einem vertikalen Zwischenboden 10 verankert ist. Der Zwischenboden 10 ist mit
parallelem
Abstand von der Platte 6 zwischen den Korpusteilen 2
und 3 derart befestigt, daß der Gaslift 9 die Platte 7 mittig trägt. Durch Betätigung
des Gaslifts 9 mit Hilfe der Steuerstange 11 kann die Tischplatte 7 innerhalb des
Hubes des Gasliftes 9 in jede beliebige Höhenstellung bewegt werden.
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An einer Schmalseite des Tisches 1 ist neben der Platte 7 ein Wasserbecken
12 angeordnet. Es ragt durch die Zarge 5 hindurch bis in den Sockelteil 3, wie Fig.
1 erkennen läßt. Bei Nichtgebrauch läßt sich das Becken 12 durch einen Deckel 13
verschließen, welcher sich mit einer umlaufenden Wulst 14 auf einer entsprechend
umlaufenden Schulter des Beckens 12 abstützt. Im Becken 12 sind auf einem Rohrstutzen
15 zwei Auslaufstutzen 16 mit Absperrhähnen 17 um die horizontale Achse 50 des Stutzens
15 schwenkbar angeordnet. Sie enden in halbkreisförmigen Tüllen, welche nach unten
weisen, wenn die Auslaufstutzen 16 aus ihrer in den Fig. 1 und 3 gezeigten Ruhestellung
um 90 in eine senkrechte Betriebsstellung geschwenkt werden.
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An den Sockelrahmen 4 der Korpusteile 2 und 3 sind Räder 18 befestigt,
welche durch Betätigung von Hebeln 19 aus ihrer Ruhestellung in eine Wirkstellung
bewegt werden können. In der Wirkstellung läßt sich der Experimentiertisch 1 verfahren.
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Die Zarge 5 ist auf der Lehrer- und Schülerseite des Experimentiertisches
1 gegenüber der Front der Korpusteile 2, 3 und den Rändern der Platte 7 sowie des
Beckens 12 zurückversetzt, so daß die auf ihr befestigten Armaturen 20 für Druckluft
und die Armaturen 21 sowie 22 für Gas nicht vorspringen. An den übrigen Flächen
der Zargen 5 sind auf der Lehrer- und Schülerseite (nicht dargestellte)
Steckdosen,
Steuereinrichtungen, Kontrolleuchten etc.
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für den elektrischen Teil der Ausrüstung des Experimentiertisches
1 angeordnet. Hierfür sind die Ausfräsungen 23 vorgesehen.
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Durch den Korpusteil 3 sind flexible Leitungen 24 für die Gaszufuhr,
25 für die Wasserzufuhr und 26 für den Wasserablauf vorgesehen. Eine weitere Leitung
für die Druckluftzufuhr ist in Fig. 1 nicht erkennbar. An den freien Enden der flexiblen
Leitungen sind jeweils Kupplungsteile befestigt, von denen in Fig. 1 nur das Kupplungsteil
27 der Schlauchleitung 24 und das Kupplungsteil 28 der Ablaufleitung 26 zu sehen
sind.
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Die Elektrozuleitungen sind durch den Korpusteil 2 des Tisches 1 geführt,
in dem überdies ein Transformator an-.
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geordnet ist. Die flexiblen Elektrozuleitungen sind durch die strichpunktierten
Linien 29 in Fig. 4 angedeutet.
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Sie enden in einem Steckerteil 30, welches den Kupplungsteilen 27
und 28 auf der Naßinstallationsseite entspricht.
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Im Korpusteil 2 ist überdies noch ein Schubfach 31 untergebracht.
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Die Gegenstücke zu den Kupplungsteilen 27, 28 und den nicht dargestellten
Kupplungsteilen sowie den Steckern 30 für die Elektroanschlüsse befinden sich in
Bodensteckdosen 31, die in den Fig. 5 bis 9 dargestellt sind.
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Jede Bodensteckdose 31 hat zwei ineinander vertikal verschiebbare
Seitenwandrahmen, von denen der äußere Rahmen 32 mit Befestigungspratzen 33 im Boden
versehen ist und den Bodenteil 34 der Steckdose trägt. Der Innenrahmen 35 gleitet
mit Schlitzen 36 auf Gewindebolzen 37. Auf diese geschraubte Muttern 38 dienen zur
Arretierung der jeweils erforderlichen Auszugshöhe des inneren Rahmens 35.
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Der innere Rahmen 35 trägt ferner eine Konsole 38 welche einen lösbaren
Deckel 39 trägt. Eine Moosgummidichtung 40 verhindert das Eindringen von Staub und
Feuchtigkeit im geschlossenen Zustand der Bodensteckdose.
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Ein Kupplungsteilträger 41 ist über einem Ausschnitt 42 im Bodenteil
34 befestigt. Dieser Bodenteilträger kann verschieden ausgebildet sein (Fig. 8 und
9) und entweder (unter Zwischenschaltung einer Dichtung 43 wie in Fig. 7) den Ausschnitt
42 nach unten hin abschließen oder (wie in Fig. 6) eine zusätzliche Wanne 44 halten,
welche der Unterbringung unter den Kupplungsteilträger ragender Teile der Kupplungsarmaturen
dient.
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Der in Fig. 8 dargestellte Kupplungsteilträger dient dem Anschluß
von Leitungen für elektrischen Netzstrom sowie für Meßströme und für Kraftstrom.
Die Gegenstücke 45, 46 und 47 zu den (in Fig. 4 nur angedeuteten) flexiblen elektrischen
Leitungen, welche am Experimentiertisch 1 befestigt sind, sind auf dem Kupplungsteilträger
41 angeordnet und schließen bei Verbindung mit den entsprechenden Kupplungsteilen
des Experimentiertisches diesen an die unterirdisch zugeführten Versorgungs- und
Meßleitungen an. Entsprechendes gilt für die Gegenstücke 48 und 49 auf dem in Fig.
9 dargestellten Kupplungsteilträger 41 für die Naßinstallation. Das Gegenstück 48
wird im Betrieb mit dem Kupplungsteil 28 des Wasserablaufes verbunden, während die
Gegenstücke 49 die Kupplungsteile 27 etc. der Wasser-, Gas- und Druckluftleitungen
aufnehmen.