DE2152723C3 - Verfahren zu der Herstellung von Stickstoffmonoxyd - Google Patents
Verfahren zu der Herstellung von StickstoffmonoxydInfo
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- C01B21/26—Preparation by catalytic or non-catalytic oxidation of ammonia
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu der Herstellung von Stickstoffmonoxyd, indem man Ammoniak
und molekularen Sauerstoff bei erhöhter Temperatur in Anwesenheit eines kobaltoxydhaltigen Katalysatorsystems
mit einander in Kontakt bringt.
Bei der Herstellung von Salpetersäure, bei der von Stickstoffmonoxyd ausgegangen wird, kann das Stickstoffmonoxyd
in der Weise gebildet werden, daß Ammoniak mit molekularem Sauerstoff aus einem
sauerstoffhaltigen Gas, insonderheit mit Sauerstoff aus der Luft, verbrannt wird.
Zur Zeit werden als Katalysator noch häufig Platin-Rhodium-Netze verwendet. Infolge der Umkristallisation
des Platins treten Platinverluste auf und läßt die mechanische Festigkeit dieser Netze stark nach, so
daß sie bereits nach kürzerer Zeit ersetzt werden müssen. Der hiermit verbundene finanzielle Aufwand
und auch der durch den Ausbau der Netze bedingte Produktionsausfall wirken sich dabei sehr nachteilig aus.
Es ist schon längst bekannt (siehe z. B. die Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie, 1963, Band
323, Seiten 90—91), daß für obige Reaktion auch Kobaltoxyd als Katalysator eingesetzt werden kann.
Eine diesbezügliche Untersuchung hat ergeben, daß nur die Anwesenheit von CO3O4 die Reaktion zu Stickstoffmonoxyd
veranlaßt. Wenn das Kobaltoxyd in Form von CoO vorliegt, entstehen Stickstoff und Lachgas, was zu
beträchlichen Verlusten führt. Vorbedingung für eine in befriedigender Ausbeute verlaufende Umsetzung von
Ammoniak und molekularem Sauerstoff in Stickstoffmonoxyd bei gesteigerter Temperatur in Anwesenheit
eines kobaltoxydhaltigen Katalysatorsystems ist deshalb, daß das Katalysatorsystem die Struktur von CO3O4
beibehält.
Aus »Gmelins Handbuch der Anorganischen Chemie«,
8. Auflage, 1932, Teil A, System Nr. 58, ist es bekannt, das der Temperaturbereich, in dem sich aus
CO2O3 Kobaltoxyd bildet,oberhalb 9000C liegt, während
in der bereits genannten »Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie« 1963, Band 323, Seite 92, eine
Arbeit von Sazaki angeführt wird, in der eine Temperatur oberhalb 980° C genannt wurde.
Dieser für den Wirkungsgrad der katalytischen Reaktion nachteilige Obergang von C03O4 in CoO
wurde im eigenen Labor in einer Hochtemperaturkamera röntgenographisch näher untersucht Es wurde dazu
eine Co3O«-Probe in einer inerten Atmosphäre mit
10VoL% Sauerstoff eingehend geprüft Es zeigte sich dabei, daß bei Erhöhung der Temperatur das C03O4 bei
890 bis 900° C völlig in CoO überging. Beim Kühlen in derselben Atmosphäre wurde das gebildete CoO
dahingegen erst bei 840 bis 8500C wieder zu CO3O4
oxydiert so daS unter diesen Umständen das therniodynamische Gleichgewicht bereits bei 840°C auf der Seite
des C03O4 liegt
Beim Gebrauch von CO3O4 als Katalysator zu der
Herstellung von Stickstoffmonoxyd aus Ammoniak und molekularem Sauerstoff wird deshalb eine Katalysatortemperatur
bis zu 8500C und vorzugsweise von 675 bis 750° C gewählt Bei letztgenannten niedrigen Temperaturen
läßt die Wirksamkeit des Katalysators jedoch immer noch langsam nach. So kann ein Wirkungsgrad
von anfangs 76% nach mehrwöchigem Dauerbetrieb auf 75% und noch niedriger absinken. In Anbetracht der
Lage des Gleichgewichts zwischen CO2O3 und CoO kann dieser Aktivitätsrückgang nicht auf die Bildung
von CoO zurückgeführt werden, was wohl der Fall ist, wenn bei einer Temperatur von 8500C und höher
gearbeitet wird.
Es wurde nunmehr gefunden, daß der Wirkungsgrad bei der Bildung von Stickstoffmonoxyd auf Ammoniak
und molekularem Stickstoff in Anwesenheit eines Co304-haltigen Katalysatorsystems wieder schnell auf
den ursprünglichen Stand zurückgebracht werden kann, wenn man zwischenzeitlich den Ammoniakgehalt des
aufgegebenen Ammoniak und molekularen Sauerstoff enthaltenden Gemisches herabsetzt. Die Zeitdauer
dieser zwischenzeitlichen Herabsetzung des Ammoniakgehalts im zugeführten Gasgemisch wird gewöhnlich
1 bis 10, und vorzugsweise 2 bis 5 Minuten betragen können. Diese nur über eine sehr kurze Zeitspanne
stattfindende Erniedrigung des Ammoniakgehalts muß den normalen Prozessgang nicht unbedingt nachteilig
beeinflussen, weil nur die absolute Produktion vorübergehend verringert wird. Im Falle einer Parallelschaltung
mehrerer Reaktoren kann außerdem die Ammoniakzufuhr jedesmal eines der Reaktoren gedrosselt werden.
Abhängig vom Ammoniakgehalt im Aufgabegemisch kann das gewünschte Resultat dadurch verwirklicht
werden, daß dieser Gehalt zwischenzeitlich um 1 bis 10 Vol.°/o vorzugsweise um etwa 5 Vol.% verringert
wird. Ein bis unter 90% zurückgegangener Wirkungsgrad bei der Bildung von Stickstoffmonoxyd kann auf
diese Weise in kürzester Zeit auf 95% und noch höher zurückgebracht werden.
Die Erfindung wird anhand eines Beispiels erläutert.
Ein rohrförmiger Reaktor war gefüllt mit einer CO3O4-Katalysatormasse in Form von Bröckchen zur
Grosse von 1 bis 2 mm. Durch die Katalysatormasse wurde ein aus 1 Volumenteil Ammoniak und 9
Volumenteilen Luft bestehendes Gasgemisch geführt. Die Durchsatzleistung betrug dabei 100 000 Liter Gas je
Liter Katalysator je Stunde. Die Temperatur des Katalysatorsbett war 7500C.
Anfangs betrug der Umsetzungsgrad bei der Bildung von Stickstoffmonoxyd 96%. Nach z-veiwöchigem
Dauerbetrieb war dieser Wirkungsgrad auf 75% zurückgegangen.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wurde die Ammoniakzufuhr völlig eingestellt. Nach 2 Minuten
wurde die Ammoniakzufuhr wieder aufgenommen und
es zeigte sich, daß ein Umsetzungsgrad von 87% erreicht werden konnte Wurde im obigem Fall die
Zufuhr von Ammoniak 5 Minuten lang auf die Hälfte zurückgebracht, so zeigte sich, daß nach Wiederaufnahme
der ursprünglichen Ammoniakzufuhr der Wirkungsgrad von 96% wieder erreicht wurde.
Claims (3)
1. Verfahren zu der Herstellung von Stickstoffmonoxyd,
indem man Ammoniak und molekularen Sauerstoff bei erhöhter Temperatur in Anwesenheit
eines kobaltoxydhaltigen Katalysatorsystems mit einander in Kontakt bringt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ammoniakgehalt des aufgegebenen. Ammoniak und molekularen Sauerstoff
enthaltenden Gasgemisches zwischenzeitlich herabgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitdauer dieser zwischenzeitlichen Erniedrigung des Ammoiakgehalts des aufgegebenen
Gasgemisches 1 bis 10 min, vorzugsweise 2 bis 5 min, beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ammoniakgehalt des
aufgegebenen Gasgemisches zwischenzeitlich um 1 bis IOVol.%; vorzugsweise um etwa 5 Vol.%
herabgesetzt wird.
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