DE2151457C2 - Verwendung eines pulverförmigen Hydrochlorids eines N-Alkylpolyalkylenpolyamins als Haftzusatz in Erdbodenbelägen - Google Patents
Verwendung eines pulverförmigen Hydrochlorids eines N-Alkylpolyalkylenpolyamins als Haftzusatz in ErdbodenbelägenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines pulverförmigen Hydrochlorids eines N-AJkyl-polya)kyJenpolyamins
als Haftzusatz in ein Kohlenwasserstoffbindemittel und mineralisches Material enthaltenden Erdbodenbelägen,
beispielsweise für freie Plätze und nachgiebige Straßendämme, Straßen, Parkplätze und Flugplätze,
die in der Regel aus innigen Gemischen von Splitt, Schotter (Kiesel) und sonstigen mineralischen Stoffen
mit Bitumen oder Teer oder anderen Kohlenwasserstoffbindemitteln bestehen.
Zur Herstellung von Erdbodenbelägen werden in der Regel mineralische Materialien und Bindemittel verwendet,
die entweder getrennt oder gleichzeitig auf die Unterlage aufgebracht werden. Wenn das Bindemittel
und die mineralischen Materialien getrennt aufgebracht werden, handelt es sich bei ersterem im allgemeinen um
eine wäßrige Bitumenemulsion von Normaltemperatur, deren Emulgiermittel ein Aminohydrochlorid ist, das die
Rolle eines Haftzusatzes spielt. Derartige Emulsionen sind nicht nur bekannt für ihre gute Beständigkeit,
sondern auch für schnelles Brechen in Bitumen und Wasser beim Kontakt mit den mineralischen Stoffen
und für die Haftung, die sie dem Bitumen gegenüber den mineralischen Materialien verleihen. Wenn bei diesem
Verfahren das Bitumen in Form von Verschnittbitumen (einem mit Kerosin oder Steinkohlenöl fließfähig
gemachten Bitumen) aufgetragen wird, ist es üblich, dieses vorher mit einem Zusatz zu versehen, bei dem es
sich um ein Amin in Form einer in Wasser oder in einem Lösungsmittel löslichen Base handelt.
Bei dem Verfahren, bei dem die mineralischen Materialien und das Bitumen gleichzeitig aufgebracht
werden, werden die mineralischen Materialien von dem Bitumen umhüllt. Da diese Umhüllung mit einer
wäßrigen Emulsion in der Kälte oder mit Verschnittbitumen bei mäßiger Temperatur durchgeführt wird, sagi
man, daß kalte oder lauwarme Umhüllungen vorliegen. Wenn diese Umhüllung mit Bitumen durchgeführt wird,
das nicht durch Emulgieren, sondern durch Erwärmen auf eine höhere Temperatur fließfähiger gemacht
worden ist, und wenn außerdem Materialien verwendet werden, die selbst erwärmt sind, so sagt man, daß warme
Umhüllungen vorliegen. Im Falle der kalten oder lauwarmen Umhüllungen ist es gelungen, durch
Einarbeitung eines Amins oder einer kationischer: Verbindung eine zufriedenstellende Haftung zu erzielen.
Im Gegensatz dazu hat man im Falle der warmen Umhüllungen bisher vergeblich versucht, durch Zugabe
von Aminen oder kationischen Verbindungen eine verbesserte Haftung zu erzielen. Die bisher verwendeten
Haftzusätze sind nämlich empfindlich gegenüber den in dem Bindemittel enthaltenen sauren Bestandteilen
(Naphthensäuren, Phenole), wenn man das Bindmitiel bei einer 120°C übersteigenden Temperatur damit
ί versetzt. Die Verwendung derartiger Hafizusätze in
Bindemitteln, die eine Lagerung bei hoher Temperatur erfordern, ist daher nicht möglich.
Dies gilt auch für die aus der deutschen Auslegeschrift 10 63 515 und der britischen Patentschrift 8 59 207
ίο bekannten Haftzusätze, bei denen es sich um Gemische
aus gleichen Teilen eines kationenaktiven Amins und eines höhermolekularen Alkohols bzw. um Aminsalze,
die durch Mischen einer organischen Monocarbonsäure mit einem Diamin hergestellt worden sind, handelt.
υ Aufgabe der Erfindung ist es daher, Haf'zusätze zu
finden, welche die gewünschte haftverbessernde Wirkung in Erdbodenbelägen der obengenannten Zusammensetzung
ergeben und sich beim Kontakt mit dem Bindemittel auch bei erhöhten Temperaturen, beispiels-
jo weise bei einer Temperatur von 200° C, innerhalb von 48
Stunden nicht zersetzen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst werden kann durch Verwendung
eines pulverförmigen Hydrochlorids eines N-Al-
:. kyl-polyalkylenpolyamins der nachfolgend angegebenen
Formel als Haftzusatz. Diese Verbindungen weisen eine weit höhere haftverbessernde Wirkung auf als die
Basen, von denen sie abgeleitet sind, und besitzen eine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit.
ic Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines
pulverförmigen Hydrochloride eines N-Alkyl-polyalkylenpolyamins der Formel
R - [NH - (CH2)3]3 - NH2 · 4HCI
r.
r.
worin R einen aliphatischen Rest mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere 16 bis 18 Kohlenstoffatomen,
bedeutet,
als Haftzusatz in ein Kohlenwasserstoffbindemittel und 4(i mineralisches Material enthaltenden Erdbodenbelägen.
Die erfindungsgemäß verwendeten pulverförmigen Hafizusätze vermitteln den Erdbodenbelägen der
vorstehend angegebenen Zusammensetzung, in die sie eingearbeitet werden, eine weit bessere Haftverbesserung
als die bisher verwendeten Haftzusätze und sie zeichnen sich außerdem dadurch aus, daß sie sich beim
Kontakt mit dem Bindemittel auch bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise in der Größenordnung
von 20O0C, nicht zersetzen. Obgleich sie ;n pulverförmiger
Form vorliegen, sind sie dennoch in der Lage, sich in dem Bindemittel innerhalb kürzester Zeit vollkommen
homogen zu verteilen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verwendet man den erfindungsgemäß eingesetzten
Haftzusatz in einer Menge zwischen 0,3 bis 0,6 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Bindemittels.
Der erfindungsgemäß verwendete Haftzusatz kann in reinem Zustand oder verdünnt mit anderen Pulvern, die
als Ballaststoffe dienen, in das Bindemittel eingearbeitet werden, wobei vorzugsweise der Haftzusatz mit dem
Bindemittel gemischt wird, bevor es mit dem mineralischen Material in Berührung gebracht wird. Er kann
aber auch im Moment des Mischens des Bindemittels mit dem mineralischen Material in die Mischung
eingearbeitet werden.
Sowohl das Bindemittel als auch das mineralische Material werden vorzugsweise vor der Herstellung der
Mischung erwärmt, wobei das Bindemittel zweckmäßig
auf eine Temperatur von mindestens 120° C gebracht
wird.
Die mit den erfindungsgemäß als Haftzusatz verwendeten pulverförmigen Hydrochloriden erzielbaren Effekte
in bezug auf die Verbesserung der Hafteigenschaften der Erdbodenbeläge, in die sie eingearbeitet werden,
gehen aus den nachfolgend beschriebenen Haftfestigkeitsversuchen hervor.
Man mischt 10 kg Quarzsplitt einer Teilchengröße von 8 bis 12 mm mit 0,5 kg Verschnittbitumen einer
Viskosität von 200 Sekunden, gemessen bei 25°C nach der französischen Norm NF-T 66 005, das vorher auf
1100C erwärmt worden ist Man gibt zu Beginn des
Mischens den Haftzusatz in den in der nachfolgenden Tabelle I angegebenen Mengen zu.
Man läßt anschließend die Umhüllung stehen bis zum Abkühlen auf Umgebungstemperatur, bringt sie dann in
kaltes Wasser, das man mit einer Temperaturerhöhungsgeschwindigkeit
von etwa 5° C pro Minute zum
lü Sieden bringt. Nach Sminütigem Halten beim Sieden
kühlt man auf Umgebungstemperatur ab. Die Konzentrationen der angegebenen Haftzusätze sind diejenigen,
bei denen nach 5minütigem Sieden und anschließendem Abkühlen auf Umgebungstemperatur ein vollständiger
Überzug (Bedeckung) oder ein nahezu vollständiger Überzug auf der Oberfläche des Splitts durch dai
Bitumen beibehalten wird. Wie der Versuch 1 zeigt, führt das Fehlen eines Haftzusatzes zu praktisch keiner
Bedeckung (Überzug). Die Versuche 2 und 3 zeigen, daß bei Verwendung von bereits bekannten Haftungszusätzen,
wie z. B. N-Fettamin oder dem Hydrochlorid von N-Fettamin, nur dann ein akzeptables Ergebnis erhalten
wird, wenn Mengen von wesentlich mehr als 1% verwendet werden. Die Versuche 4 und 5 zeigen die
überlegene Wirksamkeit des erfindungsgemäß verwendeten Hydrochchlorid-Haftzusatzes im Vergleich zu
den bereits bekannten Haftzusätzen.
Versuch Bezeichnung des z.uge-
Nr. gehenen Haftzusatzes
Formel Zur Bedeckung
erforderliche
Konzentration,
bezoger sufdas
Bindemittel
erforderliche
Konzentration,
bezoger sufdas
Bindemittel
(in Gew.-%)
N-Fettamin*)
Hydrochlorid von
N-Feltamin
N-Feltamin
N-Fett-tripropylenletramin
Hydrochlorid von
N-Fett-tripropylcn-
tctraniin
R-NH2
R-NIl1 HCl
R-[NH-(CH2H]3NH2
R-[NH -(CH2),],NII, · 4IKI
R-[NH -(CH2),],NII, · 4IKI
Keine Bedeckung
>1
>1
0,6
0,2
0,2
*) auf Basis von natürlichem Talg, bestehend .'.u 70"/,. aus Kellen mit 18 C-.Momen und zu 30% aus Ketten mit Ki C-Atomen.
Bezüglich des Vergleichs der thermischen Reständig- 160° C, so daß die Temperatur eine abbauende Wirkung
keiten wurden gleichfalls Versuche durchgeführt, deren ausüben kann, zu unterwerfen. Mit den auf diese Weise-Ergebnisse
in der folgenden Tabelle II angegeben sind behandelten Bindemitteln wurde der weiter oben
Der Test bestand darin, ein Bindemittel mit Haftzusatz beschriebene Haftfestigkeitstest durchgeführt,
drei Tage lang der Einwirkung einer Temperatur von -,o
drei Tage lang der Einwirkung einer Temperatur von -,o
Versuch Bezeichnung des zuge-
Nr. gebenen Haftzusatz.es
Formel
N-Fettamin*)
Hydrochlorid von
N-Fettamin
N-Fettamin
R-NH2
R-NH, · HCl
R-NH, · HCl
Konzentra tion, bezogen auf das Binde mittel |
Bedeckung der Ober fläche dc- Splitts |
(Gew.-"/„) | |
- | 0% der Oberfläche |
1,8 | 15% der Oberfläche |
1,8 | 20% der Oberfläche |
Fortsetzung
Versuch
Bezeichnung des zugegebenen Haftzusatzes
Korme!
Konzentra- Bedeckung
lion, bezogen der Ober-
fjf das Binde- fläche des
mittel Splitts
N-Fett-polypropylenpolyamin
Hydrochlorid von
N-Fett-polypropylen-
poiyamin
R-[NHiCH2H]3NH1
R-[NH-(CH:)3],NH: · 4 HCi
·) vgl. Tabelle I.
Wie man sieht, wird neben der Verbesserung des Haftvermögens eine sehr hohe thei.nische Beständigkeit
erzielt. Diese Ergebnisse zeigen die deutlich erhöhte Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendeten
pulverförmigen Hydrochlorid-Haftzusätze im Vergleich zu den bekannten Haftzusätzen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Hydrochloride
0,6 | 80% der |
Oberfläche | |
0,3 | 95% der |
Oberfläche |
können rein oder gemischt mit Mineralpulvern, wie z. B. Kalk. Kieselerde oder Calciumchlorid, verwendet
werden. Der Gehalt an Mineralpuiver kann zwischen 0 und 99,5%, bezogen auf das reine Hydrochloric!,
variieren. Häufiger verwendet man Mischungen, die 25 bis 75% Mineralpulver enthalten.
Claims (2)
1. Verwendung eines pulverförmigen Hydrochlorids eines N-Alkyl-polyalkylenpolyamins der Formel
R - [NH - (CH2)3]3 - NH2 · 4HCl
worin R einen aliphatischen Rest mit 8 bis 21
Kohlenstoffatomen bedeutet,
als Haftzusatz in ein Kohlenwasserstoffbindemittel und mineralisches Material enthaltenden Erdbodenbelägen.
als Haftzusatz in ein Kohlenwasserstoffbindemittel und mineralisches Material enthaltenden Erdbodenbelägen.
2. Verwendung des Haftzusatzes nach Anspruch 1 in einer Menge zwischen 0,3 und 0,6 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Bindemittels.
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