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Pulverförmiger mineral ischer Füllstoff Es ist bekannt, das Zusammenbacken
von körnigen Düngemitteln, insbesondere von Ammoniumnitraten, dadurch zu verhindern,
daß man auf diesen DUngemitteln Aminoverbindungen oder oberflächenaktive Stoffe
versprUht oder. daß man sie mit mineralischen Fullstoffen umhüllt, wie pulverförmige,
natürliche Kreide oder oberflächlich mit einer Fettsäure behandelte Kreide.
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Die Behandlung mit Aminoverbindungen oder oberflächenaktiven Stoffen
besteht darin, daß auf die Kdrner dieser Menge mittel äußerst geringe Mengen dieser
Stoffe aufgesprüht werden0 Der Anteil der aufgesprühten Mittel liegt in der Größenordnung
von 1 bis X Teilen pro 10.000 Teile des Düngemittels. Diese Behandlung ist sohwierig
durchzuführen, unangenehm, gefährlich und mit großen Kosten verbünden, wenn man
vcn verdünnten löaungen ausgeht.
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Die durch UmhüIlen mit verschiedenen pulverfdrmigen Stoffen, insbesondere
natUrlichen oder obeflächlich mit einer Fettsäu@e behandelten Kreiden, erzielte
Schutzwirkung gegen
Klumpenbildung erweist sich nicht immer als
ausreichend und hat außerdem den Nachteil, daß sie eine Quelle zur Staubbildung
bei der Handhabung darstellt. Diese Staubbildung wird noch verstärkt, wenn man eine
Kreide verwendet, die oberflächlich mit Fettsäure behandelt worden ist0 Man kann
außerdem die das@Zusammenbaeken verhindernden Wirkungen von mineralischen, pulverförmigen
Feststoffen, wie natürlichen oder an der Oberfläche mit Fettsäure behandel ten Kreiden
und die Wirkungen von Aminen oder oberflächenaktiven Stoffen kombinieren, wenn man
die Teilchen des Füllstoffes mit einem Amiti oder mit oberflächenaktiven Stoffen
umhüllt. Die auf die Kreide aufgetragene Menge an Amin oder oberflächenaktiven Stoffen
kann beispielsweise 0,2 bis 2 %, je nach dem gewünsehten Ergebnis, betragen.
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Auf diese Weise erhält man zwei spezielle Wirkungen: Eine Schutzwirkung
gegen das Verbacken, die größer ist als die Summe der durch getrennte Anwendung
eines jeden der Bestandteile erzielte Schutzwirkung0 Eine ausgezeichnete Verteilung
des Amins oder des oberflächenaktiven Stoffes und daher eine erhöhte Wirksamkeit
dieser Stoff, die es ermöglicht, die verwendete Menge herabzusetzen.
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All4erdings hat diese Behandlung, die mit einem Amin oder einem oberflächenaktiven
Mittel durchgeführt wird, zur Folge, daß die Staubbildung gegenüber der durch Verwendung
von natürlicher Kreide erhaltenen Staubbildung noch verstärkt wird.
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Ziel der Erfindung ist es daher, diese Nachteile zu ver meiden und
die Staubbildung während des Umhüllens von körnigen Düngemitteln mit pulverförmigen
mineralischon Füllstoffen und während der Handhabung von so umhüllten
Düngemitteln
merklich zu verringern.
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Erfindungsgemäß soll außerdem die Empfindlichkeit pulverförmiger mineralischer
Füllstoffe gegenüber der Luftfeuchtigkeit verringert werden, die gewirken kann,
daß der Feuchtigkeitsgehalt einer Kreide bis 0,5 % und selbst 1 ffi und eines Kaolintons
auf 1 % und sogar auf 2 % ansteigt Gegenstand der Erfindung ist d'aher ein pulverförmiger
minerallscher, natürlicher oder synthetischer Füllstoff, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß er ein Öl oder Wachs in fein verteilter Form enthält.
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Die verwendeten pulverförmigen Füllstoffe können natürliche Füllstoffe
oder solche Produkte sein, die an der Oberfläche mit einer Fettsäure behandelt worden
sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur behandlung von pulverförmigen mineralischen,
natürlichen oder synthetischen Füllstoffen ist dadurch gekennzeichuet, daß man in
dem Füllstoff eine geringe Menge eines als oder Wachses dis pergiert.
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Dieses Öl oder Wachs kann ein wachsartiges Kohlenwesserstoffmaterial
vom Typ Vaselin oder Paraffin, ein microkristallines Wachs oder ein natUrliches
Wachs e'in und besitzt mindestens einen Rest, der 12 bis 17 Kohlenstoffatome enthält
(einen Lauryl-bis-Stearylrest). Diese Be handlung bewirkt eine Verringerung der
Staubbildung und gestattet gleiohzeit@g eine festere Bindung der Füllstoffes an
die Teilchen des Düngemittels, wodurch gleichzqitig eine maximale Wirksamkeit gewährleistet
wird. Durch diese Behandlung wird außerdem die Feuchtigkeitsaufnahme der so behandelten
Füllstoffe verringert.
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Der erfindungsgemäßen Behandlung können pulverförmige mineralische,
natürliche oder an der Oberfläche mit einer Fettsäure behandelte Füllstoffe unterworfen
werden. Bei Verwendung eines mit einer Fettsäure behandelten Füllstoffs, kann die
erfindungsgemäße Behandlung sowohl später als auch gleichzeitig mit der Fettsäurebehandlung
durchgeführt werden.
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Die erfindungsgemäße Behandlung mit einem Ö1 oder einem wachsartigen
Material kann außerdem mit der vorher beschriebenen Behandlung des gegebenenfalls
mit einer Fettsäure behandelten Füllstoffs mit einem Amin oder einem oberflächenaktiven
Mittel kombiniert werden, welche die Antiback-Eigenschaften erhöhte. Diese Behandlung
mit einem Ö1 oder einem wachsartigen Material kann vor, nach oder gleichzeitig mit
der Behandlung mit dem Amin oder dem oberflächenaktiven Stoffdurchgeführt werden.
Auf diese Weise werden die Antiback-Eigenschaften der mineralischen pulverförmigen
Stoffe, insbesondere natürlicher oder oberflächelich mit Fettsäure behandelter Kreiden
und der Amine oder oberflächenaktiven Stoffe mit der zusätzlichen VerdUnnungswirkung
des Öls noch besser kombiniert und das Auftreten von Flugstaub nahezu vollständig
vermieden.
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Das erfindungsgemäß in dem Füllstoff dispergierte bl-oder wachsartige
Material wird in einer Menge von etwa 0,2 bis 4 ffi angewendetO der Im Fall/VerwendUng
eines Öls, kann dieses ein Kohlenwasserstoff, ein ettöl, oder ein Harzöl sein. Als
Kohlenwasserstoffe können aliphatische, zum Teil aromatische oder Vollständig aromstische
oder naphthenische Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
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Das verwendete wachsartige Material kann ein Kohlenwasserstoffwachs
vom Vaselintyp, vom Paraffintyp oder ein microkristallines Wachs sein, oder man
kann als Wachse von natürlichen Fetten abgeleitete Wachse, d.h0 Wachse verwenden,
die mindestens einen Rest mit 12 bis 17 Kohlenstoffatomen aufweisen. (Lauryl-bis-Stearylreste).
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Die erfindungsgemäß behandelten pulverförmigen Feststoffe können neben
Kreide und Ton, mineralische Füllstüffe jeder Art sein, wie Caleiumearbonate, Taicum,
fossile Kieselsäuren, zerkleinerte Kieselsäuren, zerkleinerter Schiefer, Bariumsulfate,
Dolomit und alle anderen mineralischen Produkte, die naeh ihrer Zerkleinerung als
mineralische Füllstoffe verwendbar sind.
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Die Erfindung betrifft außerdem körnige Düngemittel, insbesondere
Düngemittel auf Basis von Ammoniumverbindungen, die durch Umhüllen mit den erfindungsgemäßen
Füllstoffen gegen das Verbacken stabilisiert sind.
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Die Erfindung wird nachstehend durch die Beispiele beschrieben: Beispiel
1 Eine Vorher zerkleinerte und getroeknete Kreide wird in eine Mühle eingeführt,
um sie bis zu einer mittleren Korngröße in der Größenordnung von 2 Mi@ron zu vermahlen.
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Auf die so erhaltene Kreide werden folgende Komponenten aufgesprüht:
1 % eines Amins wie beispielsweise Stearylarnin oder Stearylaminacetat (unter den
Bezeichnungen NORAM SH und NORAMAC SH der Société des Produits Chimiques d'Auby
im Handel erhältlich).
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1 eines Öls, wie ein Paraffinöl, das zum Teil aromatische
und
zum Teil naphthenische Bestandteile enthält (NUSO 9o der Société Esso-Standard)
oder ein leichtes Harzöl mit einer Viskosität nach Engler von 2 bei 20° (HLM-Öl
der Société Résiniques et Terpéniques).
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Die Behandlung besteht aus zwei Verfahrensschritten: lo) Aufsprüh@en
des oder der. aktiven Produkte auf dIe Kreide, 2.) behandeln der Kreide, auf die
der aktive Stoff oder die aktiven Stoffe aufgesprüht wurden, in einer Mühle.
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Das Amin und das Öl können gleichzeitig oder nacheinander auf der
Kreide verteilt werden. Im letzteren Fall nimmt man zwei aufeinanderfolgende Behandlungen
vore Die so behandelte Kreide gestattet es, einen wirksamen Schutz eines körnigen
Düngemittels gegen das Verbacken zu gewährleisten und hält außerdem den Grad der
Staubbildung bei einem weit geringeren Wert, als er mit Kreide oder mit einer mit
1 % Stearylaminaeetat behandelten Kreide erhalten wird. Das Umhüllen des Düngemittels
mit dem Füll stoff erfolgt anschließend unter üblichen Bedingungen, beispielsweise
mit einer Füllstoffmenge im Bereich von o,5 bis 5 %.
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Beispiel 2 Die in Beispiel l beschriebene Behandlung wird unter den
selben Bedingungen auf einen Kaolinton angewandt. Dabei wird jedoch das Öl durch
ein wachsartiges Material, wie Vaselin, ersetzt. Der so behandelts Ton wird ebenfalls
zum Umhüllen von körnigen Düngemitteln verwendet.
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Zum Nachweis des Fortschritts der Erfindung wurden Vergleichsversuche
zur Staubbileung mit erfindungsgemäß behandelten
Füllstoffen und
mit unbehandelten Füllstoffen durchgeführt. Diese Versuche wurden in folgender Weise
vorgenommen: loo g des pulverförmigen, mineralischen Stoffes werden in eine 1 Liter-Flasche
eingeführt. Nach heftigem Schütteln mit der Hand (30 Mal in 30 Sekunden) öffnet
man den Deckel und mißt die Zeit, während der Staub austritt.
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Es wurden außerdem Versuche zur Feuchtigkeitsaufnahme in einer Atmosphäre
mit 9o % relativer Feuchtigkeit sowie Versuche zur Bestimmung der Benetzbarkeit
mit Wasser durchgeführt (die Benetzbarkeit wurde definiert als der prozentuale Anteil
des pulverförmigen Stoffes, der durch Wasser benetzt wurde, bezogen auf die Gesamtmenge
des in einer Entflockungsturbine +) mit Wasser verrührten pulverförmigen Stoffes).
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Diese Versuche führten zu folgenden Ergebnissen: +) turbine défloculeuse
Staubbildung Feuchtig- Benetzbarkeit |
keitsauf- |
pro nahme in in |
Sekunde % % |
gewöhnliche 60 bis 70 0,12 100 |
Kreide |
Kreide + Fett- 110 " 120 0,11 30 bis 40 |
säure |
Kreide + Amin 120 " 130 0,08 35 " 45 |
Kreide + Öl 0 0,11 30 " 40 |
Kreide + Amin 30 " 30 0,07 20 " 30 |
+' Ök |
Kreude + Wachs 10 " 20 0,06 25 " 35 |
Kreide + Amin |
+ Wachs 20 " 30 0,05 15 " 25 |
Staubbildung Feuchtigkeits- Benetz- |
aufnahme in barkeit |
pro |
in |
Sekunde |
Kaolinton llo bis 120 2,30 loo |
Kaolinton + 170 bis 190 o,9o 50 bis 60 |
Amin |
Kaolinton + 55 bis 65 1,40 85 bis 95 |
Öl |
Kaolinton + 60 bis 70 1,20 15 bis 25 |
Öl + Amin |
Kaolinton + 50 bis 60 1,05 lo bis 20 |
Wachs |
Kaolinton +.Amin 40 bis 50 o,85 6 bis 8 |
+ Wachs |