DE2149186B2 - Verfahren zur Herstellung von Trocken-Schüttgut durch Quetschen und Mahlen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Trocken-Schüttgut durch Quetschen und MahlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Trocken-Schüttgut durch Quetschen und Mahlen
und gegebenenfalls gleichzeitiges Trocknen, bei welchem das zu quetschende Gut zusammen mit bereits
gequetschtem Gut in kontinuierlichen Eingabe- und Austragsströmen in eine Quetschanlage eingeführt bzw.
aus dieser ausgetragen wird und welches Einrichtungen zur Regelung des Füllgrads der Quetschanlage durch
Regelung entweder des Eingabe- oder des Austragsstroms verwendet. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf das Quetschen von Erz für die Herstellung von Erz-Pellets, obgleich die Erfindung
nicht hierauf beschränkt ist.
Das üblicherweise als Charge für Hochöfen verwendete klumpen- bzw. agglomeratförmige Erz wird
heutzutage in immer größerem Maß durch gebrannte Pellets ersetzt. Es hat sich herausgestellt, daß bei
Verwendung dieser Pellets die Kapazität des Hochofens -höht werden kann, während sich gleichzeitig die
erforderliche Koksmenge senken läßt. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Pellets große
Gleichförmigkeit der Gestalt sowie ausreichende Festigkeit und Porosität besitzen.
Zur Erzielung von Pellets mit den vorgenannten Eigenschaften hat es sich als notwendig erwiesen, diese
aus sehr feinem Erzpulver bzw. Erzmehl herzustellen, das auf ausreichend feine Korngröße gemahlen worder,
ist, wobei das Mahlgut außerdem große Gleichförmigkeit in der Korngrößenverteilung besitzen muß. Es hat
sich gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn ein Trocken-Quetschverfahren angewandt wird,
bei welchem große Sorgfalt angewandt wird, um einen regelmäßigen und gleichmäßigen Ablauf des Quetschvorgangs
zu gewährleisten. Unter anderem hat es sich in
4'· dieser Hinsicht als Faktor von großer Bedeutung
erwiesen, daß der Füllgrad der angewandten Quetschanlage, die üblicherweise aus einer Kugelmühle besteht,
auf sehr konstantem Wert gehalten wird. Zu diesem Zweck ist es wiederum erforderlich, daß mindestens
~m einer der der Quetschanlage zugeführten oder aus ihr
ausgetragenen Gutströme gegenüber den anderen, der Anlage eingegebenen oder aus ihr ausgetragenen
Gutströmen genau eingestellt bzw. geregelt wird. Frühere Bemühungen zur Lösung dieser Aufgabe
"'"' erfolgten durch Messung der der Quetschanlage
zugeführten und aus ihr ausgetragenen Gutströme, durch Einspeisung dieser Meßsignale in eine Regelvorrichtung
und durch Verwendung des Ausgangssignals dieser Vorrichtung für die Korrektur der Gutbeschik-
h0 kung. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dieses Verfahren
insofern nicht genau genug ist, als das Füllausrnaß der Quetschanlage von dem als optimal angesehenen Wert
abzuweichen beginnen kann, da der Unterschied zwischen der Beschickung und dem Austrag der
M Quetschanlage einen kumulativen Einfluß auf den
Füllgrad besitzt.
Weiterhin ist es denkbar, den Füllgrad mittels einer Messung des durch die Quetschanlage erzeugten
Schalldrucks zu bestimmen, da der Schallpegel dem Füllgrad proportional ist, wenn die Quetschanlage mit
konstanter Geschwindigkeit arbeitet. Bei dem genannten früheren Versuch wurde angestrebt, das beispielsweise
mit Hilfe eines Mikrophons gemessene Schallsignale für die Regelung der Gutzufuhr zur Anlage über
eine Regelvorrichtung zu verwenden. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Verfahrensregelung nach dieser
Methode schwierig stabil zu halten ist. Außerdem ergibt sich eine weitere Schwierigkeit aus der Tatsache, daß
die Beschickung des zu quetschenden Guts zur Quetnchanlage häufig aus verschiedenen Gutströmen
besteht, die zum Teil Rückführströme von ausgesiebtem, zu grobem Gut enthalten, wobei diese Rückführströme
im allgemeinen schwierig und weniger gleichmäßig zu regeln sind.
Wesentlich bessere Ergebnisse bei der Regelung des Quetschvorgangs lassen sich erfindungsgemäß dadurch
erzielen, daß die Mengen der mit Hilfe mechanischer Fördereinrichtungen eingegebenen und ausgetragenen
Gutströme gemessen werden, die empfangenen Meßsignale in einem ersten Regler auf gleichen Wert
geregelt werden, das Ausgangssignal dieses Reglers für die Berichtigung des (größten) Eingabestroms herangezogen
wird und die Einstellung des Reglers durch das Ausgangssignal eines zweiten Reglers berichtigt wird,
durch welchen der Füllgrad der Quetschanlage auf der Grundlage eines Meßsignals des durch die Quetschanlage
erzeugten Schalldrucks auf einen konstanten Wert geregelt wird.
Mit anderen Worten erfolgt die Regelung im wesentlichen durch Vergleichen der der Quetschanlage
eingegebenen und aus ihr ausgetragenen Gutströme, wobei eine instabile Abweichung des Füllgrads verhindert
wird, da der Nullpegel der Vergleich-Regelvorrichtung auf der Grundlage eines Signals korrigiert wird,
welches für den Füllgrad repräsentativ ist. Auf diese Weise wird eine genaue und stabile (stufenlose)
Einstellung bzw. Regelung des Quetschverfahrens erreicht.
Da das Quetschgut eine vorbestimmte, vergleichsweise lange Verweilzeit in der Quetschanlage besitzt,
besitzt das zu regelnde Verfahren eine bestimmte Durchlaufzeit. Bei der Regelung von Verfahren mit
Durchlaufzeit mit Hilfe einer kontinuierlich arbeitenden Regeleinrichtung besteht im allgemeinen die Gefahr,
daß beträchtliche Abweichungen vom Sollwert auftreten können, da die Verstärkung der Regeleinrichtung
zwecks Verhinderung einer Über-Regelung auf einem niedrigen Wert gehalter werden muß. Diese Über-Regelung
bei welcher die Regelgröße große Schwankungen zeigt, würde in diesem Fall den Nachteil besitzen,
daß das Quetschprodukt Unterschiede in der Kornfeinheit aufweist, wodurch die Qualität der herzustellenden
Pellets wesentlich beeinträchtigt werden würde.
Es hat sich gezeigt, daß dieser Nachteil gemäß einer
besonderen Ausführungsform der Erfindung dadurch wirksam ausgeschaltet werden kann, daß zumindest als
der erste Regler ein an sich bekannter, sogenannter »Punkt«-Regler verwendet wird, wobei das Meßsignal
oder die Meßsignale des Eingabestroms bzw. der Eingabeströme über eine Zeitspanne verzögert wird
bzw. werden, welche der Durchlaufzeit des Guts vom Meßpunkt zum Austragpunkt aus der Quetschanlage
entspricht oder etwas länger ist als diese Durchlaufzeit. Indem der Verzögerungswert 10—15% über dem
Durchlaufwert liegt, wird erreicht, daß geringe Abweichuneen
des Durchlaufwerts keinen schädlichen Einfluß auf die Regelung haben, d. h. die Regelung nicht instabil
machen. Bei Verwendung eines solchen »Punkt«-Reglers erfolgt die jeweils nächste Beeinflussung der
Regelgröße für die Eingabeströme immer erst dann, wenn sich die Wirkung einer vorangehenden Regelung
eingestellt hat.
Diese Anordnung führt zu einer nur geringen Regelabweichung bei der Einstellung und gewährleistet
große Stabilität des zu regelnden Verfahrens.
ίο An sich kann das Trockengut in einem offenen
Quetschkreis gequetscht werden, bei welchem ausgesiebtes, zu grobes Mahlgut zur Vorratsstation zurückgeführt
wird, von welcher aus die Quetschanlage gespeist wird. Insbesondere beim Quetschen von Erz für die
Herstellung von Pellets ist es jedoch empfehlenswert, die Quetschung in einem sogenannten geschlossenen
Kreislauf durchzuführen, der eine Quetschanlage und einen Luftsichter aufweist, wobei nur das ausgesiebte
feinste Gut als Quetschprodukt aus dem Kreislauf
μ ausgetragen wird, während das gesamte restliche Gut,
das als Siebüberlauf den Sichter durchlaufen hat, zur Mühle zurückgeführt wird. Dieser Rückstrom kann
einen wesentlichen Teil der Gesamtbeschickung an zu quetschendem Gut zur Quetschanlage ausmachen. In
2') diesem Fall beeinträchtigt jedoch jede Schwankung der
Quets'.hfunktion des Quetschwerks das Volumen des Rückflusses vom Luftsichter, wodurch wiederum die
Gutzufuhr zur Anlage beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist.
ίο Infolgedessen wird vorzugsweise auch der Einfluß des
schwankenden Rückflusses in die Einstellung-Regelung des Quetschverfahrens einbezogen. In dieser Hinsicht
hat es sich herausgestellt, daß es nicht ausreicht, den Rückfluß als konstantes Signal dem Fluß des zu
V) quetschenden Guts hinzuzufügen. Eine spezielle Ausführungsform
der Erfindung besteht daher in einem Verfahren, dessen Besonderheit darin besteht, daß ein
Haupt-Eingabestrom zur Quetschanlage über ein Zumeß-Förderband eingegeben wird, ein MeÖsignal
w vom Förderband für die Dauer der Förderzeit zur
Quetschanlage verzögert und das verzögerte Signal sodann mit einem den Rückfluß vom Luftsichter
anzeigenden Meßsignal summiert wird, das summierte Signal anschließend weiter um einen Betrag, welcher
r> etwa der Durchlaufzeit durch die Quetsrhanlage
entspricht, verzögert und danach zusammen mit einem Meßsignal für die zum Austrag des Quetschguts aus der
Quetschanlage erforderliche Leistung dem ersten Regler eingespeist wird und schließlich dfr Antrieb des
'·') Zumeß-Förderbands durch den ersten Regler geregelt
wird. Da im allgemeinen das Meßsignal des Rückflusses durch Messung unmittelbar vor dem Eintritt c'es
Rückflusses in die Queischanlage und nahezu gleichzeitig .n;t der Vereinigung des Rückflusses und des
y> Haupt-Beschickungs- bzw. -Eingabestroms erhalten
wird, hat es sich als nicht erforderlich erwiesen, auch das Meßsignal des Rückflusses getrennt zu verzögern.
Der Haupt-Eingabestrom des zu quetschenden Guts ist gewöhnlich nicht vollkommen trocken. Dieser
mi Umstand rührt häufig davon her, daß der Haupt-Eingabestrom
von einem Trichter abgenommen wird, der u. a. mit von der nachfolgenden Pellet-Hersiellur.g stammendem
Schlamm beschickt wird. In diesem Fall ist es auch notwendig, den Inhalt der Quetschanlage in an sich
■■■· bekannter Weise m trocknen, indem ein erwärmtes
Trockengas in Richtung der Bewegung des zu quetschenden Guts durch die Anlage hindurchgeblasen
wird.
Ein üblicherweise angewandtes Trocknungsverfahren besteht darin, daß vor der Quetschanlage eine
Brennkammer angeordnet ist, in welcher Brennstoff mit Verbrennungsluft unter Bildung heißer Verbrennungs-Abgase
verbrannt wird. Während dieses Vorgangs ist darauf zu achten, daß die Temperatur der Abgase
innerhalb vorbestimmter Grenzen gehalten wird, welche einerseits dadurch bestimmt werden, daß der
Aufbau der Mühle bzw. der Quetschanlage nicht durch zu starke Erhitzung beschädigt werden darf, und
andererseits dadurch, daß die Abgase in der gesamten Anlage keine unterhalb ihres Taupunkts liegende
Temperatur erreichen dürfen. Es wurden bereits Vorschläge zur Erzielung einer Temperatureinstellung
des Abgases durch Hinzufügung von Kühlluft zu den Verbrennungsgasen gemacht. Bei diesem Verfahren
wird die Kühlluftmenge derart gewählt, daß in der Mühle höchstens ein leichter Unterdruck, d. h. ein nicht
wesentlich unter Atmosphärendruck liegender Druck herrscht, so daß nur geringe Schwierigkeiten bezüglich
eines Hereinleckens von Umgebungsluft in die Quetschanlage aufgeworfen werden. Diese Druckregelung läßt
sich durch Regelung der Einstellung eines Essen- bzw. Rauchrohr-Gebläses realisieren, und zwar beispielsweise
mittels eintr Messung des Gasdrucks am Einlauf zur Quetschanlage.
Ks hat sich jedoch gezeigt, daß ungeachtet dieser Druckregelung unkontrollierbare Schwankungen in der
Gleichförmigkeit des Quetschverfahrens auftreten können. Untersuchungen haben ergeben, daß diese
Schwankungen den Schwankungen der Strömungsgeschwindigkeit des Trockengases durch die Quetschmühle
zuzuschreiben sind, was darauf zurückzuführen ist. daß der Gasstrom auch einen Teil des Quetschguts
zusammen mit einem Teil der darin enthaltenen gröberen Fraktionen mitführt. Dieser auf das Gas
zurückzuführende Anteil des Quetschgutaustrags ist tatsächlich sehr schwierig zu messen.
f-s hai sich nunmehr gezeigt, daß sich die Gleichförmigkeit
des Quetschvorgangs erfindungsgemäß weiter verbessern läßt, wenn die Gas-Strömungsgeschwindigkt-it
,r, der Quetschanlage auf einen konstanten Wert geregelt wird, wobei besonders gute Ergebnisse erzielt
wc-rder·. '.enn die Gasdrucke vor und hinter der
Quetschanlage durch Regelung der zugeführten Trokkengasmenge b/.w. Einstellung eines Essen- bzw.
Rauchrohr-Gebläses jeweils unabhängig voneinander auf einen konstanten Wert geregelt werden.
Auf diese Weise wird erreicht, daß der Feinheitsgrad des Quetschprodukts sehr gut auf einem konstanten
Wer; gehalten w-rden kann. Selbst wenn der Füllgrad
schwankt, kann die Gas-Strömungsgeschwindigkeit in dem nunmehr variablen Durchgang infolge des
zwischen dem Einlaß und dem Auslaß der Quetschanla ge aufrechterhaltenen konstanten Druckunterschieds
auf einem praktisch konstanten Wert gehalten werden. Mit Hilfe des vorstehend umrissenen Verfahrens
können nicht nur der Druck und die Strömungsge schwindigkeit des Trockengases geregelt werden,
sondern läßt sich auch dessen Temperatur regeln. Bei diesem Verfahren wird eine Temperaturregelung
gewählt bei welcher die Gastemperatur in der Nähe des Essen-Gebläses konstant gehalten wird, was sich durch
Regelung der der Brennkammer eingespeisten Brennstoffmenge erreichen läßt Hierbei muß zwar in Kauf
genommen werden, daß in der Nähe des Einlasses der Quetschanlage geringe Schwankungen der Temperatur
des Trockengases auftreten können, doch hat es sich gezeigt, daß diese Temperaturschwankungen keinen
nennenswerten Einfluß auf den gleichmäßigen und vorteilhaften Ablauf des Quetschvorgangs haben.
Im folgenden ist eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Durchflußschema einer Mahlanlage, mit
deren Hilfe sich das erfindungsgemäße Verfahren durchführen läßt, und
F i g. 2 eine schematische Darstellung der verschiedenen Regelkreise in der Regelstrecke gemäß F i g. 1.
Die in F i g. 1 dargestellte Quetschanlage I weist eine an sich bekannte Kugelmühle auf, deren Aufbau nicht
näher erläutert zu werden braucht. Ein Zumeß-Förderband 3 nimmt zu verarbeitendes Gut von einem
F'ülltrichter 2 ab und führt es als Gutstrom 12 der Quetschanlage I zu. Von der Quetschanlage 1 gelangt
der größte Teil des Quetschguts unmittelbar in einen Förderer 4 und von diesem ais Strom 5 zu einem
zweiten Förderer 6, über welchen es als Gutstrom 7 zu einem Luftsichter 8 überführt wird. Die feinsten
Faktionen des Gutstroms 7 werden aus dem Luftsichter 8 als Strom des endgültigen Quetschprodukts 11
ausgetragen, um zu Pellets weiterverarbeitet zu werden, während die gröberen Gutfraktionen als Gutstrom 9
seitlich aus dem Luftsichter 8 ausgetragen und nach Förderung über eine gekrümmte Meß-Führung 10 zur
Quetsc!.iiilage 1 zurückgeführt werden. Die Meß-Führung
10 ist mit einer Meßanordnung versehen, in welcher beispielsweise eine Änderung der Impulsgröße
des Gutstroms 9, welche von der Richtungsänderung des Guts auf der Führung 10 herrührt, als Maß für den
Massendurchsatz des Gutstroms 9 je Zeiteinheit dient.
Der vom Zumeß-Förderband 3 gelieferte Gutstrom 12 kann durch Einstellung eines Antriebs-Motors 13 für
das Förderband 3 variiert werden. Der Förderer 4 wird durch einen Motor 14 angetrieben, dessen Antriebs-Drehmoment
gemessen wird und als Maß für den Gutstrom dient. Der Füllgrad der Quetschanlage 1 wird
mittels eines Mikrophons 15 bestimmt, mit dessen Hilfe die Schallausstrahlung des Mantels der Quetschanlage
gemessen wird. Es hat sich gezeigt, daß dieses elektro-akustische Signal ein genaues Anzeichen für den
Füllgrad der Kugelmühle ist. Vor der Quetschanlage 1 ist eine Brennkammer 16 angeordnet, in welcher
Brennstoff zu heißem Trockengas für die Trocknung des zu quetschenden Materials verbrannt wird. Mit Hilfe
eines Regelventils 17 kann der Strom 18 des zugeführten Brennstoffs eingestellt werden, wobei die
Stellungsänderung des Regelventils 17 mittels eines Stellmotors 19 erfolgen kann. Außerdem wiro ein
Kühlluft-Strom 20 in die Brennkammer 16 eingeführt und in letzterer mit dem zu verbrennenden Brennstoff
vermischt Mit Hilfe eines einstellbaren Ventils 21, das durch einen Stellmotor 22 betätigt wird, kann die
KOhlluftmenge reguliert werden. Hierdurch wird auch die Menge und die Temperatur des der Quetschanlage 1
zugeführten Trockengases 23 beeinflußt Ersichtlicherweise sind diese Menge und diese Temperatur auch
Funktionen der Menge des eingespeisten Brennstoffs. Der Druck des Trockengases in der Nähe des Einlasses
der Quetschanlage 1 wird mittels eines in elektrisches Ausgangssignal liefernden Druckmessers 24 gemessen.
Eine ähnliche Druckmessung findet im Gasstrom 25 in der Nähe des Auslasses der Quetschanlage 1 mit Hilfe
eines Druckmessers 27 statt Der Gasstrom 25 wird zu einem Grob-Luftsichter 28 überführt, welcher die
gröbsten Fraktionen des vom Gasstrom 25 mitgeführ-
ten Mahlguts abirennt und als Strom 26 zusammen mit
dem Outstrom r> zurückführt. Das von den gröbsten
Fraktionen befreite Gut wird dann zu einem elektrofilter 29 überführt. Die als Gulslrom .30 aus dem
Elektrofilter 29 ausgetragenen Staubfraktionen werden mit dem Gutsirom 11 vereinigt und als Endprodukt
ausgetragen. Die Temperatur des den Elektrofilter 29 als Suom 31 verlassenden Gases wird durch ein
Meßgerät 32 gemessen, das ein elektrisches Rcgclsignal liefert. Der im Gasstrom 31 durch ein Essen- bzw.
Rauchrohr-Gebläse 33 erzeugte Unterdruck kann mittels einer Regelklappe 34 geregelt werden, die durch
einen Stellmotor 35 betätigbar ist.
In Fig.! sind die Ströme des Feststoffs jeweils durch
strichpunktierte Linien und die Ströme des Brennstoffs und der gasförmigen Produkte jeweils durch gestrichelte
Linien angedeutet. Der durch das ZumeB-Förderband 3 vom Fülltrichter 2 abgenommene Gutstrom wird mit
Hilfe einer Förderband-Waage 36 gewogen.
F i g. 2 veranschaulicht schematisch die Art und Weise der Verwendung der durch die verschiedenen Meßgeräte
erzeugten elektrischen Signale für die Verfahrensregelung. Zu diesem Zweck sind an der linken Seite des
Zeichnungsblatts von F i g. 2 alle Meßgeräte in einer lotrechten Reihe dargestellt, auf die in Fig. 1 Bezug
genommen ist und die jeweils elektrische Meßsignale erzeugen, während an der rechten Seite von F i g. 2 in
einer lotrechten Reihe der veränderbare Drehzahl besitzende Antriebs-Motor 13 sowie die Stellmotore 22,
35 und 19 angedeutet sind, durch deren Einstellung das gesamte Verfahren schließlich geregelt wird. Weiterhin
sind in die Regelkreise fünf Regler Cl bis C5, zwei Verzögerungsglicder 37 und 39 sowie eine Addiereinheit
38 eingeschaltet.
Die Drehzahl des Antriebs-Motors 13 für das Zumeß-Förderband 3 wird in Abhängigkeit von den
durch die Förderband-Waage 36, die gekrümmte Meß-Führung 10, den Antriebs-Motor 14 und das
Mikrophon 15 erzeugten Signalen geregelt. Bei der dargestellten Anordnung wird zunächst das Gewicht-Meßsigual
der Förderband-Waage 36 mit Hilfe des Verzögerungsglieds 37 um eine Periode fi verzögert,
welche der Durchlaufzeit des Gutstroms zwischen der Förderband-Waage 36 und der Einlaßstation der
Quetschanlage 1 entspricht. Das verzögerte Signal wird in der Addiereinheit 38 mit dem durch die Meß-Führung
10 gelieferten Signal summiert, welches für den Rückgutstrom 9 vom Luftsichter 8 repräsentativ ist, und
anschließend durch das Verzögerungsglied 39 um eine Periode Ii weiter verzögert, welche der Durchlauf/.eit
durch die Quetschanlage 1 entspricht. Das auf diese Weise verzögerte, kombinierte Signal gibt die Masse
ί des zugeführten Gutstroms im Augenblick des Austrags
aus der Quetschanlage I an. Diese Masse wird mit der Masse des ausgetragenen Gutstroms 5 verglichen, für
welche die gemessene Leistungsaufnahme des Antriebs-Motors 14 für den Förderer 4 ein Maß darstellt, indem
in beide Signale dem Regler Cl eingespeist werden,
dessen Ausgangssignal die Energiezufuhr zum Antriebs-Motor 13 für das Zumeß-Förderband 3 korrigiert. Der
Null-Punkt des Reglers Cl kann durch das Ausgangssignal
vom Regler C2 eingestellt werden, welcher
\r> seinerseits auf das vom Mikrophon 15 erzeugte Signal
anspricht. Mit diesem Signal regelt der Regler C2 tatsächlich die Einstellung des Reglers Cl auf einen
vorbestimmten einstellbaren Füllgrad der Quetschanlage i Zu diesem Zweck kann der Regier Ci auf den
gewünschten Füllgrad justiert werden.
Die durch die Druckmesser 24 und 27 vor bzw. hinter der Quetschanlage 1 gemessenen Gasdrucke dienen zur
Einstellung der Stellmotoren 22 und 35, und diese Gasdrucke werden als Eingangssignale für die Regler
C3 bzw. C4 verwendet. Infolge dieser Anordnung ist der durch den Druckmesser 24 hinter der Brennkammer
16 gemessene Gasdruck bestimmend für die Menge der der Brennkammer zuzuführenden Kühlluft. Außerdem
kann durch entsprechende Einstellung des Reglers C4
so über eine Einstellung des Essen-Gebläses 34 ein konstanter Gasdruck hinter der Quetschanlage 1
aufrechterhalten werden. Durch Auswahl der Justierung der Regler C3 und C4 kann der über die Quetschanlage
hinweg herrschende Druckunterschied auf jeden kon-
J5 stanten Wert eingestellt werden, mit dessen Hilfe die
Gas-Strömungsgeschwindigkeit durch die Anlage ebenfalls einstellbar ist. Die Temperatur des Trockengases
nach seinem Austritt aus dem Elektrofilter 29 wird durch entsprechende Justierung des Reglers C5 auf
einem konstanten Wert gehalten. Zu diesem Zweck wird das Brennstoff-Regelventil 17 durch den Regler
C5 über den Stellmotor 19 entsprechend eingestellt.
Ersichtlicherweise schafft die Erfindung mithin ein Quetschverfahren, das sich sehr vorteilhaft regeln läßt
5 und das sich nicht nur für das Quetschen von Erz zur Herstellung von Pellets eignet, sondern wirksam für das
Quetschen anderer Trockengüter, wie Kohle, Kalkstein, Dolomit usw., eingesetzt werden kann.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Trocken-Schütt-
gut durch Quetschen bzw. Mahlen und gegebenen- falls gleichzeitiges Trocknen, bei welchem das zu
quetschende Gut zusammen mit bereits gequetschtem Gut in kontinuierlichen Eingabe- und Austrags-
strömen in eine Quetschanlage eingeführt bzw. aus dieser ausgetragen wird und welches Einrichtungen
zur Regelung des Füllgrads der Quetschanlage durch Regelung entweder des Eingabe- oder des Austragsstroms
verwendet, dadurch gekennzeichnet, daß die Mengen der mit Hilfe mechanischer
Fördereinrichtungen eingegebenen und ausgetragenen Gutströme gemessen werden, die empfangenen
Meßsignale in einem ersten Regler auf gleichen Wert geregelt werden, das Ausgangssignal dieses
Reglers für die Berichtigung des (größten) Eingabe-Stroms he<
ingezogen wird und die Einstellung des ->o Reglers durch das Ausgangssignal eines zweiten
Reglers berichtigt wird, durch weichen der Füllgrad der Quetschanlage auf der Grundlage eines Meßsignals
des durch die Quetschanlage erzeugten Schalldrucks auf einen konstanten Wert geregelt &
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der erste Regler ein an sich bekannter, sogenannter »Punkt«-Regler ist, durch
den das Meßsignal des Eingabestroms oder die !"
Meßsignale Her Eingabeströme über eine Zeitspanne verzögert wird bzw. werden, welche der
Durchlaufzeit des Guts vom Meßpunkt zum Austragpunkt aus dei Quetschanlage entspricht
oder etwas langer ist als diese D^rchlaufzeit. H
3. Verfahren nach Anspruch 2, bei welchem das
Quetschen in einem geschlossenen Kreislauf stattfindet,
der eine Quetschanlage und einen Luftsichter aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Haupt-Eingabestrom
zur Quetschanlage über ein Zumeß-Förderband eingegeben wird, ein Meßsignal vom Förderband für die Dauer der Fördei^eit zur
Quetschanlage verzögert und das verzögerte Signal sodann mit einem den Rückfluß vom Luftsichter
anzeigenden Meßsignal summiert wird, das summierte Signal anschließend weiter um einen Betrag,
welcher etwa der Durchlaufzeit durch die Quetschanlage entspricht, verzögert und danach zusammen
mit einem Meßsignal für die zum Austrag des Quetschguts aus der Quetschanlage erforderliche
Leistung dem ersten Regler eingespeist wird und schließlich der Antrieb des Zumeß-Förderbands
durch den ersten Regler geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Anspräche 1 bis 3, bei welchem der Inhalt der Quetschanlage gleichzeitig
mit erhitztem Trockengas getrocknet wird, welches in Richtung der Bewegung des zu quetschenden
Guts durch die Quetschanlage hindurchgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gas-Strömungsgeschwindigkeit
in der Quetschanlage auf einen konstanten Wert geregelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdrucke vor und hinter der
Quetschanlage durch Regelung der zugeführten Trockengasmenge bzw. Einstellung eines Essenbzw.
Rauchrohr-Gebläses jeweils unabhängig voneinander auf einen konstanten Wert geregelt
werden.
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