DE2148402C3 - Elektrochemische Zelle - Google Patents
Elektrochemische ZelleInfo
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Description
50
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrochemische Zelle und betrifft eine solche Zelle, die nachfolgend als
Zelle des Typs mit gepacktem Bett bezeichnet wird.
Es ist in Gigiena i Sanitariya 33 (9), 22-27,1968 eine
Zelle mit gepacktem Bett beschrieben, bei der ein Bett •U3 Magnetit-Partikeln zwischen stromführenden Elektroden
in einer geeigneten, einen Elektrolyt enthaltenden Kammer angeordnet ist. In diesen Zellen wirken die
leitenden Partikel so, daß sie eine Anzahl von unabhängigen bipolaren Einheiten vorsehen, wenn ein Μ
Spannungsgradient zwischen den stromführenden Elektroden besteht, und diese bipolaren Einheiten sehen im
Effekt eine Vielzahl von kleinen Zellen durch das gesamte Bett vor.
ErfindungsgemäO wurde festgestellt, daß bei einem 6ΐ
solchen Zellentyp ein Grad an Steuerung eingeführt werden kann, indem für eine Trennung von zumindest
einigen der bipolaren Einheiten voneinander gesorgt
Erfindungsgemäß ist deshalb eine Zelle des Typs mit gepacktem Bett vorgesehen, bei der im Betrieb eine
große Anzahl von getrennten bipolaren Zellen durch das gesamte Bett erzeugt wird.
Erfindungsgegenstand ist demnach eine elektrochemische
Zelle mit einem zwischen Elektroden angeordneten gepackten Bett von leitenden Partikeln, bei der (in
Betrieb) ein Elektrolyt durch das gepackte Bat strömt so daß, wenn ein Spannungsgradient zwischen den
Elektroden vorhanden ist eine Vielzahl von kleinen bipolaren Einheiten durch das Bett hindurch vorgesehen
ist wobei ein hoher Anteil der bipolaren Einheiten voneinander getrennt ist
Vorteilhafterweise weist das gepackte Bett leitende Partikel auf, von denen zumindest ein hoher Anteil
voneinander durch nichtleitende Mittel, beispielsweise durch Vermischen mit nichtleitenden Partikel, getrennt
ist
Wenn Partikel für die Trennung benutzt werden und jede Art von Partikeln, leitende und nichtleitende im
wesentlichen die gleichen Abmaße oder den gleichen Bemessungsbereich aufweist dann ist bevorzugt etwa
zwei mal die Menge (pro Volumen) an nichtleitenden Partikeln wie an leitenden Partikeln vorgesehen. Die
leitenden Partikel neigen dann dazu, durch das Bett hindurch verteilte diskrete bipolare Einheiten zu bilden.
Es ist nicht wesentlich, daß die zwei Partikelmengen die gleiche Größenordnung an Abmessung aufweisen;
wenn sie verschieden sind, sind jedoch bevorzugt die nichtleitenden Partikel kleinen Die Partikel können
darüber hinaus jede geeignete Gestalt aufweisen, jedoch sind sphärische bzw. kugelförmige Partikel
bevorzugt
Die Strömung des Elektrolyten durch das Bett mit einem oder ohne ein anderes an der Reaktion
teilnehmendes Fluid kann in der gleichen Richtung wie der Spannungsgradient d. h. der Stromfluß verlaufen
oder sie kann unter einem Winker selbst einem rechten Winkel zur Richtung des Stromflusses verlaufen. Das
Ergebnis ist in jedem Fall, daß die Zellenreaktion an jedem Ende (die Zelle ist in der Richtung des
Stromflusses polarisiert) jeder partikelförmigen bipolaren Einheit aufzutreten beginnt sobald das angelegte
Spannungsfeld auf eine solche Stärke angewachsen ist, daß die Spannung jeder kleinen Zelle das Vorantreiben
der erforderlichen Reaktion veranlaßt. Wenn das Feld weiter anwächst wird eine optimale Feldstärke
entsprechend einer minimalen angelegten Spannung für eine gegebene Menge des Reaktionsproduktes erreichen.
Somit bestimmt die erforderliche Spannung der bipolaren Einheiten das für eine gegebene Partikelabmessung
erforderliche angelegte Feld, jedoch wird der Strom durch die Zelle durch die Leitfähigkeit des
Elektrolyten bestimmt. Andererseits bestimmt die Größe des Stroms die Stromausbeute der Zelle, da
dieser Strom unabhängig von den vorhandenen Spezies und nur abhängig von der Gesamtleitfähigkeit ist. Es
besteht jedoch eine obere Grenze für die Leitfähigkeit des Elektrolyten, die angewendet werden kann; diese ist
bestimmt durch das Ausmaß, in welchem das System eine Joule-Erwärmung tolerieren kann. In der Praxis,
wenn angelegte Felder von 10—100 V/cm erforderlich sind, zeigen sich Elektrolytkonzentrationen von IO~2 bis
IO~4 Mol pro Liter als zufriedenstellend.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung beispielsweise beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 einen VertikaJscbnitt durch eine erfindungsgemaße
Zelle und
F i g. 2 eine vergrößerte, etwas idealisierte Detailansicht
eines Teiles des Bettes.
Nach der Zeichnung werden Kohlenstoff- oder Graphitpartikel 10 mit einem Durchmesser von etwa
500 Mikron oder ähnlich bemessene Glasperlen, wie BaJIotini-Glaskugelchen, die mit Graphit überzogen
sind, durch und durch beispielsweise durch Röhren bzw. Schütteln mit dem zweifachen ihres Volumens an ι ο
nichtleitenden Glasperlen ti der gleichen Abmessung (siehe F i g. 2) vermischt und das Gemisch wird in eine
Säule 12 verpackt, die 4,5 cm lang ist und einen
Querschnittsbereich von 5 cm2 aufweist und in einer Reaktionskammer 13 enthalten ist Alternativ können
Metallkügelchen oder mit Metall überzogene Kügeichen benutzt werden. Die Säule wird auf einer porösen
Glasplatte 14 getragen, auf deren Oberseite eine 36-Gauge-Platin-Gazeelektrode bzw. -Gitterelektrode
15 gelegen ist und eine gleiche Elektrode 16 steht in Berührung mit der Oberseite der Säule. Es ist nicht
wesentlich, daß alle die leitenden Partikel voneinander getrennt sind, jedoch werden bevorzugt so viele
diskrete, getrennte, bipolare Einheiten gebildet, wie es vernünftigerweise möglich ist Klemmen 19 und 20 sind
vorgesehen, um die Elektroden mit einer geeigneten elektrischen Quelle zu verbinden. Leitungen 17 und 18
sind für das Strömen einer Elektrolytlösung vorgesehen und die Zelle ist für eine Reaktion dargestellt, bei
welcher die Lösung abwärts strömt wie es durch die Pfeile an der Oberseite und am Boden der Zelle gezeigt
ist. Die poröse Platte 14, die bevorzugt ein scg.
Glassinter ist, gewährleistet eine gute Verteilung des Stroms.
Eine erfindungsgemäße Zelle kann vorteilhafterweise ^s
für eine Teiloxydation einer Bromidlösung benutzt werden und erfindungsgemäß wird das Produkt eines
solchen Oxydationsvorganges zum Oxydieren von Propylen zu Propylenoxyd benutzt Bei einer solchen
Reaktion -trömt die Lösung bevorzugt abwärts. *o
Wenn eine Lösung, selbst als Verdünnung mit nur 1O-2MoI. Natriumbromid, die Säule herab mit einer
Rate von 600 ecm pro Minute gepumpt wird, wobei 350 V an die Platinelektroden angelegt werden, beträgt
der resultierende Strom 180 mA, was bedeutet, daß 63 W ve-brauch*. werden können. Die an der Basis der
Säule ausströmende Lösung enthält 1.21 χ 10-1MoI.
Brom; da verdünnte Br--Lösungen die BrO--Erzeugung (Br2 + OH- = BrO- + HBr) begünstigen, wird
das Brom als BrO- cVrch potentiometrische Titration mit Ferrocyanid analysiert
Wenn die Ergebnisse, die bei Benutzung dieser besonderen Zelle erreicht werden, mit denen verglichen
werden, die mit einer Planarelektrodenzelle erhalten werden, die urr.er diffusionsgesteuerten Bedingungen ^
arbeitet, wird gefunden, daß die Partikel-Säulenzelie in der Größenordnung zehn solchen Planarelektrodenzellen
pro Zentimeter Länge der Schicht bzw. des Bettes mit typischerweise 5—IO V pro Zeile äquivalent ist,
wobei die Stromausbeute jeder Zelle mit etwa 40% &o angenommen wird. Die Menge an Brom, die aus einer
Lösung geringer Konzentration pro Einheitsvolumen der erfindungsgemäßen Zelle erzeugt wird, ist deshalb
dem vergleichbar, was in einer bekannten Zelle bei hoher Konzentration erzeugt wird.
Somit müßte in einer bekannten Zelle mit planpurallelen
Elektroden ein größerer Strom (bei einer geringeren Gesamtspannung) angelegt werden, um die
gleiche Menge an Brom zu erzeugen; darüber hinaus müßte die Elektrolytkonzentration entsprechend grö
ßer sein, um diesen Strom erreichen zu können, und die Vorteile beim Arbeiten mit verdünnten Lösungen
würden verlorengehen. So müßte unter den Annahmen (i) einer Stromausbeute von selbst 100%, (ii) einem
Abstand zwischen den Elektroden von 1,1 cm und (iii) einem identischen Zellenvolumen die Konzentration
des Natriumbromids etwa 0,1 MoL betragen, um die Bildung einer vergleichbaren Brommenge bei einem
gleichen Energieaufwand zu ermöglichen. Der Strom würde 03 A und die Zellenspannung 19 V betragen.
Bei besonderen Anwendungen der erfindungsgemäßen ZeKe kann es erwünscht und sogar vorteilhaft sein,
die Schicht zu komprimieren. Eine solche Kompression kann ausgeführt werden, indem tu Druck auf die obere
Elektrode ausgeübt wird, oder &e Schicht kann
vorkomprimiert werden, bevor diese Elektrode eingeführt wird.
Obgleich bei der beschriebenen Zelle leitende und nich .eitende Partikel von vergleichbarer Abmessung
benutzt werden, kann es von Vorteil sein, nichtleitende Partikel anderer Abmessung zu benutzen. Wenn sie viel
kleiner als die leitenden Partikel sind, kann es erforderlich sein, daß zumindest einige von ihnen in
bezug auf zumindest einige der leitenden Partikel vorfixiert werden, indem beispielsweise eine Anzahl von
nichtleitenden Partikeln an jedes größere Partikel durch einen Überzugsprozeß bzw. Beschichtungsprozeß angebracht
wird.
Bei einer alternativen Ausführun, ;sform weist die Zelle einen rechtwinkligen horizontalen Querschnitt
auf. Jede Elektrode umfaßt eine Kohlenstoffplatte von etwa 10 cm χ 6 cm, von denen eine einer der
Seitenwände der Zelle und die andere der gegenüberliegenden Seitenwand zugeordnet ist Die zwei Platten
sind vertikal angeordnet und etwa 4 cm voneinander getrennt Stromführende Leitungen für die Elektroden
sind aus der Zelle herausgeführt und an der Kopfseite und dem Boden der Zelle sind Einrichtungen für ein
Strömen eines Elektrolyten durch die Zelle vorgesehen. Eine gefüllte Schicht bzw. ein gepacktes Bett von
gemischten leitenden und nichtleitenden Partikeln ruht auf einer porösen Platte zwischen den Elektroden, so
daß die Strömung verteilt wird. In diesem Fall erfolgt
die ElektrolytstrOmung rechtwinklig zu dem elektrischen Feld, das zwischen den zwei Elektroden aufgebaut
wird.
Line zylindrische Zelle kann so ausgebildet werden, daß sie mit ihrem elektrischen Feld rechtwinklig zu der
Strömung durch die Zelle arbeitet, indem eine zylindrische äußere Elektrode vorgesehen wird, die ein
von einer porösen Basis getragenes gepacktes Bett von leitenden und nichtleitenden Partikeln enthält, wobei die
andere Elektrode stabähnlich ist, sich entlang der Achse der Zylinderelektrode erstreckt und durch das Zentrum
des gepackten Bettes hindurchgeht.
Claims (9)
1. Elektrochemische Zelle mit einem zwischen Elektroden angeordneten gepackten Bett von
leitenden Partikeln, bei der (in Bttrieb) ein Elektrolyt
durch das gepackte Bett strömt, so daß. wenn ein Spannungsgradient zwischen den Elektroden vorhanden
ist, eine Vielzahl von kleinen bipolaren Einheiten durch das Bett hindurch vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein hoher <» Anteil der bipolaren Einheiten voneinander getrennt
ist
2. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die leitenden
Partikel als auch die nichtleitenden Partikel von f>
gleicher Abmessung sind, daß die Menge (pro Volumen) der nichtleitenden Partikel etwa zwei mal
so groß wie der der leitenden Partikel ist
3. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 2, dadurch έ '!kennzeichnet, daß die leitenden Partikel
aus Kohlenstoff oder Graphit sind.
4. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nichtleitenden
Partikel Glaskügelchen sind.
5. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dali die leitenden Partikel
Glaskügelchen sind, die mit einem leitenden Material überzogen bzw. beschichtet sind
6. Elektrochemische Zelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß chs Partikelbett zusammengedrückt bzw. komprimiert ist.
7. Elektrochemische Ze;<e nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Partikelbett während des Betriebs der ZeIk unter Kompressionsdruck
steht
8. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet daß das Partikelbett durch
einen Druck komprimiert wird, der auf die mit der Oberseite des Bettes in Berührung stehende
Elektrode ausgeübt wird.
9. Elektrochemische Zelle nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß zumindest einige
nichtleitende Partikel an zumindest einigen der leitenden Partikel vor der Zusammenfügung des
Bettes angebracht sind.
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