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Verfahren zum Betrieb von Brennstoffelementen und ein dafür geeignetes
Brennstoffelement Brennstoffelemente sind schon seit langem bekannt. Obwohl ganz
verschiedene technische Wege zu ihrer Verwirklichung beschritten wurden, liegt eine
voll befriedigende und technisch brauchbare Lösung noch nicht vor. Am weitesten
entwickelt sind Brenn.stoffelem;ente, die Wasserstoff als Brenngas benutzen, den
man etwa auf dem Umweg über die Wassergasreaktion aus Kohle erhalten kann. Mit Wasserstoff
als Breinnstoff und Sauerstoff als Oxydationsmittel kann man bei Zimmertemperatur,
zumindest aber bei Temperaturen unter 200° C arbeiten. Als Elektrolyt dient üblicherweise
Kalilauge, weil darin die Reduktion des Sauerstoffs am positiven Pol des Elementes
am wenigsten gehemmt ablaufen kann.
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Elemente, die eine direkte Verbrennung der Kohle anstreben oder unter
Verwendung von Kohlenoxyd öder Brennstoffen, die aus Kohle hergestellt werden, arbeiten,
werden bei höheren Temperaturen mit einer Salzschmelze als Elektrolyt betrieben.
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Brennstoffelemente, die bei niedrigeren Temperaturen verwendet werden
können, haben viele Vorteile. Neben anderem sind die Werkstoffprobleme leicht zu
lösen. Die Elemente können auch schnell in Betrieb gesetzt werden.
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Da die üblichen Brennstoffe jedoch recht reaktionsträge sind und das
gleiche für den molekularen Sauerstoff zutrifft, hängt die Brauchbarkeit eines Elementes
der üblichen Bauart entscheidend von der Möglichkeit ab, die Betriebsstoffe derart
zu aktivieren, daß die elektrochemischen Reaktionen, die den Strom liefern, wenig
gehemmt ablaufen. Beim Wassers:toff-Sauerstoff-Element handelt es sich z. B. um
die Reaktionen: 2 H2 + 4 OH- -@ 4 H20 + 4 e-bzw. 02 + 2 H20 + 4 e- -- 4 OH-Der gehemmte
Reaktionsschritt ist in beiden Fällen die Spaltung des Moleküls, die bisher durch
die Elektroden katalysiert werden mußte.
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Von verschiedenen Seiten sind solche aktivierenden Elektroden, z.
B. als poröse Sinterelektroden, entwickelt worden.
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Elektroden dieser Art haben zwei Funktionen zu erfüllen: Die katalytische
Aktivierung des Brennsitoffes bzw. des Sauerstoffes sowie die Stromabnahme bzw.
-abführung. Sie unterliegen deshalb einer grundsätzlichen Beschränkung, weil die
Ausnutzung der beiden Funktionen stets nur m einer eng begrenzten Zone der Elektrode
erfolgen kann.
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Bei den von der Rückseite her mit Gas beströmten porösen Sinterelektroden
verläuft die elektrochemische Reaktion in einem beschränkten Bereich, in dem der
Elektrolyt, das Gas und die 'Elektrodenoberfläche mitennmder in Berührung kommen.
Einer Vergrößerung dieser Oberfläche durch Aufrauhung oder Verfeinerung der Porenstruktur
sind Grenzen gesetzt.
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Um auf der begrenzten Fläche eine ausreichende Reaktionsgeschwindigkeit
zu erreichen, braucht man daher besonders hochaktivierte Elektroden:. Das .hat zur
Folge, daß solche Elektroden. überaus empfindlich gegen Vergiftung sind und überdies
leicht durch die sogenannte »Alterung« ihre hohe Aktivität verlieren.
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Aus diesen Gründen wird eine frühzekige und häufige Auswechselung
der Elektroden notwendig, was technisch überaus unerwünscht und sehr kostspielig
ist.
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Diese Nachteile können unter günstigen Umständen bei den, sogenannten
Redox-Brennstoffelementen vermieden werden. Hier wird der Brennstoff dazu benutzt,
um ein im Elektrolytm gelöstes Redoxsystem zu reduzieren, das dann an der Gegenelektrode
leicht wieder oxydiert werden kann. Die Umsetzung zwischen: Brennstoff und Redoxsystem
erfolgt in homogener Reaktion in der Lösung. Die Aktivierung des Brennstoffes durch
den Redoxkatalysator und die Stromabnahme werden also her in getrennten Schritten
vorgenommen.
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Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß man durch die Umsetzung
zwischen Brennstoff bzw. Sauerstoff und Redoxsystem bereits einen Teil der verfügbaren
Energie verliert, weil diese Reaktionen
irreversibel ablaufen. Außerdem
kann die Oberfläche der Elektrode leicht vergiftet werden, falls das Redoxsystem
nicht eine ungewöhnlich hohe Elektronenübertragungsgeschwindigkeit hat (hohe Austauschstromdichte).
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Die Verwirklichung dieses Prinzips ist offenbar bisher am Fehlen technisch
geeigneter Redoxsysteme gescheitert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Verfahren zum Betrieb
von Brennstoffelementen zu entwickeln, wc;nü.t die geschilderten Nachteile der bekannten
Brennstoffelemente vermieden werden und mit dessen Hilfe Brennstoffelemente mit
besonders hoher Leistung beitrieben werden können. Dies ist möglich mit Hilfe eines
Brennstoffelementes, das ein Diaphragma zwischen den Elektrodenräumen aufweist und
dessen Elektroden im wesentlichen der Stromableitung dienen. Gleichzeitig sollte
auch ein für die Anwendung des Verfahrens besonders geeignetes Brennstoffelemententwickelt
werden.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Brennstoff, beispielsweise
Wasserstoff, Kohlenoxyd, Wassergas, Methylalkohol, Ameisensäure, und das Oxydationsmittel,
beispielsweise Sauerstoff, Luft, Halogene usw., an in Form feinverteilter Teilchen
im Elektrolyt aufgeschlämmte Katalysatoren herangeführt und von diesen aktiviert
werden und daß durch eine relative Bewegung des Elektrolyten zur Elektrode die mit
dem Brennstoff bzw. dem Oxydationsmittel beladenen Katalysatorteilchen zur Übertragung
von elektrischen Ladungen in Berührung mit den Elektroden gebracht werden.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Elektrolyt
mit den mit Brennstoff oder Oxydationsmitteln beladenen Katalysatorteilchen gegen
die inerten Elektroden geschleudert, wobei die Katalysatorteilchen elektrische Ladungen
an die Elektroden übertragen.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Elektrolyt
durch Einblasen von Brenngas oder oxydierendem Gas bewegt und dadurch in Strömung
in Richtung auf die Elektroden versetzt.
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Es ist von Vorteil, wenn der Elektrolyt in den beiden durch ein Diaphragma
voneinander getrennten Elektrodenräumen mit dem aufgeschlämmten Katalysator durch
Umpumpen in Richtung auf die Elektrode bewegt wird.
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Besonders zweckmäßig kann es - vor allem bei Parallelversorgung mehrerer
Zellen - sein, den Elektrolyt mit dem aufgeschlämmten Katalysator außerhalb des
Elementes mit Brennstoff oder Oxydationismitteln zu beladen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens werden als Katalysatoren
für die Brennstoffaktivierung Platin oder andere Platinmetalle oder ihre Legierungen
verwendet.
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Bei einer weiteren Ausführungsform werden als Katalysatoren für die
Brennstoffaktivierung Nickel, insbesondere Raney-Nickel, oder Nickellegierungen
verwendet.
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Als Katalysatoren für die Sauerstoffaktivierung können Silber oder
Silberlegierungen Verwendung finden.
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Es kann aber auch durchaus vorteilhaft sein, als Katalysator für die
Sauerstoffaktivierung aktive Kohle zu benutzen.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens besteht
weiterhin darin, die Katalysatoren auf geeignete Trägerpartikeln, z. B. aus Aluminiumoxyd
oder Kieselsäure aufzubringen.
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Bei dem Verfahren zum Betrieb von Brennstoffelementen nach der Erfindung
erfolgt somit die Aktivierung des Brennstoffs bzw. des Sauersrtoffs an einem feinverteilten,
in der Elektrolytlösung aufgeschlämmten Katalysatormaterial, deren Teilchengröße
im allgemeinen unter 100 #t liegen wird und stets größer ist als der Porendurchmesser
des jeweils verwendeten Diaphragmenmaterials. Dieser Katalysator belädt sich an
seiner Oberfläche mit den reaktionsfähigen Zwischenprodukten; z. B. in einer mixt
HE gesättigten Lösung mit adsorbierten H-Atomen oder mit den Spaltprodukten von
Ameisensäure, von Mothanol oder irgendeinem anderen Brennstoff, der in der Lösung
zugegen ist, oder für die Sauerstoffelektrode mit adsorbiertem Sauerstoff. Durch
eine geeignete Führung der Elektrolytströmung werden die Katalysatorpartikeln gegen
eine inerte, der Stromabnahme dienende Elektrode geschleudert. Beim Stoß der Katalysatorpartikeln
wird ein elektrischer Kontakt mit der Elektrode 'herbeigeführt. Während der Dauer
dieses Kontaktes überträgt die Katalysatorpartikel elektrische Ladung an die feste
Elektrode.
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Dieser Vorgang ist in den F i g. 1 und 2 schematisch für einen Wasserstoff
aktivierenden Katalysator und einen Sauerstoff aktivierenden Katalysator dargestellt.
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In F i g. 1 bedeuten 1 und 4 Katalysatorteilchen,
2 die adsorbierten H-Atome. Das an die negative Elektrode 5 herangebrachte
Katalysatorteilchen 4
steht in elektrischem Kontakt mit der Elektrode und
hat an diese Elektronen abgegeben, wobei gleichzeitig die H-Atome 2 in Protonen
3 übergehen.
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F i g. 2 zeigt den entsprechenden Vorgang für die Sauerstoffseite.
6 ist das Katalysatorteilchen, das noch nicht mit der Elektrode in Berührung
steht. An ihm sind O-Atome 8 adsorbiert. Das Katalysatorte lchen 7 steht
in elektrischem Korntakt mit der positiven Elektrode 10 und hat von dieser
Elektrode Elektronen übernommen, wobei die O-Atome in Hydroxylionen 9
umgewandelt
werden.
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Die Katalysatorpartikeln beladen sich danach in der Lösung erneut
mit den elektrochemisch reaktionsfähigen Komponenten. Die Geschwindigkeit, mit der
dies erfolgt, muß nur so groß sein, daß bis zum nächsten Stoß einer Partikel gegen
die Elektrode, der Gleichgewichtszustand wiederhergestellt ist. Die Elektrode selbst
braucht für die betreffende Elektrodenreaktion nicht aktiv zu sein, da die direkt
an ihr ablaufende elektrochemische Reaktion nur einen unwesentlichen Anteil des
Umsatzes ausmacht, wie man aus der F i g. 3 erkennt.
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Der Stromübergang vom Katalysator zur Elektrode erfolgt mit einer
überraschend hohen Ausbeute. Die der F i g. 3 zugrunde liegenden Versuchsergebnisse
sind ohne Berücksichtigung günstiger Strömungsbedingungen und optimaler Katalysatorkonzentration
gemessen worden; sie lassen sich noch wesentlich verbessern. F i g. 3 zeigt die
Wirkung des Katalysatorzusatzes auf die Stromausbeute an einer Pt-Elektrode in 1
n-NaOH. Die Versuchsanordnung bestand aus einem zylindrischen Glasgefäß, in dem
eine PI-Netz-Elektrode seitlich eintauchte. Der Elektrolyt bzw. die Suspension wurde
mit Hilfe eines Magnetrührers umgewirbelt. Zugleich perlte Wasserstoff hindurch.
Die Gegenelektrode befand sich in einem seitlichen, durch ein Glasdiaphragma abgetrennten
Ansatz.
Das Potential der Elektrode wurde in etwa 1 cm Abstand mit einer Sonde, die zu einer
Kalomelelektrode führte, relativ zu dieser gemessen.
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Man erkennt in F i g. 3 den geringen Oxydationsgrenzstrom für die
Reaktion Hz .-> 2 H+ - aq + 2 eder direkt an der Platinelektrode entnommen werden
kann. Setzt man Katalysatormaterial, hier Raney-Nickel, hinzu, so steigt der anodische
Strom stark an. Bei geringen Konzentrationen des Katalysators erreicht man einen
neuen Grenzstrom, dessen Höhe von der Rührgeschwindigkeit abhängt. Dieser Grenzstrom
tritt bei höheren Katalysatorkonzentrationen nicht mehr auf. Der Strom steigt mit
Zusatz von Katalysator rasch an, und de Stromspannungskurven nehmen anschließend
einen linearen Verlauf nach Art einer durch einen Ohmschen Widerstand begrenzten
Stromspannunggcharakteristik an. Dieser Widerstand wird vermutlich durch dien übergangswider-§tand
zwischen Katalysatorpartikeln und Elektrode bestimmt und ist daher abhängig von
der Zahl der Stöße gegen die Elektrode und von der Stoßdauer. Je mehr Partikeln:
pro Zeiteinheit auftreffen, um so kleiner wird der Widerstand.
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Den Einfloß der Rührgeschwindigkeit erkennt man an der linken, durch
Kreuze gekennzeichneten Kurve, welche diejenigen Meßpunkte miteinander verbindet,
die mit der gleichen Katalysatormienge wie bei der benachbarten Kurve, nämlich mit
etwa 1 g Raney-Nickel, aber bei größerer Rührgeschwindigkeit erhalten wurden. Allee
anderen Kurven werden bei konstanter, kleinerer Rührgeschwindigkeit aufgenommen.
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Das gleiche Vierhalten zeigt die Sauerstoffelektrode, bei der als
Katalysator aktives Silber verwendet wurde. Dieses aktive Silber' wurde hergestellt
durch thermische Zersetzung von AgN03 in innigem Gemisch mit einem A1203 Pulver.
Die Oberfläche der A1203-Partikeln wurde dadurch mit feinstem Silber überzogen.
Ein solcher Silberkatalysator ist außerordentlich rea'ktionsfähiig, was schon daraus
hervorgeht, daß er Sauerstoff bei Zimmertemperatur begierig bindet, sich aber auch
bei der gleichen. Temperatur durch Wasserstoffgas regenerieren läßt.
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F i g. 4 zeigt die durch Zusatz dieses aktiven Silbers erzielte Wirkung
auf den kathodischen Strom gemäß der Reaktion: O., + 2 H.,0 + 4 e- --,- 4
OH-Die Versuchsanordnung war genau die gleiche, die oben für die Wasserstoffelektrode
beschrieben wurde. Nur die Stromrichtung war umgekehrt.
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In F i g. 5 sind zwei der Teilstromkurven nebeneinander eingetragen.
Der Abstand der Kurven gibt die Spannung des Elementes an, die man durch Kombination
einer solchen katalysierten Wasserstoff-und Sauerstoffelektrode bei den gegebenen
Belastungen; erhält. Diese Werte könnten durch Erhöhung der Katalysatormenge und
durch besserte Strömungsatnordnung noch wesentlich verbessert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren
folgende Vorteile: 1. Die katalytische Aktivierung des Brennstoffes wie des Sauerstoffes
erfolgt in gleichmäßiger Verteilung im Elektrolyten und ohne Verluste an freier
Energie, sofern man erreichen kann, daß sich Katalysatorbelegung und Brennstoffaktivierung
ins Gleichgewicht setzen:.
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2. Die Elektroden dienen nur Dur Stromabnahme und brauchen die eigentliche
Reaktion nicht zu aktivieren.
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3. Der Katalysator kann leicht erneuert werden (etwa zur Regenerierung),
ohne daß das Element selbst geöffnet werden mu@ß.
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4. Die Alektrodon können nicht bei Schwankungen des Gasdrucks durch
eindringenden Elektrolyten »ersaufen«; unabhängig vom Gasdruck und Kapillareffekten
bleiben sie stets arbeitsfähig.
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5. Da im Viergleich zu Ionen die Katalysatorpartikeln recht groß sind,
ist eine Trennung der Elektrodenräume durch Diaphragmen leichter durchzuführen.
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Ein für die Durchführung dies erfindungsgemäßen Vierfahrens geeignetes
Element muß notwendigerweise eine Vorrichtung besi@t7,an, durch die eine relative
Bewegung zwischen Elektrode und Elektrolyt hervorgerufen wird.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, bei einem solchen Element eine
Umpumpvorriichtung für den Elektrolyten vorzusehen, für die alle geeigneten Pumpen
verwendet werden können.
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Damit der mit Wasserstoff oder einem anderen Brennstoff beladene Elektrolyt
sich nicht mit dem mit Sauerstoff beladenen Elektrolyten vermischt und die Reduktion
ohne Stromlieferung im Elektrolyten abläuft, ist es erforderlich, die Elektrodenräume
durch ein Diaphragma voneinander zu trennen. Als Diaphragma können dünne poröse
Körper der üblichen Art verwendet werden, die gegenüber dem Elektrolyten und dem
in ihm .enthaltenen Stoffen unempfin.dlich sind. Zweekmäßigerweise bestehern sie
aus dünnen Membranen, die z. B. aus Ton oder aus Kunststoffen in Folien-, Gewebe-
oder Faservliesform gefertigt sind. Auch feinporige Glas- oder Porzellanfritten
eignen sich vorzüglich für diesen Zweck.
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Es hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die Elektrolyträume
vorzugsweise ringförmig auszubilden, um auf diese Weise eine geschlossenen Umlauf
dies Elektrolyten zu erwirken.
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Die Elektroden .sind in den Elektrolyträumen so anzuordnen, daß sie
auch von allen Katalysatorpartikeln getroffen werden können. Es hat sich dabei als
besonders vorteilhaft erwiesen, die vorzugsweise aus mehreren Platten bestehenden
Elektroden in einem Winkel zu der Strömungsrichtung des Elektrolyten anzuordnen.
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Werden die aus mehreren Teilelektroden bestehenden Elektroden gestaffelt
angeordnet, so daß sie nahezu den gesamten Querschnitt des Elektrodenraumes ausfüllen,
so werden mit großer Wahrscheinlichkeit sämtliche Katalysatorteilchen, die im Elektrolyten
aufgeschlämmt sind, bei Bewegung des Elektrolyten auf die Elektrodenoberfiäche auftreffen.
Versuchte haben ergeben, daß der Winkel, in dem die Elektroden zur Strömungsrichtung
des Elektrolyten angeordnet werden, vorteilhafterweise zwischen 20 und 50° liegt.
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In einer besonderen Ausführungsform dies erfindungsgemäßen Bneanstoffelernentes
sind die E1ektrodenräume durch konzentrisch ineinunder eingesetzte Rohre gebildet,
wobei das Diaph ragma als Wandung des eingesetzten Rohres dient. In diesem Falle
wird die Elektrode der einen Polarität, die vorzugswei.
se aus mehreren
Teilelektroden gebildet ist, in das innere Rohr eingesetzt, während sich die Elektrode
der entgegengesetzten Polarität zwischen dem inneren und äußeren Rohr befindet,
wobei das äußere Rohr gleichzeitig den Behälter der Zelle darstellt. Die Elektroden
können aber ebenfalls rohrförmige Gestalt aufweisen oder auch aus Stäben, Drähten,
Drahtnetzen usw. bestehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dient das äußere Rohr
zugleich als eine der Elektroden; sie besteht in diesem Falle aus einem elektronisch
leitenden Material, vorzugsweise aus einem gegen den Elektrolyten beständigen Metall.
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Rundwandige Brennstoffzellen sind deshalb so günstig, weil in ihnen
die Elektrolyten mit den suspendierten Katalysatorteilchen unter Verwendung ringförmig
ausgebildeter Stromabnehmerelektxoden in eine rotierende Bewegung versetzt werden
können. Diese Strömungsart eignet sich besonders gut für die Übertragung der elektrischen
Ladungen von den Katalysatorpartike:ln auf die Elektroden.
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In F i g. 6 ist ein Brennstoffelement nach der Erfindung in schematischer
Weise dargestellt. Es besteht aus zwei ringförmigen Elektrolyträumen 11 und 12,
die durch ein Diaphragma 13 voneinander abgetrennt sind. Im Elektrolytraum 11 ist
eine positive Elektrode 1.4, die aus mehreren Teilelektroden besteht, in einem Winkel
zur Strömungsrichtung des Elektrolyten angeordnet, genauso im Elektrolytrau m 12
eine negative Elektrode 15. Durch Pumpen 16 werden die beiden Elektrolyte im Kreise
umgepumpt. Am Elektrolytraum 11 isst eine Zuführungsvorrichtung 17 für Sauerstoff,
am Elektrolytraum 12 eine Zuführungsvorrichtung 18 für Wasserstoff angeordnet.
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F i g. 7 zeigt schematisiert eine Vorrichtung, bei der die für die
beiden Elektrodenerten bestimmten, im Elektrolyten aufgeschlämmten Katalysatoren
außerhalb des Elementes mit Brennstoff bzw. Oxydationsmitteln beladen werden.
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Die Brennstoffelektrodenräume 19 sind von den Sauerstoffelektrodenräumen
20 durch Diaphragmen 30 getrennt und werden von der jeweiligen Katalysatorsuspension,
die in den Mischbehältern 21 bzw. 22 aufbereitet sind, durchströmt. Das Wasserstoffgas
wird bei 23, die entladene Katalysatorsuspünsion bei 28 eingeleitet und nach Durchmischung
über die Pumpe 25 durch das Rohrsystem 26 den Brennstoffelektroden zugeführt und
anschließend in den Mischbehälter 21 zurückbefördert.
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Die Speisung der Sauerstoffelektroden erfolgt in gleicher Weise über
den Mischbehälter 22 mit Elektrolyt-Katalysator-Zulauf 29 und Oxydationsmitteleinlaß
24, der Pumpe 25 und Rohrsystem 27. Die Beladung der Katalysatorteilchen in den
Behältern 21 und 22 erfolgt zweckmäßig durch Gegenstromführung von Gas und Flüssigkeit,
wobei letztere nach Kaskadenart über Leitbleche abwärts strömt.
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Die F i g. 8, 9 und 10 beschreiben Vorrichtungen, bei denen die Elektrodenräume
durch konzentrisch ineinandergesetzte Rohre gebildet werden. In diesen Vorrichtungen
bildet das innere Rohr gleichzeitig das Diaphragma. Um den inneren Widerstand des
Elementes. möglichst klein zu halten, empfiehlt es sich ganz allgemein, beide Elektroden
in nahem Abstand von dem Diaphragma anzuordnen.
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Nach F i g. 8 denen im Zellenbehälter 31 als Elektroden die nahe dem
Diaphragma angeordneten Rohrelektroden 34 und 36. Den zur Erzeugung einer rotierenden
Strömung tangemtial eingesetzten Zuführungen 37 und 39 für Brennsitoff und Oxydationsmittel
entsprechen am unteren Behälterrand die Austrittsöffnungen 38 und 40. Bei langsamerer
Strömungsgeschwindigkeit der Elektrolyte, wie insbesondere auch dann, wenn gasförmige
Betriebsmittel durch nicht gezeigte, in den Öffnungen 38 und 40 eingesetzte Zuleitungen
im Gegenstrom zur Katalysatorsuspension eingeleitet werden, empfiehlt es sich, die
Elektroden mit zusätzlichen Prallflächen auszustatten, wie es in F i g. 8 durch
Prallbleche 32 bzw. 33 angedeutet ist.
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F i g. 9 zeigt eine ähnliche Vorrichtung im Schnitt; hier dienen schraubenförmig
ausgebildete Leitbleche 43 und 44 als inerte Elektroden. Der Strom wird über die
durch Ringe 50 isolierten Rohre 47 und 49 abgenommen. Der Zellenbehälter ist mit
42 gekennzeichnet, 46 und 48 sind die Zuleitungsrohre für den Brennstoff bzw. das
Oxydationsmittel.
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In F i g. 10 ist ein Brennstoffelement wiedergegeben, bei dem chs
äußere Rohr 51, das bei langsamerer Elektrolytbewegung und/oder beim Einblasen gasförmiger
Betriebsmittel zur Vergrößerung seiner Oberfläche zahlreiche Kurzrippen 58 besitzt,
glcich zeitig die Elektrode bildet; die Schrägstriche 52 sollen andeuten, daß auch
die Gegenelektrode geeignet ausgebildete Prallflächen für die beladenen Katalysatorteilchen
besitzt. Die Einströmöfffnung 54 ist so angeordnet, daß der Elektrolyt in eine rotationsförmige
Bewegung gerät, bevor er das Element bei 55 wieder verläßt. Das Diaphragma 53 trennt
diese Katalysatorsuspension vom Raum der Gegenelektrode, der ebenfalls Öffnungen
56 und 57 für die Zufuhr von Betriebsstoff besitzt.