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Wetter- und Sichtschutzschild.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Wetter- und Sichtschutzschild,
insbesondere in der Form eines Daches, das aus mehreren, in gegenseitigen Abständen
parallel zueinander angeordneten und ein tragendes Gerüst bildenden Trägern, mehreren,
die Lücken zwischen den Trägern überbrückenden Deckelementen und in Längsrichtung
verlaufenden und zur versetzbaren Aufnahme einer Vielzahl von sich überlagernden
Deckelementen jeweils in den Zwischenräumen zwischen den Trägerpaaren dienenden
Führungen besteht. Das Schild dient zum Schutz von Balkonen und anderen außerhalb
geschlossener Räume gelegenen Plätzen oder Bereichen gegen Sonne, Wind und Regen,
sowie auch dazu, einen Einblick in derartige Bereiche zu verhindern.
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Ein bekanntes Dachgebilde dieser allgemeinen AusfUhrung ist in der
schweizer Patentschrift 420 562 beschrieben. Bei dieser vorbekannten Ausführung
weisen jedoch die reckelemente im Gegensatz zu den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Deckelementen keine nach unten weisenden Abschnitte auf, , sonArn sind bogenförmig
ausgebildet, wobei ihre versetzbar
gehaltenen seitlichen Ränder
nach oben weisen.
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Diese Formgebung führt im wesentlichen zu Druckbeanspruchungen innerhalb
des Werkstoffs, der daher eine sehr hohe Steifigkeit aufweisen muß. Für die Deckelemente
der erfindungsgemäßen Schutzschilde ist Kunststoff ein geeigneter Werkstoff. Wenn
für die Deckelemente der in der genannten schweizer Patentschrift beschriebenen
bekannten Ausführung Kunststoff verwendet wird, besteht jedoch die Gefahr, daß sich
die mittleren Abschnitte der Deckelemente absenken und die Belastbarkeit zum größten
Teil aufgehoben wird. Außerdem fließt das Regenwasser auf den Deckelementen nach
außen zu den tragenden Rändern hin und dringt in die Führungen ein.
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Selbst wenn in den Führungen ein Ablauf für Regenwasser vorgesehen
ist, verursacht der Regenwasserdurchfluß im Laufe der Zeit die Ansammlung von Schmutz
in den Führungen, wodurch die Versetzbarkeit der Deckelemente beeinträchtigt oder
unmöglich gemacht wird. Weiterhin kann das Gebilde bei kalter Witterung durch Frost
beschädigt werden. Zur Abminderung derartiger Folgen ist daher erforderlich, Abdichtungselemente
zwischen den Deckelementen und deren Führungen vorzusehen, wie ebenfalls in der
genannten schweizer Patentschrift beschrieben ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wetter- und Sichtschutzschild
zu schaffen, bei dem der Werkstoff der Deckelemente im wesentlichen lediglich Spannungsbeanspruchurlgen
ausgesetzt ist und daher eine freie Wahl des Werkstoffes ermöglicht wird. Daher
soll
sich außer Kunststoff beispielsweise auch sehr dünnes Metallblech
verwenden lassen. Dieses Merkmal der Erfindung ist insbesondere bei Verwendung von
Kunststoff von besonderer Bedeutung, da es sich bei Kunststoff um einen für die
hier beschriebenen Anwendungen besonders gut geeigneten Werkstoff handelt. Weiterhin
sollen die Deckelemente im Querschnitt so beschaffen sein, daß Wasser von den in
den Führungen befindlichen Randabschnitten weg läuft, so daß die Gefahr eines Eindringens
von Regenwasser in die Führungen im wesentlichen ausgeschaltet ist.
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Das zur Lösung der gestellten Aufgabe vorgeschlagene Wetter- und
Sichtschutzschild ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Deckelemente
im Querschnitt gesehen einen von jedem tragenden Längsrand des Elements im wesentlichen
nach unten weisenden Abschnitt und einen die unteren Ränder dieser Abschnitte miteinander
verbindenden mittleren Abschnitt aufweisen, wobei die nach unten weisenden Abschnitte
unter Winkeln zueinander gerichtet sind und die Formgebung des Querschnitts so beschaffen
ist, daß die in senkrechter Richtung in kleinen gegenseitigen Abständen angeordneten
Deckelemente in eine sich gegenseitig überlagernde Lage bringbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im nachfolgenden unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erlillt-ert, in denen Ei8. 1 eine
schaubildliche Ansicht eines Teils eines entsprechend der Erfindung ausgeführten
L)acAgs»^
Fig. 2 ein Querschnitt in einem größeren Maßstab durch
einen Teil des Daches und Fig. 3 ein Querschnitt in einem noch größeren Maßstab
durch einen Teil der Fig. 2 ist.
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Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, weist das Dach mehrere T-förmige
Träger 1 auf. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht jeder Träger 1 aus
zwei miteinander verbundenen Holzträgern 2 und 3, welche jeweils den Steg- und Flanschabschnitt
eines T-Trägers bilden. Die Träger 1 werden ihrerseits an ihren Enden von Trägern
4 gehalten, die in einer in der Zeichnung nicht dargestellten Weise mit den Wänden
eines Hauses, mit St(itzpfosten oder dgl. verbunden sind. Das Schutzschild selbst
besteht aus mehreren Deckelementen 5, welche sich zwischen den Trägern 1 erstrecken
und in Führungen 7 gehalten sind, die an der Unterseite der Trägerflansche 3 befestigt
sind. Die Länge der Träger ist vorzugsweise so bemessen, daß sie sich über mehrere
Deckelemente 5 erstrecken, welche sich teilweise gegenseitig überlappen. Bei dem
in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich zwischen jedem Trägerpaar
1 zwei Deckelemente 5. Der in Fig. 2 dargestellte Querschnitt befindet sich in dem
Bereich, in dem sich die beiden Deckelemente 5 überlappen.
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Wie aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich, weist jedes Deckelement
5 an jeder Längs seite einen ersten, nach unten weisenden Abschnitt 9 auf, der an
seinem Rand in einen
Profilabschnitt ausläuft, welcher bei dem in
den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel die Form eines in Längsrichtung
geschlitzten Rohrs 11 aufweist. Der Rand-oder Profilabschnitt 11 kann mit dem nach
unten weisenden Abschnitt 9 vermittels eines (nicht dargestellten) abgeschwächten
Abschnittes verbunden sein, der dazu dient, eine elastisch federnde Verbindung zwischen
dem Randabschnitt und dem Abschnitt 9 zu bilden.
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Zwischen den nach unten weisenden Abschnitten 9 erstreckt sich das
Deckelement 5 im Querschnitt gesehen in die einem Doppelbogen, wobei/mit den Abschnitten
9 verbundenen Bogenabschnitte mit ihren konvexen Seiten nach unten weisen und einen
kleineren Halbmesser als der mittlere Bogenabschnitt aufweisen, der mit seiner konvexen
Seite nach oben weist. Wie in Fig. 2 in gestrichelten Linien-angedeutet ist, kann
das Deckelement 5 im Querschnitt auch die Form eines einzigen Bogens aufweisen,
dessen konvexe Seite nach unten weist und der einen kleineren Halbmes'ser an den
Seiten und einen größeren Halbmesser in der Mitte aufweist.
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Auf der Unterseite der Deckelemente 5 sind mehrere wulstförmige Rippen
14 ausgebildet.
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Entsprechend den Figuren 2 und 3 sind die Führungen 7 durch Nägel
15 an den Trägern 1 befestigt und die Führungsnuten 16 in den Führungen 7 weisen
eine Formgebung auf, welche der Formgebung der Randabschnitte 11 entspricht.
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Die Führungsnuten 16 sind übereinander angeordnet, so daß für die
oberen und unteren Deckelemente 5 identisch ausgebildete
Deckelemente
verwendet werden können, was aus Herstellungsgründen vorteilhaft ist. Die Führungsnuten
16 können mit in Längsrichtung verlaufenden Ausnehmungen zur Aufnahme eines Schmiermittels
versehen sein, durch welches das Versetzen oder Verschieben der Elemente erleichtert
wird.
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Das Dach weist vorzugsweise außerdem Endanschläge auf, die beispielsweise
der in Fig. 1 bei 18 dargestellten Ausführungsform entsprechen. Die Endanschläge
18 können drehbar oder abnehmbar ausgebildet sein, so daß sich die Deckelemente
5 ganz herausziehen lassen. Außerdem können entlang den Elementen oder an den Enden
derselben Haltevorrichtungen in der Form von Sperrhaken, Schrauben oder dgl. angeordnet
sein, mit denen die Deckelemente 5 gegen eine unbeabsichtigte Versetzung oder Verschiebung
gesichert werden. Die Deckelemente können zwecks leichterer Versetzbarkeit mit Handgriffen
oder Befestigungspunkten für Handgriffe versehen sein. Insbesondere wenn das Dach
in größerer Höhe angeordnet ist, kann ein zum Versetzen der Elemente dienendes Hilfsgerät
aus einem hakenförmigen Gebilde bestehen, das an dem Ende eines langen Stiels befestigt
und mit dem Ende eines Deckelementes 5 verbindbar ist.
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Zur Anbringung der versetzbaren Deckelemente an dem aus den Trägern
1 und 4 gebildeten tragenden Gerüst wird zunächst die erforderliche Anzahl Führungen
7 angebracht. Die Deckelemente 5 brauchen dann lediglich in
die
Führungsnuten 16 eingeführt zu werden, wonach-die ggf. verwendeten Endanschläge
18 in die Anschlagsstellung gebracht werden. Die Deckelemente lassen sich dann jederzeit
wunschgemäß versetzen. Um beispidSweise möglichst viel Sonne durchzulassen, werden
die zwischen jedem Trägerpaar befindlichen Deckelemente in der Weise versetzt, daß
sich das eine Element genau über dem anderen Element befindet, wobei sich die Deckelemente
entweder an dem oberen oder dem unteren Rand des Daches befinden können. Wenn völliger
Schutz gegen Sonne oder Regen erwünscht ist, werden die Elemente in die in Fig.
1 dargestellte Lage gebracht, in welcher sie sich zusammen über die ganze Länge
der Träger erstrecken. Um bei Sturm dem Wind eine möglichst kleine Angriffsfläche
zu bieten, werden die Elemente zusammengeschoben, und wenn das Dach mit einer Wand
verbunden ist, wird vorzugsweise eine Lücke zwischen den Deckelementen und der Wand
belassen, damit sich auf der Unterseite der Elemente nur ein Luftdruck begrenzter
Höhe entwickeln kann.
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Die in Fig. 1 und in ausgezogenen Linien in Fig. 2 dargestellte Formgebung
der Deckelemente hat den Vorteil, daß diese eine hohe Festigkeit gegenüber Schneelast
aufweisen und gleichzeitig ein großer Teil der Schneelast infolge der Bogenform
zwischen den Trägern unmittelbar von den Trägern aufgenommen wird.
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Ein weiterer Vorteil der Formgebung der in Fig. 1 dargestellten Elemente
besteht darin, daß sich bei Verwendung
eines durchscheinenden Werkstoffs
bei Betrachtung des Daches von unten sehr gefällige Lichteffekte ergeben, da auch
bei niedrigstehender Sonne ein Teil der Deckelemente beleuchtet wird.
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Das in Fig. 2 in strichpunktierten Linien angedeutete Deckelement
hat in bezug auf Schneelast nicht die gleichen Vorzüge,und bei niedrigstehender
Sonne werden die Deckelemente von den Trägern 1 abgeschattet. Diese Formgebung des
Deckelements hat andererseits jedoch den Vorteil, daß an den Führungen 7 nur im
wesentlichen nach unten gerichtete Kräfte angreifen. Die wulstförmigen Rippen 14
dienen als Laufschienen, falls sich die Deckelemente aufgrund einer Belastung oder
ungünstiger Befestigung gegenseitig berühren sollten.
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Die Führungen 7 können durch Strangpressen aus einem thermoplastischen
Werkstoff hergestellt werden. Die Deckelemente 5 werden ebenfalls vorzugsweise aus
einem durchscheinenden Kunststoff stranggepreßt, vorausgesetzt die Elemente haben
keine zu große Breite. Es lassen sich auch andere Herstellungsverfahren anwenden,
so z.B. Vakuumformung von Scheiben und anschließende Befestigung der Randabschnitte
11 vermittels eines thermoplastischen Schweißverfahrens. Die Deckelemente lassen
sich selbstverständlich aus klaren, durchsichtigen oder aus völlig opaken Werkstoffen
herstellen, wobei Elemente unterschiedlicher Beschaffenheit an ein und demselben
Dach miteinander kombiniert werden können. Im letzteren Falle können die
Führungen
mit mehreren Führungsnuten 16 ausgebildet werden so daß das Dach aus mehreren Schichten
von Deckelementen bestehen kann, die sich in der Weise versetzen lassen, daß beispielsweise
ein teilweise lichtdurchlässiges Dach, ein völlig oder teilweise abschattendes Dach
oder ein teilweise geöffnetes Dach ausgebildet werden kann.
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Wenn die tragenden Träger eine solche Länge aufweisen, daß zum Abdecken
der Trägerlänge mehr als zwei Deckelemente erforderlich sind, müssen die Führungen
ebenfalls mehr als zwei Führungsnuten aufweisen, wenn erwünscht ist, daß sich das
Dach völlig zusammenschieben läßt. Für ein Dach kleinerer Spannweite kann ein einziges
Deckelement zwischen jedem Trägerpaar ausreichend sein, und wenn das Element die
gleiche Länge wie die Träger aufweist, wird es so angebracht, daß es nicht mehr
verschiebbar ist. In diesem Palle wird die Versetzbar- oder Verschiebbarkeit der
Deckelemente nur beim Anbringen oder Abbauen des Daches ausgenutzt.
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Die Träger 1 können selbstverständlich aus jedem geeigneten Werkstoff
wie z.B. einem Leichtmetall hergestellt sein, wobei im letzteren Falle die Führungen
in einem Stück mit den Trägern ausgebildet sein können.
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Wie oben schon ausgeführt, läßt sich das erfindungsgemäß Wetter-
und Sichtschutzschild auch zur Ausbildung einer Wand verwenden. Dazu können die
Träger 1 mit einem kleineren Querschnitt als im Falle des Daches ausgeführt
sein
und entweder senkrecht oder waagerecht übereinander angeordnet werden. Bei senkrechter
Befestigung muß Vorsorge dafür getroffen werden, daß sich die Deckelemente nicht
aufgrund ihres Eigengewichts nach unten verschieben.
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Das Verschieben der Deckelemente läßt sich vermittels ausreichend
hoher Reibungswiderstände in den Führungen oder vermittels Haltevorrichtungen verhindern.
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- PatentansprUche ~