DE214620C

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Publication number: DE214620C
Application number: DENDAT214620D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- 'Μ 214620 — KLASSE 55 d. GRUPPE

STANLEY A. COHEN in NEW-YORK.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. November 1907 ab.

Zum Trocknen von Stoffen in Bahnenform hat man bisher u. a. Vorrichtungen benutzt, bei denen die Bahn nach dem Vortrocknen auf der Oberseite eines ebenen Fördertuch'es längs der . Unterseite eines zweiten Fördertuches geführt und gegen dasselbe durch einen Strom von trockner Luft angelegt wird. Die Bahn hat nun das natürliche Bestreben, unterhalb des zweiten Fördertuches die Form einer Kettenlinie anzunehmen. Ist das zweite Fördertuch eben, so bilden sich infolgedessen in der Bahn leicht Falten, was selbstverständlich nicht erwünscht ist.

Nach der Erfindung wird dieser Mißstand dadurch beseitigt, daß das zweite Fördertuch nach einer Kettenlinie geführt wird und einer ebenfalls nach einer Kettenlinie gekrümmten, dicht unter ihr liegenden und mit einer großen Zahl von feinen Austrittsöffnungen für die heiße Luft· versehenen Heißluftbüchse gegenübersteht, nach deren Verlassen die Bahn zwecks Fertigtrocknung über die Oberseite noch eines oder mehrerer ebener Fördertücher läuft.
Auf der eine Ausführungsform der Erfindung darstellenden Zeichnung ist Fig. 1 eine Seitenansicht des Trockners und Fig. 2 ein senkrechter Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. 1, welcher die Antriebsvorrichtung erkennen läßt.

Fig. 3 zeigt im Grundriß die den oberen Teil der Heißluftbüchse unter der Maschine bildende durchlöcherte Platte.

Das Gestell 1 des Trockners besitzt geeignete Lager für die Wellen von sechs Rollen 2, 3, 4, 5, 6 und 7. Die Rolle 2 wird mittels der an ihrer Welle befestigten' Riemenscheibe 8 angetrieben. Die Rollen 3 und 4 werden gemeinschaftlich mit der Rolle 2 durch den endlosen Riemen 9 (Fig. 2) angetrieben. Kettenräder 10 auf den Wellen der Rollen 2, 3 und 4 greifen in endlose Ketten 11, die sich der Länge nach über den Trockner erstrecken und in entsprechende, auf den Wellen der Rollen 5, 6 und 7. sitzende Kettenräder eingreifen. Längs des Gestelles 1 (Fig. 2) sind Träger 13 für die Ketten 11 vorgesehen, um zu verhindern, daß die Ketten durchhängen. Zwischen den Rollen 2 und 5 sowie 3 und 6 sind endlose Tücher 14 ausgestreckt, welche auf der Innenseite mit dünnen, versteifenden Querstreifen 15 versehen sind. Letztere reichen über die Kanten des Tuches 14 hinaus und werden auf den längs des Trockners vorgesehenen, wagerechten Führungen 16 gehalten und geführt. Das untere, zwischen den Rollen 4 und 7 sich erstreckende Tuch 17 ist ebenfalls mit versteifenden Querstreifen 15 versehen, welche längs ihres oberen Weges von den wagerechten Streifen 18 getragen und geführt werden, während ein gekrümmter, mit einer Rinne versehener Streifen 19 dazu dient, das Tuch 17 längs seines unteren gekrümmten Teiles zu führen.

Von dem Gebläse 21 führt das Rohr 20 zu der engen, gekrümmten Heißluftbüchse 22, welche sich unterhalb der gekrümmten Bahn des unteren Tuches 17 erstreckt. Der obere Teil 23 der Heißluftbüchse 22 hat zahlreiche Öffnungen 24 in seiner Oberfläche,, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Papier- oder Gewebebahn ist mit 25 bezeichnet. Konkave Führungswalzen 26 sind, wie in Fig. 1 angedeutet, in verschiedenen Stellungen längs des Weges der Bahn angeordnet.

Die Wirkungsweise des Trockners ist folgende: Die Umdrehung der Scheibe 8 dient zum Antreiben der sechs Rollen und drei endlosen Tücher in der Richtung der eingezeichneten Pfeile. Die zu trocknende Papier- oder Gewebebahn kommt in den Trockner über der Rolle 2 und wird von dem Tuch 14 getragen, . auf welchem sie ruht, bis sie die Rolle 5 erreicht, wo sie abwärts zum Tuch 17 geführt wird, welches sich in einer gerade über der Heißluftbüchse 22 liegenden Kurvenbahn bewegt. Am Ende der Kurve wird die Bahn um die Rolle 4 und auf das Tuch 17 gebracht, bis die Rolle 6 erreicht ist, wo die Richtung der Bahn umgekehrt wird und letztere auf dem Zwischentuch .zur Abgabe vom Trockner direkt unter ihren Eintrittspunkt gebracht wird. Während des ersten Teiles des Weges der zu trocknenden Bahn wird sie übermäßiger Hitze oder übermäßigen Luftströmungen nicht ausgesetzt, so daß das Material Gelegenheit hat, allmählich trocken oder fest zu werden, so daß, wenn es .. den aus den Öffnungen 24 in der Heißluftbüchse 22 entweichenden Heißluftströmen unterworfen wird, der Überzug nicht durch die Stärke der Drehungen beschädigt oder verletzt wird. Der wirksamste Teil des Trocknens findet statt, während die Bahn über die Heißluftbüchse 22 fortschreitet. Der rückwärts und vorwärts gerichtete Lauf der Bahn nach, um und hinter Rolle 6 gibt dann dem Material Gelegenheit, sich abzukühlen, bevor es nach seiner Abgabe vom Trockner aufgerollt wird. Während die Bahn dem heißen Luftstrom ausgesetzt ist, bewegt sie sich längs einer gekrümmten Bahn, welche der natürlichen Krümmung der Papieroder Gewebebahn für den Fall der Aufhängung in den Rollen 4 und 7 entspricht, so daß die Bahn selbst und der Überzug darauf keinem Zuge ausgesetzt ist als der geringen Reibung bei der Mitnahme durch das Tuch, gegen welches die Bahn durch den Luftdruck gepreßt wird, um die Berührung mit dem Tuch zu bewirken.

Die heiße Luft entweicht von den Seiten zwischen der Bahn und der Heißluftbüchse 22 und steigt auf, um den oberen Teil des Trockners etwas zu heizen, wobei sie gleichzeitig eine freie Luftzirkulation bewirkt, um die Feuchtigkeit wegzubringen. Die zur Versteifung und Führung dienenden Querstreifen 15, welche quer über die innere Fläche der Tücher gespannt sind, sind sehr dünn (ihre Größe ist in der Zeichnung der Deutlichkeit wegen übertrieben), so daß bei ihrem Übergang über die Rolle die Bahn nur wenig von ihrem ebenen, regulären Wege abgelenkt wird.

Die Zahl der Tücher und Heißluftbüchsen kann je nach den Erfordernissen der verschiedenen Materialien und je nach den verschiedenen zu verdunstenden Feuchtigkeitsbeträgen geändert werden.

. Insofern als die Geschwindigkeit des Trockners zum ökonomischen Trocknen großer Mengen von Material sehr schnell sein sollte, so wird an einigen Stellen im Wege der Bahn, besonders, wo sie über eine konkave Welle 26 geführt wird, eine geringe Wellenbewegung eintreten, welche durch die leerlaufenden geraden Walzen 35 berichtigt werden soll. Es ist indessen klar, daß die Walzen 35 nur angewandt zu werden brauchen, wenn die Erfahrung zeigt, daß ihre berichtigende Wirkung notwendig ist. Das Krümmen der Bahn wird gemäß dem verwendeten Material, dem Überzug, dem Feuchtigkeitsgehalt, der Geschwindigkeit des Trockners und dem Hitzegrade verschieden sein. Es ist daher unmöglich, Anweisungen zu geben, welche in allen Fällen für die wirksame Anbringung der konkaven Walzen 26 zutreffen. Das in den Zeichnungen angedeutete Anordnen der Walzen wird sich in der Praxis als wirksam erweisen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Trocknen von Stoffen in Bahnenform, bei der die Bahn nach dem Vortrocknen auf der Oberseite eines ebenen Fördertuches längs der Unterseite eines zweiten Fördertuches geführt und gegen das- go selbe durch einen Strom von trockener Luft angelegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Fördertuch (17) nach einer Kettenlinie geführt wird und einer ebenfalls nach einer Kettenlinie gekrümmten, dicht unter ihr liegenden und mit einer großen Anzahl von feinen Austrittsöffnungen für die heiße Luft versehenen Heißluftbüchse'(22) gegenübersteht, nach deren Verlassen die Bahn zwecks Fertigtrocknung über die Oberseite noch eines oder mehrerer ebener Fördertücher läuft.

2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, gekennzeichnet durch Führungswalzen (26), welche die Bahn in gewissen Abständen von den Fördertüchern abheben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.