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Verfahren und Vorrichtung zum Biegen von Rohren Die Erfindung betrifft
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Biegen von Rohren mit Einstellen eines Wertes
für die Korrektur der Rückfederung.
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Beim Biegen von Rohren tritt, abhängig von dem Biegewinkel, eine Rückfederung
ein. Dies führt in der Praxis dazu, daß abhängig von dem Biegewinkel zusätzlich
eine Korrektur für die Rückfederung vorgenommen werden muß. Das Rohr wird somit
um ein geringes Maß weitergebogen, um den gewünschten bleibenden Biegewinkel zu
erhalten. Um somit beispielsweise ein Rohr mit einem bleibenden Winkel von 900 zu
erhalten, ist es notwendig, das Rohr um einen Betrag von 920 zu biegen, weil es
um einen Betrag von 20 zurückfedert. Die Rückfederung ist abhängig von dem Biegewinkel
und dem Uohrmaterial. Jedem Biegewinkel zugeordnet ist ein besonderer Wert der Rückfederung.
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Die Korrektur der Rückfederung wird bisher durch die Bedienungsperson
berücksichtigt, die dem Biegewinkel einen Korrekturwert hinzufügt.
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Bei programmierten Rohrbiegemaschinen erfolgt die Rückfederkorrektur
in der Weise, daß in eine Lochkarte der Biegewinkel eingetragen wird und zusätzlich
dazu ein noch einzustellendes Zählwerk für die Rückfederkorrektur angegeben wird.
Dieser Lochstreifen wird dem Bedienungsmann zur Verfügung gestellt, der diesen in
einen Lochstreifenleser der Rohrbiegemaschine einlegt.
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Das Herstellen des im Lochstreifen angegebenen Biegewinkels erfolgt
dann selbsttätig. Zur Berücksichtigung der Rückfederkorrektur ist es aber notwendig,
daß der Bedienungsmann das im Lochstreifen angegebene Zahlwerk von Hand einstellt.
Dazu sind an Rohrbiegemaschinen eine Vielzahl von Schaltern vorhanden. Die Anzahl
der Schalter richtet sich nach dem Leistungsvermögen der Rohrbiegemaschine. In der
Regel sind vier bis zehn Schalter vorhanden, d.h.
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mit einer solchen maschine können vier bis zehn verschiedene Biegewinkel
nacheinanderfolgend hergestellt werden. Bei der bisherigen Lösung muß der Bedienungsmann
somit jedem Biegewinkel zugeordnet an dem ihm durch den Lochstreifen angegeben Zählwerk
die Korrektur der Rückfederung einstellen. Er stellt diesen Wert nach seiner Erfahrung
ein. Jedem Biegewinkel zugeordnet stellt er somit einen anderen Wert ein. Sofern
der Biegewinkel KX beispielsweise 900 beträgt, wird er an dem Zahlwerk als Dekadenschalter
einen Rückfederkorrekturwert von beispielsweise 20 einstellen.
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Das Einstellen der Korrekturwerte an den Dekadenschaltern von
Hand
ist umständlich und zugleich die Ursache möglicher Fehler, weil das Einstellen vergessen
oder von Hand auch leicht ein falscher Korrekturwert eingestellt werden kann. Schließlich
ist nicht auszuschließen, daß der Bedienungsmann aus Unwissen oder irrtümlich einen
falschen Korrekturwert oder einen richtigen Korrekturwert am falschen Schalter einstellt.
Ein weiterer Nachteil ist, daß die Bedienungsperson, die den Lochstreifen herstellt,
zusätzlich zu den Angaben über Biegewinkel, Vorschub und sonstigen Angaben den Hinweis
auf das vom Bedienungsmann der Rohrbiegemaschine noch zu betätigende Zählwerk vergessen
kann und der Bedienungsmann der Rohrbiegemaschine den Lochstreifen vor dem Eingeben
in den Lochstreifenleser in Verbindung mit einem zugeordneten Klartext studieren
muß, um die im Lochstreifen angegebenen Zählwerk für die Rückfederkorrektur mit
seinen Erfahrungswerten und auch in ir richtigen angegebenen Reihenfolge einstellen
zu können. Hier setzt die Erfindung ein.
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Nach der Erfindung wird bei einem Verfahren zum Biegen von Rohren
mit Einstellen eines Wertes für die Korrektur der RUckfederung erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Biegewinkel in mehrere Biegewinkelbereiche unterteilt und den Biegewinkeln
innerhalb der Biegewinkelbereiche ein gleicher Korrekturwert für die Rückfederung
zugeordnet ist.
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Die Biegewinkel vorn 00 bis 1850 werden somit in mehrere Biegewinkelbereiche
unterteilt. Es können beispielsweise sechs Biegewinkelbereiche sein. Besonders vorteilhaft
sind jedoch nach einem weiteren erfindungsgemäßen Merkmal die Biegewinkel von
0o
bis 1850 in vier Biegewinkelbereiche von 0o bis 450 460 bis 700 710 bis 1350 1360
bis 1850 unterteilt. Bei dieser Unterteilung, aber auch bei einer Unterteilung in
mehr als vier Biegewinkelbereiche, ist zu berücksichtigen, daß ein Biegewinkel von
45,990 noch zur Gruppe des ersten Biegewinkelbereiches zählen soll und die zweite
Gruppe bei einem Biegewinkel von 460 beginnt. Diese beispielhafte Angabe soll nicht
bedeuten, daß unbedingt eine Unterteilung in den angegebenen Biegewinkelbereichen
erfolgen muß, sondern daß sich die Grenzbereiche von dem Übergang des einen Winkelbereiches
zum nächsten Winkelbereich auch um eineige Grade der Biegewinkel verschieben können.
Besonders vorteilhaft sind jedoch die vier Winkelbereiche in den angegebenen Grenzen,
insbesondere mit unterschiedlich bemessenene Sektoren.
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Nach weiterer erfindungsgemäßer Ausgestaltung wurden den Winkelbereichen
Oo bis 45° eln Korrekturwert von 2,00 460 bis 70 ° ein Korrekturwert von 1,80 71°
bis 135° ein Korrektuwert von 2,0° 1360 bis 1856 ein Korrekturwert von 2,50 zugeordnet
Sofern
somit nach der erfindungsgemäßen Lehre ein Biegewinkel KX von beispielsweise 300
herzustellen ist, dann fällt dieser Biegewinkel in den ersten Biegewinkelbereich
von Oo bis 450.
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Diesem Biegewinkelbereich und damit auch dem speziellen Bigewinkel
von 300 zugeordnet ist der Korrekturwert von 2,00. Erfolgt eine weitere oder einzelne
Biegung um einen Betrag von 1000, dann fällt dieser Biegewinkel in den dritten Biegewinkelbereich
von 710 bis 1350. Dem speziellen Biegewinkel von 100d wird somit zugeordnet der
Korrekturwert von 2,00, der für den gesamten Biegewinkelbereich von 710 bis 1350
gilt.
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Die Unterteilung der Biegewinkel von 0o bis 1850 in mehrere Biegewinkelbereiche,
insbesondere vier Biegewinkelbereiche und die jeweilige Zuordnung eines gleichbleibenden
Korrekturwertes für den gesamten Biegewinkelbereich bringt eine erhebliche Vereinfachung.
In der Praxis hat es sich gezeigt, daß vier Biegewinkelbereiche und somit nur vier
Korrekturwerte vollkommen ausreichend sind, wobei die Korrekturwerte für den ersten
Biegewinkelbereich von 00 bis 450 und dritten Biegewinkelbereich von 71° bis 135°
mit 2,0° sogar gleich sind, so daß nur drei Korrekturwerte notwendig sind.
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Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß der an den Loch-Ytreifenleser angeschlossene
Zähler für die Biegewinkel mit einem Vergleicher verbunden ist, an den elektrisch
mehrere Dekadenschalter für die Biegewlnkelkorrekturen angeschlossen sind.
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Durch die erfindungsgemäße Maßnahme ist es nunmehr zum Betrieb vollautomatischer
Rohrbiegemaschinen nur noch notwendig, in-den Lochstreifen den oder die aus der
Werkstattzeichnung ersichtlichen Biegewinkel einzutragen. Ein Hinweis auf ein oder
mehrere Zählwerke zum Einstellen der Rückfederkorrektur entfällt. Dadurch ergibt
sich eine Vereinfachung bei der Herstellung der Lochstreifen.
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Der Bedienungsmann an der Rohrbiegemaschine braucht nunmehr nicht
von Hand einen dem Biegewinkel zugeordneten Korrekturwert einzustellen. Er braucht
nicht einmal die Lochkarte zu lesen, sondern diese lediglich in den Lochstreifenleser
einzulegen. Der Bedienungsmann kann somit eine ungelernte Kraft sein. Nach der erfindungsgemäßen
Lehre sind neben der Vereinfachung der Herstellung der Lochkarte auch Bedienungsfehler
an der Rohrbiegemaschine ausgeschlossen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Sie beschränkt sich nicht auf die dargestellte Ausbildungsform,
vielmehr sind weitere, im Rahmen der Erfindung liegende Abwandlungen möglich. Es
zeigen: Fig. i im wesentlichen schematisch eine Rohrbiegemaschine, Fig. 2 die Aufschlüsslung
für einen Lochstreifen, Fig. 3 einen Lochßtreifenabschnitt, Fig. 4 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung an einer Rohrbiegemaschine.
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Die Rohrbiegemaschine 10 hat den Biegetisch 11 mit der Biegeschablone
12 und der Gleitschienenandrückung 13. Das zu biegende Rohr ist in Stirnansicht
mit 14 bezeichnet. Mit 15 ist die in Fig. 4 im einzelnen dargestellte Steuervorrichtung
angegeben.
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Fig. 2 zeigt einen Pzgrammcode zum Biegen von Rohren. Soll beispielsweise
ein Rohr mit einem Biegewinkel KX 350 gebogen werden, dann werden in dem in Fig.
3 dargestellten Lochstreifen die Lochungen in folgender Weise vorgenommen. Für die
Angabe Korden entsprechend der Aufschlüsselung nach Fig. 2 Lochungen in den Spalten
2, 5 und 7 vorgenommen. Für X erfolgen Lochungen in den Spalten 1, 2, 3, 5 und 6.
Für den Biegewinkel 350 erfolgen für die Kennziffer 3 Lochungen in den Spalten 1
2 und 5 und unter der Kennziffer 5 Lochungen in den Spalten i, 3 und 5. Die Leerspalte
im Lochstreifen zeigt kleine Lochungen nach Art einer Filmspule zum Transport des
Streifens.
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Nach der Erfindung wird in die Lochkarte lediglich der theoretische
Biegewinkel eingetragen, d.h. der Biegewinkel, der sich aus der Werkstattzeichnung
oder dergleichen Anweisung ergibt. Die Person zum Herstellen der Lochkarte braucht
somit keine Kenntnisse über die Werte der Rückfederung tu haben, die Fachkenntnisse
über das Rohrbiegen voraussetsen.
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Der somit ohne einen Hinweis auf die Ruckfederkorrektur hergestellte
Lochstreifen 16 wird in einen Lochstreifenleser eingelegt. Die Werte werden an einen
Zähler 17 weitergegeben. Bei der nachfolgenden
Beschreibung wird
angenommen, daß der Biegewinkel KX von 350 zu biegen ist. An den Zähler 17 ist ein
Vergleicher 18 angeschlossen, der die Aufgabe hat, den vom Zähler vorgegebenen Werte
mit den Biegewinkelbereichen von 0 bis 450, 46 bis 700, 71 bis 135° und 136 bis
1850 zu vergleichen, die durch die an den Vergleicher angeschlossenen Dekadenschalter
I, II, III und IV vorgegeben sind. Der Zähler 17 gibt somit den Wert von 350 an
den Vergleicher 18 weiter. Dieser vergleicht dann mit den angeschlossenen Dekadenschaltern
I, II, III und IV und kommt zu dem Ergebnis, daß der Wert von 350 in den ersten
Biegewinkelbereich I von 0 bis 350 fällt. Daraufhin wird der diesem Biegewinkelbereich
I entsprechende Korrekturwert von 20 dem dem Zähler zugegebenen Wert von 350 zuaddiert,
so daß der auszuführende Biegewinkel 370 beträgt. Der Bogen hat nach der Rückfederung
um 2° dann am fertigen Rohr erden bleibenden Biegewinkel von 350 Die Dekadenschalter
I bis IV sind somit hergerichtet für zugeordnete Winkelbereiche und geben Signale
und Reaktionen, um den Vergleicher 18 die ihnen zugeordneten Winkelbereiche anzuzeigen.
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Dies erfolgt beispielsweise durch die Einstellung einer Spannungshöhe
durch eine entsprechende Verdrahtung in der Steuerung. Der Dekadenschalter I wird
somit auf eine Spannungshöhe eingestellt, die einen Wert von bis 45 Biegewinkel
entspricht. Der Dekadenschalter II hat eine Spannungshöhe, die einen Biegewinkel
von 0 bis 75° entspricht. Bei einem zu biegenden Winkel von 35 wird somit durch
den Vergleicher Sestgestellt, daß die dem Biegewinkel von 350 entsprechende
Spannungshöhe
unterhalb oder im Bereich der Spannungshöhe liegt, die dem Dekadenschalter I zugeordnet
ist. Daher wird der Dekadenschalter I angesprochen, der den diesem zugeordneten
Korrekturwert von 20 in das Zählwerk eingibt. Soll ein Biegewinkel von 600 gebogen
werden, dann wird durch den Vergleicher festgestellt, daß die einen Biegewinkel
von 600 entsprechende Spannungshöhe in dem Bereich des Dekadenschalters II fällt,
da dieser für eine Spannungshöhe hergerichtet ist, die einen Biegewinkel O0 bis
750 oder von 450 bis 750 entspricht. Dadurch wird der Dekadenschalter II angesprochen,
der an das Zählwerk den Korrekturwert von 1,80 eingibt. Entsprechend werden bei
Biegewinkeln über 710 die Dekadenschalter III oder IV angeprochen.
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Zusätzlich sind die Dekadenschalter I bis IV mit einem einstellbaren
Zählwerk versehen, so daß die den einzelnen-Dekadenschaltern zugeordneten Werte
auch verändert werden können und zwar bis zu 9,90 Nach der erfindungsgemäßen Lösung
erfolgt somit das Biegen von Rohren unter Berücksichtigung der Korrekturwerte für
die Rückfederung vollkommen selbständig, wobei jedoch die Möglichkeit besteht, abhängig
von den Materialeigenschaften der zu biegenden Rohre die Korrekturwerte, die den
einzelnen Biegewinkelbereichen zugeordnete sind, zu ändern. Schließlich sind die
Dekadenschalter so hergerichtet, daß durch eine Verstellung der Sektorweite sich
die Biegewinkelbereiche ändern lassen, so beispielsweise der Dekadenschalter I für
einen Biegewinkelbereich von
300 oder auch von 0 bis 600 einzustellen
ist. Das gilt entsprechend auch für die anderen Dekadenschalter.