DE2141129B2

DE2141129B2 - Mikrotom

Info

Publication number: DE2141129B2
Application number: DE19712141129
Authority: DE
Inventors: Rolf Prof. Dr.Med. Burkhardt; Richard Lankes
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-08-16
Filing date: 1971-08-16
Publication date: 1979-12-13
Also published as: DE2141129A1; DE2141129C3

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Mikrotom, bei dem während des Schneidvorganges die Stirnfläche des Präparates auf einem Band mit Klebeschicht haftet und die abgeschnittenen Präparatscheiben auf einem Band abtransportiert werden.

Bei einem bekannten Mirkotom dieser Art (GB-PS 12 40548) wird das Messer während des Schneidvorganges gegenüber dem unbeweglichen Präparat ver- ^w schoben. Eine dem Band zugeordnete Andruckrolle ist dabei mit dem Messer in der Weise fest gekuppelt, daß beim Rücklauf des Messers in die zum Schneiden erforderliche Ausgangsstellung ein Teil des Transportbandes an die Stirnfläche des Präparates angedrückt wird. Bei Beginn des Schneidvorganges befindet sich diese Andruckrolle jedoch wieder außerhalb des angeklebten Bandbereiches und das Band ist von der Klebestelle ab in Richtung auf eine federbelastete Abheberolle abgewinkelt, welche das Band mit der abgeschnittenen Präparatscheibe aus der Schnittebene abheben muß. Die hierbei aus der Schnittebene gerichtete Abhebe-Spannung wirkt jedoch auch auf das Band in demjenigen Bereich ein, in dem das Präparat noch nicht geschnitten ist, und ist somit bestrebt, das Band von Präparat abzuheben. Es kann daher vorkommen, daß die Klebewirkung zwischen Band und Präparat durch die Abhebe-Spannung gelöst wird, wobei dann die abgeschnittenen Präparatscheiben nicht am Transportband haften und somit auch nicht in der gewünschten Weise von der Schnittstelle wegtransportiert werden.

Bei einer anderen Mikrotom-Bauart (DE-OS 19 63 050) wird das Transportband erst während des Schneidvorganges durch eine Bürste an das Präparat angedrückt. Der während des Schneidvorganges ausgeübte Druck beeinflußt aber in nachteiliger Weise die Führungs- und Zustellelemente des Präparathalters, so daß hier die Präzision während des Schneidvorganges leidet und eine Konstanz der Schnittdicke kaum erreichbar ist

Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die erwähnten Nachteile der bekannten Bauarten zu beseitigen und eine Einrichtung zu schaffen, bei der die Klebewirkung zwischen Band und Präparat bereits vor dem Schneidvorgang hergestellt wird und während des Schneidvorganges auf das Band keine unerwünschten Abhebekräfte einwirken können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Beginn des Schneidvorganges durch eine senkrecht zur Schnittrichtung verlaufende Zustellbewegung des Präparathalters die Stirnfläche des Präparats auf die Klebeschicht des Bandes andrückbar ist, daß während des durch das Mikrotom-Messer ausgeführten Schneidvorganges und dabei in Schnittrichtung bewegten Präparathalters das Band mit einer annähernd der Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit mit der anhaftenden Präparatscheibe transportierbar ist, und daß nach Ausführung des Schneidvorganges zwischen Präparat einerseits und Messer bzw. Band andererseits eine der Zustellbewegung entgegengerichtete Rückstellbewegung stattfindet

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn das Band über Laufrollen transportiert wird, wobei zum Erwärmen des Bandes bzw. seiner Klebeschicht mindestens eine dieser Rollen elektrisch beheizt wird.

In der nachstehenden Beschreibung ist ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 das Präparat mit zugeordnetem Band und dem Mikrotom-Messer bei Beginn eines Schneidvorganges,

Fig.2 eine auf dem Objektträger anhaftende Präparatscheibe mit zugeordnetem Band-Teilstück und

F i g. 3 dieselbe Präparatscheibe nach Entfernung des Band-Teilstückes.

Das Präparat 16 ist in einem festen Kuststoffblock 16a eingebettet und mit demselben im Halter 18 eines Mikrotoms, eingesetzt. Das Mikrotom-Messer ist mit 14 bezeichnet. Vor der Stirnfläche des Präparates 16 ist ein Band 20 angeordnet und in Richtung der Pfeile A und B beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Einrichtung derart angetrieben, daß es während des Schneidvorganges synchron und mit einer der Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit bewegt wird. Drei drehbar gelagerte Leitrollen 22, 24 und 26 sorgen für die gewünschte Laufrichtung des Bandes. Die Leitrolle 24 ist durch eine in ihrem Innern angeordnete elektrische Heizspirale 28 od. dgl. beheizt.

Das Band 20 ist aus im Benzol löslichen Polykarbonat hergestellt und selbstklebend oder an seiner dem Präparat 16 zugewandten Fläche beispielsweise mit einer dünnen Klebeschicht versehen. Während der Zustellbewegung des Halters 18 in Richtung Z kommt die Stirnseite des Präparates 16 bzw. des Blockes 16a mit der klebenden Fläche des Bandes 20 in Berührung und das Band bleibt am Block 16a fest kleben. Bei der Schnittbewegung des Halters 18 in Richtung 5 gegenüber dem unbeweglichen Messer 14 wird somit eine Präparatscheibe P geschnitten und das Band 20 zugleich synchron und in der gleichen Richtung bewegt. Die abgeschnittene Präparatscheibe bleibt also unbeschädigt am Band 20 haften.

Nach Beendigung des Schneidvorganges wird der Halter 18 zunächst in Richtung RZ zurückgezogen und läuft dann in Richtung R nach oben in eine neue

Ausgangsposition, die für den nächsten Schnitt erforderlich ist Der nächste Schneidezyklus erfolgt analog (Bewegungen Z, S, RZ, R). Die serienweise geschnittenen Präparatscheiben P werden mit dem Band 20 in Richtung B transportiert.

Nach Beendigung der Schneidarbtii wird das Band 20 in Teilstücke mit jeweils einer Präparatscheibe P geschnitten. Diese Präparatscheibe wird dann unmittelbar auf einen Objektträger O gelegt bzw. geklebt, wie F i g. 2 zeigt

Daraufhin wird das Ganze (P + O + 20) in ein Lösungsmittelbad, ζ. B. Benzol, solange gelegt, bis das Band-Teilstück samt etwaiger Klebefolie vollständig

aufgelöst ist Derart vorbereitetes Präparat mit Objektträger (F i g. 3) kann nun in bekannter Art und Weise zwecks Untersuchung in ein Mikroskop o. dgL eingeführt werden.

Als bevorzugtes Material für das Band wird Polykarbonat verwendet das sich leicht mit Haftklebebeschichtung ausrüsten läßt Aber auch sogenannte Schmelzkleber sind für das Band geeignet d.h. Werkstoffe, die bei Zimmertemperatur fest also nichtklebend sind und erst nach Aufheizung auf 60° bis 80° C durch die Heizrolle 24, 28 ihre Klebeeigencchaft entwickeln und bei Abkühlung wieder fest d. h. nicht klebend werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Mikrotom, bei dem während des Schneidvorganges die Stirnfläche des Präparates auf einem Band mit Klebeschicht haftet und die abgeschnittenen Präparatscheiben auf dem Band abtransportiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß vor Beginn des Schneidvorganges durch eine senkrecht zur Schnittrichtung verlaufende Zustellbewegung (Z) des Präparathalters (16a; die Stirnfläche des Präparates (16) auf die Klebeschicht des Bandes (20) andrückbar ist, daß während des durch das Mikrotom-Messer (14) ausgeführten Schneidvorganges und dabei in Schnittrichtung (S) bewegten Präparathalters das Band annähernd mit einer der is Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit mit der anhaftender. Präparatscheibe (P) transportierbar ist, und daß nach Ausführung des Schneidvorganges zwischen Präparat (16) einerseits und Messer (14) bzw. Band (20) andererseits eine der 2" Zustellbewegung (Z) entgegengerichtete Rückstellbewegung (RZ) stattfindet

2. Mikrotom nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (20) über Leitrollen (22, 24, 26) transportiert wird.

3. Mikrotom nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erwärmen des Bandes (20) bzw. seiner Klebeschicht mindestens eine Leitrolle (24) elektrisch beheizt wird.

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