<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Schneiden von dünnen
Präparatscheiben aus einem Präparat mit Hilfe eines Mikrotoms, wobei die geschnittenen Präparatscheiben auf einem Band od. dgl. haftend abtransportiert werden.
Der Einsatz von Klebefolien in der Mikrotomie zur Verbesserung der Gewinnung von dünnen Schnitten aus brüchigem Untersuchungsmaterial und zur Erzielung von auf Band aufgeklebten Serienschnitten ist bekannt. Die praktische Anwendung dieser Möglichkeit leidet jedoch unter folgenden Schwierigkeiten :
1. Die meisten der bekannten Mikrotome, die insbesondere hartes Material zugleich dünn schneiden sollen, bieten nicht genügend Stabilität für die zwischen den Schnittfolgen mit dem Bandaufkleben verbundenen Manipulationen.
2. Die handelsüblichen, mit Haftkleber versehenen Klebefolien in Bandform bestehen aus unlöslichem
Kunststoff. Die Schnitte müssen infolgedessen entweder zusammen mit der Folie weiterpräpariert und dann mikroskopiert werden oder die Folie muss vom Schnitt abgelöst werden, der zuvor auf einen gläsernen Objektträger aufgeklebt sein muss. Dabei entstehen Schwierigkeiten entweder durch die ungünstigen optischen Eigenschaften der Folie und die Unmöglichkeit, diese Folie plan auszubreiten, oder durch die Schwierigkeit, den Schnitt beim Ablösen der Folie nicht zu beschädigen und ihn plan auf dem Objektträger aufgeklebt zu erhalten.
3. Die bekannten Haftkleber lassen keine genügend stabile Verbindung zwischen dem Band und der
Oberfläche des Objektblockes herstellen, so dass die Scherkraft des schneidenden Mikrotrom-Messers die Präparatscheibe trotz vorher erfolgtem Aufkleben des Bandes auf die Objektoberfläche teilweise vor sich herschieben, teilweise zerreissen kann.
Diese Nachteile werden nach dem erfindungsgemässen Verfahren dadurch beseitigt, dass vor Beginn des
Schneidvorganges an ein Band mit Klebeeigenschaft an mindestens einer von seinen Bandflächen die Stirnseite der abzuschneidenden Präparatscheibe durch eine senkrecht zur Schnittrichtung verlaufende Zustellbewegung angedrückt wird, dass während des durch das Mikrotom-Messer ausgeführten Schneidvorganges zugleich das Band mindestens annähernd mit einer der Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit in Schnittrichtung mit der anhaftenden Präparatscheibe transportiert wird, und dass nach Ausführung des Schneidvorganges zwischen Präparat einerseits und dem Messer bzw. Band anderseits eine der Zustellbewegung annähernd entgegengerichtete Rückstellbewegung stattfindet.
Zur Untersuchung des Objektes werden die mittels des Mikrotoms geschnittenen Präparatscheiben an einem durchsichtigen Objektträger angebracht, z. B. an einer im Mikroskop einspannbaren Glasscheibe.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, welche im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, dass das Band über mindestens eine Leitrolle geführt ist. Dabei ist vorzugsweise zum Erwärmen des Bandes bzw. seiner Klebeflächen mindestens eine Leitrolle vorzugsweise elektrisch beheizbar. Schliesslich ist es noch vorteilhaft, wenn zur Erzielung maximaler Auflagefläche zwischen Band und Leitrollen das Band derart über die Leitrollen geführt ist, dass seine Längsachse quer zur Leitrollenachse verläuft.
In der nachstehenden Beschreibung ist in schematischer Weise eine Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens an Hand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen : Fig. l das Präparat mit zugeordnetem Band und dem Mikrotom-Messer bei Beginn eines Schneidvorganges, Fig. 2 eine auf dem Objektträger aufgeklebte Präparatscheibe mit noch anhaftendem Band-Teilstück, und Fig. 3 dieselbe Präparatscheibe nach Entfernung des Band-Teilstückes.
Das Präparat --16-- ist in einem festen Kunststoffblock--16a--eingebettet und mit demselben im Halter --18-- eines Mikrotoms, beispielsweise der in der deutschen Auslegeschrift 1246272 dargestellten Bauart eingesetzt. Das Mikrotom-Messer ist mit--14--bezeichnet. Vor der Stirnfläche des Präparates --16-- ist ein Band --20-- angeordnet und in Richtung der Pfeile A und B beispielsweise mittels einer nicht dargestellten Einrichtung derart angetrieben, dass es während des Schneidvorganges synchron und mit einer der Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit bewegt wird. Drei drehbar gelagerte Leitrollen - -22, 24 und 26-sorgen für die gewünschte Laufrichtung des Bandes.
Die Leitrolle--24--ist durch eine in ihrem Inneren angeordnete elektrische Heizspirale--28--od. dgl. beheizt.
Das Band--20--ist aus im Benzol löslichen Polykarbonat hergestellt und selbstklebend oder an seiner dem Präparat --16-- zugewandten Fläche beispielsweise mit einer dünnen Klebeschicht versehen. Während der Zustellbewegung des Halters--18--in Richtung--Z--kommt die Stirnseite des Präparates --16-- bzw. des Blockes--16a--mit der klebenden Fläche des Bandes--20--in Berührung und das Band bleibt am Block--16a--fest kleben. Bei der Schnittbewegung des Halters--18--in Richtung--S--gegenüber dem unbeweglichen Messer--14--wird somit eine Präparatscheibe--P--geschnitten und das Band--20- zugleich synchron und in der gleichen Richtung bewegt.
Die abgeschnittene Präparatscheibe bleibt also unbeschädigt am Band--20--haften.
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Die Serienweise geschnittenen Präparatscheiben-P--werden mit dem Band-20-in Richtung-B- transportiert.
Nach Beendigung der Schneidarbeit wird das Band --20-- in Teilstücke mit jeweils einer Präparatscheibe - P-- geschnitten. Diese Präparatscheibe wird dann unmittelbar auf einen Objektträger --0-- gelegt bzw. geklebt, wie Fig. 2 zeigt.
Daraufhin wird das Ganze (P+0+20) in ein Lösungsmittelbad, z. B. Benzol, so lange gelegt, bis das
Band-Teilstück samt etwaiger Klebefolie vollständig aufgelöst ist. Ein derart vorbereitetes Präparat mit Objektträger (Fig. 3) kann nun in bekannter Art und Weise zwecks Untersuchung in ein Mikroskop od. dgl. eingeführt werden.
Als bevorzugtes Material für das Band wird Polykarbonat verwendet, das sich leicht mit Haftklebebeschichtung ausrüsten lässt. Aber auch sogenannte Schmelzkleber sind für das Band geeignet, d. h.
Werkstoffe, die bei Zimmertemperatur fest, also nichtklebend sind und erst nach Aufheizung auf 60 bis 800C durch die Heizrolle-24, 28- ihre Klebeeigenschaft entwickeln und bei Abkühlung wieder fest, d. h. nicht klebend werden.
Im Gegensatz zum vorstehend erläuterten Beispiel könnte das Aufkleben des Bandes --20-- auf die Stirnseite des Blockes--16, 16a--auch durch eine Andrückbewegung des Bandes --20-- selbst, z. B. in Richtung--RZ--, zu einem geeigneten Zeitpunkt während der Ablauf- bzw. Rücklaufbewegung des Halters --18-- erfolgen.
Schliesslich sei noch erwähnt, dass für das Band, seine Klebeschicht und/oder das Lösungsmittel auch noch andere als nur vorstehende z. B. erwähnte Materialien mit gleichen od. ähnl. Eigenschaften bei einer Einrichtung zum Ausführen des erfindungsgemässen Verfahrens verwendet werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Schneiden von dünnen Präparatscheiben aus einem Präparat mit Hilfe eines Mikrotoms, wobei die geschnittenen Präparatscheiben auf einem Band od. dgl. haftend abtansportiert werden,
EMI2.1
mindestens einer von seinen Bandflächen die Stirnseite der abzuschneidenden Präparatscheibe durch eine senkrecht zur Schnittrichtung verlaufende Zustellbewegung angedrückt wird, und dass während des durch das Mikrotom-Messer ausgeführten Schneidvorganges zugleich das Band mindestens annähernd mit einer der Schnittgeschwindigkeit entsprechenden Geschwindigkeit in Schnittrichtung mit der anhaftenden Präparatscheibe transportiert wird, und dass nach Ausführung des Schneidvorganges zwischen Präparat einerseits und dem Messer bzw. Band anderseits eine der Zustellbewegung annähernd entgegengerichtete Rückstellbewegung stattfindet.
EMI2.2