DE2141059A1 - Schwerentflammbare faden und filmbil dende Polyester - Google Patents
Schwerentflammbare faden und filmbil dende PolyesterInfo
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- C08K5/49—Phosphorus-containing compounds
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- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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- Y10S524/00—Synthetic resins or natural rubbers -- part of the class 520 series
- Y10S524/914—Floor covering compositions
Description
Wuppertal
Gegenstand der Erfindung sind schwerentflammbare Polyester
bzw. Copolyester, die zur Herstellung von Fäden und Filmen geeignet
sind.
Bei Bränden hat sich häufig herausgestellt, daß die leichte Entflammbarkeit von Textilien die Ursache oder daß hierauf das
schnelle Umsichgreifen eines aus anderen Gründen entstandenen Feuers zurückzuführen war. Besonders leicht entflammbar sind bekanntlich
cellulosische Fasern, doch entzünden sich bei höheren Temperaturen auch die meisten synthetischen Fasern. Es ist verständlich, daß in der Chemiefaserforschung große Anstrenungen
gemacht werden, dieses Problem zu lösen, d. h. Fasern zur Verfügung
zu stellen, die schwerentflammbar sind.
Es wurden viele Untersuchungen angestellt und eine große Anzahl von Verfahren entwickelt, die Entflammbarkeit von Textilien
herabzusetzen. Für Baumwolle und Regeneratcellulose sind eine Anzahl von Ausrüstungsmitteln bekannt geworden, die vornehmlich
als wäßrige Lösungen auf die Fasern oder die fertigen Textilien
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aufgebracht werden. Unter diesen Behandlungsmitteln seien insbesondere
Phosphorverbindungen genannt, die alleine oder auch in Kombination mit Stickstoffverbindungen verwendet worden sind.
Beispielsweise wurden wäßrige Lösungen von Phosphorsäure und
Harnstoff oder von Vorkondensation dieser beiden Substanzen auf das Textilgut aus Cellulosefasern aufgebracht, die dann anschließend
einer Hitzebehandlung unterworfen wurden, wobei eine chemische Fixierung (Bildung von stickstoffhaltigen Phosphorsäureestern
der Cellulose) eintritt (Davis, Finlay und Regers, J.
Text. Inst. (1949) 839 - 854? Schiffner, Lange, Faserforschung
und Textiltechnik (1957) 435 - 443).
Für synthetische Fasern sind derartige Verbindungen und Verfahren
infolge der Hydrophobie und der chemischen Indifferenz der Polymeren
gegenüber den Behandlungsmitteln bei den angewandten Temperaturen nicht geeignet.
Wenn auch der Flammpunkt der synthetischen Fasern im allgemeinen
höher liegt als derjenige der celluloslschen Fasern, so ist es doch erstrebenswert, die Eigenschaften der Polyraerfasern in Bezug
auf ihre Schwerentflammbarkeit zu verbessern.
Erfindungsgemäß enthalten die faden- und filmbildenden Polyester
' bzw. Copolyester synergetisch wirksame Zusätze von 1 bis Io-Moll
eines fadenbildenden Polyamids und 1 bis Io Mol% eines thermisch
stabilen Phqsphinoxyds der allgemeinen Formel
If
R - P — R1
R - P — R1
RM
in der R, R1 und R" aromatische, aliphatische oder substituierte
aliphatische Kohlenwasserstoff-Reste oder deren Ester sind.
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2Ί41059
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r— ;: 2Ί41059—ι
Als faden- und filmbildender Polyester wird Polyäthylenterephthalat
bevorzugt, doch umfaßt die Erfindung auch andere Polyester der Terephthalsäure mit aliphatischen oder cycloaliphatischen
Glykolen, sowie Copolyester, beispielsweise solche, die einen geringen Anteil von mit Sulfonatgruppen modifizierten Kettengliedern
enthalten.
Die als flammhemmende Zusatzmittel zu verwendenden fadenbildenden
Polyamide sind insbesondere solche aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure oder aus Caprolactam. Es können jedoch auch andere
hochschmelzenden Polyamide oder Copolyamide eingesetzt werden.
Brauchbare Phosphinoxyde sind beispielsweise Triphenylphosphinoxyd,
Trioctylphosphinoxyd und bis- (p-Carboxyphenyl)-phenylphosphlnoxyd.
Diese Verbindungen und ihre Herstellung werden in J. Am. Chem. Soc. (1952), Seite 4526 - 4529, beschrieben.
Polyamid und Phosphinoxyd werden zweckmäßig gemeinsam zum fertigen
Polyester kurz vor dessen Weiterverarbeitung zugesetzt. Man kann jedoch auch in der Weise vorgehen!, daß man das Phosphinoxyd
bereits zu einem früheren Zeitpunkt, beispielsweise während der Umesterung oder Polykondensation, einsetzt, während der Zusatz
des Polyamids später erfolgt, beispielsweise durch Beimischung zu den Polyesterschnitzeln vor dem Aufschmelzen oder direkt
zur Schmalze.
Die flammhemmende Wirkung wird - wie Versuche zeigen - durch das Zusammenwirken von Polyamid und Phosphinoxyd erreicht. Sie geht
weit über den Effekt hinaus, der geraessen wird, wenn eine der beiden
Verbindungen allein im Polyester anwesend ist.
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Schmelze ist dafür Sorge zu tragen, daß der Feuchtigkeitsgehalt,
sowohl des Polyesters als auch der Zusatzmittel, weitestgehend herabgesetzt wird. Dasselbe gilt auchr wenn dem Polyester andere
Mittel, wie Pigmente, Antioxydantien, Mattierungsmittel usw. zugesetzt
werden.
Als besonderer Vorteil ist es anzusehen, daß weder die Eigenschaften
des Polyesters selbst, noch dessen Verarbeitbarkeit, noch die ■ Eigenschaften der Verarbeitsprodulcte, wie Fäden oder Filme, durch
die Anwesenheit der flammhemmeriden Zusätze beeinträchtigt werden.-Die
Polyesterprodukte haben sogar darüber hinaus den Vorteil.einer
verbesserten Anfärbbarkeit. Sie lassen sich ohne Carrier oder mit geringeren als üblichen Carriermengen anfärben.
Die flammhemmende Wirkung wird durch Behandlungen des Polyesters bzw. der Polyesterprodukte, etwa durch Färbeprozesse oder Reinigungsverfahren
im allgemeinen nicht beeinträchtigt, d. h. sie ist permanent. Es ist jedoch zweckmäßig, durch einige Vorversucho
die Beeinflussung der Polyesterprodukte durch die anzuwendenden Behandlungsmittel zu prüfen. Bei der Vielzahl von Farbstoffen,
Carriern, Reinigungsmitteln usw. wäre es möglich, daß diese selbst
leichter entflammbar sind oder sich mit dem Polyester bzw. den Zusatzmitteln zu lelchtentflammbaren Verbindungen umsetzen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyester wird durch Beispiele
im einzelnen erläutert.
1) Polyäthylenterephthalat-Schnitzel werden bei 125° auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als o,21% getrocknet. PoIycaprolactam-Schnitzel
werden unter Vacuum bei 9o° ebenfalls einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als ο,25% getrocknet,
desgleichen Triphenylphosphinoxyd, wobei Temperaturen von IJ im Vacuum angewandt werden.
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Die trockenen Polyester-Schnitzel werden im Trockner auf etwa 48° abgekühlt. 5 Moi% Polyamid-Schnitzel und 5 Moll Triphenylphosphinojjyd-Pulver
werden vermischt und den Polyesterschnitzeln zugesetzt. Man mischt etwa eine Stunde bei 48° in einem Taumeltrockner
und granuliert die Polyester-Schnitzel darin unter üblichen Bedingungen bei einer Temperatur von 295 in einem Extruder
um. Die entstehenden S.chnitzel haben eine intr. Viskosität von o,89 und einen Feuchtigkeitsgehalt von o,oo3%. Sie
v/erden zu Multlfilfäden von 12oo den (68 Einzelfäden) versponnen. Am Garn wird eine intr. Viskosität von o,73 gemessen.
Die Fäden werden in üblicher Weise um das 4,62-fache verstreckt,
texturiert und aufgewickelt. Die verstreckten Fäden haben eine Festigkeit von 4,1 g/den, eine Dehnung von 17,2% und einen E-
-Modul von 69,7 bei 5% Dehnung. Die Fäden werden gezwirnt und gefacht
(3 Z/3 S) und in zwei Stufen bei 74°/2o Minuten und dann bei 19 4° im Autoklaven heißfixiert. Anschließend stellt man unter
Verwendung eines Jutegrundgewebes einen Plüschteppich her.
Acht Proben dieses Teppichs wurden einem Flamm-Test unterworfen.
Dabei wurde nach den Vorschriften des US-Department of Commerce
Standard Procedure DOC FF l-7o .(pill test) verfahren mit folgenden
Änderungen:
1. Die Proben wurden in einem Konvektionstrockner mit natürlicher,
statt mit Zwangsumwälzung der Luft getrocknet.
2. Die Proben würden über Calciumchlorid anstatt über SiIicagel
getrocknet. Alle Proben bestanden den Test.
Es ist überraschend, daß der schwerentflammbare Polyester ohne
Verwendung eines Carriers mit Dispersionsfarbstoffen in tiefen Tönen anfärbbar ist. Alternativ kann jedoch auch eine geringere
als übliche Carriermenge eingesetzt werden, wenn man dis An-
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färbbarkeit darüber hinaus zu erhöhen wünscht, ohne daß hierdurch
die Schwerentflammbarkeit beeinträchtigt v/ird. Die Färbungen
sind gut licht- und v/aschbeständig.
2) Ein einfacher Flammtest-Vergleich wurde durchgeführt, indem
man einige Fäden aus Polyethylenterephthalat ζusammeηzwirn te
und mit einem brennenden Streichholz in Berührung brachte.
A) Polyäthylenterephthalat-Fäden ohne flammhemraenden Zusatz
erwiesen sich als leicht entflamrofoar und verbrannten vollständig.
B) Polyäthylenterephthalat-Fäden mit 4 MoIS Polycaprolactam
waren entflammbar, doch erlosch die Flamme Io - 15 Sekunden
nach dem Entfernen des Streichholzes.
C) Polyäthylenterephthalat-Fäden mit 4 Mol% Triphenylpiioüphinoxyd
entzündeten sich ebenfalls; die Flamme erlosch jedoch 1-15 Sekunden nach Entfernen der Flamme.
D) Polyäthylenterephthalat-Fäden mit 4 Mol% Triocty!phosphinoxyd
verhielten sich wie die Fäden B.
E) Polyäthylenterephthalat-Fäden mit 4 Mol% Polycaprolactam
und 4 Mol% Triphenylphosphinoxyd entzündeten sich in der
Streichholzflamme nicht.
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Claims (1)
- - 7 - A3AM11476PatentanspruchSclrwerentflammbare faden- und filmbildende Polyester bzw. Copolyester, gekennzeichnet durch synergetisch wirksame Zusätze von 1 bis Io Hol% eines fadenbildenden Polyamids und 1 bis Io Mol% eines thermisch stabilen Phosphinoxyds der allgemeinen
Formelr«_ P = ο
R"in der R, R1 und R" aromatische/ aliphatisch^ oder substituierte aliphatisch^ Kohlenwasserstoff-Reste oder deren Ester sind.209812/1778
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