DE2140674A1 - Antibiotikum MYC 8003, seine Salze, Verfahren zu seiner Herstellung auf mikrobiologischem Wege, Arzneimittel und Futtermittel - Google Patents
Antibiotikum MYC 8003, seine Salze, Verfahren zu seiner Herstellung auf mikrobiologischem Wege, Arzneimittel und FuttermittelInfo
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Description
KONlNKLIJKS HEDERLiUiDSOHE G-IST- ESf SPIRITUSi1ABRIEK U.V.
Delft, Niederlande
" Antibiotikum MYG 8003, seine Salze, Verfahren zu seiner Herstellung
auf mikrobiologischem Wege, Arzneimittel und Futter- - ·,
mittel " j
Priorität: 14. August 1970, Grossbritannien, Nr. 39 367/70
Die Erfindung betrifft ein neues Antibiotikum, seine Salze,
ein Verfahren zu seiner Herstellung und Arzneipräparate sowie Futtermittel mit einem Gehalt an diesem Antibiotikum.
Das als MYC 8003 bezeichnete neue Antibiotikum ist wegen seiner wachstumsfordernden Eigenschaften in der Viehzucht besonders
wertvoll. Es weist auch eine beträchtliche in vitro-Aktivität gegen Mikroorganismen der Gattung Mycoplasma auf,
, und es ist gegen einige Bakterien, z.B. Actinobacillus equuli, wirksam. Es wird auf mikrobiologischem
Wege durch Züchtung von Mikroorganismen der Gattung Strepto-
erhalten,
myces/ die im folgenden näher charakterisiert werden Die das Antibiotikum erzeugenden Mikroorganismen wurden bisher
myces/ die im folgenden näher charakterisiert werden Die das Antibiotikum erzeugenden Mikroorganismen wurden bisher
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nicht beschrieben. Eine Kultur dieser Mikroorganismen wurde beim "Oentraal Bureau voor Schimmelcultures" in Baarn, Niederlande,
unter der Nummer CBS 190.69 hinterlegt. Die neuen Mikroorganismen wurden als Streptomyces ramocissimus "bezeichnet.
Das Antibiotikum der Erfindung ist eine schwache Säure und "bildet
Salze, wie Natrium-, Kalium-, Ammonium- und Aminsalze. Es hat folgende physikalische und chemische Eigenschaften:
Das Antibiotikum ist gut löslich in Chloroform, Methylisobutylketon,
Essigsäurebutylester, Essigsäureäthylester, Aceton, Methanol und alkalischen Lösungen. Es ist wenig löslich in
Tetrachlorkohlenstoff und Benzol und unlöslich in Diäthyläther, Petroläther, Wasser und sauren Lösungen.
Lösungen des Antibiotikums in 50 Prozent Methanol enthaltendem
V/asser sind in einem pH-Bereich von 3 bis 12 bei 200C etwa
4 Stunden stabil.
Die Lagerung des Antibiotikums in fester Form bei 25°C und 37°C
bei niedriger relativer Luftfeuchtigkeit führt in einem Zeitraum von mindestens 5 Monaten zu keinem Aktivitätsverlust.
Bei einer Lagerung bei 25°C und 100 Prozent relativer Luftfeuchtigkeit ist es 3 Monate und bei 370C und 100 Prozent relativer
Luftfeuchtigkeit 2 Monate stabil.
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Reagens;
Konzentrierte Schwefelsäure Aromatentest
(AlCl5 + Chloroform)
Fehling-Reaktion (Aldehyde)
Tollens-Reaktion (Aldehyde)
Molisch-Reaktion (Saccharide)
Anthron-Reaktion (Saccharide)
Biuret-Reaktion (Proteine) Polin L-Reaktion
(Proteine + Aminosäuren)
Pauly-Reakt ion
(Aminosäuren + Phenole)
.FeCl,-Reaktion
(Enole + Phenole)
L3
Bromierung in CHCl, Bromierung in Wasser
Ergebnis; Zersetzung und Rotfärbung
schwach positiv negativ
negativ negativ negativ
negativ
negativ dunkelbraune Färbung
dunkelrote Färbung und Trübung
negativ
Ausfällung aufgrund von Säurebildung
^2 = -60° (1 Prozent Methanol)
Das Antibiotikum weist keinen scharfen Schmelzpunkt oder
Schmelzbereich auf. Bei 135 C tritt eine Gasentwicklung ein, wo·
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bei die Verbindung erweicht wird. Bei etwa 1520G tritt wiederum
Gasentwicklung auf. Bei 164 bis 1740C ist das Antibiotikum geschmolzen.
Das Antibiotikum der Erfindung v/eist ein spezifisches Spektrum mit Absorptionsmaxima bei 233, 276, 286 und 327 nm auf.
Bei verschiedenen pH-Werten erhält man verschiedene Spektren, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist. Die durchgezogene Linie dieser
Abbildung stellt das Spektrum einer Lösung von 13 mg/Liter des Antibiotikums in einem Gemisch aus gleichen Teilen Methanol und
Wasser dar. Die gestrichelte Linie zeigt das Spektrum einer ähnlichen Lösung, bei der anstelle von Wasser 0,5 η Natriumhydroxidlösung
verwendet wurde, während die punktierte Linie das Spektrum einer ähnlichen Lösung mit 0,5 η Salzsäure anstelle von
V/asser zeigt.
Eine dünnschichtchromatographische Auftrennung des Antibiotikums
zeigt, dass es aus drei Verbindungen besteht, die wahrscheinlich im Gleichgewicht miteinander stehen. Das Chromatogramm mit
einem Gemisch aus 12 Teilen Aceton, 8 Teilen Essigsäureäthylester und 1 Teil Wasser auf Kieselgel ist in Pig. 2 zu sehen,
wobei die punktierte Linie den Start anzeigt.
Das IR-Spektrum des Antibiotikums ist in Fig. 3 wiedergegeben. Die wichtigsten Absorptionsmaxima liegen bei 810, 860, 940,
980, 1090, 1215, 1355, 1455, 1540, 1650, 2930, 2970 und 3400 cm"1.
209821/ 1OSA
Durchschnittswerte: G HN O
63,8 io 7,6 fo 3,5 <f° 25,1 f°
(durch Differenzbildung)
Die Molekulargewichtsbestimmung wurde durch isotherme Destillation
durchgeführt. Eine Lösung des Antibiotikums in Aceton und
eine Lösung von Azobenzol (als Standard) wurden getrennt in ein verschlossenes und evakuiertes System gebracht. Wegen des
unterschiedlichen Dampfdruckes über den Lösungen destilliert solange Aceton über, bis Gleichgewicht erreicht ist und beide
Lösungen gleiche Molarität aufweisen. Das Verfahren wurde bei einer konstanten Temperatur von 230O durchgeführt. Pur das
Antibiotikum wurde ein Molekulargewicht von 714 berechnet.
Eine Lösung des Antibiotikums in einem Gemisch aus gleichen Teilen Wasser und Methanol wies bei Titration mit 0,1 η IaOH ein
Neutralisationsäquivalent von 817 auf.
Das mikrobiologische Wirkungsspektrum des Antibiotikums der
Erfindung gegenüber einer Reihe von Mikroorganismen wurde durch ein übliches Verdünnungsverfahren bestimmt. Die Ergebnisse sind
in Tabelle I wiedergegeben.
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- 6 Iafcelle I
Untersuchter Mikroorganismus Minimale Hemrakonzent rat i on
/Ug/ml
Bacillus subtilis ATCC 6633
Bacillus cereus ATCC 9139 Staphylococcus aureus A 55 (ATCC 6558
S taphylococcus aureus A 321 Staphylococcus aureiis A 3551)
Staphylococcus aureus L 160a1)
Streptococcus haemolyticus A Streptococcus faecalis L 80
Micrococcus flayus A 5^
Sarcina lutea ATCC Brucella melitensis A 488
Pasteurella multocida A 723
Salmonella dublin P 43 Escherichia coli U 20
Escherichia coli H Erwinia carotovora V 9
Pseudomonas aeruginosa L 94 Pseudoiaonas aeruKinosa 2396 ")
Proteus rettgeri A 821 Proteus mirabilis H 3
Proteus mirahilis L 93
Protetis morganii 221H ")
Kaemophilus influenzae A 773
Actinobacillus equuli T 3 Candida albicans A 7
0,3 25 50
> 100
> 100
> 100 : 100
25 25
> 100 ·
> 100
> 100
> 100
> 100
50 50
> 100
> 100
209821/105;
Candida parapsilosis A 952 > 100
Torttlopsis glabrata A 420 >
100
S accharomyces cere vis iae D 160
> 100
Trichophyton ment'agrophytes R 177
> 100
Aspergillns niger D 184 > 100
Lactobacillus acidophilus D 218
> 100
Clostridium vdchii A 738 15
Vibrio coli 1846 100
Streptococcus agalactiae A £32 15
Streptococcus disgalactiae A 730 15
Mycoplasma gallisepticumK 51^ ca. 0,1..
I) "bezeichnet JPenicillinase bildende Mikroorganismen
II) bezeichnet kürzlich isolierten Krankenhausstamm.
Die labelle zeigt, dass das Antibiotikum eine hohe Aktivität
gegen Macoplasma gallisepticum, aber fast keine Aktivität gegen eine Anzahl von humanpathogenen Mikroorganismen aufweist.
In vivo ist es gegenüber Mycoplasma gallisepticum nicht aktiv«,
Die ajoxizität des Antibiotikums wurde an verschiedenen Sieren tmtersucht. Die akute Toxizität ist sehr gering. Eine intraperitoneale
Dosis von 1000 mg/kg ist für Mäuse nicht tödlich» Bei Batten und Hühnern führt eine orale Verabreichung in Konzentrationen
bis zu 0,1 Prozent der Diät über 2 Monate hinv/eg zu keinen unerwünschten pharmakologisehen Wirkungen β
Es wurde festgestellt, dass das Antibiotikum der Erfindung
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besonders als wachstumsforderndes Mittel in der Tierzucht, z.B.
von Rindern, Schweinen und Geflügel, wertvoll ist. Es kann auf übliche Weise, z.B. als Zusatz im Futter, verabreicht werden.
Das Antibiotikum eignet sich auch zur Bekämpfung von Krankheiten,
die -von bestimmten Darmmikroorganismen, z.B. Vibrio coli oder Clostridium welchii, verursacht werden.
Die Erfindung betrifft somit auch Arzneimittel, die das Antibiotikum
MYC 8003 als Wirkstoff und übliche Trägerstoffe und w Verdünnungsmittel enthalten.
Der Mikroorganismus Streptomyces ramocissimus (CBS 190.69)»
der das Antibiotikum der Erfindung erzeugt, wird nachstehend charakterisiert.1 Dazu wurde "Systematik der Streptomyceten" von
R. Hütter (1957) und "International Journal of Systematic Bacteriology",
Band 18, Hr. 2 (1968) verwendet und die von der International Streptomyces Project (im folgenden als ISP abgekürzt)
zur Charakterisierung vorgeschriebenen Regeln berücksichtigt. ■
Das Wachstum auf den meisten Medien ist gut. Die Kolonien besitzen
das charakteristische Aussehen von Actinomycetes und sind lederartig, etwas gefaltet. Normalerweise ist die Farbe
der Kolonien nicht sehr charakteristisch, da sie von im wesentlichen farblosen über hellgraue und hellbeige zu hellgelben
Kolonien geht, mit Ausnahme bei der Züchtung auf Nährmedien, auf de.nen sich die Kolonien durch Melaninbildung braun bis dunkelbraun
färben (Malz-Pepton-Agar, Hirn-Herz-Infusionsagar).
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Auf den meisten Nährmedien ist ein Luftmycel makroskopisch
kaum oder gar nicht zu sehen. Auf einigen Medien, wie Hefeextrakt -Malzextrakt -Agar, Hafermehl-Agar und insbesondere
Stärke-Agar mit anorganischen Salzen, wird jedoch reichlich luftmycel gebildet. Zuerst ist ein solches Mycel weiss, wird,
aber hei guter Entwicklung dunkelgrau und wird oft aus ziemlich kurzen, unregelmässig verzweigten Hyphen gebildet, die
Sporenketten an kurzen Seitenachsen in Form einfacher Schlingen oder primitiver Spiralen mit nicht mehr als 2, 3 oder
4 Windungen (Abteilung: Spira) aufweisen. Manchmal spriessen 2, 3 oder 4- dieser Spiralen als Pseudowirbel im wesentlichen
aus der selben Stelle an den Hauptachsen. Andere Sporenketten spriessen als primitive Spiralen direkt aus dem Substratmycel
(auf ähnliche Weise wie Retinaculum-Apertum). Dazu werden im Luftmycel—oft sichtbar-viele flach gewölbte Körper gebildet,
wahrscheinlich aufgrund einer Menge voii Sporen aus einer
Primärspirale, die von einem Flüssigkeitsfilm umgeben ist.
C. Conidien
In den spiralenähnlxchen Hyphen werden Bänder von meistens mehr als zehn leicht elliptischen Conidien gebildet. Die Oberfläche
der Conidien ist glatt. Die Masse sind ziemlich verschieden, aber der Durchschnitt liegt bei etwa 0,9 bis 1,3/u.
Das Wachstum ist bei 2O0C langsam, bei 260C massig, bei 300C
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gut, bei 370C optimal und ausreichend bei 4O°C. Über 400C hört
das Wachstum auf (mesophyl).
Die physiologischen Eigenschaften sind in Tabelle II wiedergegeben.
Eigenschaft | Di agn ο s e-Nährme dium | Physiologische Reaktionen |
Melaninbildung | Melanin-Medium nach Shinobu, 1958 (ISP med. 7) |
stark positiv |
H2S-Bildung | "Bacto-Pepton-Hefe- extrakt-Ei sen-Agar" |
stark positiv i |
"Triple Sugar Iron agar" von Difco |
stark positiv | |
Gelatineverflüs sigung |
einfache Gelatine | nach 16 Tagen bei 300C vollkommen verflüssigt |
Nitratreduktion | Nitratreduktion- Nährmedium nach Waksman |
stark positiv |
Diastatische Wirkung |
Stärke-Agar | stark positiv |
!Koagulation und jPeptonisierung von Milch |
Lackmus-Milch | nach 16 Tagen koa guliert und zum grössten Teil peptonisiert · (PH 7,9) I |
In den Tabellen III und IV ist ein Überblick über das Wachstum
und das Aussehen des Mikroorganismus Streptomyces ramocissimus
auf einer Anzahl von Substraten gegeben.
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Tabelle III Aussehen des Mikroorganismus nach 16-tägigem Wachstum bei 30c
Substrat | Wachstum | Lösliches Pigment |
Luftmycel | dunkelbraun | — | ~ | i Vegetatives Mycel |
Malz-Pept on-Agar | gut | dunkelbrai | m - | schokoladebraun | |||
_ | gefärbte Kolo | ||||||
nien | |||||||
Emerson-Agar | gut | braun | _ | hellbraun bis | |||
beige Kolonien | |||||||
Nährr-Agar | gut | braun | — | hell braungelbe | |||
bis gelbbeige | |||||||
Kolonien | |||||||
NähTi-Agar + 1# | gut | braun | — | sehr spar | hell braungelbe | ||
lösliche Stärke | lieh am | bis gelbbeige | |||||
Kolonien | Kolonien | ||||||
Hafermehl-Agar | gut | hellbraun | anfängl. | rand | hellbeige bis | ||
weiss, | gelbbeige | ||||||
später | |||||||
hellgrau | |||||||
Stärke-Agar | gut | hellgelb | - | hellgelb bis | |||
— | grau | ||||||
Kartoffel- | gut | schmutzig | — | ziemlich tief ge | |||
Glucose-Agar | schwarz | faltet, dunkel | |||||
braun | braune Kolonien | ||||||
Czapek- | recht | hellgelb bis | |||||
Glucose-Agar | gut . | grau | |||||
Czapek-Saccha- | recht | hellgräulich | |||||
rose-Agar | gut | bis weiss | |||||
Czapek- | recht | hellgrau | |||||
Glycerin-Agar | gut | ||||||
Glucose-Aspara- | hellgelb ver | ||||||
gin-Agar | guu | schmelzende | |||||
Kolonien | |||||||
Glycerin-Aspara- | gut | blass | |||||
gin-Agar | grünlich-grau | ||||||
gut | |||||||
Glueose-Calcium- | hellgelb bis | ||||||
Malat-Agar | massig | weiss | |||||
Natriumcitrat- | grau-beige | ||||||
Agar | massig | ||||||
Hirn-Herz-Infu- | schokoladebraun | ||||||
sions-Agar |
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Portsetzung von Tabelle III | i Lösliches Pigment |
Luftmycel | Vegetatives \ Mycel ; |
|
Substrat | Wachstum | hellbraun hellbraun fast schwarz |
sehr spär lich, grau-v/eiss sehr spär lich, vreiss |
; sehr hell grün- j lich-beige ι hellbraun bis beige s ehwarzbraun, stark gefaltete Kolonien |
Küster- Williams-Agar (vgl.Nature. Bd.202(1964) S.928) Bennet-Agar Kartoffel- scheiben |
gut gut gut |
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Beschreibung des Mikroorganismus nach 13—tägigem Wachstum auf
vom ISP vorgeschriebenenen Nährmedien
! "Substrat
Wachstum
Lösliches Pigment ;: Luftmycel
Vegetatives Mycel
A. "bei 30 G
Hefe-Mal 25-Extrakt-Agar
(ISP II)
(ISP II)
Hafermehl-Agar
(ISP III)
(ISP III)
Anorgan.Salze
Stärke-Agar
(ISP IV)
Stärke-Agar
(ISP IV)
Glyeerin-Asparagin-Agar(ISP
V)
gut
gut
gut
gut ziemlich reichlich,
!weiss, spä-
jter grau sehr spärlich,
hauptsächlich ent lang d»Rande
reichlich, hellgrau später fast schwarz
recht reichlich,hellgrau,
später dunkelgrau bis fast schwarz
hellbraun bis beige
j flache,blassgel- !be bis graue Ko-2lonien
mit sehr Ttief ins Agar hin·
"'einwachs .Rändern
flache,hellgraue
bis blassgelbbeige Kolonien
hellgraue bis
hellgelbe
Kolonien
B. bei 37 G
ISP II
ISP II
ISP III
ISP IV
ISP V
gut
gut
sehr gut
gut zieml.reichlich,
hellgrau
hellgrau
ziemlich reichlich,
weiss reichlich, dunkelgrau später in bestimmten KLecken fast
schwarz
ziemlich reichlich, hellgrau später dunkelgrau
bis fast schwarz
Kolonien mit tief ins Agar wachsenden Rändern
flache blassgraue
bis hellgelbgraue Kolonien mit tief ins Agai
wachsenden Rand.
flache, hellbeige bis hellgelbbeige Kolonien
hellgraue bis
hellgelbe
Kolonien
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Ein Vergleich der Eigenschaften von Streptomyces ramocissimus CBS 190.69 mit denen verwandter Stämme von Streptomyoes, d.h.
Streptomyces tendae CBS 432.59f Streptomyoes tendae GBS 565.68
und Streptomyces collinus I. 301 (ETH 24.318), "bei Züchtung auf
von der ISP empfohlenen Nährmedien "bei 30 und 37°C macht deutlich,
dass Streptomyces ramocissimus von den bisher bekannten Streptomyces-Stämmen verschieden ist.
Das Luftmycel von Streptomyces collinus kann unter geeigneten Umständen zu deutlich langen, wenig verzweigten Hyphen, die
mehr oder weniger horizontal über der Kolonie liegen, wachsen, wobei kurze, im allgemeinen sohleifenförmige Sporenketten eingepflanzt
sind. Ganz im Gegensatz dazu ist das Luftmycel von Streptomyces ramocissimus ausgesprochen kurz und stark unregelmässig
verzweigt. Die Farben der beiden Mycelien sind ebenfalls
vollkommen verschieden. Das luftmycel von Streptomyces ramocissimus ist grau bis dunkelgrau, während das von Streptomyces collinus
im allgemeinen weiss, hellgelb oder cremefarben bis nur hellgrau ist. Das Substratmycel, besonders bei Wachstum auf
"Basal-Mineralsalze-Agar-Nährmedien" unter Zusatz von verschiedenen
Kohlenstoffverbindungen, ist bei Streptomyces ramocissimus vorwiegend gräulich gefärbt, während daa von Streptomyces collinus
hellbraun, braun-rot oder sogar dottergelb ist. Unterschiede treten auch in den physiologischen Eigenschaften, in der Nitratreduktion,
in der Gelatineverflüssigung, in dem Ausmasβ der
Stärkehydrolyse, und in der Zersetzung von Oalciumoxalat und
Oxalsäure auf. Diese Unterschiede »eigen, daea die Mikroorganismen
der Erfindung nicht zu Streptomyoea oollinue geaählt werden
können»
209021/1014
Die Unterschiede zwischen Streptomyces ramocissimus und den
beiden genannten Streptomyces tendae sind geringer als zwischen Streptomyces ramocissimus und Streptomyces collinus. Zum Beispiel
zeigt die Färbung des Luftmycels von Streptomyces ramocissimus nur einen geringen Unterschied zu dem von Streptomyces
tendae, während die Sporenketten oft zu Haken oder zu Schleifen gebogen sind. Die Sporenketten der untersuchten
Streptomyces tendae sind jedoch im allgemeinen länger als die von Streptomyces ramocissimus. Die Sporenketten von Streptomyces
tendae erheben sich im allgemeinen direkt aus dem Agar, während die Sporenketten von Streptomyces ramocissimus im allgemeinen
als monopode Seitenketten entlang der kurzen Lufthyphen angeordnet sind, wenngleich auch manchmal das gleiche
Verhalten wie bei Streptomyces tendae beobachtet wird. Ein wichtigerer taxonomiseher Unterschied besteht in der Bildung eines
melanoiden Pigments auf den ISP-Medien 6 und 7 (Melaninmedium nach Shinobu bzw. Pepton-Hefeextrakt-Agar). Die untersuchten
Stämme von Streptomyces tendae bilden kein braunes Pigment auf diesen Iiährmedien, während Streptomyces ramocissimus ausgesprochen
Melanin-positiv reagiert. Folgende Unterschiede in den physiologischen Eigenschaften wurden beobachtet:
Streptomyces Streptomyces ramocissimus tendae
Nitratreduktion positiv negativ
Gelatineverflüssigung ' positiv negativ
Ausmass der Stärkehydrplyse stark positiv schwach positiv
Zersetzung von Calcium- negativ Dositiv
oxalat und Oxalsäure negativ positiv
20W2 1/1054
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Aufgrund der erwähnten Unterschiede ist Streptomyces ramocissimus
nicht zu Streptomyces tendae zu rechnen.
Gegenstand der Erfindung ist somit auch ein Verfahren zur Herstellung
des Antibiotikums IiYC 8003, das dadurch gekennzeichnet
.ist, dass man Mikroorganismen vom Stamm Streptomyces ramocissimus
(CBS 190.69) oder Antibiotika erzeugende Mutanten davon in einem Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze
wässrigen
enthaltenden/Nährmedium nach üblichen Methoden züchtet und das entstandene Antibiotikum isoliert.
enthaltenden/Nährmedium nach üblichen Methoden züchtet und das entstandene Antibiotikum isoliert.
Die Züchtung der Mikroorganismen kann mit flüssigen Nährmedien
durchgeführt werden, die übliche Kohlenstoff-, Stickstoff-, Phosphor-, Calcium-, Eisen-, Schwefel-, Magnesium- und Kaliumquellen,
Vitamine und Spurenelemente enthalten. Beispiele dafür sind Nährmedien, die z.B. Melassen, Malzbrei, Erdnussmehl,
Lactose, Kartoffelstärke, Maisquellwasser oder Hefeextrakt enthalten.
Die Abtrennung des Antibiotikums aus der Gärmaische kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Das Gärmaischefiltrat
kann z.B. mit einem für das Antibiotikum geeigneten organischen Lösungsmittel extrahiert v/erden, wie Butanol, Chloroform oder
iso
vorzugsweise MethyLimtylketon. Das Antibiotikum geht in die organische
Phase über. Die Lösung wird eingedampft oder die Verbindung wird mit einem das Antibiotikum schlecht lösenden Lösungsmittel,
z.B. Petroläther, ausgefällt. Der pH-Wert für eine optimale Extraktion liegt bei etwa 5 bis 8. Die Reinigung des
Antibiotikums kann durch Säulenchromatographie an ΑΙλΟ,, Ver-
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teilungschromatographie und bzw» oder Gegenstromverteilung unter
Verwendung eines Gemisches aus Methylisobutylketon und Essigsäur eäthyle st er oder eines 1:1-Gemisches aus Essigsäureäthylester
und Diäthyläther als bewegliche Phase und Dicarbonat-, Phosphat- oder Boratpuffer als unbewegliche Phase erfolgen.
Zur praktischen Verwendung als Futterzusatz in der Viehzucht
kann das aus der Gärmaische durch Extraktion und Ausfällung isolierte Produkt direkt ohne weitere Reinigung verwendet werden.
Zur Verwendung als Arzneimittel werden das Antibiotikum der Erfindung
oder seine Salze, z.B. das ITatriumsalz, in einem ausreichenden
Verhältnis dem Futter von Rindern, Schweinen und Geflügel zugemischt. Das Antibiotikum oder seine Salze können
auch mit allen geeigneten pharmakologisch verträglichen Trägerstoffen oder Verdünnungsmitteln, die dem Tier auf oralem Wege
zu verabreichen sind, nicht mit dem Antibiotikum reagieren und bei der oralen Verabreichung den Tieren keinen Schaden zufügen,
dispergiert oder vermischt werden. Das Antibiotikum oder seine Salze können nach einem üblichen Verfahren mit dem Futter,
Trägerstoff oder Verdünnungsmittel vereinigt werden, z.B. durch Mahlen, Rühren oder Schütteln. Es können auch Konzentrate und
Zusätze verwendet werden, die das Antibiotikum enthalten und mit anderen Futtermitteln vermischt werden. Im allgemeinen
ergibt eine Konzentration von 5 bis 20 Gewicht steilen/Million des Antibiotikums oder seiner Salze in den Futterstoffen eine
zufriedenstellende wachstumsfördernde Wirkung.
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Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1
Mikroorganismen des Stammes Streptomyces ramocissimus (CBS 190.69)
wurden bei einem pH-Wert von etwa 7 unter Rühren und
2000 Gerstenmalzpaste,
Belüften in / Liter einer 20 g / 10 g Hefeextrakt und
5 g Maisquellwasser-Jeststoffe pro Liter enthaltenden Nährmedium
gezüchtet. Nach der Züchtung wurde die Gärmaische mit etwa 2 Prozent Diatomeenerde als Piltrierhilfe versetzt und
filtriert. Das Piltrat wurde mit 8 η Schwefelsäure auf den pH-Wert
6,0 angesäuert und zweimal mit je 1/5 seines Volumens Methylisobutylketon extrahiert. Die so gebildeten Emulsionen
wurden mit schnell filtrierender Diatomeenerde als Filtrierhilfe
gebrochen. Die organischen Phasen wurden vermischt und unter Verwendung eines Rotationsverdampfers unter vermindertem Druck
auf etwa 1 Liter eingeengt. Das Konzentrat wurde langsam zu 5 Liter Petroläther (Siedebereich 40 bis 600C) gegeben und der
dabei gebildete Niederschlag wurde mit einer Glasfilterfritte /
abfiltriert, mit frischem Petroläther gewaschen und getrocknet. Man erhielt eine durchschnittliche Ausbeute von 78 g eines gelbgefärbten
Pulvers.
Durch Verteilungschromatographie wurden 2 g rohes Antibiotikum
(in der sauren Form) gereinigt. Die stationäre Phase bestand aus mit 0,1 m Na2CO3AaHCO3-PUf f er vom pH-Wert 11 imprägnierter
Diatomeenerde, und die bewegliche Phase bestand aus einem Gemisch aus Petroläther und Butylacetat. Man erhielt 0,828 g
gereinigtes Antibiotikum mit den oben angegebenen physikalischen
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und chemischen Eigenschaften.
Eine gesättigte Lösung des Antibiotikums in Wasser unter Zusatz von 0,1 η Natriumhydroxid, bis der pH-Wert 9 erreicht war, wurde
hergestellt. Die Lösung wurde filtriert und unter Zusatz von Butanol azeotrop eingedampft. Der Rückstand wurde in einer kleinen
Menge wasserfreiem Butanol unter vermindertem Druck bei etwa 45°C aufgenommen. Die Lösung wurde gerührt und tropfenweise
mit Petroläther versetzt, bis das Salz vollkommen ausfiel. Der riederschlag wurde abfiltriert, gewaschen und getrocknet.
Man erhielt das Natriumsalz des Antibiotikums.
Masthühnern wurde das Antibiotikum in Form des nach Beispiel 1 erhaltenen Natriumsalzes zusammen mit. dem Futter (Weizenmehl)
verabreicht. Die Menge des im Futter enthaltenen Antibiotikums (bezogen auf das Gewicht des Futters) ist in Tabelle V zusammen
mit dem Gewicht der Hühner nach 3, 5 und 7 Wochen aufgeführt.
Alter | 3 Wochen | 5 Wochen | 7 Wochen |
Kontrolle 5 Teile/Million 10 Teile/JEuLlior 20 Teile/Million |
* i | ||
100 104 107 109 |
100 103 105 107 |
100 103 104 j I 105 ! i |
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Die Tabelle zeigt, dass bei Hühnern nach Verabreichung des Antibiotikums
eine Wachstumssteigerung eintritt. Eine Verbesserung
etwa
der Futterverwertung um/3 bis 5 Prozent wird bei Hühnern innerhalb
von 7 Wochen erreicht, wenn die Nahrung 5 bis 20 Teile/Million Antibiotikum enthält.
Das nach Beispiel 1 erhaltene Natriumsalz des Antibiotikums ψ wurde Schweinen in Form eines Gemisches mit Putter (Weizenmehl)
verabreicht. Die Antibiotikum-Konzentrationen des Futters (bezogen auf das Gewicht des Futters) sind in Tabelle VI zusammen
mit den durchschnittlichen relativen Gewichten der Schweine nach 6 bzw. 12 Wochen angegeben.
6 Wochen
Antibiotikum
Wachstum (D
Futterumsatz (2)
12 Wochen
Wachstum
(1)
(1)
Futter urnsatz
0 Teile/Million: (Kontrolle) j
j 5 Teile/Million· j 10 Teile/Million
100 107 108,5
100
95
92,5
95
92,5
100
104,5
104
100 98 99
(1)
(2) kg Futter zum Erreichen von einer Gewichtszunahme von 1 Ic
Die Tabelle zeigt, dass das Antibiotikum der Erfindung eine
v/achstuDisfordernde '.M.juivjig aufweist.
209821/1054
Claims (1)
- 2U0674- 21 Patentansprüche., Verfahren zur Herstellung eines Antibiotikums MYO 8003 und seiner Salze, dadurch gekennzeichnet, dass man Mikroorganismen des Stammes Streptomyces ramocissimus (OBS 190.69) oder Antibiotika herstellende Mutanten dieses Stammes in einem wässrigen, verwertbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze enthaltenden ITährmedium nach üblichen Methoden züchtet und das entstandene Antibiotikum isoliert.Antibiotikum MYC 8003, ein gelb gefärbter, schwach sauer reagierender Peststoff oder dessen Salze, dadurch gekennzeichnet, dass es aus den Elementen Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff besteht, drei im Gleichgewicht miteinander stehende Bestandteile enthält, einen optischen Drehwert [^'J -q von -60 (1-prozentige Lösung in Methanol) aufweist, in ^tetrachlorkohlenstoff und Benzol wenig löslich und in Chloroform, Methylisobutylketon, Essigsäurebutylester, Essigsäureäthylester, Methanol und alkalischen Lösungen löslich ist, eine schwach positive Reaktion beim Test auf Aromaten zeigt, mit konzentrierter Schwefelsäure eine rote Färbung, bei der Pauly-Reaktion eine dunkelbraune Färbung, bei der Reaktion mit Eisen(III)-chlorid eine dunkelrote Färbung und Trübung- und bei der Behandlung mit Bromwasser einen Niederschlag bildet, beim Erhitzen auf 1550C eine Gasentwicklung, beim Erhitzen auf 1520C eine weitere Gasent-209821/10542U0674Wicklung und beim Erhitzen auf 164 bis 174°C Zersetzung zeigt und ein UV-Spektrum mit Absorptionsmaxima bei 233, 276, 286 und 327 mn und ein IR-Spektrum mit Absorptionsbanden bei 810, 860, 940, 980, 1090, 1215, 1355, 1455, 1540, 1650, 2930, 2970 lind 3400 cm"1 aufweist.3. Arzneimittel, bestehend aus dem Antibiotikum MYG 8003 oder . dessen pharmakologisch verträglichen Salzen und üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln.4. Futtermittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an dem gemäß Anspruch 1 hergestellten Antibiotikum.209821/1064
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3936770 | 1970-08-14 | ||
GB3936770 | 1970-08-14 |
Publications (3)
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---|---|
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DE2140674C3 DE2140674C3 (de) | 1976-09-30 |
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ID=
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DEB0023108MA (de) |
Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |