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Schließfachanlage Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließfachanlage
für Banken, Kassen oder dergleichen mit einer Anzahl von absperrbaren Schließfächern.
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Derartige Schließfachanlagen dienen dazu, die Unterrichtung der Inhaber
von Konten bei einem Bankinstitut oder dergleichen über die Kontenbewegung zu erleichtern.
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Für diesen zweck bestimmte Scließfachanlagen gehören seit langem zum
bekannten Stande der Technik, Bei diesen bekannten Anlagen war jeweils ein Rahmen
mit einer der Größe der Schließfächer entsprechenden Unterteilung
vorgesehen.
Die so gebildeten Fächer waren gegenüber der von den Konteninhabern zugänglichen
Seite mittels der Größe der Fächer entsprechenden verschließbaren Türen verriegelbar.
Ein erheblicher Nachteil dieser bekannten Anlagen bestand darin, daß eine bestimmte
Mindestgröße der Schließfächer nicht unterschritten werden durfte, da der Konteninhaber
zur Entnahme des Inhalts die Möglichkeit haben mußte, mit seiner Hand in das Fach
hineinzulangen. Das hatte den weiteren Nachteil, daß die bisher bekannten Schließfachanlagen
einen erheblichen Raum beanspruchten. Bei der großen Zahl der beweglichen Konten,
die bei Bankinstituten mehrfach weit über hunderttausend liegt, war es daher nicht
möglich, jedem Inhaber eines beweglichen Kontos ein Schließfach zuzuteilen. Das
bedeutete, daß die erforderliche Übermittlung der Informationen über die Kontenbewegung
an dem Kontenschalter durch das Personal der Bankinstitute erfolgen mußte. Dies
führt, insbesondere unter Berücksichtigung, daß dieser Informationsdienst im allgemeinen
im Stoßbetrieb durchgeführt werden mußte, zu einer eheblichen Belastung. DiesemUmstand
mußte auch durch Erhöhung der Thekenfläche Rechnung getragen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schließfachanlage zu schaffen,
die so raumsparend ist, daß auch bei einer hohen Zahl von Konten lediglich ein verhältnismäßig
geringfügiger Platz beansprucht wird, gleichwohl jedoch die Vertraulichkeit der
zu erteilenden -Information gewährleistet wird. Durch die Schließfachanlage soll
somit die Beanspruchung des Bankpersonals verringert und die Wartezeit für die Konteninhaber
vermindert werden. Außerdemsoll die Anlage auf wirtschaftlichere Weise herstellbar
sein, als die bisherigen Anlagen.
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Diese Aufgabe wird bei einer Schließfachanlage der ein gangs erwähnten
Art dadurch gelöst, daß die in Form flacher,
an einer Schmalseite
offenen Kassetten ausgebildeten Schließfächer in einem Rahmen mit senkrechten Zwischenwandungen
mit an diesen vorgesehenen Führungsschienen für die Schließfachkassetten verschiebbar
und herausnehmbar angeordnet sind. Um zu verhindern, daß ein Konteninhaber nach
dem Herausnehmen der Kassette seines Schließfaches in die benachbarten Sehließfaehkassetten
langen kann, ist es zweckmäßig, daß die Schließfachkassetten so flach und so tief
sind, daß nach Herausnahme einer Schließfachkassette der Zugang zu einer benachbarten
Schließfachkassette versperrt bleibt. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
daß die Höhe der Schließfachkassetten etwa 25 mm und die Tiefe etwa 1X5 mm beträgt.
Zweckmäßig ist der Rahmen durch Querwandungen unterteilt, so daß die Schließfächer
jeweils in einer vorbestimmten Zahl von Baugruppen zusammengefaßt sind.
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Falls bei der Zuteilung von Schließfächern nicht ausgeschlossen werden
kann, daß dem Inhaber mehrerer Konten benachbarte Schließfächer zugeordnet werden,
ist es vorteilhaft, den Abstand der Querwandungen so klein zu wählen, daß dies ausgeschlossen
ist.
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Um eine möglichst leichte Handhabung der Schließfachkassetten sicherzustellen,
sind in den senkrechten Wandungen des Rahmens eine der Zahl der Schließfacheekaæsetten
entsprechende Anzahl von Schlössern mit in die Öffnungen für die Schließfachkassetten
hineinragenden, gegen Federkraft verschiebbaren Schließbolzen angeordnet und in
den Schließfachkassetten eine in Höhe der Schließbolzen und in Richtung der Verschiebebewegung
verlaufende, den Schließbolzen beim Einschieben der Schließfachkassette in den den-Rahmen
bis in die Entriegelungsstellung zurückschiebende Nut, sowie in Höhe des Schließbolzens
bei in den Rahmen eingeschobener Schließfachkassette eine senkrecht dazu verlaufende
Nut zur-Verrlegelung vorgesehen.
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Eine weitere der leichteren Handhabung dienende Maßnahme besteht darin,
daß an dem Rahmen eine der Anzahl der Sehließfachkassetten entsprechende Anzahl
von Widerlagern mit im Schließzustand der Schließfächer auf die Schließfachkassetten
in Verschiebungsrichtung einen leichten Druck ausübende Druckfedern angeordnet sind.
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Dadurch-werden nach der Entriegelung unter der Wirkung des Federdrucks
die Schließfachkassetten einige Zentimeter vorgeschoben, so daß sie leicht herauszunehmen
sind.
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Um auch den Inhalt der Schließfachkassetten möglichst leicht entnehmen
zu können, weist die obere Wandung einen hinreichend großen Ausschnitt auf. Da die
-Schließfachkassetten nach der rückwärtigen Seite offen sind, ist eine Bedienung
durch das Bankpersonal auf einfache Weise möglich, wobei es aus Sicherheitsgründen
im allgemeinen zweckmäßig ist, eine mit dem Rahmen verbundene, die Gesamtheit oder
eine größere Zahl der Schließfächer uberdeckende verschließbare Türe vorzusehen.
Dadurch wird auch von der nur für das Bankpersonal zugänglichen Seite ein unbefugter
Zugang verhindert.
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Um die Schließfachanlage gemäß der Erfindung möglichst raumsparend
auszugestalten, besteht eine sehr vorteilhafte Ausführungsform darin, daß zwei Rahmen
an einer Längskante mit Schainiergelenken aneinander angelenkt sind und daß an der
anderen Längskante eine an sich bekannte Verriegelung vorgesehen ist. In diesem
Falle ist mindestens einer der beiden Rahmen jeweils auf Rollen angeordnet, so daß
es möglich ist, die beiden jeweils miteinander verbundenen Schließfachanlagen türflügelartig
auseinander zu klappen. Bei dieser Ausbildungsform sind die Schließfachanlagen frei
im Raum aufstellbar.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Schließfachanlage
gemäß der Erfindung besteht darin, daß Rahmen und Kassetten aus hochschlagfestem
Kunststoff wie Polystyrol oder dergleichen bestehen. Dies ermöglicht die Herstellung
der Teile der Schließfachanlage im Spritzguß und damit gegenüber den herkömmlichen
Schließanlagen, die aus Metall gefertigt sind, eine bessere Anpaßbarkeit an die
jeweils vorliegenden Raumverhältnisse. Außerdem ist es bei dieser Ausführungsform
besonders einfach, an der Kassettenvorderseite die Kontonummer gut lesbar, auswechselbar
und dennoch gesichert gegen unbefugtes Auswechseln anzuordnen.
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Die Erfindung wird in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigen Fig. 1 die Seitenansicht einer Schließfachanlage Fig. 2 die
Draufsicht auf eine Schließfachanlage gemäß Fig. 1 Fig. 3 die Seitenansicht eines
Bauelements der Schließfachanlage gemäß Fig. 1 Fig. 4 die Draufsicht auf ein Bauelement
gemäß Fig. 3 teilweise im Schnitt Fig. 5 die Draufsicht auf eine Schließfachkassette
Fig. 6 eine Seitenansicht der Schließfachkassette gemäß Fig. 5 Wie aus der Zeichnung
hervorgeht, sind die Schließfächer 1 in einem Rahmen 2 mit senkrechten Zwischenwandungen
3 angeordnet. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schließfachanlage
nach Art eines Dopl)e~lschrankes ausgebildet, wobei zwei Rahmen 2
an
einer Längskante mit Scharniergelenken 4 aneinander angelenkt und auf Rollen 5 mit
den offenen Seiten der Schließfächer gegeneinander schwenkbar sind. An der gegenüberliegenden
Längskante ist eine Verriegelung 6 vorgesehen, so daß die Schließfächer gegen unbefugten
Zugriff gesichert werden können.
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Die Schließfächer 1 sind, wie am besten aus Fig. 5 und 6 hervorgeht,
als flache Kassetten ausgebildet, die an einer Schmalseite offen sindv Sie sind
in dem Rahmen 2 auf den an den senkrechten Zwischenwandungen 3 angeordneten Führungsschienen
7 verschiebbar und aus dem Rahmen 2 herausnehmbar. Dabei sind die Sehließfachkassetten
1 so flach und so tief, daß nach Herausnahme einer Schließfachkassette 1 der Zugang
zu einer Nachbarschließfachkassette 1 versperrt wird. Durch Querwandungen 8 ist
der Rahmen 2 so unterteilt, daß dadurch dem jeweiligen Bedarfsfall entsprechend
große Bugruppen gebildet werden, die beispielsweise die in Fig. 3 dargestellte Anzahl
von Schließfachkassetten 1 aufweisen können. Zum Verschließen der Fächer sind in
den senkrechten Wandungen 3 des Rahmens 2 Schlösser 9 angeordnet, die vorzugsweise
als Zylinderschlösser ausgebildet sind und deren Schließbolzen 10 gegen Federkraft
verschiebbar in die Öffnungen für die Schließfachkassetten 1 hineinragen. Um eine
auf möglichst einfache Weise betätigbare Verriegelung in der Schließstellung zu
erzielen, weisen die Schließfachkassetten 1 an einer Schmalseite in Höhe der Schließbolzen
10 eine in Richtung der Verschiebebewegung verlaufende Nut 11 auf, deren dem Schließbolzen
10 gegenüberliegende~Fläche mit dem Schließbolzen 10 in Berührung steht und nach
Art einer schiefen Ebene so ausgebildet ist, daß der Schließbolzen 10 jeweils beim
Einschieben der Schließfachkassette 1 in den Rahmen 2 bis in die Entriegelungsstellung
zurückgeschoben wird. Außerdem is-t in der
Sc-hließfachkassette
1 eine Nut 12 vorgesehen, die senkrecht zu der Nut-11 und in Höhe des Schließbolzens
10 -verläuft, wann die Schließfachkassette 1 in den Rahmen -2 eingeschoben ist und
in die der Schließbolzen 10 in die Schließstellung einrastet.
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Um die Schließfachkassetten 1 gleichfalls möglichst einfach aus dem
Rahmen 2 herausnehmen zu können5 ist in dem Rahmen 2-für jede Schließfachkassette
1 ein Widerlager 13 mit einer Druckfeder-14 so angeordnet, daß im Schließzustand
auf die Schließfachkassetten 1 in Verschiebungsrichtung ein- leichter Druch ausgeübt
wird. Dadurch wird erreicht, daß die Schließfachkassette nach der Entleerung etwa
5 cm aus dem Rahmen herausgeschoben wird, so daß sie leicht entnommen werden kann.
Um schließlich auch die Entnahme des Inhalts der Schließfachkassetten 1 auf möglichst
bequeme Weise zu ermöglichen, weisen -die Schließfachkassetten 1 jeweils an ihrer
oberen Wandung einen Ausschnitt 15 auf. Obwohl die Schließfachanlage von der Rückseite
her für das Bankpersonal-zugänglich-ist, ist es selbstverständlich für das Bankpersonal
auch möglich die Schließfachkassetten 1 mittels eines Hauptschlüssels von der für
die Konteninhaber bestimmten Seite her zu öffnen.
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Wird die Schließfachanlage aus hochschlagfestem Kunststoff, beispielsweise
Polystyrol, hergestellt, so ist ihre Fertigung auf besonders wirtschaftliche Weise
möglich. Weitere wesentliche Vorzüge bestehen darin, daß eine hohe Anzahl von Schließfachkassetten
1 auf sehr kleinem Raum untergebracht ist. Und das die Vertraulichkeit der zu übermittelnden
Information sichergestellt ist, an den Schließfächern angebrachten Kontennummern
zudem einen guten überblick
ermöglichen, ist trotz des erstrebten
Ersatzes von Bankpersonal durch eine mechanische Anlage eine individuelle Informationsübermittlung
gewährleistet.
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Die einfache Handhabung für die Konteninhaber ist ein nicht unbeachtlicher
weiterer Vorzug.