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Schaltungsanordnung für die Beseitigung des zeitlichen Nebensprechens
in Zeitmultiplex-Vermittlungseinrichtungen Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung
für die Beseitigung des zeitlichen Nebansprechens in Zeitsultiplex-Vermittlungseinrichtungen,
bei denen mehrere Teilnehmer an einer gemeinsamen Sammelschiene liegen In Fernsprech-Vermittlungsanlagen
mit zeitmultiplexer Sprechwegedurchschaltung treten verschiedene Arten des Nebensprechens
auf. Am bekanntesten ist wohl das Nebensprechen, das durch die induktive und kapazitive
Verkopplung von Leitungen entsteht. Darüber hinaus ist aber gerade in der Zeitmultiplextechnik
auch das Nebensprechen von Bedeutung, welches z.Bo durch die Beeinflussung einer
Puls amplitude durch die vorangegangene Pulsamplitude verursacht wird. Diese Beeinflussung
kann durch Refle:X:ionen an den Enden von Multiplexleitungen entstehen, wenn infolge
großer Laufzeiten die reflektierten Anteile einer Pulsamplitude in den benachbarten
Zeitkanal hineinfallen.
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Eine einfache Methode, diese Refle.ionen auszuschalten, besteht in
einem wellenwiderstandsmäßigen Abschluß der Multipleleitung.
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Für die zeitliche Überlappung von an sich getrennten Pulsamplituden
werden bisweilen auch die Kapazitäten der Multiplexleitungen verantwortlich gemacht,
welche die von einer früheren Pulsamplitude erzeugten Resbiadungen auf die nachfolgende
Pülsamplitude übertragen.
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Es ist bereits bekannt, für die Beseitigung der parasitären Restladungen
elentronische/ Schalter vorzusehen, die zwischen den einzelnen Impulsen die Multiplexleiter
entladen sollen (NTZ 1969, Seite 468; Nachrichtentechnik 1967, Seite 190). Wie indessen
praktische Versuche gezeigt haben, erfolgt über derartige Schalter nur eine ungenügende
Entladung, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, deß eine Multiplexleitung nicht
nur durch Kapazitäten beschrieben werden kann. Dieser Umstand ist bereits bei einer
Multiplexschiene für ein Zeitmultiplex-Vermittlungssystem zur Übertragung von Abtastproben
in Form von zeitlich gegeneinander versetzten elektrischen Stromimpulsen, dis zu
Verbindungskanälen gehörende Impulsfolgen bilden, berücksichtigt (DT-AS 1 278 496).
Diese Multiplexschiene ist dadurch gekennzeichnet, daß sie kürzer ist als die sich
aus der zeitlichen Dauer und der Fortpflanzungsgeschwindigkeit ergebende Breite
der ihr zugeführten Impulse und daß die durch die Stromverdrängung bedingte Frequenzabhängigkeit
des im Übertragungswege liegenden Widerstandes in an sich bekannter Weise verringert
ist. Im einzelnen wird diese Multiplexschiene dadurch realisiert, daß sie indesQe5Cir
Kompensationsglied umfaßt, das einen Widerstand h, der sich mit der Frequenz entgegengesetzt
wie der im Übertragungsweg liegende, von der Stromverdrängung hervorgerufene Widerstand
ändert.
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Es werden hierbei a1so Maßnahmen getroffen, welche bereits bei der
Kompensierung von Verzerrungen, die als Hochfrequenzeffekt bei der Ubertragung von
Schwingungen hoher Frequenz auftreten und auf einer Änderung der Induktivität und
des reellen Widerstandes beruhen, seit langem bekannt sind (FR-RS 803 723).
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Die vorliegende Erfindung zeigt nun einen Weg. wie das zeitliche Nebensprechen
in Zeitmultiplex-Vermittlungsanlagen auch ohne Anwendung einer an|sich bekannten
Methode verhindert werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß parallel zu einem Empfängerwiderstand ein Ahschlußwiderstand vorgesehen ist.
der mindestens mit
seinem einen Anschluß an der Verbindungsleitung
zwischen den Wicklungen eines am empfängerseitigen Ende der Sammelschiene befindlichen
Ubertragers liegt und daß parallel zu der Primärwindung des Übertragers eine Impedanz
geschaltet ist. Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin,
daß auf einfache Weise eine Spannung erzeugt werden kann, die in ihrem zeitlichen
Verhalten der Nebensprechspannung entspricht und daß durch die Transformierung dieser
Spannung ihr Betrag so bemessen werden kann, daß sie die Nebensprechspannung vollständig
kompensiert. Bin Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die prinzipielle Schaltungsanordnung
für eine einseitig gerichtete zeitmultiplexe Sprechwegeverbindung, Fig. 2 eine zusammenfassende
Darstellung der Sprechwegeverbindung gemäß Fig. 1 Fig. 3 die Sprechwegeverbindung
mit einem zusätzlich eingefügten Kompens ationsnetzwerk.
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Gemäß Fig. 1 sind mehrere Sender S1, S2. . .Sn und mehrere Empfänger
E1, E2. . .En mit einer Koaxialleitung KL verbunden, welche an ihren beiden Enden
mit Wellenwiderständen ZL abgeschlossen ist. Zal symbolisiert die Impedanz der Innenleitung
des Koaxialkatels KL und Za2 die Impedanz der Rückleitung. Beide Impedanzen bilden
die Gesamtimpedanz Za. Nimmt man nun an, daß beispielsweise der Sender S1 in einem
Zeitkanal Ti ein impulsförmiges Signal sendet und dieses Signal von einem Empfänger
El empfangen wird, so fällt an den Impedanzen Zal und Za2 jeweils ein dem Sendesignal
proportionaler Spannungsimpuls Ual bzw. Ua2 ab. Da die Impedanzen Zal und Za2 definitionsgemäß
elektrische Speicher enthalten, klingen die Spannungsimpulse Ual und Ua2 an ihnen
nur allmählich ab. Sendet im Anschluß an den Sender S1 der Sender S2 im Zeitkanal
T2 ein impulsförmiges Sendesignal an den Empfänger E2, so steht
deshalb
an diesem Empfänger E2 nicht nur das impulsförmige Signal des Senders 52 an, sondern
auch ein bestimmter Anteil der gerade noch von den Impedanzen Zal und Za2 ausgehenden
Spannungen. Bezeichnet man die von der Impedanz Za1 ausgehende Spannung mit Ua1'und
die von der Impedanz Za2 ausgehende Spannung mit Ua2' und faßt man ferner den Widerstand
Ri2 des gerade sendenden Senders mit dem Wellenwiderstand ZL gemäß Fig. 2 zu dem
Gesamtwiderstand ZS sowie den Widerstand Re2 des gerade empfangenden Empfängers
mit dem Wellenwiderstand ZL zu dem Widerstand ZE zusammen, so ergibt sich nach der
Spannungsteilerformel an dem Empfänger eine Nebensprechspannung von ZE UE = Ual'
= (Ual' + Ua2') ZE + ZS Stellt man sich nun die Impedanzen Zal und Za2 in der vor,
Rückleitung des Koaxialkabels KL konzentriert so erhält man eine Schaltungsanordnung
gemäß Fig. 3. In Fig. 3 ist der Widerstand ZS wieder als eine Parallelschaltung
von Senderwiderstand Ri1 und Wellenwiderstand ZL dargestellt.
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Das gleiche gilt für den Widerstand ZE, der aus einem Empfängerwiderstand
Rel besteht, zu dem ein Wellenwiderstand ZL parallel geschaltet ist. Ohne besondere
schaltungstechnische Maßnahmen würde durch eine, zu einem bestimmten Zeitpunkt abgesandte
Pulsamplitude an der Impedanz Za eine Spannung abfallen, die sich aufgrund der Speicherwirkung
von Za auf die nächste Pulsamplitude übertragen würde. Somit würde der Spannungswert
der späteren Pulsamplitude durch die Auswirkungen der vorangegangenen Pulsamplitude
verfälscht. Durch eine Schaltungsanordnung gemäß Fig. 3 wird jedoch eine derartige
Verfälschung verhindert. Diese Schaltungsanordnung -besteht aus einem Kompensationsnetzwerk,
das sich im wesntlichen aus einem Übe@trager zusammensetzt.
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Kennzeichn d fiir diesen Ubertrager ist, daß parallel zu Seinen Wi@@ungen
Wl bzw. W2 eine Impedanz Za' bzw. ein Widerstand R1 geschaltet sind. Während die
WizWung W2 sich
in der Verbindungsleitung zwischen dem Empfängerwiderstand
Rel und dem Wellenwiderstand ZL befindet, ist die Wiiwung W1 in die Verbindungsleitung
zwischen dem erwähnten Wellenwiderstand ZL und der Impedanz Za geschaltet. Voraussetzungsgemäß
soll die zu der Windung W1 parallel geschaltete Impedanz Za' die gleiche Struktur
haben wie die Impedanz Za, d.h. beide Impedanzen sollen die gleiche Zeitkonstante
aufweisen. Unter Berücksichtigung der Richtungen der einzelnen Spannungen gemäß
Fig. 3 stellt man fest, daß die Nebensprechspannung UE dann zu Null wird, wenn gilt:
UD = Uw2.
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Mit den weiteren Bedingungen, daß Uwl = Ua ist und Uw2 = k . Uwl ergibt
sich, daß UD = 2mal Ua . ZL ZL + ZS oder anders ausgedrückt UD = Ua . 2 1 + ZS Damit
ergibt sich Uw2 = k = 2 Ua 1 + ZS/ZL Das für die Kompensation der Nebensprechspannung
erforderliche Übersetzungsverhältnis des Übertragers ist somit nur noch von dem
Wellenwiderstand und dem senderseitigen Gesamtwiderstand ZS abhängig.