DE2135165C3 - Vorrichtung zur Bügeibehandlung von vorzugsweise mit einem aktivierten "ichmeizkleber versehenen, aus Futter and Oberleder bestenenden Schuhschäften - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Bügelbehandlung von vorzugsweise mit einem aktivierten Schmelzkleber versehenen, aus Futter und Oberleder bestehenden Schuhschäften mit einem die Schäfte aufnehmenden Leisten und einem hierauf absenkbaren, druckmittelbeaufschlagbaren Bügelkissen, deren Leisten auf einer waagerecht bewegbaren Trägerplatte montiert ist, die aus einer Bereitschaftsstellung vor dem Maschinengehäuse in eine Arbeitsstellung unter dem Bügerkissen und zurück bewegbar vorgesehen ist und deren Bügelkissen aus einer starren Haube besteht, die zeitlich von der Bewegung des Leistens abhängig im Maschinengehäuse senkrecht auf- und abbewelich vorgesehen ist. die den Konturen des Leistens im wesentlichen angepaßt gestultet ist und deren Rückseile eine der Umrißgestalt des Leistens entsprechende Abdeckplatte trägt.

Vorrichtungen dieser Art sind Gegenstand der beiden Silieren, nicht vorverölTentlichten deutschen Patentanmeldungen P 20 48 021.1-26 und

P 20 55 432.9-2ή und arbeiten nach dem Prinzip, daß in einem Aktivierer thermisch vorbehandelte Schuhschäfte auf den Leisten der Bügelvnrrichtung aufgezogen und dann in der Vorrichtung cLm Bügelvorgang unterzogen werden. Damit die Schuhschäfte aufgezogen werden können, ist der Leisten auf einer in Horizontalebene beweglichen Trägerplatte vorgesehen, die in der Lage ist, in der Beschickungsstel-

lung des Leistens diesen aus der Vorrichtung herauszubringen. Beim Bügelvorgang wird die Trägerplatte mitsamt dem mit einem Schuhschaft bestückten Leisten in die Vorrichtung unter das Bügelkissen gefahren.

a_D Da nun in der Biigelphase das Bügelkissen pneumatisch beaufschlagt wird und unter sehr hohem Druck arbeitet, besteht die Gefahr, daß der in Vertikalrichtung auf den Leisten wirkende Bügeldruck den Schließdruck der den Leisten tragenden verschiebeschlittenartigen Trägerplatte übersteigt, mit der Folge, daß er geringfügig im Sinne seiner Rückzugbewegung verschoben wird. Dies ist insofern nicht wünschenswert, weil dann zwischen Futter und Oberleder eine Faltenbildung entsteht.

In Erkenntnis dieser Mangel besteht nun die technische Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, dafür zu sorgen, daß der Leisten in der Bügelphase sicher und unverrückbar gehalten wird.

Erreicht wird das Ziel der Erfindung zunächst in vorteilhafter Weise dadurch, daß eine Verriegelung vorgesehen ist, welche den Leisten, der mit der Trägerplatte unter dem in Vertikalebene heb- und senkbeweglichen Bügelkisseu in seine Preßstellung eingefahren ist, gegenüber dem Bügelkissen mecha-

nisch standortfixiert verriegelt, d.h. in der Horizontalen gegen Rücklauf sichert.

Arretiervorrichtungen sind zwar im Fachgebiet an und für sich nicht neu. wie dies beispielsweise eine Einschiebevorrichtung an einem Klebstoffaktiviergerät an Hand der deutsche Offenleggungsschrift 1 685 487 zeigt, bei der ein Doppellenker-Schwenkgestänge zur Aufnahme des zu aktivierenden Werkstücks in der in die Vorrichtung eingeschwenkten Lage mittels eines Klinkengesperres am Platze gehalten wird; jedoch stellt sich hier nicht die Aufgabe, eine Arretiervorrichtung zu schaffen, um Teile absolut unverrückbar und auch unter erheblichen Drükken lagefixiert zu halten, zumal in der Aktivierphase keine nennenswerten Kräfte auftreten.

Durch die praktische Verwirklichung der Erfindung ist es dagegen gelungen, den Leisten und da; Bügelkissen in der Preßstellung sicher mechanisch gegeneinander zu verriegeln, so daß damit die Förde rungen der Praxis nach Unverrückbarkeit des Lei· stens in der Bügelstellung voll erfüllt sind. Dami wird auch die Gefahr der bisher drohenden Falten bildung ausgeschaltet. Ferner wird, insgesamt ge sehen, dadurch auch die Sicherheit der Vorrichtun] verbessert.

Dabei ist es zweckmäßig und von Vorteil, wem die Verriegelung zusammen mit dem Rückzughul des Leistens in Abhängigkeit vom Bügelkissenlüfthul nachlaufgesteuert ist. Hierdurch ist dafür gesorgt

daß die Auflösung der Verriegelung und damit die Einleitung des Rückzughubes des Leistens erst dann erfolgt, wenn sich das Bügelkissen bereits vom Leisten abgehoben hat. Der gerade bügelbehandelte Schuhschaft wird damit absolut andruckfrei, so daß verhindert wird, daß letztlich doch noch das Oberleder durch Scheuern des Leistens am Bügelkissen beschädigt werden könnte.

In konstruktiver Hinsicht kann die Erfindung in vorteilhafter Weise ihren Niederschlag beispielsweise darin finden, daß die mechanische Verriegelung zwischen dem Leisten und dem Bügeikissen als aufrechtes, einen Gehäustrahmen des Bügelkissens in Preßstellung hintergreifendes Arretierglied ausgebildet ist.

AIs besonders bevorzugte Ausführuncsform kann eine Lösung derart verwirklicht werden, daß als Arretierglied auf der Trägerplaue ein Anschlagwinkel vorgesehen ist, dessen einer Schenkel als Befestigungsschenkel und dessen anderer Schenkel als mit dem Bügelkissen zusammenwirkender Arretier- oder Anschlagschenkel ausgebildet ist.

Zusammenfassertd ist es damit der Erfindung gelungen, eine vorteilhafte Vorrichtung zur Bügelbehandlung von vorzugsweise mit einem aktivierten Schmelzkleber versehenen, aus Futter und Oberleder bestehenden Schuhschäften zu schaffen, die gerade in Bezug auf die Möglichkeil einer mechanischen Verriegelung zwischen dem Leisten und dem Bügelkissen den vorgeschlagenen älteren Lösungen überlegen ist und eine für die Praxis höchst brauchbare Lösung darstellt, die die Wirkung, die Fortschrittlichkeit und die Sicherheit einer Bügelvorrichtung verbessert.

Im übrigen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in den Zeichnungen wiedergegeben; dabei zeigt

F i g. 1 eine schaubildliche Darstellung der Bügelvorrichtung mit dem Leisten in der Bestückungsstellung vor dem Gehäuse, "

Fi g. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit dem Leisten in der eingefahrenen Preßstellung unter dem Bügelkissen,

F i g. 3 eine Seitenansicht der Bügelvorrichtung bei abgenommener Seitenverkleidung mit dem Schuhform-Leisten in der Preßstellung und

I-i g. 4 eine der F i g. 3 entsprechende Darstellung mit gelüftetem Bügelkissen.

Dabei ist zunächst mit 10 ein im wesentlichen quaderförmiges Gehiiuse bezeichnet, welches oberseitig durch ein Lochblech abgedeckt ist. Vorderseitig besitzt dieses Gehiiuse eine Zugangsöffnung 12 und ist ansonsten ringsherum in einer geschlossenen Bauweise ausgeführt.

Im Gehäuse 10 ist ein druckmittelbeaufschlatbares Bügeiki^sen 17 vorgesehen, welches höhenverstellbar am Ende einer Kolbenstange 18 eines Druckmit'^aggregates 19 sitzt und langsverschiebbar an einer Trägerplatte 20 gelagert ist.

In einer Ebene unterhalb des Bügelkissens 17 befindet sich ein Leisten 21, der auf einer pneumatisch gesteuerten Einschußvorrichtung 22 in horizontaler Ebene auf Schienen 23 bewegbar vorgesehen ist. Der Leisten 21 kann mit Hilfe dieser Einschußvorrichtung wahlweise in die Stellung nach F i g. 1 oder in

« die Stellung nach F i g. 2 gebracht werden.

Damit die Preßstellu";; gemäß den Fig. 2 bis 4 sieher fixiert werden kann, wird vorgeschlagen, eine mechanische Verriegelung zwischen dem Leisten 21 und dem Bügelkissen 17 zu bewerkstelligen. Dies

wird dadurch erreicht, daß auf einer Trägerplatte 27 des Leistens 21 an seinem am weitesten in die Vorrichtung eingreifenden Ende ein Arretierglisd in Gestalt eines Anschlagwinkels 28, 29 vorgesehen ist. Wie insbesondere aus der F i g. 3 ersichtlich, hintergreift der Schenkel 28 des Anschlagwinkels 28, 29 in der Arbeitsstellung des Bügelkissens 17 einen Gehäuserahmen 30 des Bügekissens, so daß eine rnechanische Verriegelung erzielt wird. Der vom Bügelkissen aufgebaute Preßdruck ist damit nicht mehr in

der Lage, den Leisten im Sinne seiner Rückzugbewe-

gung zu bewegen. Mit dem Schenkel 29 ist der Ap-

Schlagwinkel 28, 29 auf der Trägerplatte 27 befestigt.

Die Auflösung der mechanischen Verriegelung

kommt erst dann zustande, wenn das Bügeikissen 17 die in Fig.4 wiedergegebene Lage einnimmt, d.h. wenn der Lüfthub bereits über einen Teil seines Lüftweges fortgeschritten ist. In dieser Stellung erfolgt dann der Rückzug des Leistens 21 zurück in die in F i g. 1 dargestellte Bestückungsstellung.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Bügeibehandiuiig von vorzugsweise mit einem aktivierten Schmelzkleber versehenen, aus Futter und Oberleder bestehenden Schuhschäften mit einem die Schäfte aufnehmenden Leisten und einem hierauf absenkbaren, druckmittelbeaufschlagbaren Bügelkissen, deren Leisten auf einer waagerecht bewegbaren Trägerplatte montiert ist, die aus einer Bereitschaftsstellung vor dem Maschinengehäuse in eine Arbeitsstellung unter dem Bügelkissen und zurück-bewegbar vorgesehen ist und deren Bügelkissen aus einer starren Haube besteht, die zeitlich von der Bewegung des Leistens abhängig im Maschinengehäuse senkrecht auf- und abbeweglich vorgesehen ist, die den Konturen des Leistens im wesentlichen angepaßt gestaltet ist und deren Rückseite eine der Umrißgestalt des Leistens entsprechende Abdeckplatte trägt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Verriegelung (28, 29, 30) vorgesehen ist, welche den Leisten (21), der mit der Trägerplatte (27) unter dem in Vertikalebene heb- und senkbeweglichen Bügelkissen (17) in seine Preßstellung eingefahren ist, gegenüber dem Bügelkissen mechanisch standortfixiert verriegelt, d. h. in der Horizontalen gegen Rücklauf sichert.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung (28, 29, 30) zusammen mit dem Rückzughub des Leistens (21) in Abhängigkeit \um Bügelkissenlüfthub nachlaufgesteuert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung (28, 29, 30) zwischen dem Leisten (21) und dem Bügelkissen (17) als aufrechtes, einen Gehäuserahmen (30) des Bügelkissens in Preßstellung hintergreifendes Arretierglied (28, 29) ausgebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Arretierglied auf der Trägerplatte (27) ein Anschlagwinke] (28, 29) vorgesehen ist, dessen einer Schenkel (29) als Befestigungsschenkel und dessen anderer Schenkel (28) als mit dem Bügelkissen (17) zusammenwirkender Arretier- oder Anschlagschenkel ausgebildet ist.