-
Preßform zum Aufvulkanisieren von Sohlen und/oder Absätzen auf Leder-oder
Stoffschuhwerk mit einem Leisten7 zwei Rahmenplatten nebst Dichtlippen sowie mit
Schließmitteln für die Rahmenplatten Die Erfindung bezieht sich auf eine Preßform
zum Aufvulkanisieren von Sohlen und/oder Absätzen auf Leder- oder Stoffschuhwerk
mit einem Leisten, zwei gegeneinander beweglichen Rahmenplatten nebst Dichtlippen
sowie mit an einer Sohlenplatte federnd befestigten Schließmitteln für die Rahmenplatten.
-
Bei einer bekannten Preßform dieser Bauart werden die Rahmenplatten
von den Schließmitteln über schiefe Ebenen gegeneinander bewegt. Um die erforderliche
Schließkraft aufbringen zu können, müssen dabei die zwischen der Sohlenplatte und
den Schließmitteln befestigten Federn verhältnismäßig stark ausgebildet sein, weil
die Rahmenplatten geschlossen sein müssen, bevor die Sohlenplatte nach unten gedrückt
werden darf. Außerdem muß, wenn übermäßig hohe Druckkräfte vermieden werden sollen,
der Winkel des benutzten Keilschubgetriebes verhältnismäßig klein gewählt werden,
was wiederum einen beträchtlichen Hub der Sohlenplatte gegenüber der Rahmenplatte
erfordert.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Preßform zu schaffen, bei welcher
demgegenüber die gewünschte Bewegungsfolge der einzelnen Teile der Preßform mit
verhältnismäßig geringem Hub und verhältnismäßig geringen Druckkräften erhalten
werden kann.
-
Zu diesem Zweck ist eine Preßform der eingangs genannten Bauart gemäß
der Erfindung in der Weise ausgebildet, daß mit der Sohlenplatte für jede Rahmenplatte
ein Träger federnd verbunden ist.
-
Die Federn sind dabei derart angeordnet, daß auf die Träger der Rahmenplatten
und demgemäß auf die Rahmenplatten selbst beim Niedergehen der Sohlenplatte waagerechte
Schubkräfte ausgeübt werden, welche die Rahmenplatten schließen. Dem auch bei der
Erfindung benutzten Keilschubgetriebe zwischen Rahmenplatte und den mit der Sohlenplatte
elastisch verbundenen Schließmitteln fällt demgemäß nur noch die Aufgabe zu, den
letzten Teil der Schließbewegung durchzuführen und die Rahmenplatten während des
Vulkanisierens in ihrer erwünschten gegenseitigen Stellung zu halten.
-
Demgemäß ermöglicht die Erfindung, die Rahmenplatten zuerst zu schließen,
dann den Klemmkragen d. h. die Schließmittel, in Wirkung treten zu lassen und schließlich
die Sohlenplatte in beliebiger Tiefe in den Seitenrahmen eintreten zu lassen, wobei
sämtliche Vorgänge durch die Bewegung der Sohlenplatte bewirkt werden. Die notwendige
Hubbewegung der Sohlenplatte wird dabei erheblich verkürzt, und die Federn zwischen
Sohlenplatte und Schließmitteln werden weitgehend entlastet.
-
Die Erfindung betrifft außerdem eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung
der Rahmenplatte für die Vulkanisierpresse. Gemäß der Erfindung ist diese mit
ihrem
Träger federnd verbunden, und zwar derart, daß die Rahmenplatten in entlasteter
Stellung von ihren Trägern ein Stück angehoben werden. Hierdurch wird das Öffnen
nach erfolgtem Vulkanisieren begünstigt.
-
Zum Festhalten der Rahmenplatte auf dem Träger gegen die Kraft der
Spreizfeder sind zweckmäßigerweise Riegel vorgesehen. Zum gegenseitigen Verschwenken
und zum gemeinsamen Heran- und Fortklappen gegenüber dem Leisten sind die Rahmenplatten
zweckmäßigerweise mit Gelenkverbindungen ausgestattet. Zum Auf- und Abbewegen gegenüber
dem Leisten während dessen Ein- und Ausfahrbewegung sind zweckmäßigerweise Führungen
vorgesehen.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Rahmenplatten
mit Dichtlippen ausgestattet, die gegenüber den Rahmenplatten beweglich sind. Zum
Bewegen und Sichern an den Rahmenplatten sind für die Dichtlippen vorzugsweise schräge
Führungsflächen vorgesehen.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles an Hand der Zeichnung. In
der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäß ausgebildete
Vulkanisierpreßform in geöffnetem Zustand,
Fig. 2 eine der Fig.
l entsprechende Querschnittsansicht einer geschlossenen Preßform, Fig. 3 einen Längsschnitt
des unteren Preßformteils, Fig. 4 einen schematischen Schnitt der in Fig. 5 dargestellten
Teile, Fig. 5 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäß ausgebildete Vulkanisierpreßform,
Fig. 6 als Einzelteil die Verriegelungsteile für die Rahmenplatten, Fig. 7 einen
Querschnitt durch Rahmenplatten mit beweglichen Dichtlippen.
-
Gemäß Fig. 1 und 2 besteht die Vulkanisierpreßform aus den beiden
üblichen Preßplatten, nämlich einer Sohlenplatte 1 und einer Grundplatte 6, die
gegeneinan der beweglich angeordnet sind. Die Sohlenplatte 1 trägt einen Stempel
2 zum Formen der Sohle. Die Grundplatte 6 trägt einen Leisten 7 und in der Längsmittelebene
geteilte Rahmenplatten 9. Diese Rahmenplatten 9 ruhen auf Trägern 8 und sind gegenüber
den Trägern durch Druckschraubenfedern 12 abgestützt.
-
Die Träger 8 sind auf der Grundplatte in Richtung der Schnittebene
gemäß Fig. 1 und 2 verschiebbar. In bekannter Weise sind die Rahmenplatten außen
mit einer Schrägfläche 10 ausgestattet, die mit einer entsprechenden Schrägfläche
eines Klemmkragens 4 nach Art eines Keilschubgetriebes zusammenwirken. Der Klemmkragen
4 ist mit der Sohlenplatte 1 über Druckschraubenfedern 5 verbunden. Die Federn 5
sind auf Zugstangen 3 aufgeschoben, welche im Klemmkragen 4 befestigt und in der
Sohlenplatte senkrecht zu deren Ebene verschiebbar gelagert sind.
-
Die Sohlenplatte 1 trägt nach unten vorstehende Arme 15, an denen
je eine Druckschraubenfeder 14 mit ihrem einen Ende angelenkt ist. Das andere Ende
der Druckschraubenfeder 14 ist an dem Rahmenplatten-Träger 8 mittels eines Drehzapfens
16 angelenkt.
-
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, werden beim Niedergehen der Sohlenplatte
1 über die Arme 15 und die Federn 14 die Träger 8 geschlossen, bevor der Klemmkragen
4 mit den Rahmenplatten 9 in Berührung kommen kann. Danach läuft die Schrägfläche
des Klemmkragens auf die Schrägfläche 10 der Rahmenplatte auf und bewirkt zunächst
ein Zusammendrücken der Federn 12 und dann ein Zusammendrücken der Federn 5, wobei
der Stempel 2 in die Rahmenplatten eingedrückt wird (Fig. 2). Wie aus Fig. 6 ersichtlich,
können die Rahmenplatten 9 auf dem Träger 8 nach Zusammendrücken der Federn 12 durch
Riegel 13 festgelegt werden. Die Riegel 13 werden in ihrer Schließstellung durch
Zugfedern 22 gehalten.
-
Dadurch, daß die Rahmenplatten 9 von den Trägern 8 getrennt sind,
wird es möglich, den Rahmen leicht auszubilden und mit dem Leisten so zu verbinden,
daß Leisten und Rahmen zusammen von der Preßstellung in eine leicht zugängliche
Ladestellung überführt werden können. Wie aus Fig. 3 ersichtlich, sind Gelenkverbindungen,
zum Beispiel Scharniere, vorgesehen, die ein Öffnen der Rahmenplatten und außerdem
ein Bewegen beider Rahmenplatten im offenen oder geschlossenen Zustand gegenüber
dem Leisten ermöglichen. Diese Schwenkbewegung der Rahmenpllatten gegenüber dem
Leisten 7 wird durch einen Gelenk-
arm 17 bewirkt, der einerseits an den Rahmenplatten
und andererseits an dem Leisten 7 angelenkt ist.
-
Wie ebenfalls aus Fig. 3 ersichtlich, kann ein Absatzstück 32 des
Leistens 7 durch einen Hebel 33 bewegt werden, wodurch das Aufspannen des Schaftes
auf dem Leisten erleichtert wird. Zum Auf- und Al)-bewegen gegenüber dem Leisten
7 sind Führungen 19 (Fig. 4) mit Flächen 18, 20 und 23 vorgesehen, die je nach ihrer
Lage und Höhe die Rahmenplatten 9 gegenüber dem Leisten 7 heben oder senken.
-
Gemäß Fig. 7 weisen die Rahmenplatten 9 Lippenplatten 36 auf, die
ebenso wie die Rahmenplatten 9 geteilt sind. Die Innenflächen 35 der Rahmenplatten
9 entsprechen den seitlichen Begrenzungen der Sohle.
-
Die Lippenplatten 36 werden von Trägern 38 abgestützt und gleiten
seitlich auf Schrägflächen 39 der Rahmenplatten 9, so daß bei einer Bewegung zwischen
Rahmenplatten 9 und Lippenplatten 36 in senkrechter Richtung die Lippenplatten 36
zugleich waagerecht bewegt werden.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Preßform zum Aufvulkanisieren von Sohlen und/oder
Absätzen auf Leder- oder Stoffschuhwerk mit einem Leisten, zwei gegeneinander heweglichen
Rahmenplatten nebst Dichtlippen sowie mit an einer Sohlenplatte federnd befestigten
Schließmitteln für die Rahmenplatten, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Sohlenplatte
(1) für jede Rahmenplatte (9) ein Träger (8) federnd (14) verbunden ist (Fig. 1
und 2).