DE2134871C2 - Vorrichtung zum geregelten Mischen von Gasen - Google Patents
Vorrichtung zum geregelten Mischen von GasenInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum geregelten Mischen von Gaser, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Eine solche Vorrichtung ist bereits bekannt (DE-PS 8 71 371).
Bei der therapeutischen Behandlung von Herz-Lungen-Beschwerden oder anderen, physiologisch bedingten
Zuständen eines Patienten werden mechanische Beatmungsgeräte zur Beatmung der Lungen und
Atemwege eingesetzt. Diese Beatmungsgeräte werden mit komprimiertem Gas betrieben, wie z. B. Sauerstoff
unter einem Druck von 3,5 Bar, der im allgemeinen in Krankenhäusern und Kliniken über Installationsleitungen
zur Verfügung steht. Andernfalls können auch handelsübliche Sauerstofilaschen unter Zwischenschal- so
tung von Druckreduzierventilen verwendet werden, mit denen der Druck auf den für die Beatmungsgeräte
erforderlichen Betriebsdruck von 3,5 Bar herabgesetzt wird.
Mit der Verbreitung und dem routinemäßigen Einsatz von mit Sauerstoff betriebenen medizinischen Beatmungsgeräten
haben die Fälle von Sauerstoffoxizität zugenommen, so daß ein dringender Bedarf für ein
praktisches, wirksames und sauberes Verfahren und eine dementsprechende Vorrichtung zur genauen
Steuerung der Sauerstoffzufuhr zum Patienten entstanden ist, um die Gefahr einer Sauerstoffvergiftung
herabzusetzen.
Physiologisch gesehen benötigt der durchschnittliche Patient in der Lungentherapie keine Sauerstoff-Konzentrationen,
die über dem Wert der Luft von 21% liegen. Es gibt jedoch eine ausreichend große Anzahl
von Patienten für medizinische Beatmungsgeräte, welche erhöhte Sauerstoff-Konzentrationen in den
eingeatmeten Beatmungsgasen angezeigt erscheinen lassen.
Da nunmehr klinische Vorrichtungen zur raschen Analyse von arteriellen Sauerstoff-Konzentrationen
entwickelt worden sind, ist die Frage nach einem Beatmungsgerät, das genau bemessene Sauerstoff-Konzentrationen
liefert, durchaus gerechtfertigt Der therapeutische Gesamtwirkungsgrad läßt sich nämlich
durch Beobachtung der arteriellen Sauerstoffwerte eines mit einem mechanischen Atmungsgerät behandelten
Patienten bestimmten. Wenn das Atmungsgerät einen Beatmungswert aufrecht erhält, der ausreichend
hoch ist, um die normalen Kohlendioxid-Konzentrationen aufrecht zu erhalten, lassen sich die arteriellen
Sauerstoff-Konzentrationen durch Steigerung oder Verringerung der Sauerstoff-Konzentrationen theoretisch
auf gewünschte Werte einstellen, bei denen eine gewünschte arterielle Titration erzielt wird. Aus diesem
Grunde besteht ein Bedarf für eine Vorrichtung, vermittels der sich genaue Sauerstoff-Konzentrationen
einstellen lassen.
Bei bekannten medizinischen Beatmungsgeräten wird im allgemeinen ein Venturirohr verwendet, das zur
Verdünnung von Sauerstoff mit Luft dient. Vermittels eines Verdünnungs-Venturis in diesen Geräten lassen
sich Sauerstoff-Konzentrationen innerhalb eines Bereichs von 40% bis zu 100% vorwählen. Die
mechanischen Einstellungen sind jedoch im Hinblick auf die bei der mechanischen Belüftung der Lunge
auftretenden Veränderungen ungenau.
Bei Zufuhr erhöhter Sauerstoff-Konzentrationen in Einatmungsgasen mit einem mechanischen Atmungsgerät,
das vermittels eines Venturis stabilisiert ist, gibt es auch den Fall, daß das Beatmungsgerät anstelle von
Preßluft durch Sauerstoff angetrieben wird. Preßluft kann als primäres Arbeitsgas verwendet werden, wobei
zusätzlicher Sauerstoff in den Atmungskreis eingeführt wird, um höhere Spannungen zu erhalten. Eine andere
bekannte Möglichkeit besteht darin, Sauerstoff und andere Beatmungsgase zunächst miteinander zu vermischen
und dann das Gemisch durch das Venturirohr zuzuführen. Das gleiche Gas muß nach Bedarf zugeführt
werden, um die Mitnehmewirkung an dem Venturi zu erzeugen.
In einem weiteren bekannten Gerät werden Sauerstoff und Luft in einer Zumeßvorrichtung miteinander
vermischt, in welcher die Gase in einem für jedes Gas gesteuerten Durchsatzverhältnis zusammengeführt
werden. Die verwendete Zumeßvorrichtung weist zwei einstellbare Öffnungen auf, die mechanisch miteinander
gekoppelt sind, so daß bei Steigerung der Größe der für das eine Gas zur Verfügung stehenden Öffnungsfläche
gleichzeitig die Größe der für das andere Gas zur Verfügung stehenden Öffnungsflächen werden durch
Nadelventile gesteuert, die auf voneinander unabhängigen Wellen gelagert sind, welche durch eine Zahnradübersetzung
mit einer zur prozentualen Sauerstoffein-
stellung dienenden Steuerung verbunden sind. Zum Abgleich und zur Steuerung der Drücke in der Weise,
daö der Druckabfall an der Zündvorrichtung für beide
Gase gleich hoch ist, werden zwei getrennte, der Zündvorrichtung nachgeschaltete Diirchflußsteuervorrichtungen
verwendet, die mit Druckbezugswerten der Einlaß- und Auslaßgase arbeiten, um das Durchsatzverhältnis
auf dem durch die Zumeßvorrichtung bestimmten Wert zu halten. Der Druckabfall an der
Zündvorrichtung wird dadurch gleich hoch gemacht, ι ο
daß die Drücke auf der Abstromseite der Zumeßöh'nungen in bezug auf die Einlaß- und Auslaßdrücke
verändert weiden. Dieses Gerät arbeitet aufgrund bestimmter konstruktiver Mangel und Fehlerquellen in
der Durchsatzsteuerung nicht ganz zufriedenstellend. Für den Druck auf der Abstromseite müssen ein Regler
und eine Warnvorrichtung verwendet werden, durch welche niedrige Auslaßdrücke angezeigt werden, da das
Gerät auch dann noch weiter arbeitet, wenn eine Gaszufuhr ausfällt Wenn der Druckunte-schied in den
einlaßseitigen Gasdrücken um mehr als 0,35 at schwankt, entwickelt sich ein Fehler zunehmender
Größe. Außerdem müssen konstant insgesamt etwa
9 l/min Gas an die freie Atmosphäre abgegeben werden, um eine Genauigkeit von 95% zu erzielen, wobei sich
diese Genauigkeit fortschreitend verändert, wenn ein unter 15 l/min liegender konstanter oder intermittierender
Durchsatz benötigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, mit der eine besonders feine Einstellung des Mischungsverhältnisses der Gaskomponenten mit Hilfe
nur eines Einstellorganes möglich ist, aber trotzdem ein höchst genauer Druckabgleich zwischen den Quellen
der Gaskomponenten erreichbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgegemäß mit Hilfe der in dem Patentanspruch 1 gekennzeichneten Merkmale
gelöst.
Die zusätzliche, mit einer weiteren Membran und zwei zusätzlichen Zumeßventilen versehene Druckabgleichstufe
gestattet in Verbindung mit der gekennzeichneten Ausbildung der Mischventilanordnung eine
äußerst feine Einstellung des Mischungsverhältnisses der Gaskomponenten mit Hilfe nur eines Einstellorganes
und zugleich einen höchst genauen Druckabgleich zwischen den Quellen der Gaskomponenten.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Mischventilanordnung
ist in dem Patentanspruch 2 angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
F i g. 1 ist ein Aufriß einer bevorzugten Ausführungsform der Gasmischvorrichtung nach der Erfindung in
Verbindung mit einem mechanischen Beatmungsgerät.
F i g. 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung der Fig. 1.
F i g. 3 ist ein Aufrißquerschnitt in einem größeren Maßstab entlang der Linie 3-3 der Fig. 1.
F i g. 4 ist ein Aufrißquerschnitt entlang der Linie 4-4 der F i g. 3.
F i g. 5 ist ein Aufrißquerschnitt entlang der Linie 5-5 der F i g. 3.
F i g. 6 ist eine teilweise schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und zeigt deren b5
Arbeitsweise.
In F i g. 1 der Zeichnungen ist mit dem Bezugszeichen
10 ganz allgemein eine Vorrichtung zum gesteuerten
Mischen von Gasen entsprechend der Erfindung dargestellt Die Vorrichtung 10 befindet sich in der
Betriebsstellung zum Mischen von Gasen wie z. B. Sauerstoff und Luft und zur Abgabe derselben an ein
allgemein mit 11 bezeichnetes Beatmungsgerät Wenngleich die bevorzugte Ausführungsform hier in Verbindung
mit einem Beatmungsgerät zur Beatmung der Lungen eines Patienten dargestellt ist, läßt sich die
Erfindung ganz allgemein zum gesteuerten Mischen ungleichförmiger Gase verwenden, die von voneinander
getrennten und jeweils ein unter Druck stehendes Gas führenden Quellen abgegeben werden, und einem
gemeinsamen Abgabekanal zugeführt werden sollen.
Ein Beatmungsgerät enthält im allgemeinen ein Steuergerät 12, dem ein unter Druck stehendes
Gasgemisch durch den Einlaßstutzen 13 zugeführt wird. Das Steuergerät ist über auslaßseitige Schlauchleitungen
14 und 16 mit einem geeigneten Anpaßstück 17 für den Patienten und einem Zerstäuber 18 verbunden. Das
Steuergerät 12 weist eine Einatmungs-Durchsatzsteuerung 19, eine Unterdrucksteuerung 21, eine Ausatmungszeitsteuerung
(apnea) 22, eine Einatmungsdrucksteuerung 24, eine Enipfindlichkeitsdrucksteuerung 26,
einen zum Messen des Drucks in der Beatmungskammer dienenden Druckmesser 27 und einen elastischen
Beutel oder Prüflunge 28 auf, die über eine Entlüftungsleitung 29 und ein Anschlußstück 31 mit dem Gaseinlaß
des Steuergerätes 12 verbunden ist.
Die Gasmischvorrichtung 10 ist oberhalb des Beatmungsgerätes 11 angeordnet und weist ein Paar
Einlaßstutzen 32,33 auf, die mit hier nicht dargestellten einlaßseitigen Schlauchleitungen für die von voneinander
getrennten Gaskreisen oder unter Druck stehenden Gasquellen zugeführten und miteinander zu vermischenden
Gasen verbindbar sind.
In der bevorzugten Ausführungsform wird unter Druck von z. B. 3,5 Bar stehender Sauerstoff durch den
Einlaßstutzen 33 in die Vorrichtung 10 eingeführt und in dieser mit dem gewünschten therapeutischen, anästhetischen
oder Beatmungsgas wie z. B. Luft vermischt, das unter Druck durch den Einlaßstutzen 32 zugeführt wird.
Die Vorrichtung 10 ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut und weist eine Druckabgleichstufe 34, eine
auf der Abstromseite der ersten Stufe befindliche zweite Druckabgleichstufe 36 und eine Differentialgasmischvorrichtung
37 auf, welche dazu dient, das Durchsatzverhältnis der beiden Gase während des Mischvorganp
und der Abgabe durch den Auslaßstutzen 38 in das Anschlußstück 31 des Beatmungsgeräts zu steuern.
Erste und zweite Druckabgleichstufe sind in Reihe geschaltet und dienen zur Herstellung eines äußerst
genauen Druckabgleichs zwischen den beiden Einlaßgasen, so daß die Abgabedrücke beider Gase an der
Differentialgasmischvorrichtung 37 gleich hoch sind und das gewünschte Gasgemisch aufrecht erhalten wird, da
das vorgewählte Durchsatzverhältnis durch die Differentialgasgemischvorrichtung 37 nicht verändert, sondern
konstant gehalten wird. Anstelle der hier dargestellten und zur Steigerung der Genauigkeit bei
der Steuerung von Druck und Durchsatzverhältnis bevorzugten doppelten Druckabgleichstufe läßt sich
grundsätzlich derselbe Erfolg auch vermittels einer einzigen Druckabgleichstufe erreichen; die vorgeschlagene
Vorrichtung kann dementsprechend ausgebildet sein.
Die beiden Druckabgleichstufen 34, 36 sind in ihrem Aufbau im wesentlichen einander gleich und bestehen
jeweils aus Paaren flacher Blöcke aus einem geeigneten
Werkstoff wie ζ. B. einem Polymerisat. Die Blöcke sind durchbohrt und mit Ausnehmungen versehen, welche
verschiedene Hohlräume und Gasdurchlaßkanäle bilden. Die erste Druckabgleichstufe 34 besteht aus zwei
aneinanderstoßenden Blöcken 39, 41, während die zweite Druckabgleichstufe 36 aus zwei aneinander
anstoßenden Blöcken 42, 43 besteht. Die vier Blöcke sind vermittels geeigneter Vorrichtungen wie z. B. nicht
dargestellte Bolzen in der dargestellten Weise miteinander verbunden.
Die erste Druckabgleichstufe 34 weist ein Paar stumpfkegelig ausgebildeter Durchfluß- oder Durchsatzsteuerventilglieder
44, 46 auf, die zusammen verstellbar und auf einem gemeinsamen Schieberbund 47 gelagert sind, der in Axialrichtung innerhalb der
Bohrung 48 angeordnet ist. Die Ventile 44. 46 steuern den Durchsatz jeweils aus der Kammer 52, 53 durch
einen sich konisch verjüngenden Ventilsitz 49 bzw. 51, welcher jeweils mit der Bohrung 48 in Verbindung steht.
Die Kammer 52 steht in Verbindung mit einem Gaskreis wie z. B. der unter Druck stehenden Sauerstoffquelle,
und zwar vermittels des Kanals 54, welcher zu dem Einlaßstutzen 33 führt. Die Kammer 53 steht vermittels
des zum Einlaßstutzen 32 fühlenden Kanals 56 in Verbindung mit dem anderen Gaskreis wie z. B. der
Druckluftquelle.
Das auf Druck ansprechbare Ventilstellglied besteht aus einer biegsamen Membran 57, die zum Verstellen
der Steuerventilglieder 44,46 dient. Die beiden Blöcke 39, 41 weisen an ihren aneinander angrenzenden
Flächen jeweils eine Aussparung auf, so daß ein flacher zylindrischer Hohlraum 58 gebildet ist, welcher an
seinem inneren Umfang mit der Bohrung 48 in Verbindung steht. Die Membran 57 besteht aus einer
inneren starren Scheibe 59, die einerseits mit dem Schieberbund 47 und andererseits mit einer biegsamen
Ringscheibe 61 aus einem geeigneten elastomeren Werkstoff verbunden ist, welche an ihrem äußeren
Umfang in flüssigkeitsdichtem Eingriff zwischen den Blöcken 39 und 41 befestigt ist. Die Membran 57
unterteilt den Hohlraum 58 in zwei Druckkammern, die jeweils mit der Abstromseite eines Ventils 44 bzw. 46 in
Verbindung stehen. Bei Ablenkung der Membran unter dem Einfluß eines Druckungleichgewichts in den beiden
Kammern des Hohlraums 58 wird der Schieberbund 47 in Axialrichtung verschoben und öffnet dabei das eine
Steuerventil, während er gleichzeitig das andere Ventil schließt Der jeweils unter einem höheren Druck
stehende Gaskreis erzeugt eine resultierende Kraft auf die Membran, durch welche diese in einer solchen
Richtung gedrückt wird, daß das auf der Hochdruckseite befindliche Ventil geschlossen und gleichzeitig und
reziprok dazu das in dem Gaskreis mit Niederdruck befindliche Gas um einen entsprechenden Betrag in die
Öffnungsstellung verstellt wird. Der verringerte Gasdurchtritt auf der Hochdruckseite der Membran und der
damit verbundene erhöhte Durchsatz auf der Niederdruckseite erreicht dann einen Null-oder Abgleichspunkt,
wenn die beiden Gasdrücke auf den Abstromseiten der betreffenden Ventile im Gleichgewicht sind. Die
auf gleiche Drücke gebrachten Gase strömen dann in Reihe zur zweiten Druckabgleichstufe 36, in welcher
eine noch feinere Abstimmung des Druckabgleichs der beiden Drücke erfolgt Das durch das Ventil 44
hindurchtretende Gas wie z. B. Sauerstoff tritt in den Kanal 62 ein, während das durch das Ventil 46
hindurchtretende Gas wie z. B. Luft in den Kanal 63 eintritt.
Die zweite Druckableichstufe 36 ist von ähnlichem Aufbau, arbeitet in gleicher Weise wie die erste Stufe 34
und besteht aus den beiden Blöcken 42, 43, die jeweils mit Bohrungen und Ausnehmungen versehen sind,
durch welche eine in Verbindung mit dem Kanal 62 stehende Kammer 64 und eine in Verbindung mit dem
Kanal 63 stehende Kammer 66 gebildet wird Die Kammer 66 ist gegenüber der gegenüberliegenden
Kammer 53 der ersten Stufe vermittels einer geeigneten
ίο Dichtungsscheibe 67 abgedichtet. Geeignete Gasdichtungen
wie z. B. O-Ring-Dichtungen 68 sind in Nuten in den einander anstoßenden Grenzflächen der Blöcke um
jeweils die Kanäle 56, 62, 63 herum eingesetzt und dienen dazu, ein Entweichen der unter Druck stehenden
Gase zu verhindern.
Die zweite Stufe 36 weist außerdem ein Paar stumpfkegelig ausgebildeter Durchflußsteuerventilglieder
69, 71 auf, die zur Ausführung einer gemeinsamen Bewegung auf einem innerhalb der Bohrung 73 in
Axialrichtung angeordneten gemeinsamen Schieberbund 72 befestigt sind. Das Ventilglied 69 ist in bezug auf
den sich konisch verjüngenden Ventilsitz 74 verstellbar, um den Gasaustritt aus der Kammer 66 zu steuern,
während das Ventilglied 71 in bezug auf den sich konisch verjüngenden Ventilsitz 76 zur Steuerung des Gasaustritts
aus der Kammer 64 verstellbar ist. Das Ventilstellglied für diese beiden Ventile besteht aus
einer biegsamen Membran 77, die innerhalb des Hohlraums 78 befestigt ist und aus einer inneren starren
Scheibe 79 besteht, welche einerseits an dem Schieberbund 72 und andererseits an einer biegsamen Ringscheibe
81 befestigt ist, welche ihrerseits an ihrem äußeren Rand in flüssigkeitsdichter Abdichtung zwischen den
Blöcken 42,43 eingespannt ist und den Hohlraum 78 in zwei Kammern unterteilt, welche jeweils unter dem
Druck auf der Abstromseite des Ventils 69 bzw. 71 stehen und diesen auf die Membran übertragen. Ein
Gasdruckungleichgewicht auf einer Seite der Membran erzeugt eine resultierende Kraft, durch welche der
Schieberbund in einer solchen Richtung erstellt wird, daß das auf der Hochdruckseite befindliche Ventil
geschlossen und verbunden damit das auf der Niederdruckseite befindliche Ventil geöffnet wird, bis ein
Abgleichspunkt erreicht ist, an dem die abstromseitigen
«5 Drücke der beiden Gase im Gleichgewicht sind, d. h.
einander gleich sind. Das durch das Ventil 69 hindurchtretende Gas gelangt in den Auslaßkanal 82,
während das durch das Ventil 71 hindurchtretende Gas in den Auslaß- oder abgabekanal 83 gelangt, wobei diese
beiden Kanäle wiederum in Verbindung mit der Differentialgasmischvorrichtung 37 stehen.
Der Auslaß- oder Abgabedruck entspricht stets dem Einlaßdruck desjenigen Gases, das unter einem
niedrigeren Druck zugeführt wird. Wenn beispielsweise der Einlaßdruck des Sauerstoffs 3,5 Bar und der der Luft
5,6 Bar beträgt, ergibt sich am Auslaß ein Abgabedruck
von 33 Bar. Bei Ausfall einer der beiden Gasquellen wird der Gasdurchtritt von der anderen Gasquelle
selbsttätig unterbrochen. Das ist überaus wichtig, wenn
ein Beatmungsgas oder ein anästhetisches Gas anstelle von Luft mit Sauerstoff gemischt wird.
Die Differentialgasmischvorrichtung 37 weist ein Gehäuse 84 auf, das vermittels hier nicht dargestellter
Bolzen unterhalb .des Blockpaares 42, 43 befestigt ist
und zwei Kanäle 86, 87 aufweist, die mit den entsprechenden Kanälen 82, 83 der Auslässe der
zweiten Druckabgleichstufe 36 in Verbindung stehen. Geeignete Dichtvorrichtungen wie z. B. O-Ring-Dich-
tungen 90 sind in Nuten an der Grenzfläche zwischen Gehäuse 84 und der Unterseite der Blöcke 42, 43
angeordnet und verhindern das Entweichen von Gas aus den Kanälen.
Die Differentialgasmischvorrichtung 37 weist außerdem ein spielfreies Zumeßventil zum Einstellen eines
vorbestimmten Durchsatzverhältnisses der zu mischenden Gase auf. In dem Gehäuse 84 befindet sich eine
Bohrung 88, in die ein Schieberbund 89 eingesetzt ist. An dem Schieberbund 89 befinden sich gegenüberliegende
stumpfkegelige Ventilenden 92, 93 mit gleichen Kegelwinkeln und Durchmessern, und diese Enden sind
in bezug auf die Öffnungen 94,95 verstellbar, welche in den Buchsen 96 und 97 ausgebildet sind und gleiche
Durchmesser aufweisen. Die Buchsen sind in die Bohrung 88 eingeschraubt Eine an dem einen Ende des
Schieberbundes befestigte Steilwelie 98 ist mit einem Außengewinde 99 versehen, das in ein Innengewinde
der Buchse 96 eingeschraubt ist. Eine Welle 100 an dem anderen Ende des Schieberbundes hat den gleichen
Durchmesser wie die Welle 98, ist durch eine öffnung 95
durchgeführt und in einem Lager 101 gelagert. Das aus dem Gehäuse herausstehende Ende der Welle 98 ist
vermittels einer Feststellschraube mit einem Stellknopf 101' für die prozentuale Sauerstoffeinstellung verbindbar.
Zwischen der inneren Ausnehmung des Knopfes 101' und einer an der Buchse 96 befindlichen
Haltemutter 103 ist eine Druckfeder 102 eingesetzt und beaufschlagt die Welle des Schieberbundes in Axialrichtung
nach außen, wodurch Gewindespiel ausgeschaltet wird. Der Stellknopf ist mit entsprechenden Einstellungsmarkierungen
versehen, welche den gewünschten Sauerstoffmischbereich anzeigen, der bei der hier
dargestellten Ausführungsform von 21% bis 100% reicht. Durch Verstellen des Stellknopfs 101' von Hand
wird der Schieberbund 89 verstellt, so daß die Durchtrittsflächen an den öffnungen 94, 95 durch die
Translationsbewegung der sich verjüngenden Enden 92, 93 reziprok geöffnet und geschlossen werden. Die durch
die beiden Öffnungen durchtretenden Gase treten in das mittige Segment der Bohrung 88 ein, das als zentrale
Mischkammer dient. Die Mischkammer führt die vermischten Gase der Bohrung 104 und durch diese dem
Auslaßstutzen 38 zu. Da die Gasdrücke vor der Differentialgasmischvorrichtung 37 mit hoher Genauigkeit
abgeglichen und die Drücke auf den Abstromseiten der Öffnungen in der Mischkammer gleich hoch sind,
tritt an beiden öffnungen der gleiche Druckabfall für die beiden Gase auf. Infolgedessen wird das zum Mischen
vorgewählte Gasdurchsatzverhältnis unabhängig von Unterschieden der Einlaßdrücke und Durchsatzmengen
auf einem konstanten Wert gehalten. Somit bewirkt die eriindungsgeirisße Vorrichtung einen selbsttätigen
Ausgleich für Einlaßdruckunterschiede.
Fig.6 zeigt eine schematische Darstellung zur
Veranschaulichung der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Das durch die Einlaßkanäle 54, 56
der beiden Gaskreise zugeführte Gas wie z. B. Sauerstoff und Luft strömt von der ersten Druckabgleichstufe
34 in die zweite Druckabgleichstufe 36 und wird von dieser im genauen Druckgleichgewicht der
Differentialgasmischvorrichtung 37 zugeführt. Die Gasmischvorrichtung
37 ist hier in etwas abgeänderter Ausführung dargestellt und besteht aus einem Ventilglied
106, das auf einer Gasdichtung 108 innerhalb der Bohrung 107 gleitend verschiebbar ist. Das Gas wird
nach außen durch die sich konisch verjüngenden Ventilenden 109, 111 in die öffnungen 112 bzw. 113
zugemessen und gelangt durch die Zweigkanäle 114
ίο bzw. 116 zur Auslaßbohrung 117, die als Mischkammer
dient.
Der maximale Gasdurchsatz in den Druckabgleichstufen ist durch die Größe der Öffnungen für die
Steuerventilglieder 44,46 und 69, 71 bestimmt. Je höher die Gasabgleichdrücke sind, desto kleiner können für
einen vorgegebenen Durchsatz und einen bestimmten Genauigkeiisbereich die membranen und die Ventüfläche
ausgebildet sein. Außerdem ist das Ansprechvermögen gegenüber Durchsatz- und Druckschwankungen
umso größer, je niedriger der Härtegrad der biegsamen Membranringscheibe ist, wobei für eine vorgegebene
Membranfläche gleichzeitig die Genauigkeit zunimmt.
Der baukastenförmige Aufbau der Differentialgas-
mischvorrichtung 37 ermöglicht eine hohe Anpassungsfähigkeit
und den Austausch von Differentialgasmischvorrichtungen von unterschiedlicher geometrischer
Ventilausbildung mit den Druckabgleichstufen. Die Durchsatzgrenzwerte werden durch die Geometrie des
Ventilelements, d.h. des Schieberbundes 89 in der
so Differentialgasmischvorrichtung gesteuert. So wird durch Verringerung des bei einer vollen Umdrehung
zurückgelegten Abstandes zwischen den öffnungen die Eichskala eines vorbestimmten Maßstabs zusammengedrückt,
und bei Vergrößerung dieses Abstandes gedehnt. Außerdem läßt sich durch geeignete geometrische
Formgebung des Schieberbundes 89 die Eichskala des zur Gemischregelung zweier Gase unterschiedlicher
Viskositäten und Dichten dienenden Stellknopfes 101' linear machen. Das wird dadurch erhalten, daß der
Durchmesser des in der öffnung befindlichen Ventilgliedes für den Durchtritt eines Gases geringerer Dichte
vergrößert und für den Durchtritt eines Gases höherer Dichte verringert wird. Die Eichteilung auf dem
Stellknopf läßt sich außerdem dadurch dehnen oder zusammenziehen, daß die Gewindesteigung der Ventilstellwelle
98 verändert wird. Eine Feingewindesteigung führt zu einer langsamen Verschiebung und zur
Ausdehnung der Eichskala, während eine Grobgewindesteigiing
eine schnellere Verschiebung und Zusammenziehung der Skala zur Folge hat Weiterhin läßt sich
der Halbmesser des Stellknopfes 101' vergrößern, wodurch eine Eichskala ebenfalls gedehnt wird.
Aufgrund der Austauschbarkeit von Mischyorrichtungen 37 unterschiedlicher Konstruktionsmerkmale läßt
sich eine gemeinsame Druckabgleichsvorrichtung zur Zufuhr einer Anzahl von Beatmungsgasen und anästhetischen
Gasen zu ausgewählten Mischvorrichtungen verwenden, die jeweils für das Mischen bestimmter
Gase geeicht sind.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum geregelten Mischen von Gasen aus getrennten, je ein unter Druck stehendes
Gas führenden Kreisen oder Quellen und zur Abgabe des Gasgemisches in einen gemeinsamen
Abströmkanal, welche zwei die Strömung des Gases in jeweils einem der Kreise regelnde Zumeßventile
aufweist, deren Ventilglieder mit einer gemeinsamen, die Kreise trennenden Membran gekuppelt
sind, durch deren Bewegung nach der einen oder anderen Seite die Zumeßventile derart steuerbar
sind, daß auf ihrer Abströmseite in beiden Kreisen der gleiche Druck herrscht, und mit einer an die
Abströmseite der Zumeßventile angeschlossenen Mischventilanordnung, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der aus der Membran (57) und den beiden Zumeßventüen (44, 46)
bestehenden Druckabgleichstu.re (34) und der Mischventilanordnung
(37) eine zusätzliche Druckabgleichstufe (36) mit einer weiteren Membran (77) und
zwei zusätzlichen Zumeßventilen (69, 71) vorgesehen ist und die Mischventilanordnung (37) eine
zylindrische Kammer (88) mit sich an ihre beiden Stirnseiten anschließenden Öffnungen (94, 95)
kleineren Durchmessers aufweist, zwischen denen ein als Doppelkonus (92, 93) auf einer zwei
Abschnitte (98,100) aufweisenden Welle ausgebildetes Ventilglied (89) mittels eines Einstellorganes
(100') zur Wahl des Mengenverhältnisses der von den Zumeßventilen (69, 71) zu dem gemeinsamen
Abströmkanal (104) strömenden Gase axial verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Wellenabschnitt (98) des Ventilgliedes (89) ein Außengewinde (99) trägt, das
in ein relativ dazu ortsunveränderliches Innengewinde an einem Teil (96) des Mischventilgehäuses (84)
eingreift, daß der andere Wellenabschnitt (100) des Ventilglieds (89) in einer Bohrung (101) drehbar und
verschiebbar geführt ist und daß das Einstellorgan als drehbarer Stellknopf (101') ausgebildet ist.
Applications Claiming Priority (1)
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