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Vorrichtung zum Aufbringen einer Drahtwendel auf ein dünnes Drahtseil
Wuppertal Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Drahtwendel
auf ein dünnes Drahtseil, wobei das zu umwendelnde dünne Drahtseil durch die Achse
einer mit der Vorratsspule für den Wendeldraht koaxialen Hohlwelle geliert und der
Wendeldraht von der Verrats spule einem entgegen der Ablaufrichtung des Wendel drahtes
gesehen vor dc mit der Vorratsspule. koaxialen Hohlwelle liegenden Umwendelungspunkt
zuführbar ist.
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Unter dem Ausdruck "dünnes Drahtseil" ist im weiteren Text ein aus
zwei oder mehr Einzeldrähten zusammengesetztes Gebilde zu verstehen, welches aus
einer einfachen Drahtlitze, aus einem aus zwei oder mehr Litzen oder Drähten aufgebauten
Drahtseil oder aus parallelliegenden bzw. im wesentlichen parallelliegenden, keinen
Drall aufweisenden, einen homogenen Strang bildenden Einzeidrähten bestehen kann.
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Vorrichtungen zum Aufbringen einer Drahtwendel auf ein dünnes Drahtseil,
indem ein Draht um das durch die Achse der Vorrichtung geführte dünne Drahtseil
herungeschlagen wird, sind an sich bekannt. Einige dieser Vorrichtungen arbeiten
nach dem sog. "Flyer-Prinzip". Ein Vorrichtungsteil, welches aus einem umlaufenden
Arm mit Führungseinrichtungen für den Wendeldraht oder einer umlaufenden Scheibe
mit einer oder rnehrcrcjn Bohrungen in der Nähe ihres Randes besteht, läuft mit
der dem gewählten Vorschub und der gewünschten Ganghöhe entsprechenden Drehzahl
um, hebt dabei von einer frei drehbaren, koaxial zum umlaufenden Drahtseil gelagerten,
jedoch
abgebremsten Vorratsspule den Wendeldraht ab und wickelt ihn gleichzeitig am Umwendelungspunkt,
d. h. an dem Punkt, an dem der Wendeldraht auf das dünne Drahtseil auflciuft, um
dieses herum. Bei einer anderen Umwendelungsverfahren ist dio Vorratsspule £ilr
den Umwendelungsdraht (bzw. die Vorratsspulen) in einen Rotor in einer Spulenwiege
gelagert, von wo aus der Umwendelungsdraht in der Achse zum Umwendelungspunkt geführt
wird. Das dünne Drahtseil läuft von einer außerhalb des Rotors angebrachten Vorratstpule
in der Achse des Rotors durch eine entsprechende Bohrung ein und wird unmittelbar
anschließend an den Umfang des Rotors, entlang diesen zum entgegengesetzten Rotorende
und dort zum Umwendelungspun"t geführt, wo es um den Umwendelungsdraht herumgeschlagen
und derart abgezogen wird, daß das dünne Drahtseil gerade ist und der Wendeldraht
die gewünschte Wendelform annimmt.
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Die bekanntgewordenen Vorrichtungen, insbesondere die zuletzt beschriebene,
weisen einen komplizierten Aufbau auf. Die ersteren machen die getrennte Lagerung
von Flyer und Vorratsspule notwendig, wobei im allgemeinen der Flyer Teil einer
zentralen, umlaufenden Spindel ist, auf der die Vorratsspule ihrerseits frei drehbar,
jedoch abgebremst gelagert ist. Da dabei die Drahtspannung durch die Abbremsung
der Vorratsspule erfolgt, die Abbremskraft jedoch von einer Reihe von sich zum Teil
während des Arbeitens der Spindel verändernden oder doch mdgli.chen VerSnderungen
unterliegenden Einflußfaktoren abhängt, war es nicht oder nur sehr schwer möglich,
insbesondere bei mehreren-gleichartigen Arbeitsstellen tatsächlich gleiche Arbestsbedingungen
zu erzielen und es zeigten sich oft erhebliche Unterschiede in der Beschaffenheit
der fertigen Wendel von Stelle zu Stelle. Die zweite Art der Vorrichtungen zum Umwendeln
ist ebenfalls außerordentlich aufwendig, erfordert viel Platz und ist in der Drehzahl
begrenzt.
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Außerdem besteht bei den bekanntgewordenen Vorrichtungen der Nachteil,
daß der Wendeldraht mit sehr hoher Drahtspannung aufgebracht werden muß, wenn er
ohne nachträgliche.s Aufwalzen fest auf dem Drahtseil auf liegen soll. Da aber eine
vom Drahtdurchmesser abtSngende Höchstspannung, die bei einem üblichen Draht von
beispielsweise 0,15 mm Durchmesser etwa 1 bis 1,2 kp betr§gt, nicht überschritten
werden kann, ist in der Regel eine Nachbehçdlung des umwandelten Drahtseiles zum
Nachformen der Wendel derart, daß sie auf dem Drahtseil fest anliegt und insbesondere
beim Zerschneiden des Drahtseiles nicht aufspringt, nicht zu vermeiden.
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Technische Aufgabe der Erfindung ist es danach, eine Vorrichtung zu
finden, bei der die zum Aufbringen der Wendel notwendige Drahtspannung soweit wie
möglich reduziert und erreicht wird, daß die Wendel ohne Nachformung in der gewünschten
Weise am Drahtseil anliegt und beim Zerschneiden des umwendelten Seiles nicht aufspringt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Aufbringen
einer Drahtwendel auf ein dünnes Drahtseil, wobei das zu umwendelnde dünne Drahtseil
durch die Achse einer mit einer Vorratsspule fUr den Wendeldraht koaxialen Hohlwelle
geführt und der Wendeldraht von der Vorratsspule einem entgegen der Abzugsrichtung
des Wendeldrahtes gesehen vor der mit der Vorratßspule koaxialen Hohlwelle liegenden
Umwendelungspunkt zuführbar ist, gelöst, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß
eine koaxial zu einer feststehenden umlaufende Hohlwelle in ihrem vorderen Teil
einen fest mit ihr verbundenen rotationssymmetrischen, in Drahtlaufrichtung offenen
Topf trägt, aus welchem die feststehende Hohlwelle mit ihrem als Umwendelungspunkt
dienenden vorderen Ende herausragt, und welcher die auf der umlaufenden Hohlwelle
sitzende, mit dieser bzw. dem Topf kraftschlüssig verbundene Vorratsspule umfaßt,
wobei zwischen Vorratsspule und Umwendelungspunkt
eine Falschdrallvorrichtung
vorgesehen ist, die einerseits um die der Hohlwelle und dem Topf gemeinsame Achse
in mit diesem gleicher Drehrichtung und gleicher Drehzahl umläuft und andererseits
um ihre eigene parallel oder annShornd parallel zur allgemeinen Drehachse liegende
Achse durch die Drenbewegung um den feststehenden inneren Teil der Hohlwelle über
ein an sich bekanntes Koppelungsglied um ihre eigene Achse antreibbar ist.
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Dabei kann die Falschdrallvorrichtung in den Topfrand eingesetzt sein;
sie kann aber auch - insbesondere bei sehr hohen Drehzahlen -am vorderen Ende der
äußeren, rotierenden Hohlspindel in einem eigenen, mit der Hohlspindel fest verbundenen
Tragteil angeordnet sein. Eine solche Konstruktion läßt die Anordnung der Falschdrallvorrichtung
in sehr geringem Abstand von der Hohlspindelachse zu, wodurch insbesondere die auf
die Lagerung der Falschdrallvorrichtung wirkenden Fliehkräfte in beherrschbarem
Rahmen gehalten werden.
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Erfolgt der Antrieb der Falschdrallvorrichtung von der feststehenden
inneren Hohlspindel aus über einen Riemen oder dergleichen, so werden Wendeldraht
und zu umwendelndes Drahtseil in der gleichen allgemeinen Abzugsrichtung geführt;
das gleiche gilt, wenn die Falschdrailvorrichtung durch kraftschlüssige direkte
Verbindung mit der Innenseite eines feststehenden, die gesamte Vorrichtung koaxial
umgebenden Ringes angetrieben wird.
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Erfolgt jedoch der Antrieb der Falschdrallvorrichtung durch Abrollen
auf einem inneren, mit der stillstehenden inneren Hohlspindel fest verbundenen Ring,
so muß das zu umwendelnde Drahtseil entgegen der allgemeinen Abzugsrichtung geführt
werden. Es hat sich gezeigt, daß sich durch Wahl des Verhältnisses der Drehzahl
der Falschdrallspindel zur Drehzahl der Hohlwelle in einem weiten Bereich die Festigkeit
der Anlage der fertigen Wendel am Drahtseil einstellen läßt. Als günstig hat sich
fUr die Drehzahl
verhältnisse ein Bereich von ca. 1 : 0,8 bis 1
: 4 herausgestellte. Dabei ergibt sich bei der unteren Grenze eine für manche Zwecke
gewünschte lose Anlage der Wendel, wobei jedoch ebenfalls erreicht wird, daß beim
Schneidell des Seiles die Wendel sich nicht weiter vom Drahtseil list, während beim
oberen Bereich eine sehr feste Anlage der Wendel erzielt wird. Die beim Umwendelungspunkt
auftretende Drahtspannung ist dabei im wesentlichen lediglich durch die zum Durchziehen
des Drahtes durch die Falschdrallspindel erforderliche Kraft bestimmt. Wie Messungen
gezeigt haben, liegt diese Kraft bei Drehzahlen im Bereich von 8 000 bis 10 000
1/min bei ca. 200 bis 300 Gramm, wenn ein üblicher Drahtdurchmesser von 0,15 mm
zugrundegelegt ist.
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Die nachfolgenden Beispiele machen die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens deutlich: Beispiel 1 1 t Unter Verwendung einer Vorrichtung mit Falschdraller,
bei welcher die Falschdrallvorrichtung in einer am vorderen Ende der mit der für
die Umwendelung vergesehenen Drehzahl um den stillstehenden inneren Hohlspindelteil
rotierenden äußeren Hohlspindel angebrachten Tragkonstruktion angeordnet und über
eine Schnurrolle am inneren Teil angetrieben ist, wurde ein Drahtseil der Konstruktion
4 x 0,22 mit einem Draht von 0,15 mm Durchmesser umwendelt. Die Hohlwelle lief mit
einer Drehzahl von 8 000 min , während die Abzugsgeschwtndigkeit für das umwendelte
Drahtseil 30 m/min war, was einer Steigung von 5 mm für die Drahtwendel entsprach.
Die Falschdrallspindel wies entsprechend eine Übersetzung von 1 : 1,5 eine Drehzahl
von 12 000 min 1 auf.
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Das fertige Produkt wies ohne jegliche Nachbehandlung eine gleichmäßige
Wendel auf. Beim Zerschneiden des Drahtseiles sprang die Wendel nicht auf, das Ende
des Drahtes an der Schnittstelle schob
sich vielmehr um ein geringes
über die Schnittstelle hinaus,lag jedoch weiter fest an der Drahtseil.oberflAche
an. Nach dem Schnitt war die Drahtwendel in der Nähe das Schnittes verhältnismäßig
leicht verschiebbar.
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Die im auflaufenden Wendeldraht gemessene Drahtspannung lag bei ca.
270 p.
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Beispiel 2: Der gleiche Versuch wurde mit einer Drehzahl der Falschdrallvorrichtung
von 18 000 1/min, was einem Verhältnis von 1 : 2,25 entspricht, wiederholt. Auch
hier war nach dem Zerschneiden des fertigen Produktes zu beobachten, daß sich das
Ende des Wendeldrahtes über die Schnittstelle hinwegschob, sich die Wendel also
in der Nähe der Schnittstelle gewissermaßen streckte, während die Verschiebbarkeit
der Wendel in der Nähe der Schnittstelle zwar noch vorhanden, jedoch wesentlich
geringer war als im vorhergehenden Beispiel. Die Drahtspannung lag mit ca. 310 p
etwas hoher.
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Anhand der beigegebenen Zeichnung wird die Erfindung näher erlSutert.
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Es zeigt Fig. 1 und Fig. 2 nach verschiedenen Verfahren aufgebrachte
Drahtwendeln, Fig. 3 bis 5 verschiedene Möglichkeiten zum Antrieb der Falschdrallvorrichtung
in schematischer Darstellung, Fig. 6 erfindungsgemäße Vorrichtung mit Anordnung
der Falschdrallvorrichtung am Rand des die Drahtspule umschließenden Topfes und
Fig. 7 eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Anordnung der Falschdrallvorrichtung
in einem eigenen,
mit der lIohlsplndel fest verbundenen, am vorderen
Ende derselben angeordneten Tragteil.
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Es hat sich gezeigt, daß es für den Sitz der Drahtwendel auf einem
dünnen Drahtseil von erheblicher Bedeutung ist, wie die Wendel aufgebracht und die
Verformung des ylatten Drahtes zu einer Wendel erreicht wurde. So geschieht die
Verformung des g ffi tten zulaufenden Drahtes am Umwendelungspunkst beim Aufbringen
der Drahtwendel nach dem sogenannten Flyer-Prinzip allein durch die im Draht aufgebaute
Spannung. Da diese sich in den zulässigen Grenzen von etwa 1 bis 1,2 kp (bei 0,15
mm Drahtdurchmesser) halten muß, ist es in aller Regel erforderlich, die Wendel
nachzuformen, damit sie nicht nur fest auf dem Drahtseil aufliegt, sondern insbesondere
beim Zerschneiden des Drahtseiles nicht aufspringt. In Figur 2 ist die Spannungsrichtung
in einer nach dem Flyer-Prinzip hergestellten Drahtwendel dargestollt. Da naturgemäß
bei der Verformung des Drahtes unter Bildung der Wendel 5 ein elastischer Anteil
verbleibt, ist diese bestrebt, beim Zerschneiden des Seiles ihren Innendurchmesser
zu vergrößern, was durch die Pfeile 6 und 7 angedeutet ist. Sofern nicht durch eine,
eine Nachformung der Wendel bewirkende Nachbehandlung die Aufweitung in vertretbaren
Grenzen gehalten werden kann, geht dabei die durch die Wendel angestrebte Wirkung,
mindestens im am meisten gefährdeten Bereich der Schnittstelle im wesentlichen verloren.
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Es wurde nun'gefunden, daß bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durch Vorformung der Drahtwendel mit Hilfe einer Falschdrallvorrichtung eine vollkommen
andersartige Wirkung entsteht. Wird das dünne Drahtseil 1 mit der Wendel 2 zerschnitten,
so ist die aufgebrachte Wendel 2 infolge der im Falschdraller erfolgten Vorformung
bestrebt, sich zu längen und dabei ihren Durchmesser zu verkleinern (entsprechend
den Pfeilen 3 und 4).
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Zwar kann bei normalerweise fest anliegender Wendel eine solche Verschiebung
tatsächlich nicht stattfinden, dies bedeutet aber, daß die Wendel 2 bis zur Schnittstelle
hin fes'c auf dem Draht seil 1 aufliegt, sich also ote.lau in der angestrebten Weise
verhält.
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In den Figuren 3 bis 5 sind verschiedene Möglichkeiten zum Antrieb
der entweder im Topfrand oder am vorderen Ende der rotierenden flohlspindol in einem
besonderen Tragteil angeordneten Falschdrallvorrichtung schematisch skizziert. Die
umlaufende Hohlspindel ist dabei jeweils mit der Position 8, die Falschdralivorrichtung
mit der Position 18 und der Umschlingungsstift mit der Position 19 bezeichnet. Die
dargestellte umlaufende Legescheibe 9 ist bei den einzelnen Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht unbedingt erforderlich; sie kann beispielsweise
auf einfache Weise durch eine Drahtführung am dem Umwendelungspunkt zugekehrten
Ende der Falschdrallspindel ersetzt werden.
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Bei der Ausführungsform nach Figur 3 ist - fest mit dem nicht dargestellten
Maschinengestell verbunden - konzentrisch zur umlaufenden Hohlspindel 8 ein Ring
15 mit einem inneren Reibbelag 16 angeordnet. Auf let.terem rollt sich die Antriebsscheibe
17 der in der umlaufenden Spindel 8 gelagerten und mit dieser umlaufenden Falschdrallspindel
18 ab, so daß sie entsprechend dem Durchmesserverhältnis zwischen Scheibe 17 und
Reibbelag 15 in Rotation versetzt wird. Da naturgemäß das kleinstmögliche Übersetzungsverhältnis
durch den notwendigen Mindestdurchmesser des Reibbelages 16 begrenzt ist, empfiehlt
si#h die Anwendung des in Fig. 3 dargestellten Antriebsprinzips nur dann, wenn die
Falschdrallspindel 18 in einem eigenen Trageteil am vorderen Ende der Hohlspindel
8 angeordnet ist, die Falschdrallvorrichtung 18 also mit ihre Achse möglichst nahe
an der Hchlspindelachse angeordnet sein kann.
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In Figur 4 wird eine andere Antriebsmögljchkeit dargestellt. Auf einem
koaxial zur Hohlspindel 8 angeordneten, mit dam Maschinengestell fest verbundenen
EIohlkdrper ist eine Scheibe 21 angeordnet, auf der die Antriebsschelbe 17 der Falschdralispindel
18 abrollt. Die Drehrichtung der Falschdrallspindel 18 um ihre eigene Achse ist
dabei die gleiche wie die der Hohlspindel 8, sie ist jedoch der Drehrichtung der
FalC.chdrallspindel 18 in der ntrlebsform nach Figur 3 entgegengesetzt.
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Eine dritte und im allgemeinen bevorzugte Möglichkeit zum Antrieb
der Falschdrall3pindel zeigt Figur 5. Hier ist ebenfalls in beliebiger Weise fest
mit dein Gehäuse verbunden eine Schnurrolle 22 koaxial zur Elohlspindel 8 angeordnet,
während die Falschdrallvorrichtung 18 ebenfalls eine Schnurrolle 23 aufweist. Beide
Teile sind mittels eines Riemens 24, der bei sehr hohen Drehzahlen vorzugsweise
ein Zahnriemen sein kann (wobei dann statt der Schnurrollen 22 und 23 entsprechende
Zahnräder vorgesehen sein müssen), miteinander gekoppelt, so daß beim Umlaufen der
Falschdrallspindel 18 um die Achse der Hohlwelle 8 die Drehrichtung der Falschdrallspindel
um ihre eigene Achse entgegengesetzt zu der der Hohlwelle 8 ist.
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Entsprechend den in den einzelnen Antriebsschemata unterschiedlichen
Drehrichtungen der Falschdrallspindeln 18 um ihre eigene Achse im Verhältnis zur
Drehrichtung der Hohlsplndel 8 muß auch die Führung des zu umwendelnden dünnen Drahtseiles
unterschiedlich erfolgen. Während bei den Ausführungsformen nach Figur 3 und Figur
5 die Führung des dünnen Drahtseiles 11 durch die Bohrung 10 bei der dargestellten
Zuordnung der Drehrichtungen von unten nach oben erfolgt, muß sie in Figur 4 in
entgegengesetzter Richtung vonstatten gehen. Dies hat jedoch keine prinzipielle
Bedeutung, da bei entsprechender Gestaltung der Drahtseil bzw. Drahtführung am Umwendelungspunkt
Schwierigkeiten
nicht entstehen.
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Außerdem hat sich gezeigt, daß es zur Venlinderung der im wesentlichen
aus der zum Durchziehen des Drahtes durch die Falschdrallvorrichtung notwendigen
Kraft sich aüfbauenden Drahtspannung vorteilhaft ist, den Umschlingungsstift 19,
der quer zur Laufrichtung des Umwendelungsdrahtes 13 angeordnet ist, drehbar zu
lagern.
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Während des Betriebes der Un.eendelunossorrichtung wird Sn dem vor
der Falschdrallvorrichtung 18 liegenden Teil des Unwendelungsdrahtes 13 ein falscher
Drall erzeugt, der, obwohl er nach Austritt des Drahtes 13 aus der Falschdrallvorrichtung
18 entsprechend der Theorie der Falschdrallerzeugung wieder verschwunden ist, dazu
führt, daß sich der Wendeldraht 13 am Umwendelungspunkt 10 fest auf das dünne Drahtseil
auflegt und dabei eine Wendel bildet, die dem in Figur 1 dargestellten Prinzip entspricht.
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Eine Ausfilhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei welcher
die Falschdrallvorrichtung am Rand des Topfes 29 gelagert ist, wird in Figur 6 dargestellt.
An ihrem unteren nicht dargestellten Ende ist eine innere Spindel 25 derart befestigt,
daß sie sich gegenüber dem Maschinengestell nicht drehen kann.
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Sie ist an ihrem oberen Ende mit einem Aufsatz 38 versehen, welcher
einen verschleißfesten Einsatz 39 zur genauen Führung des zu umwendelnden dünnen
Drahtseiles aufweist.-Außerdem ißt auf der feststehenden inneren Spindel 25 ein
Zahnrad 37 befertigt, in welches ein Zahnriemen 50 eingreift.
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Auf der feststehenden inneren Spindel 25 ist weiter mittels der Lager
27 und 28 eine gegebenenfalls aus mehreren Teilen aufgebaute umlaufende Hohlspindel
26 gelagert, wobei diese gegebenenfalls (in Figur 6 nicht dargestellt) zur Erhöhung
der Stabilität
ihrerseits im Maschinengehause (nicht dargestellt)
gelagert sein kann. Mit der umlaufenden Hohlspindel fest verbunden ist der Topf
29, dessen wesentliche Funktion darin besteht, die gegenüber dem Topf 29 abgebremste,
jedoch mit Hilfe der Lager 32, 33 frei drehbare Drahtspule 34 zu umfagsen. Außerdem
trägt der Topf 29 an seinem oberen Rand in einer entsprechenden Tragkonstruktion
die Falschdrallspindel 47, die mit Hilfe der lager 45 und 46 u, ihre Achse frei
drehbar ist. Ebenfalls um seine Achse frei drehbar ist innerhalb der Falschdrallspindel
47 senkrecht zu deren Achse der Umschlingungsstift 43 derart angeordnet, daß der
durch entsprochende Führungsvorrichtungen 42, 52 geleitete Wendeldraht 41 in seinem
ungestörten Verlauf seine Oberfläche berühren wUrde.
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Mit Hilfe einer Abheberolle 42 wird der Wendeldraht 41 von der Drahtspule
34 abgehoben, tritt durch den Schlitz 40 aus dem Topf 29 aus und in den Führungskanal
51 der Falschdrallspindel 47 ein. Er wird in der Regel einmal um den Umschlingungsstift
48 gewunden und durch die Drahtführungsöse 52 aus verschleißfestem Material zus
Umwendelungspunkt 39 geführt. Auf dem diesem Uuwendelungspunkt zugekehrten Hals
der Falschdrallspindel 47 ist ein weiteres Zahnrad 49 angebracht, in welchem der
Zahnriemen 50 ebenfalls kämmt.
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Das Einsetzen der Drahtspule 34 erfolgt nun in der Weise, daß die
umlaufende Hohlspindel 26 mit dem Topf 29 bei stillstehender Drahtspule den Draht
auf diese aufwickeln wlirde. Dadurch wird eS erforderlich, daß sich die Drahtspule
nach Maßgabe des bei der Umwendelung verbrauchten Drahtes 41 schneller drehen muß
als die Hohlspindel 26. Die im Draht 41 sich aufbauende Drahtspannung wird so im
wesentlichen bestimmt durch die Kraft, mit welcher die Spule 34 (beispielsweise
mittels einer die Scheibe 31 umfassenden, an der Glocke 29 befestigten Schnur 35)
abgebremst
wird und durch die zum Durchziehen des Drhhtes durch
die Faischdrailvorrichtung benötigte Kraft. Da die Bremskraft, die der freien Drehung
der Drahtspule 34 gesenUber dem Topf 49 entgegenwirkt, beliebig fein einstellbar
ist, läßt sich erreichen, daß wesentlicher Faktor für die niedrigstmögliche Drahtspannung
die Kraft ist, welche erforderlich ist, um den Draht durch die Falschdrallvorrichtung
47 zu ziehen.
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Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
in Figur 7 dargestellt. Ähnlich wie in Figur 6 ist eine innere, feststehende Hohlwelle
53 am Eintrittsende des dünnen Drahtseiles mit Hilfe von Befestigungsschrauben 57
oder dergleichen in einem Flansch 54 befestigt, welcher seinerseits mit dem Maschinengestell
55 fest verbunden ist. An ihrem vorderen Ende trägt die feststehende innere Hohlwelle
ein Kopfteil58, welches an seiner Spitze ein Führüngsstück 60 aus verschleißfestem
Material für das zu umwendelnde dünne Seil und weiter hinten außerdem eine Schnurrille
59 oder dergleichen, aufweist.
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Koaxial zur feststehenden inneren Hohlwelle 53 ist eine au. der eigentlichen
umlaufenden Hohlwelle 61 und dem mit dieser lurch geeignete Mittel verbundenen Topf
77 bestehende umlaufende Hohlspindel mit Hilfe der Lager 76 ebenfalls im Maschinengestell
gelagert. An ihrem vorderen Ende trägt die Hohlwelle 61 ein aus den, beiden Teilen
62 und 63 bestehendes TragstUck für die Falschdrallspindel 65. Das Tragstück 62,
63 ist mit Hilfe des Lagers 64 auch auf dem vorderen Ende der feststehenden inneren
Hohlwelle 53, diese dadurch stabilisierend gelagert und außerdem mit der umlaufenden
Hohlwelle 61 fest verbunden. Mit Hilfe der Lager 67 ist mit ihrer Achse parallel
zur Hohlspindelachse, jedoch um einiges nach außen versetzt, die Falschdrallspindel
65 frei drehbar befestigt. Sie weist an ihrem vorderen Ende ein Schnurrad 68 (bzw.
ein nicht dargestelltes Zahnrad) auf, wobei die Antriebsschnur
69
(bzw. ein Zahnricmen) die Schnurrllle 59 des Kopfstückes 58 mit dem Schnurrad 63
der Falschdrallspindel 65 verbindet und beim Umlaufen der Falschdrallspindel 65
um die Achse der Hohlwelle 61 zusammen, mit der Hohlwelle 61 die Falschdrallspindel
65 mit dem Durchmesserverhältnis entsprechender Drehzahl antreibt. Quer zur Laufrlchtung
des Umwendelungsdrahtes 87 ist innerhalb der Falschdrallspindel 65 ein Umschlingungsstift
fliegend gelagert. Außerdem sind führungen 70 für den Draht 87 angeordnet, die aus
verschleißfesten. Material bestehen.
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Auf der umlaufenden Hohlspindel 61 ist innerhalb des Topfes 77 auf
einer entsprechenden zylindrischen Aufnahmekonstruktion 82 die Drahtspule 80 gegenüber
dem Topf frei drehbar, jedoch abgebremst gelagert. Ihrer Befestlgung dienen zwei
Klemmnasen 83, die zum Auswechseln der Drahtspule 80 mit Hilfe der Stifte 85 nach
innen geschoben werden können, so daß sie die Drahtspule 80 freigeben. Gleichzeitig
dienen sie zum Anpressen der Drahtspulen gegen den unteren Bund der Aufnahmekonstruktion
82. Die letztere ist auf der umlaufenden Hohlspindel mit Hilfe der Lager 86 und
78 gelagert.
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In seinem vorderen Teil weist der Topf 77 eine Drahtführung 81 auf,
mit deren Hilfe der Wendeldraht 87 von der Drahtspule 80 abgehoben und der dem Topf
zugekehrten Drahtführung 70 der Falschdrallspindel 65 zugeführt werden kann. An
ihrem unteren Ende weist die umlaufende Hohlspindel 61 ein Zahnrad 89 auf, in welches
ein die Hohlspindel 61 antreibender Zahnriemen (nicht dargestellt) eingreift. Es
versteht sich von selbst, daß der Antrieb der Hohlspindel 61 außer über einen Zahnriemen
auch durch andere an sich bekannte Mittel erfolgen kann.
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Die Funktion der in Figur 7 dargestellten erfindungsgemäßen Umwendelungsvorrichtung
ist im Prinzip die gleiche wie die der
in Figur 6 dargestellten.
Sie weist jedoch wesentliche Vorteile auf: Die stabile Lagerung mit Hilfe der Lager
76 und Distanzbuchsen 72, 73 innerhalb des Gehäuses 74, wobei sie außerdem noch
mit Hilfe von Schwingelementen 75 erschütterungsfrei und gut gedämpft gelagert ist;
das vordere Lager 64 dient dabei wesentlich zur Stabilisierung der dünnen stillstehenden
inneren Hohlwelle 53. Außerdem ist durch die kleinstmögliche Entfernung zwischen
der Hohlspindelachse und der Achse der Falschdrallvorrichtung 65 durch die gesonderte
Anordnung der Falschdrallvorrichtung 65 vor den Topf 77 in einem geeigneten Tragstück
62, 63 eine wesentlich höhere Drehzahl der Falschdrallspindel 65 möglich. Dabei
ist bei- der dargestellten Ausführungsform der Außendurchmesser des Tragteiles 62,
63 so gewählt, daß ein Austausch der Drahtspulen 80 möglich ist, ohne daß das Tragteil
62, 63 mit der Falschdrallvorrichtung 65 vorher entfernt werden müßte.