DE21293C - Neuerung an Walzenmühlen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 50: Mühlen und Zerkleinerungsmaschinen.

FERDINAND KRAUS in NEUSS a. Rhein. Neuerung an Walzenmühlen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Juli 1882 ab.

Bei der Vermahlung von Getreide und dessen Abgängen auf geriffelten oder glatten Walzen hat sich bei starkem Gebrauche eine dem Mahlgute schädliche Erhitzung bemerkbar gemacht, die besonders bei solchen Walzen sehr störend ist, welche mit ungleicher Schnelligkeit gegen einander arbeiten, wodurch aufser dem Zerdrücken auch ein Verschieben oder Zerschneiden des Mahlgutes erfolgt.

Je nachdem für gewisse Mahlzwecke ein starker Druck ausgeübt wird oder je nachdem die Mahlguttheile verschoben oder zerschnitten werden, erhitzen sich die Lagerschalen oder die Arbeitsflächen der Walzen, und diese Wärme leitet sich alsdann auch auf die übrigen Theile, wodurch bei der grofsen Leistung ein bedeutender Schaden an Qualität und ein Gewichtsverlust entsteht. Um solchen Schäden vorzubeugen, hat Erfinder die Walzen und deren Lager, je nach Art der Benutzung, mit Wasserkühlung derart versehen, dafs solches bei den Walzen durch einen Wellenschenkel α eingeführt und durch den anderen b wieder ausgeführt wird und dadurch die Arbeitsflächen kühl erhält.

Die Lagerkörper sind mit hohlen Räumen versehen, in welche Wasser, je nachdem gearbeitet werden soll, beliebig ein- und ausgelassen werden kann, wodurch eine Erhitzung der Lager- und Achsenschenkel, welche sich auf die Arbeitsflächen der Walzen leitet, verhütet wird.

In der beiliegenden Zeichnung ist in Fig. 1 eine Walze im Längenschnitt dargestellt. -

Das Wasser wird durch einen hohlen Achsenschenkel α in die hohle Walze eingeführt und, dem Zweck entsprechend, in regulirbarer Menge durch den entgegengesetzten Wellenschenkel d wieder ausgelassen.

In Fig. 2 dieser Zeichnung ist eine gröfsere Walze im Längenschnitte dargestellt, wobei die Einführung und Ausführung des Wassers in derselben Weise durch die Wellenschenkel erfolgt.

In Fig. 3 ist die Walze in theilweisem Querschnitt durch die Walze und durch das Lager dargestellt, so dafs die Wasserkanäle ersichtlich sind. Um grofse Walzen nicht ganz mit Wasser anfüllen zu müssen, wodurch das Gewicht derselben zu sehr erhöht würde, sind die Stirnplatten und Arbeitsflächen c derselben doppelwandig ausgeführt oder mit Kanälen b, Fig. 3, zur Wassercirculation versehen, und die Walzen können sowohl aus mehreren Theilen mit eingesetzten Böden als auch in einem Stücke angefertigt werden.

Die Dichtung der nicht rotirenden Zu- und Ableitungswasserröhren geschieht mittelst Stopfbüchse, Manschette oder Metalldichtung.

Auf dem rechten Achsenschenkel in Fig. 2 ist ein Lagerbock im Längsschnitte und in

Fig. 3 im theilweisen Querschnitte dargestellt, #obei e den ringförmigen Wasserraum andeutet. Das Wasser kann je nach Construction des Walzenstuhles beliebig zugeführt werden, g und h sind Wasserrohren, / ist ein Schmierröhrchen.

Zum Antrocknen von feuchten Mahlproducten können die Walzen auch mit heifser Flüssigkeit oder Dampf gefüllt werden.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:
   Bei Walzenmahlmühlen:

   Die Anwendung mit Kanälen versehener oder höhlet Achsen und Walzen zur Kühlung oder Erwärmung von Walzenkörpern.
   Die Anwendung mit Kanälen versehener oder hohler Lagerkörper zur Kühlung der Achsenlager.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.