DE2128992B2 - Fotografische oder kinematografische Kamera - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine fotografische oder kinematografische Kamera mit einer elektrischen Belichtungssteuereinrichtung sowie mit einer Vorrichtung zur Anzeige von Belichtungszeiten und/oder Blenden.

Bis jetzt war es üblich, als Mittel zur Messung und Anzeige von elektrischen Spannungen in Fotogeräten Drehspulinstrumente zu verwenden. Es ist üblich, derartige in Kameras eingebaute Instrumente mit beträchtlichem Aufwand gegen Erschütterungen, die beim Transport und Gebrauch der Geräte zwangsläufig auftreten, zu schützen. Es läßt sich aber nicht verhindern, daß die empfindlichen Drehspulinstrumente bei starker mechanischer Beanspruchung der Geräte, wie sie in der Praxis auftreten kann, beschädigt werden und so zum Ausfall der Belichtungsanzeige und damit der Kamera führen. Reparaturen sind umständlich und damit kostspielig und langwierig, da die Drehspulinstrumente dazu aus den Kameras ausgebaut werden müssen.

Ferner verbrauchen Drehspulinstrumente wie jede elektromagnetische Vorrichtung eine nicht unbeträchtliche Menge an Energie. Bei Verwendung von passiven fotoelektrischen Elementen, wie sie bei modernen Belichtungssteuerungen üblich ist, muß eine Batterie verwendet werden, die beim Betrieb der Belichtungsmeß-Einrichtung relativ rasch entleert wird. Deshalb ist man dazu übergegangen, für Aufnahmepausen den Belichtungsmeßstromkreis unterbrechbar auszubilden. Das jeweils erforderliche Ein- und Ausschalten der Belichtungsmeß-Einrichtung beeinträchtigt aber die Bequemlichkeit und Schnelligkeit bei der Handhabung einer derartigen Kamera.

Es soll ein Anzeigemittel für elektrische Spannungen gefunden werden, das an Genauigkeit den für die Verwendung in Fotogeräten gestellten Ansprüchen genügt und das robuster und wirtschaftliche! ist als herkömmliche Drehspulinstrumente. Hierfür kommen wegen ihres geringen Stromverbrauches sogenannte Flüssigkristallanzeigeelemente in Betracht. Diese Elemente sind in jüngster Zeit bekanntgeworden und bestehen im wesentlichen aus zwei Glasplatten, die beide auf ihrer Innenseite mit einer transparenten Elektrodenschicht bedeckt sind und zwischen denen sich eine Schicht flüssiger Kristalle befindet. Beim Anlegen einer elektrischen Spannung an die Elektroden wird beim Überschreiten eines kritischen Wertes das durch den Kristall hindurchtretende Licht diffus gestreut, so daß der vorher völlig transparente Kristall mattiert erscheint Durch Zusätze an Farbstoffen können auch Farbumschläge erreicht werden.

Diese Elemente sind ohne bewegliche Teile aufgebaut und deshalb sehr robust sowie wirtschaftlicher als Drehspulinstrumente.

Eine zwischen zwei Punkten der Elektroden angelegte Spannung fällt infolge des Widerstandes der Elektroden-Schicht ab. Da die Trübung des Kristalles bei einer bestimmten Spannung eintritt ergibt sich eine ic Grenze zwischen dem durchsichtigen und dem undurchsichtigen Teil des Kristalles, die ihre Stellung je nach der angelegten Spannung einnimmt Für die Verwendung in fotografischen oder kinematografischen Kameras kann der wandernden Trübungsgrenze eine Skala zugeordnet werden, die je nach Verwendungszweck in Blendenwerten oder Belichtungszeitwerten geeicht ist

Die gestellte Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorteilhaft dadurch gelöst, daß die Anzeigevorrichtung ein Fiüssigkristall-Anzeigeelement aufweist dessen eine Elektrode auf einer der die Kristallflüssigkeit einschließenden Glasplatten zur Erzeugung einer für den Beobachter stufenweise erscheinenden Verschiebung des Umschlagpunktes des Anzeigeelementes in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung mäanderförmig ausgebildet ist.

Damit wird erreicht, daß die Anzeigegenauigkeit

trotz geringen spezifischen Widerstands der Elektroden und damit geringen Spannungsabfalles genügend groß wird, ohne daß das Anzeigeelement die für den Einbau

^!0 in eine Kamera zweckmäßigen Dimensionen übersteigt.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand von Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Belichtungszeit-Anzeigevorrichtung in einer fotografischen Kamera,

Fig. 2 eine Darstellung des erfindungsgemäßen Anzeigeelementes in Verbindung mit einem Skalenträger mit darauf angebrachter Belichtungszeit-Einteilung.

F i g. 1 zeigt schematisch eine Belichtungszeit-Anzeige in einer fotografischen Kamera mit elektronischer Verschlußzeitsteuerung. Die am aus dem Fotowiderstand 1 und dem Widerstand 2 bestehenden Spannungsteiler abfallende Spannung einer Batterie 3 liegt — ggf. unter Zwischenschaltung eines gestrichelt gezeichneten ^Vy Spannungsverstärkers 4 — an den Elektroden 5 und 6 an, die sich auf den Glasplatten 15 und 16 befinden und den Flüssig-Kristall 7 einschließen.

Je nach Beleuchtung des Fotowiderstandes 1

verändert sich dessen Ohm'scher Widerstand und damit

^w die Spannung am Punkt 8 und schließlich die Position der Trübungs- bzw. Farbumschlaggrenze des Kristalles, die mit 9 bezeichnet ist.

Veränderungen von Blende und Filmempfindlichkeit werden in bekannter Weise durch zwei Lichtschwä-" chungs-Elemente 10 und 11, die z. B. Rundgraukeile sein können, berücksichtigt.

Fig.2 zeigt in perspektivischer Ansicht die Zuordnung einer in Belichtungszeiten geeichten Teilung zu einem Flüssigkristall-Anzeigeelement.
^b0 Die Zeitmarken 15, 30, 60 und 125 werden von dem trüben Teil des Elementes abgedeckt und sind — je nach Ausführung des Gerätes — verschwommen oder überhaupt nicht sichtbar. Oberhalb der Trübungsgrenze 9 sind die Marken 250 und 500 durch den völlig transparenten Kristall zu erkennen.

Die Elektrode 5 ist mäanderförmig ausgebildet, um den gewünschten mathematischen Zusammenhang zwischen der anliegenden Spannung und der Verschie-

bung der Matt-Klar-Anteile zu erreichen. Der Kristall trübt sich bei steigender Spannung längs der gefalteten Bahn der Elektrode; in Richtung der Zeitmarken erscheint der Übergang zwischen trüber und klarer Zone schärfer als längs der Elektrodenbahn.

Ferner sind die Zeitmarken in dieser Ausführungsform in die Elektrodenplatte 16 eingeätzt Die Filmempfindlichkeit bzw. Blende wird in bekannter Weise elektrisch oder mittels Filtern gemäß F i g. 1 eingegeben.

Die Markierungen können auch in nicht dargestellter Weise auf einem neben dein Anzeigeelement angebrachten verschiebbaren streifenförmigen Skalenträger angebracht sein.
Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt Es kann, wie schon bemerkt ein derartiges Instrument auch zur Blendenanzeige in Steh- oder Laufbildkameras dienen. Ferner kann die Art der Anbringung der Marken und die Form der Elektroden auch anders als anhand der Zeichnung beschrieben kombiniert werden.

Hierzu i Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1
Patentanspruch:

Fotografische oder kinematografische Kamera mit einer elektrischen Belichtungssteuereinrichtung sowie mit einer Vorrichtung zur Anzeige von Belichtungszeiten und/oder Blenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigevorrichtung ein Flüssigkristall-Anzeigeelement (5 bis 7) aufweist, dessen eine Elektrode (5) auf einer der die Kristallflüssigkeit einschließenden Glasplatten (15, 16) zur Erzeugung einer für den Beobachter stufenweise erscheinenden Verschiebung des Umschlagpunktes (9) des Anzeigeelementes (5 bis 7) in Abhängigkeit von der anliegenden Spannung mäanderförmig ausgebildet ist