DE212658C

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Info

Publication number: DE212658C
Application number: DENDAT212658D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 212658 KLASSE 14 c. GRUPPE

in NÜRNBERG.

Düsenregelvorrichtung für Dampfturbinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juni 1908 ab.

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur selbsttätigen Einstellung der Düsenregelventile

■ bei Dampfturbinen. Um die gewünschte Regelung zu erreichen, sind die Düsen durch eine Anzahl nebeneinanderliegender Düsenregelventile geschlossen, von denen jedes meh-. rere Düsen beherrschen kann. Jedes dieser Ventile trägt außer einem Entlastungskolben noch einen zweiten Kolben, dessen beide Seiten unter verschiedenem Druck stehen. Von außen wirkt auf ihn ein für jedes Ventil gleichbleibender Druck in. der Richtung, in welcher das Ventil geschlossen wird, während von der anderen Seite der im Turbineninnern herrsehende Dampfdruck auf dem Kolben ruht. Dieser, letztere Druck wächst mit zunehmender Belastung und nimmt mit sinkender Belastung ab. Sinkt nun der in der Turbine . herrschende Dampfdruck unter den von außen auf Schluß wirkenden gleichbleibenden Druck, so wird das Regelventil geschlossen; wird der Dampfdruck im Innern größer als der von außen wirkende Druck, so wird das Ventil geöffnet. Um nun bei entsprechend zunehmender Belastung der Turbine der Reihe nach die Düsenregelventile zum Öffnen und bei sinkender Belastung der Reihe nach zum Schließen zu bringen, ist die Einrichtung getroffen, daß der von außen auf Schluß des Ventils wirkende gleichbleibende Druck bei jedem der Ventile eine andere Höhe besitzt. Der Unterschied zwischen den einzelnen Ventilen kann beliebig groß oder klein, entsprechend den jeweiligen Bedürfnissen, eingestellt werden. Ein Mittel zur Erreichung dieser Abstufung besteht darin, daß man sämtliche Düsenregelventile an eine gemeinsame Druckleitung anschließt, welche mit der Rückseite der sämtlichen Regelkolben in Verbindung steht. In diese Druckleitung ist zwisehen je zwei Regel ventile eine Drosselvorrichtung eingeschaltet, so daß der Druck von Ventil zu Ventil um einen gewissen Betrag abnimmt. Gegebenenfalls kann hierbei eine besondere Drosselvorrichtung in Wegfall kornmen, weil der Reibungswiderstand der Leitung von Ventil zu Ventil unter Umständen ausreicht, um die gewünschte D rössel wirkung hervorzubringen.

Die neue Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Figuren veranschaulicht. Fig. 1 zeigt ein einzelnes Regelventil im Längsschnitt, Fig. 2 die gesamte Anordnung. In Fig.^ ist V₁ der Ventilkörper, welcher hier drei Düsen beherrscht Das Ventil ist durch den KoI-ben K₁ ganz oder teilweise entlastet. Außer dem Entlastungskolben K₁ trägt das Ventil noch einen zweiten Kolben K, welcher sich in einem Zylinder α bewegen kann. Der obere Raum des Zylinders α steht durch das Rohr r mit einer Druckleitung in Verbindung, durch welche ein Druckmittel unter stets gleichbleibendem Druck P₁ zutritt. Die Unterseite des Zylinders« steht durch die Öffnungen s in Verbindung mit dem Turbineninnern, und auf der unteren Kolbenfläche ruht somit der im Innern der Turbine herrschende Druck-. Der Druck P₁ wirkt mit stets gleicher Kraft auf

Schluß des Ventils, während der mit der Belastung wechselnde Druck fi das Ventil F₁ zu öffnen sucht. Wird bei wachsender Belastung ■p größer als P₁, so öffnet sich das Ventil F; wird bei sinkender Belastung p kleiner als p_v so wird das Ventil F₁ geschlossen.

In Fig. 2 ist die Gesamtanordnung der Regelvorrichtung dargestellt. Der Frischdampf tritt durch das unter der Einwirkung des

ίο Reglers stehende Ventil F in den Raum P und gelangt von da durch die Ventile V₁, V₁, F₃ usw. weiter in die Düsen. Die Ventile F₁, F₂ usw. besitzen alle die gleiche, vorstehend beschriebene Anordnung; Zur Zuleitung des Druckmittels, welches auf Schluß der Ventile hinwirkt, dient eine Leitung, von der zu den einzelnen Ventilen die Röhren ^₁, r%, r₃ usw. abzweigen. Zwischen-je zwei solchen Abzweigungen ist eine Drosselvorrichtung L₁, L₂, L₃,.

L₄ usw. angeordnet, so daß der auf Ventilschluß hinwirkende Druck bei jedem der Ventile F₁, F₂, F₃ usw. der Reihe nach ein etwas geringerer ist und so beim Anwachsen bzw. Sinken der Belastung der Reihe nach die Ventile F₄, F₃, F₂, F₁ geöffnet bzw. geschlossen werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Düsenregelvorrichtung für Dampfturbinen mit einer auf den Hilfskolben jedes Düsenregelventils wirkenden gleichbleibenden, aber für jedes Ventil verschiedenen Belastung, in der Weise, daß die eine Seite des Kolbens dem Drucke des Frischdampfes, die andere Seite dem Druck eines strömenden gedrosselten Mittels untersteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstufung dieser Belastung von. Ventil zu Ventil durch je eine in die Leitung des flüssigen oder gasförmigen Belastungsmittels eingeschaltete Drosselvorrichtung bewirkt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Berlin. Gedruckt in der Reichsdruckerei.