DE2126450B2 - Verfahren zur Herstellung von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-CopolymerisatenInfo
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Description
25
Für die Verarbeitung von halogenhaltigen Vinylpolymerisaten, z. B. von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten, die bei Temperaturen bis 2000C und
höher zumeist in Gegenwart von Luft erfolgt, hat sich eine Stabilisierung als unumgänglich erwiesen. so
Im allgemeinen enthalten die handelsüblichen Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisate 65 bis 95 Prozent Vinylidenchlorid- uno 5 bis 3j Prozent Vinylchlorideinheiten und dienen hauptsächlich zur Herstellung
von Verpackungsmaterial, z. B. Foi.jn, Flaschen oder j>
Faserstoffen. Für die Nahrungsmittelverpackung muß das Material abgesehen von der mechanischen Festigkeit eine sehr gute Wärmestabilität, insbesondere für die
Dauer der Verarbeitung bei erhöhten Temperaturen, aufweisen. Es muß praktisch geruchfrei und nicht 4η
toxisch sein. Eine schlechte Wärmestabilität erschwert die Verarbeitung, führt zur Verfärbung des Materials
und verursacht den Chlorwasserstoffgeruch. Alle diese Erscheinungen stehen der gewerblichen Verwertung im
Wege. 4-,
Meist werden die Stabilisatoren erst dem trockenen Polymerisat vor der Verformung zugesetzt (vgl. BE
5 63 999).
So hat man nach den japanischen Auslegeschriften 10520/1964 und 10521/1964 (vgl. Chem. Zentralblatt w
1967, Heft 7, Nr. 3127) Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisate mit verschiedenen Stabilisatoren, beispielsweise mit epoxydiertem Sojabohnenöl in einer
Menge von 0,5 bis 1,5 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Teile Copolymerisat, vermischt, um daraus Folien mit
verbesserter Wärmestabilität nach dem Strangpreßverfahren herzustellen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Zusatz von Stabilisatoren zum fertigen Polymerisat die Wärmestabilität und die Geruchseigenschaften nicht wesentlich bo
verbessert, sondern daß die mehr oder weniger ungünstigen Eigenschaften auf die Herstellungsbedingungen während der Polymerisation zurückgehen.
Während der Polymerisation findet nämlich unter dem Einfluß von molekularem Sauerstoff sowohl eine
Oxydation der Monomeren als auch ein oxydativer Abbau der Polymermoleküle statt. Es ist bek&nnt, daß
das hochreaktive Vinylidenchlorid mit Sauerstoff unter
Bildung von Peroxiden reagiert Aus diesen Peroxiden
entsteht Phosgen, das wiederum mit dem als Dispersionsmittel verwendeten Wasser unter Bildung von
Salzsäure reagiert Darüber hinaus wirkt Vinylidenperoxychlorid auch als Polymerisationsinitiator. Die hiermit
entstehenden Polymerisate besitze« eine schlechte Wärmestabilität. Die Anwesenheit von Chlorwasserstoff im Poiymerisat verursacht nicht nur dia Geruchsbelästigung, sondern beschleunigt auch die v/eitere
Chlorwasserstoffabspaltung aus dem Polymerisat. Da sich Sauerstoff sowohl in den Monomeren als auch im
Wasser gelöst befindet, bedarf es eines erheblichen Aufwandes, um Sauerstoff bei der Polymerisation
weitgehend auszuschließen. Selbst in diesem Fall läßt sirh jedoch die Oxydation der Monomeren und
Polymeren bei Anwesenheit organischer Peroxide als bevorzugte Initiatoren vom Standpunkt der toxischen
Eigenschaften der herzustellenden Polymerisate aus nicht vollständig verhindern.
Es ist zwar bereits bekannt, schon in den Polymerisationsansatz Stabilisatoren und Alterungsschutzmittel
einzubringen. Diese werden jedoch von den peroxidischen Initiatoren oft desaktiviert und/oder hemmen die
Polymerisation. Dies ist z. B. bei Phenolen sowie primären und sekundären aromatischen Aminen der
Fall (siehe Houben —Weyl, Methoden der organischen Chemie, Bd. 14/1, 4. Aufl., 1961, S. 172). So wird
z. B. durch die Verwendung von 0,1 Gewichtsteil Butyl-hydroxyanisol oder p-Methoxyphenol, jeweils
bezogen auf 100 Gewichtsteile des Vinylchlorids und Vinylidenchlorids, die Polymerisation praktisch vollständig verhindert In manchen Fällen findet zwar trotz
Anwesenheit solcher Stabilisatoren eine Polymerisation statt, die Reaktionsgeschwindigkeit ist jedoch äußerst
gering.
Aufgabe der Erfindung war es daher, die vorgenannten Nachteile zu überwinden und ein Verfahren zu
schaffen, das ohne wesentliche Erniedrigung der Polymerisationsgeschwindigkeit dip Herstellung von
praktisch geruchfreien Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten mit ausgezeichneter Wärmestabilität
ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten durch Polymerisation von Vinylidenchlorid
und Vinylchlorid in wäßriger Suspension mittels radikalischer Initiatoren in Gegenwart von Stabilisatoren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die
Polymerisation in Gegenwart von 0,005 bis 0,10 Gewichtsteilen 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol
und/oder Gallussäure-n-propylester, bezogen auf 100
Gewichtsteile der Monomeren, durchführt.
Überraschenderweise tritt bei Verwendung von 0,1 Gewichtsteil der vorgenannten Stabilisatoren nur eine
sehr geringe Verminderung und bei Mengen von unter 0,1 Gewichtsteil keine merkliche Verminderung der
Polymerisationsgeschwindigkeit ein. Es wird angenommen, daß durch die Stabilisatoren die oxydative
Radikalbildung aus Vinylidenchlorid verhindert wird, ohne daß dies gleichzeitig eine Desaktivierung der
radikalisch wachsenden Polymerkette zur Folge hat. Der Einfluß der erfindungsgemäß verwendeten Stabilisatoren auf die Polymerisationsgeschwindigkeit ist in
Tabelle I zusammengestellt Die Ergebnisse der Tabelle I beziehen sich auf die bei 400C mit einem Gemisch aus
80 Gewichtsteilen Vinylidenchlorid und 20 Gewichtsteilen Vinylchlorid in Gegenwart von 0,2 Gewichtsteilen
4-Chlor-butyl-peroxydicarbonat durchgeführte Suspen | Polymerisations- Ausbeute | 82,9 | Fig.! | 111 | Fig.2 | I) | Kurve E | 2) |
sionspolymerisation. | zeit | 83,2 | Kurve B, (χ) | Kurve F | ||||
Tabelle I | (Std.) | 83,2 | ||||||
82,5 | 5 Kurve S1(Q) | -" Kurve D | ||||||
82,7 | ||||||||
Stabilisator | 82,5 | |||||||
82,5 | Kurve A | Kurve C | ||||||
(Gew.-Teile pro | 65 | 82,2 | ||||||
100 Gew.-Teile Mjnomere) | 65 | |||||||
65 | 83,0 | |||||||
2,6-Di-terL-butyI- | 65 | 82,5 | ||||||
4-methyIphenol | 68 | |||||||
— | 72 | |||||||
0,01 | 78 | |||||||
0,02 | 96 | |||||||
0,03 | ||||||||
0,04 | 65 | |||||||
0,05 | 71 | |||||||
0,06 | ||||||||
0,10 | ||||||||
Gallussäure-n-propylester | ||||||||
0,03 | ||||||||
0,06 | ||||||||
Polymerisat von Beispiel !, hergestellt unter Verwendung von 0,03 Prozent
2,6-Di-tert--butyl-4-methy!pheno|;
Polymerisat von Beispiel 2, hergestellt unter Verwendung von 0,03 Prozent Gallussäure-n-propylester;
Vergleichspolymerisat, ohne Stabilisatorzusatz hergestellt
Polymerisat von Beispiel 2, hergestellt unter Verwendung von 0,03 Prozent Gallussäure-n-propylester;
Vergleichspolymerisat, ohne Stabilisatorzusatz hergestellt
Polymerisat von Beispiel 3, hergestellt unter Verwendung von 0,03 Prozent
2,6-Di-tert.-butyl-4-methyIphenol und 1,0 Prozent epoxydiertem Sojabohnenöl;
Polymerisat des V^rgleichsbeispiels, hergestellt unter Verwendung von 1
Prozent epoxydiertem Sojabohnenöl;
Polymerisat des V'rgleichsbeispiels. hergestellt unter Zusatz von !.2 Prozent epoxydiertem Sojabohnenöl nach beendeter Polymerisation:
Polymerisat des Vergleichsbeispiels, hergestellt ohne Stabilisator/iisai/.
Polymerisat des V'rgleichsbeispiels. hergestellt unter Zusatz von !.2 Prozent epoxydiertem Sojabohnenöl nach beendeter Polymerisation:
Polymerisat des Vergleichsbeispiels, hergestellt ohne Stabilisator/iisai/.
Die mit dem Verfahren der Erfindung erzielten Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich der Anwesenheit
von Chlorwasserstoff in dem gebildeten Polymerisat, lassen sich noch verbessern, wenn man die Polymerisation
in Gegenwart von zusätzlich 0,02 bis 5 Gewichtsteilen epoxydierten Sojabohnenöls, bezogen auf 100
Gewichtsteile der Monomeren, durchfüKrt. Dieser Stabilisator dient hierbei als Akzeptor für Chlorwasserstoff,
der sich in manchen Fällen trotz der Anwesenheit der phenolischen Stabilisatoren im Polymerisationsansatz
bilden kann. Im Gegensatz zu den bekannten Chlorwasserstoff-Akzeptoren, die meist entweder im
Monomeren '!nlöslich sind, zu stark giftig sind und/oder zu stark riechen, erhält man bei Verwendung von
epoxydiertem Sojabohnenöl ausgezeichnete Ergebnisse. Dies äußert sich auch in einem erhöhten pH-Wert
der Suspension nach beendeter Polymerisation. Bei gleichzeitiger Anwesenheit beider Stabilisatorentypen
erhält m?n Polymerisatsuspensicnen mit einem pH-Wert von 5 bis 6, während bei Abwesenheit des
epoxydierten Sojabohnenöls der pH-Wert nach dem Ende der Polymerisation im Bereich von 3 bis 3,5 liegt.
Vorzugsweise werden beide Stabilisatortypen vor dem Beginn der Polymerisation in Vinylidenchlorid
gelöst. Es ist bemerkenswert, daß man selbst bei Verwendung erhöhter Mengen des epoxydierten
Sojabohnenöls allein kein geruchfreies Polymerisat mit guter Wärmeslabiliiäl herstellen kann.
Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erziehe technische Fortschritt hinsichtlich der Wärmestabilität
und der Geruchseigenschaften der Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisate
ist aus den F i g. 1 und 2 ersichtlich, in denen die Abhängigkeit der Chlorwasserstoffentwicklung
in mg/g Polymerisat von der Zeit beim Erhitzen der Polymerisate auf 170°C dargestellt ist.
Hierbei werden jeweils 3 g des Polymerisats auf 1700C
erhitzt. Der freigesetzte Chlorwasserstoff wird unter Verwendung von getrocknetem Stickstoff als Trägergas
in Wasser eingeleitet und mit Natronlauge titriert.
Die Kurven der F i ^. I und 2 haben folgende
ßedeutune:
Fig.2 zeigt, daß zwar auch schon bei Anwesenheit
von 1 Prozent epoxydiertem Sojabohnenöl (ohne
«ι 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenoI) während der Polymerisation
(Kurve E) und sogar auch bei Zugabe von 1.2 Prozent des epoxydierten Sojabohnenöls nach der
Polymerisation (Kurve D) eine Verbesserung der Wärmestabilität gegenüber dem völlig stabilisatorfreien
υ Polymerisat (Kurve C) erzielt wird. Das nach dem
bevorzugten Verfahren der Erfindung hergestellte Polymerisat (Kurve F) besitzt jedoch die weitaus beste
Wäremstabilität. Das Polymerisat (E) zeigt beim Erhitzen auf 800CChlorwasserstoffgeruch.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein 10 Liter fassender Autoklav wird mit 4 Liter mittels Ionenaustauschern entsalzten Wasserr, das 0,1
•r, Prozent Methylcellulose enthält, beschickt. Nach dem Verdrängen der Luft durch Stickstoff wird ein
Monomerengemisch von 0,4 kg Vinylchlorid und 1,6 kg Vinylidenchlorid, das 0,135 Prozent Diisopropylperoxydicarbonat
und 0,03 Prozent 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylol
phenol enthält, im Wasser dispergiert. Die Polymerisation wird bei 400C durchgeführt. Nach 64 Stunden wird
der Polymerisationsansatz unter Druckanwendung mi', einer Lösung von 03 g Thio-dipropionsäure-distearyles'.sr
und 0,4 g Butyl-hydroxyanisol in 10 g Vinylidench-
Yi lorid versetzt und nochmals etwa 30 Minuten gerührt.
Dann wird die Polymerisation abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt beträgt der pH-Wert der wäßrigen Phase 5,5,
die Ausbeute beträgt 83 Prozent. Die Eigenschaften des so erhaltenen Polymerisats sind aus der Kurve B der
bo F i g. 1 ersichtlich.
Beispiel 1 wird unter Verwendung von 03 Prozent
Gallussäure-n-propylester anstelle von 2,6-Di-tert.-buf)$
tyl-4-methylphenol wiederholt. Nach einer Polymerisationszeit
von 65 Stunden wird gemäß Beispiel I aufgearbeitet. Nach beendeter Polymerisation beträgt
der DH-Wert der wäßrieen Phase 5,6, die Polymerisat-
ausbeute beträgt 82 Prozent. Die Eigenschaften dieses Polymerisats sind aus Kurve ßder F i g. I ersichtlich.
Ein 100 Liter fassender Edelstahl-Hochdruckautoklav wird mit 40 Liter destilliertem Wasser, die 20 g
Methylcellulose gelöst enthalten, beschickt. Nach Verdrängen der Luft durch Stickstoff wird der
Autoklavinhalt mit einem Monomerengemisch aus 4 kg Vinylchlorid und 16 kg Vinylidenchlorid, das 27 g (0,135
Prozent) Diisopropylperoxydicarbonat. 6 g (0.03 Prozent) 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol und 200 g (1,0
Prozent) cpoxydicrtes Sojabohnenöl enthält, versetzt.
Die Polymerisation wird bei 400C unter Rühren durchgeführt. 64 Stunden nach Beginn der Polymerisation
wird unter Druckanwendung eine Lösung von 4 g Thio-dipropionsäure-distearylester und 4 g Butvl-hy-
30minütigcm Rühren wird die Polymerisation abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt besitzt die wäBrige Phase
einen pH-Wert von 5,8.
Die Polymerisatsuspension wird zum Zwecke der Wiedergewinnung von nicht umgesetztem Monomeren
auf 800C erhitzt. Anschließend wird das weißfarbene. geruchfreie Polymerisat in einer Ausbeute von 83
Prozent abgetrennt. Die Eigenschaften dieses Polymerisats sind aus Kurve Fder F i g. 2 ersichtlich.
Aus diesem Polymerisat wird nach Zusatz, von 6 Gewichtsprozent Sebacinsäuredibutylester bei 180"C
nach dem Folienblasverfahren eine Folie von 50 μιτι
Dicke hergestellt. Die farblose Folie enthält keine Zersetzungsprodukte und ist geruchfrei.
Zum Vergleich wird in vorgenannter Weise ein Polymerisat unter Weglassen des 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenols
und des epoxydierten Sojabohnenöls hergestellt. In diesem Fall beträgt der pH-Wert der
wäßrigen Phase nach beendeter Polymerisation 3,2. Eine aus dem erhaltenen Polymerisat in vorgenannter
Weise hergestellte Folie ist leicht gelb gefärbt und weist einen intensiven Chlorwasserstoffgeruch auf.
Ein Edelstahl-Hochdruckautoklav wird mit 40 Liter destilliertem Wasser, die 20 g Methylcellulose enthalten,
beschickt. Nach dem Verdrängen der Luft durch Stickstoff wird der Autoklavinhait mit einem Monomerengemisch
aus 4 kg Vinylchlorid und 16 kg Vinylidenchlorid, das 27 g (0.135 Prozent) Diisopropylperoxydicarbonat.
10 g (0,05 Prozent) 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol und 4<X) g (2 Prozent) epoxydiertes Sojabohnenöl
enthält, versetzt. Die Polymerisation wird bei 40° C unter Rühren durchgeführt 72 Stunden nach
Polymerisationsbeginn wird der Autoklavinhalt unter Druckanwendung mit einer Lösung von 4 g Thio-dipropionsäure-distearylester
und 4 g Butyl-hydroxyanisol in Vinylidenchlorid versetzt. Nach 30minütigem Rühren
wird die Polymerisation abgebrochen. Die wäßrige Phase besitzt dann einen pH-Wert von 5,9. Die
Polymerisatsuspension wird zum Zwecke der Wiedergewinnung von nicht umgesetztem Monomerem auf
8O0C erhitzt, anschließend wird das Polymerisat
abgetrennt. Man erhält ein weißes Polymerisat in einer Ausbeute von 83 Prozent.
Dieses Polymerisat wird nach Vermischen mit ό Gewichtsprozent Sebacinsäuredibutylester nach dem
Folienblasverfahren zu einer Folie von 50 μπι Dicke
verarbeitet. Die erhaltene Folie ist sehr wärmebeständig und weist einen kaum merklichen Geruch auf. Die Folie
wird zur Geruchsprüfung in einer Flasche auf 80"C erhitzt. Hierbei kann keine Geruchsentwicklung festgestellt
werden.
Zu Vergleichszwecken wird in vorgenannter Weise ein Polymerisat ohne die Verwendung von Stabilisatoren
hergestellt. Das erhaltene Polymerisat wird mit 0,072 Gewichtsprozent 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol,
2.4 Gewichtsprozent epoxydicrtem Sojabohnenöl und 6 Gewichtsprozent Sebacinsäuredibutylester vermischt.
Eine aus diesem Gemisch in vorgenannter Weise hergestellte Folie ist Ifichi gelb gefärbt und weist
Chlorwasserstoffgeruch auf.
Beispiel 5
Ein 100 Liter fassender Edelstahl-1 lochdruckautoklav
Ein 100 Liter fassender Edelstahl-1 lochdruckautoklav
Methylcellulose enthalten, beschickt. Nach Verdrängen
der Luft durch Stickstoff wird der Autoklavinhalt mit einem Monomerengemisch von 4 kg Vinylchlorid und
16 kg Vinylidenchlorid, das 27 g (0,135 Prozent) Diisopropylperoxydicarbonat, 6 g (0,06 Prozent) GaI-lussäure-n-propylester
und 400 g (2 Prozent) epoxydiertes Sojabohnenöl enthält, versetzt. Die Polymerisation
wird bei 40°C unter Rühren durchgeführt.
Nach ?' Stunden wird der Ansatz unter Druckiinwendung
mit einer Lösung von 4 g Thio-dipropionsäure-distearylester
und 4 g Butyl-hydroxyanisol in 100 g Vinylidenchlorid versetzt. Nach 30minütigcm Rühren
wird die Polymerisation abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt besitzt die wäßrige Phase einen pH-Wert von
5.7. Die Polymerisatsuspcnsion wird zum Zwecke der Wiedergewinnung von nicht umgesetztem Moromerem
auf 80°C erhitzt. Anschließend wird das weiße, geruchlose Polymerisat in einer Ausbeute von 83
Prozent abgetrennt.
Eine gemäß Beispiel 4 aus diesem Polymerisat hergestellte Folie besitzt eine ausgezeichnete Wärmestabilität
und ist geruchfrei.
Vergleichsbeispiel
Ein 10 Liter fassender Autoklav wird mit 4 Liter unter
Verwendung von Ionenaustauschern gereinigtem Was-
4-, ser, das 0.1 Prozent Methylceüulose enthält, beschickt.
Nach Verdrängen der Luft durch Stickstoff wird der Autoklavinhalt mit einem Monomerengemisch von
0,4 kg Vinylchlorid und 1,6 kg Vinylidenchlorid, das 0.135 Prozent Diisobutylperoxydicarbonat und 1 Prozent
epoxydiertes Sojabohnenöl, jeweils bezogr , auf Vinylidenchlorid, enthält, versetzt. Die Polymerisa tic ii
und die Aufarbeitung des Polymerisats werden gemäß Beispiel 1 durchgeführt
64 Stunden nach Beginn der Polymerisation wird das Polymerisat in einer Ausbeute von 83 Prozent
abgetrennt Die Eigenschaften dieses Polymerisats sind aus Kurve /fder F i g. 2 ersichtlich.
Für Vergleichszwecke werden Polymerisate hergestellt bei deren Herstellung entweder 1,2 Gewichtsprozent
des epoxydierten Sojabohnenöls nach beendeter Polymerisation zugegeben worden sind (Kurve D) oder
die ganz ohne Zusatz von epoxydiertem Sojabohnenöl hergestellt worden sind (Kurve CJl
Die erfmdungsgemäß hergestellten Vmylidenchlorid-
f,5 Vinyichiorid-Copoiymerisaie dienen insbesondere zur
Herstellung von Folien.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Vinylidenchlorid-Vinylchlorid-Copolymerisaten durch Polymeri - %
sation von Vinylidenchlorid und Vinylchlorid in wäßriger Suspension mittels radikalischer Initiatoren in Gegenwart von Stabilisatoren, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Polymerisation
in Gegenwart von 0,005 bis 0,10 Gewichtsteilen
2,6-Di-tert-butyl-4-methyIphenol und/oder Gallussäure-n-pr&jjylester, bezogen auf !00 Gewichtsteile
der Monomeren, durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart
von zusätzlich 0,02 bis 5 Gewichtsteilen epoxydierten Sojabohnenöls, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der Monomeren, durchführt
3. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 oder 2 hergestellte«- Copolymerisate zur Herstellung von
Folien.
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