DE2124527B2 - Verfahren zum Einarbeiten von flüchtigen Aromastoffen in heiße Bobonmassen - Google Patents
Verfahren zum Einarbeiten von flüchtigen Aromastoffen in heiße BobonmassenInfo
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Description
EKe Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einarbeiten
von flüchtigen Aromastoffen in heiße Bonbonmassen in
Gegenwart von nicht-hgroskopischem Poryäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht von 3000 bis 10000 ohne Veränderung der Bearbeitungstemperatur der
heißen Bonbonmasse unter mechanischem Mischen bei Temperaturen zwischen 88 and 116° C Das erfindungsgemäße
Verfahren dient z. B. zur Herstellung von PiJtiDen, Brust-und Hustenbonbons.
Unter Bonbons versteht man eine Lösung von Zuckern, die bei so hohen Temperaturen eingekocht
worden ist, daß der größte Teil der Feuchtigkeit entfernt wurde. Bei der Herstellung von Bonbons wird
eine wäßrige Lösung von Saccharose und Maissirup (flüssiger Glucose) erhitzt, bis eine Temperatur von
etwa 127 bis 149° C erreicht worden ist, und dann UBt
man auf die eingekochte Masse ein Vakuum einwirken, um den Wassergehalt auf etwa 1 bis 1,5% herabzusetzen.
Die eingekochte weiche Bonbonmasse wird dann aus der Vakuumkammer bei einer Temperatur von etwa
116°C entfernt und auf eine Misch- und Kuhlplatte gegeben. An diesem Punkt werden Färb· und Geschmacksstoffe,
flüchtige Aremastoffe, therapeutische Mittel und andere Modifizierungsmittel, die bei der
Temperatur der heißen Bonbonmasse beständig sind, auf die heiße Bonbonmasse gegossen und die Zusätze
werden mechanisch in die heiße Bonbonmasse eingearbeitet und durch mechanische Vorrichtungen gleichmäßig
ir· ihr verteilt
Während des Einarbeitens der flüchtigen Aromastoffe in die heiße Bonbonmasse entsteht ein beträchtlicher
Verlust an den flüchtigen Komponenten durch Verdampfen. Da die Öle in der Bonbonmasse relativ
unlöslich sind, neigen sie ferner dazu, von der heißen
Bonbonmasse abzulaufen und werden durch den Mischvorgang nicht vollständig in die heißen Bonbons
eingearbeitet Bs ist beispielsweise nicht ungewöhnlich, wenn die Hälfte der der Bonbonmasse zugesetzten
flüchtigen Aromastoffe durch Verdampfen und Ablaufen verlorengeht, und da es sich bei ihnen gewöhnlich
um die teuersten Bestandteile des Endproduktes handelt, ist eine Verringerung dieser starken Verluste
sehr erwünscht
durch Verdampfen während der Zeit, Ui der der
Feuchtigkeitsgehalt der Lösung durch Hitze und
Hochvakuum reduziert wird, nicht möglich, die fluchtigen
Aromastoffe der Zuckerlösung zuzusetzen, bevor die Bonbons gekocht werden. Während des Erbitzens
können auch gewisse Verluste durch Zersetzung der Aromastoffe auftreten..
Die Flüchtigkeit der Aromastoffe in Verbindung mit ihrer Unlöslichkeit in Sacchariden ist weitgehend
ίο verantwortlich für die Schwierigkeiten, die auftreten,
wenn versucht wird, eine ausreichende Menge der flüchtigen Aromastoffe den Bonbons zuzusetzen, so daß
Pastillen und Hustendrops eine zufriedenstellende therapeutische Wirksamkeit und zufriedenstellende'
Aus der US-PS 32 71256 ist ein Verfahren zur
Einarbeitung von Chloroform in Bonbomuassen bekannt,
bei dem zunächst eine weichgemachte Bonbonmasse hergestellt wurde, die 5 bis 20 Gew.-% eines
nicht-hygroskopischen Polyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht von 3000 bis 20 000 und 1 bis 10%
einer Poryhydroxylverbindung als hygroskopischen Weichmacher enthielt Nachdem der Wassergehalt auf
übliche Weise bei 131 bis 104° C unter Vakuum auf einen Gehalt von etwa 3% verringert worden war, wurde die
Masse bei 1040C auf eine Misch- und Kühlplatte
gegeben und dort bei Bearbeitungstemperaturen der heißen Masse mit Färb- und Geschmacksstoffen und
therapeutischen Mitteln versetzt, die bei 1040C
beständig sind. Da Chloroform bei 60°C siedet, ließ sich
dieses nicht bei den üblichen Bearbeitungstemperaturen um 1000C einarbeiten, sondern konnte erst nach
weiterem Abkühlen auf etwa 50 bis 75°C eingearbeitet werden, wobei es vorzugsweise mit Polyäthylenglykol
angedickt wurde. In dieser Chloroformlösung von Polyäthylenglykol wurden auch flüchtige Aromastoffe
zugesetzt Die Poryäthylengrykole dieser Patentschrift
hatten auch die Funktion, die Viskosität der Chloroformlösung so zu erhöhen, daß sie leichter an der
Bonbonmasse haftet, während sie eingearbeitet wird Diese Glykole verzögern auch die Verdampfung des
Chloroforms. Die verschiedenen Weichmacher einschließlich der nicht hygroskopischen Polyäthylenglykole,
die zur Unterstützung der Einarbeitung von Chloroform in Bonbons verwendet wurden, machten
jedoch leider auch das fertige Produkt weicher, so daß bei längerer Lagerung bei einer Temperatur von 38"C
und darüber die Bonbons sich zu unansehnlichen Formen verformten. Es konnte jedeofalls nach dieser
so Patentschrift nicht erwartet werden, daß sich in Gegenwart von nur sehr geringen Mengen, nämlich 04
bis 2 Gew.-% ties Polyäthylenglykols flüchtige Aromastoffe bei den üblichen Bearbeitungstemperaturen der
Bonbonmasse in diese einarbeiten lassen, ohne daß ein großer Verlust durch Verflüchtigung und Ablaufen
eintritt und ohne daß es nötig wäre, die Aromastoffe selbst mit Polyäthylenglykol anzudicken.
Weiterhin ist aus der US-PS 32 95 992 ein Verfahren zur Verminderung der Klebrigkeit einer heißen
Bonbonmaise durch Zusatz von 0,05 bis 10 Gew.-%
eines nicht-hygroskopischen Polyäthylenglykols mit einem Molekulargewicht oberhalb 1000 bekannt. Auch
in diesem bekannten Verfahren wurde die heiße Bonbonmasse unter mechanischer Bearbeitung mit
β; Geschmacksstoffen, Farbstoffen und anderen Bestandteilen
versetzt Aber auch bei Kenntnis dieses Verfahrens konnte nicht erwartet werden, daß man
durch einen Zusatz von nur 04 bis 2 Gew.-% des
Polyitbylengjykols zu der Bonbonroasse eine Einarbeitung
der nächtigen Aromastoffe bei der Bearbeitungstemperatur
erreichen könnte,. oboe die ■ üblichen
Verloste durch Verflüchtigung und Abteufen in Kauf nehmenza müssen, wenn nun eine bestimmte Mischzeit
einhält
Nach der US-PS 34 39 089 war es möglich, mit Hilfe
von Polyäthytenglykol 4 bis 10 Gew.-% an festen Medikamenten in Bonbons einzuarbeiten, indem man
das feste Medikament in Poh/äthylenglykol fließfähig
machte und das Gemisch dann der heißen Bonbonmasse zusetzte and dieser dann mechanisch die gewünschten
Formen gab. .Bei den festen Medikamenten dieses Patentes handelte es sich jedoch nicht um flüchtige
Aromastoffe wie bei der vorliegenden Erfindung, und außerdem wurde man von diesen festen Medikamenten
nicht erwarten, daß sie die Bonbongrundmasse erweichen, wie dies bei den erfindungsgemäß verwendeten
Aromastoffen der Fall ist
Der Erfindung Jfegt die Aufgabe zugrunde, flüchtige
Aromastoffe unter möglichst geringem Verlust durch Verflüchtigung und Ablaufen in heiße Bonbonmassen
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß man zunächst eine plastische Bonbonmasse mit einem Gehalt von 0,5 bis 2 Gew.-% an dem
Poh/ithytengrykol herstellt und diese Masse unter
Verminderung des Feuchtigkeitsgehaltes auf 1 bis 2 Gew.-% auf eine Temperatur von 146" C unter Vakuum
erhitzt and sodann im Verlauf von 5 bis 11 Minuten bei der Bearbeitungstemperatur der heißen Bonbonmasse
nut 0£5 bis 1,5 Gew.-%,, bezogt-^ auf die fertige
Bonbonmasse, des fluchtigen A-omastoffes versetzt.
Es ist schwierig, theoretisch zu bi runden, warum
diese kleinen Mengen Poh/äthylenglykol bewirken, daß
die heiße Bonbonmasse mehr flüchtige Aromastoffe aufnehmen kann. Das Poh/äthylenglykol verändert
weder die Bearbeitungstemperatur der heißen Bonbonmasse noch ist es ein gutes Lösungsmittel für die
aromatischen öle.
Viele fluchtige Aromastoffe wie Eukalyptol, Menthol,
Benzylalkohol und öle von Pfefferminz, Eukalyptus, grüner Minze, Zimt, Sassafras, Nelken, Fichtennadeln,
Wacholder, Zitronen, Orangen, Koriander und anderen
Stoffen sowohl naturlicher Herkunft als auch synthetisch hergestellte, werden in Bonbons, wie Brust- und
Hustenbonbons, zur Geschmacksverleihung und für medizinische Zwecke eingearbeitet Viele der üblicherweise
verwendeten Aromastoffe besitzen blähungsmildernde, antiseptische, lokalanästhetische, lokalanalgesische,
stimulierende, feustenlösende, diuretische und
andere pharmakologische Eigenschaften. Die flüchtigen
Aromastoffe, die auch als ätherische öle bezeichnet
werden, lassen sich aus pflanzlichen Stoffen durch Destillation oder Extraktion mit Lösungsmitteln gewinnen,
Sie unterscheiden sich von den nicht flüchtigen ölen wie Maisöl, BaumwoUsamenöl oder Erdnußöl
dadurch, daß sie keine Glycerylester höherer Fettsäuren
sind. Sie sind jedoch hochkomplexe Gemische von Terpenen, Sesquiterpenen, Kohlenwasserstoffen, Alkoholen,
Säuren, Estern, Aldehyden und vielen anderen
einfachen und komplexen organischen Stoffen. Eine Beschreibung der chemischen, physikalischen und
medizinischen Eigenschaften der flüchtigen aromatischen öle ist in Remington's Practice of Pharmacy, 11.
Auflage, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania auf Seite 981 bis 1108 zu finden. Die Flüchtigkeit
einiger der ätherischen Bestandteile dieser komplexen öle ma.cht sie als Geschmacksstoff wertvoll und erhöht
ihre Wirksamkeit als Heilmittel,
Aus der Möglichkeit, größere Mengen flüchtiger Aromastoffe nach dem eirfindungsgemäßep Verfahren
in eine Bonbonmasse einzuarbeiten,, ergeben sich mehrere wichtige Vorteile, Die Menge an einarbettbaren
Aromastoffen wird wesentlich erhöht, wie aus den
' nachstehenden Versuchsergebnissen erhellt Die/v ermöglicht
die Einarbeitung größerer und wirksamerer
ίο Mengen der heilkräftigen Aromastoffe, Es gibt weniger
Verluste an kostspieligen Aromastoffen, wenn diese erfindungsgemäß in die Bonbons eingearbeitet werden.
Es ist ferner möglich, die heilkräftigen Aromastoffe gleichmäßiger einzuarbeiten, da der heißen Bonbonmasse
größere Mengen der heilkräftigen Aromastoffe mit der Wahrscheinlichkeit zugesetzt werden können,
daß der größte Teil der Substanz und nicht nur etwa die Hälfte am Ende der Bonbonherstellung in den fertigen
Bonbons zurückgehalten worden sind. Ein anderer zusätzlicher Vorteil liegt darin, daß der Schmelzpunkt
der Bonbons durch die Zugabe der nicht-hygroskopischen Polyäthylengh/kole oder der flüchtigen aromatischen
öle nicht verändert wird und daß eine geringere Wahrscheinlichkeit besteht, daß die fertigen Bonbons
bei längerem Lagern bei mäßig hohen Temperaturen verformt werden.
Die nachstehend beschriebenen und andere bei der Entwicklung der vorliegenden Erfindung durchgeführte
Versuche ergeben, daß 0,5 bis 2 Gew.-% Polyäthylenglykol
mit einem Molekulargewicht zwischen 3000 und 10 000, die in die Bonbonmasse eingearbeitet werden;
bevor die flüchtigen Aromastoffe bei Temperaturen von 93 bis 116° C zugesetzt werden, die Einarbeitung
größerer Mengen dieser Aromastoffe bei geringeren Verlusten ermöglichen. Flüchtige heilkräftige Aromastoffe
können in Mengen von 0,25 Gew.-% bis zu 1,5 Gew.-%, bezogen auf die fertige Bonbonmasse,
eingearbeitet werden.
Auf dem Mischer können zwar gröbere Mengen der flüchtigen Aromastoffe der heißen Bonbonmasse zugesetzt werden, als sonst zu erwarten wären, noch größere Mengen der Aromastoffe können jedoch eingearbeitet werden, wenn ein Teil der flüchtigen Aromastoffe während der ersten Bearbeitungsstufe und der Rest der Bonbonmasse auf einer Ziehmaschine zugesetzt wird. Vorzugsweise werden etwa 50 bis 75% der Aromastoffe auf dem Mischer bei Temperaturen von 93 bis 1160C binnen 4 bis 8 Minuten zugegeben und der Rest wird zugesetzt, während die Bonbonmasse bei
Auf dem Mischer können zwar gröbere Mengen der flüchtigen Aromastoffe der heißen Bonbonmasse zugesetzt werden, als sonst zu erwarten wären, noch größere Mengen der Aromastoffe können jedoch eingearbeitet werden, wenn ein Teil der flüchtigen Aromastoffe während der ersten Bearbeitungsstufe und der Rest der Bonbonmasse auf einer Ziehmaschine zugesetzt wird. Vorzugsweise werden etwa 50 bis 75% der Aromastoffe auf dem Mischer bei Temperaturen von 93 bis 1160C binnen 4 bis 8 Minuten zugegeben und der Rest wird zugesetzt, während die Bonbonmasse bei
so Temperaturen von 88 bis 99° C 2 bis 3 Minuten lang
gezogen wird. Übliche Weichmacher, z. B. Propylenglykol
und Glycerin, können in einer Gesamtmenge von etwa 04 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Bonbonmasse, verwendet werden. Der Wassergehalt der Bonbons bleibt innerhalb normaler Grenzen
zwischen 1 und 2 Gew.-%.
Nachstehende Beispiele dienen der weiteren Erläute' rung der Erfindung.
ω Beispiel 1
Es wurden zwei Chargen an Bonbonmasse hergestellt Eine dieser Chargen war eine übliche Bonbongrundlage
aus 60% Saccharose und 40% Maissirup. Die Zusammensetzung der anderen Charge war 58,5%
Saccharose, 39% Maissirup, 1,8% Polyäthylenglykol mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 4000,
03% Propylenglykol und 035% Glycerin.
unter identischen Bedingungen bearbeitet, Dip Kochtemperetar
betrug 146QC und der Feuchtigkeitsgehalt
der Charge wurde unter einem Vakuum von 0,348 bar auf 1,5% herabgesetzt Ein TeU jeder Charge wwrde der
Vakuumkammer entnommen und bei einer Temperatur von 116° C auf einen Mischer gegossen, Aiüf dem
Mischer wurde der Charge langsam binnen 5 bis 6 Minuten unter Mischen soviel wie möglich einer 0,82%
Eukalyptpl und 0,74% Menthol enthaltenden lyösuug,
bezogen auf das Gewicht der heißen Bonbonwsse,
zugesetzt Nach dem anschließenden Formen und Abkühlen wurden Stücke jeder Charge auf ihren Gehalt
an Eukalyptol und Menthol untersucht. Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten;
% der vorgesehenen Menge, die in den Bonbons
gefunden wurde
gefunden wurde
Eukalypto) Menthol. Mittelwert
Charge 1 | 383% | 52% | 45,5% |
(einfache Bonbonmasse) | |||
Charge 2 | 435% | 60% | 52% |
(einfache Bosibonmasse plus
Zusätze)
Zusätze)
Die Verwendung der Zusätze in der Charge 2 erhöhte die Menge der in der Bonbonmasse verbleibenden
Aromastoffe um 6,5%. Fast die Hälfte der aromatischen
Substanzen ging jedoch verloren, und -die maximale Menge der beiden aromatischen Verbindringen betrug
nur 031 Gew.-%, bezogen auf die Bonbonmasse.
Die obigen Versuche wurden mit der Abweichung wiederholt, daß nur lh der 0,82% Eukalyptol und 0,74%
Menthol enthaltenden Lösung auf dem mechanischen Mischer zugesetzt wurde; dieses gesamte Drittel words
ohne »Ablaufen« eingearbeitet Tie anderen 2h wurden
zugegeben, während jede Chargt εηί einer mechanischen
Ziehvorrichtung bearbeitet wurde. Nach dem anschließenden Formen und Abkühlen wurden die
Drops oder Bonbons auf ihren Eukalyptol· und Mentholgehalt untersucht Bei der Charge 3 wurden die
folgenden Ergebnisse erzielt:
% der vorgesehenen Menge, die in den Bonbons
gefunden wurde
gefunden wurde
Eukalyptol Menthol Mittelwert
Charge 3
(einfache Bonbonmasse mit
Ziehen)
Ziehen)
73%
67%
Durch teilweise Anwendung der Ziehvorrichtung bei der Einarbeitung der einfachen Bonbonmasse wurde die
Menge Jer verbleibenden Aromastoffe also um 21,5% erhöht
Bei Kombination der Verwendung der Zusätze (Erhöhung 7%) und der Anwendung des Ziehens
(Erhöhung 21,5%) könnte man eine 28,5%ige Erhöhung
der verbleibenden Aromastoffe erwarten, wenn die Bonbonmasse mit Zusätzen teilweise auf der Ziehvorrichtung
eingearbeitet wird. Es wurde jedoch überraschenderweise
gefunden, daß beim Ziehen der das Polyäthylenglykol enthaltenden Bonbonmasse folgende
Ergebnisse erzielt wurden:
45
45
% der vorgesehenen Menge, die in den Bonbons
gefunden wurde
gefunden wurde
Eukalyptol Menthol Mittelwert
Charge 4
(einfache Bonbonmasse plus
Zusätze mit Ziehen)
Zusätze mit Ziehen)
93%
83%
Die Verwendung der Zusätze und das Ziehen erhöhten die Zurückhaltung der Aroinastoffe also um
37,5% gegenüber der einfachen Bonbonmasse ohne Ziehen. Dies ist sowohl unerwartet als auch überraschend,
da man aufgrund der vorherigen Versuche höchstens eine Erhöhung um 28,5% hätte vorhersagen
können, tatsächlich jedoch eine Erhöhung um 374% erzielt wurde.
Bei einer Reihe von Bonbonherstellungen wurden Zucker und Maissirup auf etwa 1460C erhitzt und der
Feuchtigkeitsgehalt auf die vorstehend beschriebene Weise unter Vakuum auf 1,5 Gew.-% reduziert. Dabei
bestand die Charge A aus 60 Gew.-% Saccharose, 40 Gew.-% Maissirup (niedriges Dextroseäquivalent) und
Wasser. Bei der Charge B wurden 1,25% Polyäthylenglykol
4000 zugesetzt, bei der Charge C wurden Sfl Gew.-% Polyäthylenglykol 4000 verwendet, während
bei der Charge D 1,25% Por/athytenglykol und 035%
Glycerin der Lösung zugesetzt wurden. Es wurde streng darauf geachtet daß die Chargen unter identischen
Der heißen plastischen Bonbonmasse wurden auf dem Mischer 0,6 Gew. % Eukalyptusöl binnen 5 bis 6
Minuten zugesetzt und 0,4 Gew.-% Eukalyptusöl
wurden der heißen Bonbonmasse anschließend während des Ziehens zugsetzt
Analysen der gekühlten Bonbons zeigten, daß die Charge B 19,5% mehr Eukalyptusöl enthielt als die
Charge A. Die Charge C enthielt 18% mehr s Eukalyptusöl als die Charge A und die Charge D enthielt
28% mehr Eukalyptusöl als die Charge A, wodurch die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens bei
der Einarbeitung größerer Mengen eines einzigen flüchtigen Aromastoffes bei Verwendung von Polyäthy- ι ο
lenglykol in kleinen Mengen gezeigt wird. Überraschenderweise verbesserten größere Mengen, z. B. 5 Gew.-%,
Polyäthylenglykol nicht die Einarbeitbarkeit von Eukalyptusöl
in die heiße plastische Bonbonmasse.
Beispie 1 3
Es wurde eine weitere Charge Bonbonmasse hergestellt, der eine Anzahl verschiedener Geschmacksstoffe. Farbstoffe und flüchtiger Aromastoffe zugesetzt
wurde. Die Lösung von Zucker, Maissirup, PoTyäthylenglykol 4000, Glycerin und Wasser wurde mit einer
Lösung eines roten Farbstoffes versetzt und bei 146°C
eingekocht, worauf die überschüssige Feuchtigkeit unter einem Vakuum von 0,948 bar entfernt wurde.
Die heiße Bonbonmasse wurde auf einen mechani- _>-,
sehen Mischer gebracht und es wurden 0,33 Gew.-%
Zitronensäure und 0,2% einer Benzylalkohol, Menthol, Eukalyptusöl, Kirscharoma, Kampfer und Thymol
enthaltenden Lösung flüchtiger Aromastoffe zugegeben. Nach etwa 5minütigem Mischen und Kühlen auf
dem mechanischen Mischer wurde die Charge in eine Ziehvorrichtung gebracht und es wurden innerhalb von
P/4 Minuten weitere 0,1% der gleichen Lösung
flüchtiger Aromastoffe zugesetzt. Wiederum wurde gefunden, daß in die Bonbonmasse ein höherer
Prozentsatz der flüchtigen Aromastoffe bei geringeren Verlusten eingearbeitet worden war als zu erwarten
gewesen wäre.
Bei einer weiteren ähnlichen Herstellung wurde eine Lösung flüchtiger Aromastoffe, die bezogen auf die
Bonbonmasse, 0,8 Gew.-% Benzylalkohol, Menthol und Pfefferminzöl enthielt, auf einem Mischer zugesetzt und
weitere 03 Gew.-% dieser gleichen Lösung flüchtiger Aromastoffe wurden auf der Ziehvorrichtung zugegeben.
Als die Bonbonmasse abgekühlt und analysiert worden war, wurde wie zuvor festgestellt, daß die
flüchtigen Aromastoffe mit höherem Wirkungsgrad und in größeren Mengen eingearbeitet worden waren als
ohne das Vorliegen des Polyäthylenglykols 4000 in der heißen plastischen Bonbonmasse zu erwarten gewesen
wäre.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgeset7.
beschränkt sein.
Claims (1)
- ■ Patentanspruch:Verfahren zum Einarbeiten von flüchtigen Aromastoffen in heiße Bonbonmassen in Gegenwart von nicht-hygroskopischem Polyithylenglykol mit einem Molekulargewicht von 3000 bis 10 000 ohne Veränderung der Bearbeitungstemperatur der heißen Bonbonmasse unter mechanischem Mischen bei Temperaturen zwischen 88 und 116°C, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst eine plastische Bonbonmasse mit einem Gehalt von 0,5 bis 2 Gew.-% an dem Poryäthylengrykol herstellt und diese Masse unter Verminderung des Feuchtigkeitsgehaltes auf 1 bis 2 Gew-% auf eine Temperatur von 146° C unter Vakuum erhitzt und sodann im Verlauf von 5 bis 11 Minuten bei der Bearbeitungstemperatur der heißen Bonbonmasse mit 0,25 bis L5 Gew.-%, bezogen auf die fertige Bonbonmasse, des flüchtigen Aromastoffes versetzt
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