DE2121827C3

DE2121827C3 - Auslöseskibindung

Info

Publication number: DE2121827C3
Application number: DE2121827A
Authority: DE
Inventors: Thomas Gordon Wien Smolka
Original assignee: GERTSCH AG ZUG (SCHWEIZ)
Current assignee: GERTSCH AG ZUG (SCHWEIZ)
Priority date: 1970-07-08
Filing date: 1971-05-03
Publication date: 1974-07-18
Also published as: AT303583B; DE2121827A1; US3776566A; FR2100323A5; DE2121827B2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Auslöseskibindung mit einem elektromagnetischen Sperrmechanismus, der durch ein Signal lösbar ist, welches mittels eines vom Skifahrer beeinflußten Gebers erzeugbar ist.

Eine Auslöseskibindung dieser Art ist aus der deutschen Patentschrift 1 007 223 bekannt. Bei der bekannten Bindung ist als Geberanordnung ein um die Taille des Skifahrers zu legender Gürtel vorgesehen, der eine torsionssteife Metallplatte gegen den Körper angepreßt hält. Diese Platte ist über ein torsionssteifes, biegsames Verbindungsorgan mit einer Kontaktanordnung am Skischuh verbunden. Beim Schließen der Kontakte infolge einer Verdrehung des Körpers relativ zu den Skiern wird die Bindung elektromagnetisch gelöst. Die bekannte Geberanordnung ist außerordentlich umständlich, da der Skifahrer einen Spezialgürtei tragen muß, der durch eine flexible Welle oder ein ähnliches elastisches Verbindungsorgan, das zunächst im Inneren der Skihose verläuft und diese dann durchstoßen muß, mit der Kontaktanordnung am Skischuh verbunden ist. Außerdem erlaubt die bekannte Geberanordnung keine ausreichend genaue Abstimmung der Bindungsauslösung auf die Körperbeanspruchung.
. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Auslöseskibindung der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, durch deren Geber der Skifahrer nicht behindert wird und bei der eine genaue Abstimmung der Auslösung auf die Beanspruchung möglich ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Geber ein am Körper des Skifahrers befestigter, die bei Muskelbewegungen auftretenden bioelektrischen Ströme erfassender Sensor vorgesehen ist.

Ein bioelektrischer Sensor ist ein sehr kleines, leicht am Körper des Skifahrers zu befestigendes Gerät, das den Skifahrer in keiner Weise behindert. Die bioelektrischen Ströme zeigen einen charakteristischen Verlauf, wenn die Muskelbeanspruchiirit; so eroß wird, daß eine Verletzung droht. Aus diesem Verlauf kann ein die Bindung öffnendes Signal abgeleitet werden. Auf diese Weise ist eine perfekte Abstimmung der Auslösung auf die Körperbwn-.pruchung möglich.

Bei einer günstigen Ausführungsform ist der Sensor mit einem Sender gekoppelt, der das Signa! an einen Empfänger weitergibt, welcher mit einem Elektromagneten gekoppelt ist, dessen Kern das Sperrglied des Sperrmechanismus bildet.

Durch die drahtlose Übertragung des Signals sind keinerlei den Skifahrer störende Übertragungslchuneen erforderlich.

Es ist jedoch auch möglich, daß der Sensor über einen Verstärker mit einem Elektromagneten gekoppelt ist, dessen Kern das Sperrglied des Sperrmechanismus bildet, in diesem Fall wird das schwache bioelektrische Signal verstärkt und kann dann direkt ,'.urn Auslösen verwendet werden.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Auslösebindung und

F i g. 2 eine weitere schematische Seitenansicht einer anderen Ausführungsform.

Wie man in Fig. 1 erkennt, ist ein Schuh 1 am Ski 2 durch einen Fersenhalter 3 und einen Vorderbacken 4 gehalten. Sowohl im Fersenhalter 3 als auch im Backen 4 sind Elektromagnete 5 bzw. 6 angeordnet, deren Kerne 7,8 durch Federn 17 belastete Sperren bilden, welche die Bindungsteile in der Gebrauchsstellung halten.

Bekanntlich treten bei Muskelbewegung bioelektrische Ströme auf. Gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel sind mittels einer Bandage 10 Sensoren 11 am Fuß bzw. Bein 9 angeordnet, welche diese bioelektrischen Ströme aufnehmen und ein Signal an Sender 13, 14 weitergeben. Die Sensoren 11, 12 könnten auch in einem Strumpf od. dgl. angeordnet sein. Die Bindungsteile 3,4 weisen Empfänger 15, 16 auf, welche mit den Elektromagneten 5,6 gekoppelt sind. Tritt ein Signal auf oder erreicht ein laufend ausgesandtes Signal einen vorbestimmten Wert bzw. eine für die drohende Überlastung charakteristische Frequenz, so betätigen die Empfänger die Elektromagneten, wodurch deren Kerne 7,8 gegen die Kraft der Federn 17, 18 bewegt werden und somit die Fersenbindung 3 um eine Achse 19 und der Vorderbacken 4 um eine Achse 20 verschwenken können, so daß der Skischuh 1 freigegeben wird. Gegebenenfalls könnte man auch nur einen Sender vorsehen, der beide Bindungsteile 3,4 betätigt, beispielsweise jede Bindung über einen anderen Kanal.

Gemäß Fi g. 2 ist ein Sensor 11 an der Sohle des Fußes 9 vorgesehen und über Kontakte 21, die am Schuh 1 und an der Fersenbindung 3 angeordnet sind, mit einem Verstärker 22 verbunden. Bei Auftreten einer bestimmten Beanspruchung, beispielsweise des Fußes 9 nach vorn, werden auch die Muskelpartien an der Fußsohle beansprucht. Der Sensor 11 nimmt wieder die dadurch verursachien bioelektrischen Ströme auf und gibt ein Signal an den Verstärker 22 weiter. Ist das Signal entsprechend groß, so betätigt der Verstärker 22 den Elektromagneten 5, welcher seinen Kern 7 gegen die Kiaft der Feder 17 zurückbewegt, so daß die Bindung um die Achse 1.9 hochschwenken könnte. Hier ist jedoch noch eine

zweite Sperre 23 vorgesehen, die durch die Kraft einer Feder 24 belastet ist.

Die zweite Sperre 23 ist auf verhältnismäßig schwache Beanspruchung eingestellt. Unter besonderen Bedingungen treten manchesmal starke Beanspruchungen des Fußes auf, die nicht zu einem Sturz führen und auch keine Verletzungen zur Folge haben. Der Sensor 11 betätigt jedoch bei einer gewissen Grenzbelastung den Elektromagneten 5, so daß der die Sperre bildende Kern zurückbewegt wird, wodurch die Fersenbindung 3 den Schuh freigeben würde. Kommt es jetzt aber zu keinem Sturz, d.h. der Schuh belastet die Fersenbindung 3 nur verhältnismäßig gering oder eventuell gar nicht, so hält die zweite Sperre 23 die Fersenbindung in der geschlossenen Stellung. Überschreitet auch die direkte Belastung des Schuhes auf die Bindung einen ebenfalls, wie oben schon erwähnt, geringen Grenzwert, so öffnet die Bindung.

Die Erfindung ist nicht auf die gezeichneten Ausführungsbeispiele beschränkt. Die auf bioelektrische Ströme ansprechenden Sensoren müssen direkt auf ίο dem betroffenen Komplex, beispielsweise am Fuß. angeordnet sein, sondern sie können praktisch an jeder Leitstelle des Körpers bis zum Kopf bzw. bis zum Gehirn angebracht werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Auslöseskibindung mit einem elektromagnetischen Sperrmechanismus, der durch ein Signal bei drohender Überlast zur Schuhfreigabe lösbar ist, welches mittels eines vom Skifahrer beeinflußten Gebers erzeugbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Geber ein am Körper des Skifahrers befestigter, die bei Muskelbewegungen auftretenden bioelektrischen Ströme erfassender Sensor (11) vorgesehen ist.

2. Auslöseskibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (11) mit einem Sender (13 bzw. 14) gekoppelt ist, der das Signal ar. einen Empfänger (15 bzw. 16) weitergibt, welcher mit einem Elektromagneten (5 bzw.

6) gekoppelt ist, dessen Kern (7 bzw. 8) das Sperrglied des Sperrmechanismus bildet.

3. Auslöseskibindung nach Anspruch 1, da- ao durch gekennzeichnet, daß der Sensor (11) über einen Verstärker (22) mit einem Elektromagneten (5) gekoppelt ist, dessen Kern (7) das Sperrglied des Sperrmechanismus bildet.

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