DE212176C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 212176 KLASSE 10«. GRUPPE

Umlegbare Ausdrückstange für Koksausdrückmaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. April 1908 ab.

Die bekannten Ausdrückmaschinen zur Bedienung von Koksöfen und Gasretorten besitzen in der Regel eine starre Ausdrückstange, deren Länge natürlich der vorhandenen Ofenlänge entsprechen muß. Während der eigentliche Maschinenraum einer solchen Maschine verhältnismäßig wenig Platz beansprucht, besitzt demgegenüber die starre Ausdrückstange eine große Länge, so daß in zurückgezogener

ίο Stellung ihr hinteres Ende weit über den Maschinenraum vorsteht (s. Fig. ι der Zeichnung). Da die Maschine nur bei dieser Stel-_; lung der Ausdrückstange ihre Seitwärtsbewegung machen kann, muß für die vorstehende Ausdrückstange in der ganzen Länge der Kammernreihe für freie Durchfahrt gesorgt werden. Der hierfür benötigte Platz ist sehr groß.

Um nun den für die Ausdrückmaschine erforderlichen Platz zu verringern, sind schon Maschinen gebaut worden, die eine am hinteren Ende umlegbare Ausdrückstange besitzen, und zwar erhält in diesem Falle die Stange am hinteren Ende ein Gelenk α (s. Fig. 2), um welches das lose Stück b der Stange beim Zurückziehen vermittels eines drehbaren Hebelsystems c selbsttätig nach oben ausschwingt. Um bei dieser Bauart beim Ausdrücken ein Durchknicken der Stange im Gelenk α zu vermeiden, müssen oberhalb der Stange zwei Rollen d angeordnet werden. Zwischen diesen Rollen und der darunterliegenden Rolle e, die auch als Triebrad ausgebildet werden kann, wird das lose Stück b der Ausdrückstange in der vorgeschobenen Stellung gehalten, wodurch ein Durchknicken der Stange bei α vermieden wird.

Diese Bauart vermindert wohl den erforderlichen Platz für die Ausdrückmaschine — so werden z.B. für eine Ofenlänge von 10 m etwa 2 m an Platz gespart—, jedoch steht auch hierbei die Ausdrückstange immer noch weit über den Maschinenraum der Maschine vor, der tote Raum hinter der Maschine ist also immer noch bedeutend.

Um noch mehr Platz zu sparen, sind auch Ausführungen bekannt geworden, bei denen die Ausdrückstange aus vielen kleinen Gelenken besteht, die beim Ausdrücken auf der Ofensohle gleiten und sich beim Zurückziehen der Stange aufwickeln. Ein Nachteil dieser Stangen ist das Gleiten der Zahnstange auf der Ofensohle, wodurch diese oft beschädigt wird, wodurch ferner die Zahnstangen leicht verschleißen und wodurch beim Ausdrücken ein verhältnismäßig hoher Kraftverbrauch die Folge ist.

Die Erfindung. bezweckt nun, die Stange so in den Ofen zu fahren, daß die vorstehend angegebenen Nachteile vermieden werden. Zu diesem Zwecke ist die Stange an jedem Gelenkdrehpunkt, und zwar zu beiden Seiten desselben mit Laufrollen versehen, die beim Einschieben der Stange in den Ofen auf der Ofensohle laufen und so zur Unterstützung der Gelenke dienen und deren Durchdrücken

nach unten verhindern. Um die aufklappbaren Stangenteile beim Zurückziehen der Stange nach oben zu führen, ist eine Kurvenführung g angeordnet, in der die Rollen nach 5 oben laufen und dabei die Stangengelenke nach oben ziehen. Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, daß neben den Laufrollen noch besondere Führungsrollen angebracht sind, die in der Kurvenführung kufen und dabei ίο die Stange nach oben führen, während die Laufrollen nur als Tragrollen auf der Ofensohle dienen. In dem in Fig. 3 gezeichneten Ausführungsbeispiel sind diese Führungsrollen angedeutet, jedoch besitzt das letzte Gelenk diese Rollen nicht, weshalb dieses durch die Kurvenführung hindurchtritt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Umlegbare Ausdrückstange für Koksausdrückmaschinen mit zwei oder mehr Gelenken, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Gelenkdrehpunkt zu beiden Seiten der Stange Laufrollen angebracht sind, die beim Einschieben der Stange in den Ofen auf der Öfensohle laufen oder beim Einfahren der Stange in die Kurvenführung (g) als Führungsrollen dienen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.