DE2120002C - Verfahren zur Herstellung von beta Isothiuroniumsalzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von beta Isothiuroniumsalzen

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DE2120002C
DE2120002C DE19712120002 DE2120002A DE2120002C DE 2120002 C DE2120002 C DE 2120002C DE 19712120002 DE19712120002 DE 19712120002 DE 2120002 A DE2120002 A DE 2120002A DE 2120002 C DE2120002 C DE 2120002C
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DE
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radical
beta
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Application number
DE19712120002
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DE2120002A1 (de
Inventor
Gary Edward Midland Mich Legrow (V St A)
Original Assignee
Dow Corning Corp , Midland, Mich (V St A)
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Publication date
Application filed by Dow Corning Corp , Midland, Mich (V St A) filed Critical Dow Corning Corp , Midland, Mich (V St A)
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Description

Aus der USA.-Patentschrift 3 215 718 ist bekannt, daß Isothiuroniumsalze durch Umsetzung von HaIogenalkylsiliciumverbindungen, die die Gruppe
X(CH2)„Sis
enthalten, mit Thioharnstoff in Gegenwart von Lösungsmitteln, ζ Β. Alkoholen und Ketonen, hergestellt werden können. In der Patentschrift ist jedoch ausdrücklich angegeben, daß η einen Wert von" wenigstens 3 haben muß. Ferner ist in der USA.-Patentschrift 3 314 982 beschrieben, daß Isothiuroniumsalze durch Umsetzung von Halogenalkylsilanen, die die Gruppe
XMSi =
enthalten, mit Thioharnstoff in Gegenwart von Lösungsmitteln wie Äthanol und »hochpolaren Flüssigkeiten, z. B. Dimethylformamid« (Spalte 2, Zeile 6) hergestellt werden können. In dieser Patent schrift ist ebenfalls angegeben, daß M wenigstens 3 Kohlenstoffatome enthalten muß. Offensichtlich wurde also die Umsetzung mit Halogenalkylsilanen, in denen sich das Halogenatom in alpha- oder beta-Stellung zu dem Silicium befindet, für undurchführbar gehalten. Der Grund dafür liegt in der den Fachleuten bekannten Tatsache, daß alpha- und besonders beta-Halogenalkylsilane gegen den Angriff nukleophiler Reagentien besonders empfindlich sind. So hatt Eaborn, »Organosilicon Compounds«, S. 133 und 134, darauf hingewiesen, daß beta-EIiminierung stattfindet, wenn beta-Chlororganosiliciumverbinclungen der Einwirkung von Alkali ausgesetzt werden. Eaborn hat ferner festgestellt, daß die (ClR)11Si(OR')4 ..<·.
erzeugt werden. Wegen der relativen Instabilität von beta-Chloräthylsilanen und ähnlichen Silanen, die Chlor in beta-Stellung zum Siliciumatom enthalten, wird die Herstellung des entsprechenden Mercaptuanalogen durch Umsetzung mit NaSH nicht für möglich angesehen.« Diese in der Literatur gegeben. ;i Lehren zeigen deutlich, warum gar nicht erst versuch! wurde, Isothironiumsalze aus Halogenalkylsilanen herzustellen, in denen sich das Halogen in bcta-Stellung zum Silicium befindet.
Im Gegensatz dazu wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Isothiuroniumsalze aus ben;-Halogenalkylsilanen in ausgezeichneter Ausbeute gestellt werden können, wenn die Umsetzung entsprechend der Erfindung durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von beta - Isothiuroniumsalzen der Formel
X- [(NY2).,CSCR"HCH2SiR2(OR7)m] +
worin
X Chlor oder Brom,
Y Wasserstoff oder Methyl,
R" Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis ή Kohlenstoffatomen,
R einen einwertigen von aliphatisch ungesättigten Stellen freien Kohlenwasserstoffrest oder einen
RfCH2CH2-Rest,
in dem Rf ein Perfluoralkylrest ist, R' einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Alkoxyalkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
η eine Zahl von O bis 2 und
m eine Zahl von 1 bis 3
bedeutet, wobei die Summe von η + m nicht größer als 3 ist, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel
XCR"HCH2SiR„(OR')m
mit Thioharnstoff oder einem N-Methylthioharnstoff in Abwesenheit eines polaren Lösungsmittel.« bei 80 bis 150° C umsetzt.
R" kann z. B. Methyl, Äthyl oder Hexyl bedeuten.
R kann z. B. ein Alkylrest wie Methyl, Äthyl, Isopropyl, Hexyl, Octadecyl oder Myricyl, ein cycloaliphatischer Rest wie Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Methylcyclohexyl, ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest wie Phenyl, ToIyI, Xylyl, Naphthyl oder
Xenyl oder ein Aralkylrest wie Benzyl, 2-Phenyläthyl oder 2-Phenylpropyl sein. R kann auch ein R1CHXH2-ReSt sein, worin R, einen Perfluoralkylrest wie Perfluormethyl, Perfluoräthyl, Perfluorisobutyl, Perfluoroctyl oder Perfluoroctadecyl bedeutet.
R' kann z. B. Methyl, Äthyl, Isopropyl oder Hexyl, oder R'O kann 2-Methoxyäthoxy, 2-Äthoxymethoxy, 2-Methoxypropoxy, 2-Butoxyäthoxy oder
—(OCH2CH2)PCH,
sein. Die Reste R und R' können untereinander gleich oder voneinander verschieden sein.
Als N-Methylthioharnstoffekönnen z.B. N-Methylthioharnstoff oder sym-N,N-Dimethylthioharnstoff verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Umsetzung muß in Abwesenhe;t eines polaren Lösungsmittels durchgeführt werden. Der Ausdruck »polares Lösungsmittel« bezeichnet ein Lösungsmittel, das aktiven Wasserstoff enthält, oder ein Lösungsmittel mit einem Dipolmoment über etwa 2,0 · IO18 elektrostatische Einheiten.
Vorzugsweise wird die Umsetzung ohne Verdünnungsmittel durchgeführt, gewünschtenfalls können jedoch nichtpolare Lösungsmittel, z. B. flüssige Kohlenwasserstoffe wie Hexan, Cyclohexan, Heptan, Benzol und Toluol, sowie Äther, z. B. Diäthyläther oder DLxan, und Halogenkohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenrtoff oc'.r Perchloräthylen, verwendet werden.
Die keaktionkstempera ar ist nicht kritisch, und Temperaturen im Bereich von 80 bis 1500C sind ausreichend.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Isothiuroniumsalze können als Zwischenprodukte für die Herstellung der entsprechenden Mercaptoäthylsilane durch Umsetzung unter alkalischen Bedingungen verwendet werden. So werden durch Umsetzung der erfindungsgemäß erhältlichen Verbindungen mit Ammoniak in einwertigen Alkoholen als Lösungsmittel unter praktisch wasserfreien Bedingungen in ausgezeichneten Ausbeuten entsprechende Mercaptoalkylalkoxysilane
HSCR"HCH2Si R2(OR')m
erhalten. Zur Durchführung dieser Umsetzung wird das Isothiuroniumsalz in dem Alkohol gelöst. Gut geeignet sind Lösungen mit 10 bis 50 Gewichtsprozent Isothiuroniumsalz. Die erfindungroemäßen Isothiuroniumsalze selbst sind auch als Haftvermittler zwischen Kunststoffen, wie Polyolefinen und G!as, voriö teilhaft.
Durch das folgende Beispiel wird die Erfindung näher erläutert.
Beispiel
ig Eine Aufschlämmung aus 30,4 g Thioharnstoff und 56,2 g 2-Chloräthyl-methyl-dimethoxysilan wird 1 Stunde auf 105° C erwärmt. Zu diesem Zeitpunkt beginnt der Thioharnstoff ein breiiges Aussehen anzunehmen. Es setzt eine exotherme Reaktion ein, und es wird für eine solche Kühlung gesorgt, daß die Reaktionstemperatur 112° C nicht übersteigt. Wenn die Bildung der Reaktionswärme nachläßt, wird die Temperatur 3 Stunden bei 105° C gehalten, und dann wird das Produkt mit 37,4 g Methanol verdünnt. Die Struktur des Isothiuroniumsatzes wird durch das Kernresonanzspektrum bestimmt. Es hat die Formel
Cl - [(NH2)XSCH2CH2Si(CH1) (OCH3),]4
Die Titration des Cl~-Gehalts der Verbindung in 70°/oiger Lösung in Methanol ergab ein Molekulargewicht von 365 (berechnet 372) und eine Ausbeute von 98%. Das Protonen-Kernresonanzspektrum zeigt eine Verschiebung des r-Wertes von 6,40 für die Verbindung
(CH3O)2CH3SiCH2 CH2Cl
nach 6,75 für die Verbindung
(CH3O)2CH3SiCHXH2SC(NH2)Xl.
Es verbleibt lediglich eine Spur
-CHXl.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von beta-Isothiuroniumsalzen der Formel
    worin
    X Chlor oder Brom,
    Y Wasserstoff oder Methyl,
    R" Wasserstoff oder einen Alkylrest
    mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
    R einen einwertigen von aliphatisch ungesättigten Stellen freien Kohlenwasserstoffrest oder einen
    R1CH2CH2-ReSt1
    in dem Rf ein Perfluoralkylrest ist,
    R' einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoff- " atomen oder einen Alkoxyalkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
    η eine Zahl von 0 bis 2 und
    m eine Zahl von 1 bis 3
    bedeutet, wobei die Summe von η + m nicht a5 größer als 3 ist, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel
    XCR"HCH2SiR„(OR')OT
    mit Thioharnstoff oder einem N-Methylthioharnstoff in Abwesenheit eines polaren Lösungsmittels bei 80 bis 150° C umsetzt.
    beta-Halogenverbindungen gegen Spaltung noch empfindlicher sind als die entsprechenden alIpha-Haloeensilane oder -siloxane. Auf die Empfindlichkeit c-pen nukleophilen Angriff wird auch in der britischen Patentschrift 1 102 251, S. 2, letzter Absatz. hin»ewiesci\ in dem folgendes angegeben ist: »Beispielsweise können alle diese Sislane, mit Ausnahme solcher in denen die HS-Gruppe an das Silicium über das beta-Kohlenstoffatom des zweiwertigen Kohlenwasserstoffrests (R) gebunden ist, durch Umsetzung von NaSH mit einem chlorierten Vorläuier der Formel
DE19712120002 1970-04-23 1971-04-23 Verfahren zur Herstellung von beta Isothiuroniumsalzen Expired DE2120002C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US3134970A 1970-04-23 1970-04-23
US3134970 1970-04-23

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE2120002A1 DE2120002A1 (de) 1971-11-11
DE2120002C true DE2120002C (de) 1973-04-05

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