DE2118313B2 - Verfahren zum Einfärben von anodischen Oxidschichten auf Aluminium - Google Patents
Verfahren zum Einfärben von anodischen Oxidschichten auf AluminiumInfo
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- C25D11/18—After-treatment, e.g. pore-sealing
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Description
Es ist bekannt, auf Aluminium durch Anodisieren hergestellte Oxidschichten einzufärben, indem man die
Oxidschichten mit Stoffen behandelt, welche eine Färbung der Oxidschicht bewirken. Hierbei kann man
für andere Zwecke bekannte Färbeverfahren benutzen, indem man z. B. die Oxidschicht mit einem Farbstoff
bestreicht. Auch das Anwenden von Färbebädern, erhalten durch Auflösen eines Farbstoffes in wasserfreien
Stoffen, wie Paraffin, Wachs oder erhalten durch Auflösen phthalocyaninsulfosaurer Salze in Wasser ist
bekannt. Es ist auch bekannt, auf eine anodische Oxidschicht Mischungen aufzubringen, die eine organische
Edelmetallverbindung enthalten, und danach den zu färbenden Gegenstand zu erhitzen, wobei eine
Zersetzung der Edelmetallverbindung mit dem Effekt einer verbleibenden Färbung durch ausgeschiedenes
Edelmetall eintritt. Ebenso ist das Einbringen von Metallsalzen in organischen Lösemitteln in Anodisierschichten
und darauffolgendes thermisches Zersetzen, wie Ausglühen unter Färbewirkung bekannt.
Auch ist schon vorgeschlagen worden, für solche Zwecke Druckfarben zu verwenden, die als Tragflüssigkeit
eine wasserlösliche organische Hydroxy-Verbindung mit einem Siedepunkt über 100°, ein darin gelöstes
färbendes Material und einen schließlich wieder ausgeschiedenen Füllstoff, letzterer bestehend aus
einem neutralen festen Pigment, enthalt, wobei man die Tragflüssigkeit des färbenden Materials durch Erhitzen
des zu färbenden Gegenstandes auf Temperaturen von 180-230° beseitigt.
Es ist weiter allgemein bekannt, irgendwelche Gegenstände lackierend /u beschichten durch Elektrophorese
in Bädern, welche dispergierte Lackteilchen enthalten, und alsdann zu trocknen. Man hat so in
^luminiimioxidschichten Kohlenstoff durch Elektrophorese
eingelagert und dadurch schwarzgefärbte dichte S-.'hichten erzeugt
Es hat sich aber gezeigt, daß nur eine sehr beschränkte Anzahl von färbenden Stoffen und
Färbemethoden den Ansprüchen de,- Praxis der Außenarciiitektur genügt, insbesondere was die Lichtbeständigkeit
und Witterungsbeständigkeit anbetrifft. Dies gilt insbesondere für eine größere Anzahl von
Farbstoffen, welche aufgrund ihrer guten Löslichkeit in irgendwelchen Lösungsmitteln in Form von Lesungen
to in die Anodisierschichten eingebracht zu werden pflegen. Die sogenannten selbstfärbenden Anodisierverfahren
andererseits haben den Nachteil, daß die praktisch erzielbaren Farbarten und Farbskalen sehr
beschränkt sind.
Vorliegende Erfindung hingegen erlaubt die Herstellung von lichtbeständigen gefärbten Oxidschichten
mittels organischer Farbstoffe in einem großen Bereich von Farben. Sie besteht in einem Verfahren zum
Einfärben von durch Anodisieren erzeugten Oxidschichten auf Aluminium und seinen Legierungen durch deren
Inberührungbringen mit organischen Farbstoffen und anschließendes Erhitzen, welches Verfahren dadurch
gekennzeichnet ist, daß man mindestens einen in nichtgelöster Form in Berührung mit der Oxidschicht
gebrachten schmelzbaren organischen Farbstoff durch Erwärmen in die Oxidschicht einschmilzt.
Beim Verfahren vorliegender Erfindung dringt der durch die Erhitzung geschmolzene Farbstoff tief und
gleichmäßig in die Poren der Oxidschicht ein. Die anzuwendenden Farbstoffe sollen folgende Eigenschaften
aufweisen: Gute Lichtbeständigkeit, einen Schmelzpunkt, der wenigstens über den Temperaturen des
Gebrauchs des zu färbenden Gegenstandes liegt; er soll bis zu seinein Schmelzpunkt thermisch stabil sein oder
sich beim Erhitzen zu seinem Schmelzpunkt nur insoweit verändern, daß danach noch der jeweils
erwünschte Farbton erhalten wird.
Es ist ein Vorteil des Verfahrens der Erfindung, daß auch diejenigen schmelzbaren organischen Farbstoffe,
die zufolge ihrer Schwerlöslichkeit nicht ohne weiteres zu einer für eine befriedigende Färbewirkung ausreichenden
Konzentration vollständig gelöst werden können, jedoch in in Tragflüssigkeiten suspendierter
Form (als Emulsionen) oder trocken anwendbar sind, mit dem Erfolg kräftiger gleichmäßiger und lichtechter
Einfärbungen in das Verfahren eingesetzt werden können, indem diese Gruppe von Farbstoffen eine
Reihe sehr licht- und witterungsbeständiger Pigmente enthält.
Gewünschtenfalls kann beim Verfahren der Erfindung die Erhitzung über den Schmelzpunkt des
Farbstoffs hinaus getrieben werden, um durch absichtliche teilweise Zersetzung des Farbstoffs bestimmte
Farbtöne zu erzielen. Das Inberührungbringen des schmelzbaren Fm bstoffes mit der zu färbenden
Anodisierschicht kann durch an sich bekannte Mittel, z. B. durch Aufstreuen des Farbstoffpulvers oder durch
Auftragen einer Suspension des in der Tragflüssigkeit schwerlöslichen schmelzbaren Pigments mittels Pinsel,
mittels einer Malerspritzpistole, aber auch z. B. durch Einlagern der Farbstoffteilchen in die Poren einer
Anodisierschicht durch Elektrophorese oder durch Aufdampfen eines verdampfbaren Farbstoffs auf die
einzufärbende Oxidschicht erfolgen.
*>5 Die Erhitzung des Farbstoffs zwecks dessen Schmelzen
kann beim Verfahren der Erfindung durch ein an sich bekanntes Hitzemittel, z. B. durch Erhitzen mittels
warmer Luft oder heißen Gasen oder Gasbrennern oder
durch Strahlung, ζ. B. in einem Tunnelofen mittels
Infrarotstrahlung, oder z. B. durch induktive Erhitzung: der zu färbenden Gegenstände bewirkt werden.
Es steht nichts im Wege, das Einschmelzen oder das Aufdampfen des Farbstoffes in die Anodisierschichi;
dadurch zu erleichtern oder zu vervollständigen, daß:
man durch Anwenden von Unterdruck oder Vakuum eine Entlüftung der Poren der Ar.odisierschicht und eine
Verringerung oxidierender Einwirkung der Luft auf den Farbstoff oder die Legierung bewirkt. ι ο
Nach der Abkühlung kann der auf der Oberfläche verbliebene Überschuß des Farbstoffes durch an sich
bekannte Mittel, z. B. durch Abwischen mittels weichen Lappen entfernt werden, und die gefärbte Anodisierschicht
alsdann nach bekannten Methoden gedichtei oder versiegelt werden.
Es steht nichts im Wege, durch Anwenden an sich bekannter Maßnahmen wie Abdecken eines Teils der
Anodisierschichten und darauffolgendes mehrstufiges Einbringen verschiedener Farbstoffe mehrfarbige Muster
zu erzeugen.
Ein Blech aus Legierung AlMg 1,5 wurde in einem Elektrolyten, welcher 20 Gew.-% Schwefelsäure (100%)
enthielt, bei 25°C während 60 Min. bei einer Stromdichte von 1 A/dm2 anodisiert. Nach dem Waschen mit
Wasser wurden auf und in der Anodisierschicht durch elektrophoretisches Behandeln in einer wäßrigen
(2 Gew.-Teile Farbstoff in 100 Teilen Wasser) von jo Kupferphthalocyanin der später einzuschmelzene Farbstoff
eingelagert. Die Elektrophorese erfolgte bei gewöhnlicher Temperatur während 5 Minuten unter
Anlegen einer Spannung von 200 Volt. Das Blech wurde 10 Min. lang bei Laboratoriumstemperatur und alsdann js
in einem Ofen 10 Min. auf 3500C gehalten. Hierbei
schmolz der Farbstoff und verteilte sich gleichmäßig in den Poren der Oxidschicht Nach dem Entfernen des
überschüssigen Farbstoffes mittels eines Lappens und nach dem Dichten in siedendem Wasser wies das Blech
eine lichtbeständige Blaufärbung auf.
Ein Blech der selben Legierung AlMg 1,5 wurde analog zum Beispiel 1 durch Anodisieren und Elektrophorese
in einer wäßrigen Suspension des gelben Farbstoffs Artilengelb der Colour-index constitution
number 11 680 mit einer mit diesem Farbstoff beladenen
Anodisierschicht versehen. Nach dem Trocknen wurde es 3 Minuten auf 2200C gehalten, wobei der Farbstoff in
die Poren der Anodisierschicht gleichmäßig einschmolz. Nach dem Entfernen des überschüssigen Farbstoffes
und Dichten in siedendem Wasser wies das Blech eine schöne lichtbeständige Gelbfärbung auf.
Ein Blech der selben Legierung AlMg 1,5 wurde so wie im Beispiel 1 anodisiert. Nach dem Trocknen wurde
pulverförmiger Farbstoff «-Methylaminoanthrachinon aufgestreut und das Blech alsdann bis zum Schmelzen
des Farbstoffs bei ca. 165°C 3 Minuten lang erhitzt. Ein Teil des Farbstoffs verdampfte. Gleichwohl zeigte das
Blech nach uem Reinigen und Dichten eine schöne
tiefrote Farbe.
Das selbe Ergebnis wurde erhalten, indem man den Farbstoff verdampfte, den Dampf auf die Oberfläche
des Bleches einwirken ließ und ihn darin flüssig oder in festem Zustand kondensierte. Im letzteren Fall führte
Erhitzen zum Schmelzen des Farbstoffs und zu gleichmäßiger Verteilung und Färbung.
Claims (6)
1. Verfahren zum Einfärben von durch Anodisieren erzeugten Oxidschichten auf Aluminium und
seinen Legierungen durch deren Inberührungbringen mit organischen Farbstoffen und anschließendes
Erhitzen, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein in nichtgelöster Form mit der
Oxidschicht in Berührung gebrachter schmelzbarer, organischer Farbstoff durch Erwärmen in die
Oxidschicht eingeschmolzen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff durch Elektrophorese
auf und in die Oxidschicht gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschmelzen des Farbstoffs
durch Erhitzen mittels warmer Luft oder anderer warmer Gase bewirkt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschmelzen durch Strahlung
bewirkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einschmelzen durch induktives
Erhitzen des zu färbenden Gegenstandes bewirkt wird.
6. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 5 eingefärbten Anodisierschichten für drucktechnische
Zwecke und Dekorationszwecke.
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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