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Etikettiervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung
zum Vereinzeln und UberfUhren von Etiketten aus einem Magazin auf eine EtikettnUbertragungs-
und -auSklebevorrichtung, mit mehreren auf einer kontinuierlich rotierenden Umlauftronintol
im gleichen Abstand von der Trommelachse drehbar angeordneten und beim'Umlauf an
einer Beleimungseinrichtung, dem Etikettenmagazin und der Ubertragungsvorrichtung
vorbeigeiUhrten, gewölbt ausgebildeten, segmentförmigen Entnahmegliedern, deren
Eigenrotation durch von einem feststehenden Sonnenrad aus angetriebene, mit ihnen
verbundene Ritzel bewirkt wird.
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Bekannte Etikettiervorrichtungen dieser Art (DAS 1 611 911, französische
Patentschrift 1 492 697) eignen sich nicht für die Anwendung hoher Arbeitsgeschwindigkeiten,
wie sie heute insbesondere zum Etikettieren von Flaschen und ähnlichen Behältern
in Verbindung mit neuzeitlichen FUllverfahren u.dgl.
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verlangt werden. Das beruht insbesondere auf den Schwierigkeiten,
die beim Erfassen des vordersten Etiketts des Vorratsstapels im Etikettenmagazin
bei höheren Arbeitsgeschwindigkeiten auftreten. Sie rühren von der Unmöglichkeit
her,
mittels der segmentförmigen Entnahmeglieder, die sich bei der
Übernahme des Etiketts aus dem Magazin innerhalb des zylindrischen Umfangs der Umlauftrommel
befinden, deren von tur sie angepaßt sind, das Etikett an seinem äußersten Ende
zu erfassen, um es unter den den VorratsstapeL haltenden Klauen hervorzuziehen.
Weitere Schwierigkeiten werden bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten dadurch verursacht,
daß auch der Übergang des beleimten, auf den segmentförmigen Entnahmegliedern aufliegenden
Etiketts an die Übertragungsvorrichtung die Ausübung einer Zugkraft auf das Etikett
bedingt, was häufig zu einem Ein- oder Zerreißen des Etiketts an dieser Stelle fiihrt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiervorrichtung
der eingangs angegebenen Art dahingehend zu verbessern, daß die vorerwähnten Schwierigkeiten
vermieden werden, indem ein Erfassen des obersten Etiketts des Vorratsstapels an
seines äußersten Ende sowie seine Übergabe an die aus einem Greiferzylinder bestehende
Ubertragungsvorrichtung in der Weise ermöglicht wird, daß dabet Etikett nicht beschädigende
Abschälbewegung desselben gegenüber dem segmentförmigen, es tragenden Entnahmeglied
durchgeführt wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Etikettiervorrichtung
der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß die segmentförmigen Entnahmeglieder
einen KrÜmmungsradius aufweisen, der größer als ihr Abstand von ihrer Drehachse
ist.
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Um dabei den Übergang des Etiketts von den segmentförmigen Entnahmegliedern
auf den Greiferzylinder in noch erhöhtem Ausmaß im Wege einer Abschälbewegung durchführen
zu können, wird eine bevorzugte Ausführungsform der Etikettiervorrichtung in der
Weise ausgebildet, daß das Sonnenrad als außen
verzahntes, konzentrisch
zu der Umlauftrommel angeordnetes Rad ausgebildet und von einer im wesentlichen
kreisförmigen Kurvenbahn umgeben ist, die im Bereich der Ubergangsstelle zwischen
der Umlauftrommel und der aus einem Greiferzylinder bestehenden Ubertragungsvorrichtung
eine so bemessene Exzentrizität aufweist, dass eine von ihr gesteuerte, das zugehörige
Entnahmeglied und sein Antriebsritzel tragende, um die Achse eines in Eingriff sowohl
mit dem außen verzahnten Rad als auch mit dem Antriebsritzel stehenden Ritzels schwenkbar
gelagerte Schwinge das Segment an der Ubergangsstelle eine hinsichtlich ihrer Bahn
und Geschwindigkeit den Übergang des beleimten Etiketts im Wege einer Abschälbewegung
von dem Segment ermöglichende Bewegung ausführen läßt.
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Dem gleichen Zweck kann auch dadurch gedient werden, daß die Greifer
des Greiferzylinders als Winkelhebel ausgebildet sind, die ge um ein starr mit der
Greiferauflage und mit einem zweiten Winkelhebel verbundenes Lager schwenkbar sind,
wobei die Greiferauflage zusammen mit dem Lager mittels des um ein an dem Greiferzylinder
angebrachtes zweites Lager schwenkbar ausgebildeten, mittels einer Steuerrolle von
einer zur Achse des Greiferzylinders konzentrisch angeordneten, ortsfesten Kurve
gesteuerten zweiten Winkelhebels bewegbar sind.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht der Etikettiervorrichtung; Fig. 2 dieselbe
Ansicht wie Fig. 1 zu einem gegenüber dem dort dargestellten Bewegungszustand etwas
späteren Zeitpunkt; Fig. 3 eine ausschnittweise Wiedergabe einer baulichen Einzelheit;
Fig.
4 eine Fig. 1 entsprechende schematische Ansicht einer anderen Ausführungsform;
Fig. 5 eine Fig. 2 entsprechende Veranschaulichung der in Fig. 4 dargestellten Ausfuhrungsform
zu einem späteren Zeitpunkt; Fig. 6 einen lotrechten Schnitt durch die Umlauftrommel
der Etikettiervorrichtung; Fig. 7 eine Draufsicht auf sowie einen Schnitt durch
die in Fig. 6 dargestellte Umlauftrommel; Fig. 8 einen horizontalen Schnitt durch
eines der Entnahme-.
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glieder; Fig. 9 eine schematische Veranschaulichung von drei aufeinanderfolgenden
Bewegungsphasen des segmentförmigen Entnahmegliedes bei der Übernahme eines Etiketts
aus dem Magazin, und Fig. 10 - 18 zehn Bewegungsphasen der bei der Übergabe des
Etiketts von dem segmentförmigen Entnahmeglied an den Greiferzylinder mitwirkenden
Teile der Etikettiervorrichtung.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird das vorderste Etikett 27 aus dem
Magazin 30 der Etikettiervorrichtung durch das segmentförmige Entnahmeglied 1 entnommen,
das auf der kontinuierlich um die Achse 5 rotierenden Umlauftrommel 3, 4 angebracht
ist, wobei das Entnahmeglied von einem Ritzel 2 angetrieben wird, das in Eingriff
mit einem innen verzahnten, ortsfest angeordneten Sonnenrad 6 steht. Die drei Entnahmeglieder
1 sind in gleichen Abständen von der Trommelachse 5 und voneinander auf dem Umfang
der Umlauftrommel 3, 4 so angebracht,
daß bei der Rotation der ietzteren
das vorderste Etikett 27 des Magazins 30 von dem segmentförmigen Entnahmeglied 1,
das zuvor durch die Beleimungsvorrichtung 31 und 34 mit einem Leimauftrag versehen
wurde, abgehoben und der Übergabestelle 9 für den Übergang auf den Greiferzylindern
10 zugeführt wird, wobei es von den Greifern 17, 17' des Greiferzylinders 10 festgehalten
und anschließend mittels der auf dem Umfang des Greiferzylinders 10 angeordneten
Schaumgummipolster 35 auf den zu etikettierenden Gegenstand 28, beispielsweise eine
Flasche, aufgedrückt wird. Die zu etikettierenden Gegenstände 28 werden mittels
eines Drehtischs 29 oder einer ähnlichen Vorrichtung an dem Greiferzylinder 10 vorbeibewegt
und anschließend an das Aufdrücken des Etiketts 27 auf sie vorzugsweise unter Ausführung
einer Drehbewegung durch das Btlrstenpaar 36 hindurchgeführt, mittels dessen, soweit
notwendig, das vollständige Aufstreichen der noch nicht mit dem Gegenstandsumfang
verbundenen Enden des Etiketts bewirkt wird.
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Erfindungsgemäß sind die segmentförmigen Entnahmeglieder 1 mit einem
Krümmungsradius ausgebildet, der größer als der Umfangsradius der Umlauftrommel
3, 4 ist. Wie insbesondere aus Fig. 1 und 9 ersichtlich, führt die verhältnismäßig
flache Wölbung des segmentförmigen Entnahmeglieds 1 und das Uberstehen seines einen
Endes aus dem Umfangsbereich der Umlauftrommel 3, 4 im Augenblick der Übernahme
des vordersten Etiketts 27 des Magazins 30 dazu, daß das Ende des von der Beleimungsvorrichtung
31 und 34 beleimten Entnahmeglieds 1 in Beruhrung mit dem äußersten Ende des zu
vereinzelnden, vordersten Etiketts 27 des Magazins 30 gelangt.
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Im einzelnen wird der Vereinzelungsvorgang des Etiketts 27 aus Fig.
9 ersichtlich, in der die verschiedenen Stellungen des Entnahmeglieds mit la, Ib
und 1c wiedergegeben sind. Die Drehachse 37 des Entnahmeglieds 1 befindet sich demgemäß
bei
der Rotation der Umlauftrommel 3, 4 um ihre Achse 5 an den Stellen
37a, 37b und 37c. Die entsprechenden Stellen des Ritzels 2 sind mit 2a, 2b und 2c
bezeichnet. Aus Fig. 9 wird insbesondere ersichtlich, daß das vorderste Ende.38
auf dem Wege der Drehachse des Entnahmeglieds 1 von der Stellung 37a zu 37b aus
der Stellung 38a in die Stellung 38b übergeht, wobei dieses Ende des Entnahmeglieds
1 über den Umfang der Umlauftrommel 3, 4 übersteht und in Berührung mit dem äussersten
Ende des Etiketts 27 gebracht wird. Wie aus Fig. 2 und ebenfalls aus Fig. 9 weiter
ersichtlich ist, vollzieht sich das Vereinzeln des Etiketts 27 auch in der Weise,
daß genauso wie das vorderste auch das hinterste Ende des Etiketts von dem segmentförmigen
Entnahmeglied 1 erfaßt wird.
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Infolgedessen wird das Etikett 27 auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten
sicher ohne Faltenbildung bzw. Beschädigungsmöglichkeit unter den Halteklauen des
Vorratsstapels hervorgezogen und über seine gesamte Längsausdehnung mit der leimtragenden
Oberfläche des segmentförmigen Entnahmeglieds verbunden.
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Die das Entnahmeglied 1 vor der Vereinzelung des Etiketts 27 mit Leimauftrag
versehende Beleimungsvorrichtung ist in an sich bekannter Weise mit einem umlaufenden,
biegsamen Riemen oder Band 31 versehen, das mit verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit
des Hülltriebs um die Walzen 32 und 33 läuft, von denen die eine angetrieben ist,
während der Leimauftrag auf die Außenseite des Bandes 31 von einer Leimwalze 34
aus erfolgt, die in beliebiger, bekannter Weise mit Leim versehen wird.
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Die Übertragungsvorrichtung, an die das Etikett 27 von dem segmentförmigen
Entnahmeglied 1 abgegeben wird, besteht aus einem Greiferzylinder 10, an dessen
Umfang Greifer 17, 17' angebracht sind, die mit Greiferauflagen 19 zusammenwirken
Hinter
jeder Greiferauflage befindet sich ein Schaumgummipolster 35, das, wie bereits erwähnt,
in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise zum Aufdrücken des Etiketts mit seiner beleimten
Fläche nach außen auf die zu etikettierenden Gegenstände 28dient.
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Um zu vermeiden, daß das Etikett bei seiner Übergabe von dem segmentförmigen
Entnahmeglied 1 an den Greiferzylinder 10 nachteiligen bzw. betriebsgefährlichen
Beanspruchungen ausgesetzt wird, ist der Greifer 17, 17' als Winkelhebel ausgebildet,
der um ein starr mit der Greiferauflage1819 und mit einem zweiten Winkelhebel 20,
21 verbundenes Lager/ schwenkbar ist.
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Die Greiferauflage 19 ist ihrerseits zusammen mit dem Lager 18 mittels
des Winkelhebels 20, 21 um ein an dem Greiferzylinder 10 angebrachtes zweites Lager
25 schwenkbar ausgebildet. Der mit seinem Schenkel 20 das Lager 18 und die Greiferauflage
19 tragende Winkelhebel steht über die Steuerrolle 22, die am Ende seines anderen
Schenkels 21 angebracht ist, in Eingriff mit einer ortsfesten Steuerkurve 23, die
konzentrisch zu der Achse 39 des Greiferzylinders 10 angeordnet ist. Beim Umlauf
des Greiferzylinders 10 wird mittels der Kurve 23 und der Steuerrolle 22 also nicht
nur der Greifer 17, 17' geöffnet und geschlossen, wobei er um das Lager 18 schwenkt
und der Schenkel 17' des ihn bildenden Winkelhebels gegen den Anschlag 24 im Greiferzylinder
10 stößt, sondern es findet auch, wie insbesondere aus Fig. 10 - 18 im einzelnen
ersichtlich, eine gleichzeitige Schwenkbewegung der Greiferauflage 19 statt, die
im Zusammenwirken mit der zugehörigen Bewegung des segmentförmigen Entnahmeglieds
1 zu einem Abschälen des Etiketts 27 von dem Entnahmeglied führt, wobei für das
Etikett nachteilige und gefährliche Beanspruchungen desselben vermieden werden.
Das Schließen des Greifers 17, 17' durch Anpreßen auf die Greiferauflage 19 wird
durch eine in der Zeichnung Fig. 10 - 18 schematisch angedeutete Feder 40 bewirkt.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, kann an dem einen Ende des segmentförmigen
Entnahmeglieds 1 eine Ausnehmung 26 angebracht werden, die den Vorbeigang des Greifers
17 im Bereich des Entnahmeglieds ermöglicht.
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Eine abweichende Ausführungsform der Erfindung ist in Fig. 4 und 5
schematisch veranschaulicht. Bei dieser Ausführungsform ist anstelle eines ihnen
verzahnten Sonnenrads ein außen verzahntes Sonnenrad 7 zentral im Bereich der Umlauftrommel
3, 4 angebracht, mit dem Ritzel 14 in Eingriff stehen, die ihre Drehbewegung auf
an den umlaufenden Trägern des Entnahmeglieds 1 angebrachte Ritzel 13 übertragen,
wobei die Ritzel 13 und 14 auf einer Schwinge 16 gelagert sind, der mittels einer
Steuerrolle 41 und einer auf diese einwirkenden Steuerkurve 8 im Bereich der Übergabestelle
9 durch eine entsprechende Exzentrizität 12 der Steuerkurve 8 eine Schwenkbewegung
erteilt werden kann. Diese -Schwenkbewegung hat eine entsprechend veränderte Drehgeschwindigkeit
des segmentförmigen Entnahmegxieds 1 um seine Achse 42 zur Folge sowie eine entsprechende
Auswärtsbewegung des Endes des segmentförmigen Entnahmeglieds, wie insbesondere
aus Fig. 5 ersichtlich. Die auf diese Weise verursachte Bewegung des segmentförmigen
Entnahmeglieds 1 ergibt einen stoßfreien Übergang des Etiketts 27 von dem segmentförmigen
Entnahmeglied 9 auf den Greiferzylinder, der im Augenblick der Übergabe seinen Umlauf
fortsetzt, so daß beim Fehlen der erfindungsgemäßen zusätzlichen Bewegung des Entnahmeglieds
Schwierigkeiten beim Übergang des Etiketts von diesem auf den Greiferzylinder auftreten
können.
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Die konstruktive Ausbildung der Umlauftrommel 3, 4 ist für ein Ausführungsbeispiel
im einzelnen aus Fig. 6 bis 8 ersichtlich. Die hier dargestellte Ausführungaform
ist für die gleichzeitige Anbringung von Bauch- und Brustetiketten auf Flaschen
bestimmt
und deshalb mit je zwei übereinander angeordneten, mittels Spannhülsen 43, 44 an
den Wellen 45 befestigten, segmentförmigen Entnahmegliedern 1, 1' versehen. Die
Wellen 45 sind aus der in Fig. 7 ersichtlichen Weise in gleichem radialen Abstand
von der Achse 5 der Umlauftrommel 3, 4 sowie in gleichem Umfangswinkelabstand voneinander
angeordnet. An den unteren Enden der die segmentförmigen Entnahmeglieder 1, 1' tragenden
Wellen 45 sind die Ritzel 2 angebracht, die mit dem innen verzahnten Sonnenrad 6
in Eingriff stehen, wobei das Ubersetzungsverhältnis zwischen den Ritzeln 2 und
dem Sonnenrad 6 1 : 3 ist. Infolge der imeinzelnen aus Fig. 8 ersichtlichen Befestigung
der segmentförmigen Entnahmeglieder 1 an der Welle 45 unter Verwendung der Spannhülsen
43, 44 und der zu ihrer Befestigung auf der Welle 45 dienenden Spannschrauben 46,
47 wird erreicht, daß man die Höhenlage der segmentförmigen Entnahmeglieder 1, 1'
bequem genau den Erfordernissen des jeweils durchzuführenden Etikettiervorgangs
anpassen kann. Die in Fig. 6 bis 8 veranschaulichte Ausführungsform der Etikettiervorrichtung
entspricht der in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellten.