-
Etikettiermaschine Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine
mit zwei Etikettenbehältern und mit Abgebevorrichtungen, welche die Etiketten zum
Aufkleben auf die Flaschen an einen Etikettierkopf weitergeben.
-
Es sind Maschinen zum Etikettieren von Flaschen bekannt, die einen
und zwei Etikettenbehälter, eine Etikettmitnehmerwalze, eine Trag- oder Zwischenwalze
und eine Leimwalze aufweisen. Eine in der Technik bekannnte Vorrichtung, die durch
das Vorbeilaufen der einzelnen Flaschen mittels eines Einziehhebels gesteuert wird,
führt die Etikettmitnehmerwalze an den Etikettbehälter, wo sie ihm ein Etikett entnimmt,
es ansaugt, eine halbe Drehung ausführt und das Etikett auf die Zwischenwalze überträgt,
die es an die Leimwalze weitergibt. Daraufhin wird das Etikett durch Ansaugen von
einem Etikettierkopf übernommen, der mit einer Anzahl Mitnehmerrippen ausgerüstet
ist und das Etikett bis an die in der Fördereinrichtung laufende Flasche bringt.
-
Bei den bekannten Flaschen-Etikettiermaschinen mit zwei Etikettenbehältern
braucht die Entnahmegeschwindigkeit der Etiketten aus dem Behälter nur halb so groß
zu sein wie die Etikettiergeschwindigkeit selber, so daß eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit
erreichbar ist.
-
Um nun die Etikettiermaschine zu vereinfachen und die Arbeitsgeschwindigkeit
weiter zu steigern, indem eine schnelle Etikettzuführung zum Etikettierkopf gewährleistet
wird, ist die Erfindung vorgesehen.
-
Die erfindungsgemäße Maschine besteht im wesentlichen darin, daß
eine ortsfeste, drehbare Zwischenwalze, die sich auf einer ebenfalls ortsfesten,
drehbaren Leimwalze abwälzt und die Etiketten an diese übergibt, zwei ortsfest um
die Zwischenwalze angeordnete Etikettenb eh älter und zwei, auf schwenkbaren Achsen
zwischen jeweils einem Etikettenbehälter und der Zwischenwalze drehbar gelagerte
Etikettmitnehmerwalzen vorgesehen sind, wobei die Bewegung der Etikettmitnehmerwalzen
so gesteuert ist, daß abwechselnd eine davon in Berührung mit dem vordersten Etikett
des Etikettenbehälters ist, ein Etikett aus dem Etikettenbehälter an saugt, eine
halbe Umdrehung ausführt und anschließend,- ohne weitere Umdrehung, zur Übergabe
des Etiketts an die Zwischenwalze auf diese zu geschwenkt wird.
-
Eine derartige Maschine kann einen Etikettierkopf mit neun oder mehr
Mitnehmerrippen haben. Die Etikettenbehälter und die Etikettmitnehmerwalzen mit
vertikalen Achsen sind in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet.
-
Der Antrieb der Etikettmitnehmerwalzen erfolgt über ein Segmentzahnrad,
das mit einem auf der
Zwischenwelle sitzenden Zahnrad mit gleichfalls vertikaler
Achse im Eingriff steht, während die Blockierung der Etikettmitnehmerwalzen nach
jeder halben Drehung durch ein Verriegelungsscheiben- und Nutenscheibensystem erfolgt.
Die Annäherungsbewegung der Etikettmitnehmerwalzen an den jeweiligen Etikettenb
eh älter wird durch einen Kurvenscheibensatz gesteuert, dessen einzelne Scheiben
auf den Achsen der Etikettmitnehmerwalzen und auf der Achse der Zwischenwalze sitzen.
Da jede Etikettmitnehmerwalze während einer Umdrehung der Zwischenwalze einmal mit
einem Etikett an die letztere herangeführt wird, nimmt diese also bei einer vollen
Umdrehung zwei Etiketts von den Etikettmitnehmerwalzen entgegen.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Etikettiermaschine,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung der Anordnung einer der Etikettmitnehmerwalzen
zur Zwischenwalze und zur Leimwalze und Fig.3 und 3 a einen Schnitt durch die Anordnung
in Fig. 2.
-
In einer Fördereinrichtung 1 werden Flaschen 2 an einem Neunfachetikettierkopf
3 vorbeigeführt. Ein in die Fördereinrichtung 1 hineinragender Finger 4 wird von
den vorbeigeführten Flaschen 2 zurückgedrückt und gibt über eine nicht dargestellte
kinematische Kette im folgenden noch näher beschriebene Etikettmitnehmerwalzen
7
und 8 frei. Zwei Etikettenbehälter 5 und 6 sind in einem Winkel von 900 zueinander
fest angeordnet. Um abwechselnd je ein Etikett aus dem jeweils zugeordneten Etikettenbehälter
5 bzw. 6 entnehmen zu können, sind die Etikettmitnehmerwalzen 7 und 8 mittels Schwenkarmen
11 und 12 um Achsen 9 und 10 schwenkbar gelagert.
-
Das Mitnehmen der Etiketten durch die Etikettmitnehmerwalzen 7 und
8 erfolgt auf bekannte Weise durch Ansaugen. Die Schwenkbewegungen der Etikettmitnehmerwalzen
7 und 8 sind so synchronisiert, daß jeweils eine Etikettmitnehmerwalze 7 bzw. 8
ihr Etikett an eine sich ständig drehende, auf einer ortsfesten Achse angebrachte
Zwischenwalze 13 abgibt, während die andere Etikettmitnehmerwalze 7 bzw. 8 dem Etikettenbehälter
5 bzw. 6 ein neues Etikett entnimmt. Die Zwischenwalze 13 gibt das Etikett an eine
Leimwalze 14 weiter, die in bekannter Weise einem Leimbehälter 15 zugeordnet ist.
-
Wenn das Etikett die Walze 14 verlassen hat, wird es mit seinem vorderen
Ende von dem Etikettierkopf 3 a durch dessen Sauglöcher übernommen, und zwar so,
daß das mit seinem vorderen Ende gehaltene Etikett vor der Öffnung der Zelle abgewickelt
wird, deren beide Kanten es bedeckt. Je nach dem Durchmesser der Flasche oder der
Länge des Etiketts bedeckt es mehr oder weniger jede Kante. Wenn die Flasche 2,
die sich auf der Fördereinrichtung geradlinig bewegt, vor der Zelle, die von dem
Etikett bedeckt ist, das sie erhalten soll, ankommt, dreht sich der Etikettierkopf
3 mit einer gleichbleibenden Umfangsgeschwindigkeit, so daß die Flasche, ohne sich
zu drehen, in die Zelle gedrückt wird, wobei sie mit dem immer noch von seinem vorderen
Ende gehaltenen Etikett in Berührung kommt. Das Hineindrücken wird durch einen nicht
dargestellten Gegenkopf mit freien Andrückwalzen erleichtert, die vorgesehen sind,
um jede Drehung der Flasche zu verhindern. Wenn die Flasche in die Zelle gedrückt
wird, gleitet der hintere Teil des Etiketts gegen die hintere Kante der Zelle, während
der vordere, durch Saugwirkung gehaltene Teil fest anliegen bleibt. Das Etikett
wird somit zu gleicher Zeit wie die Flasche, die es zurückstößt, in die Zelle gedrückt,
wobei das Abwickeln und die Anklebung eines Teils des Etiketts an die Flasche erfolgt.
Um das Anleimen des vorderen Teils des Etiketts zu vervollständigen, wird die Ansaugung
dieses Vorderteils unterbrochen, und ein in Richtung des Vorderteils angeordnetes
Gebläse drückt es fest gegen die Flasche. Ein späteres Glätten, z. B. durch Druckriemen,
drückt das hintere Ende des Etiketts auf die Flasche. Da sich die Flasche während
der Drehung des Etikettierkopfes nicht um sich selbst dreht, gilt das gleiche Prinzip
für Fläschchen jeder Form und für die Aufbringung von Etiketten auf den oberen oder
konischen Teil von Behältern.
-
F i g. 2 zeigt ein Antriebszahnrad 16, das ein Zahnrad 17 der Leimwalze
14 in eine ständige Drehung versetzt. Das Zahnrad 17 steht seinerseits mit einem
Zahnrad 18 der Zwischenwalze 13 im Eingriff. Die Zwischenwalze 13 sitzt auf einer
Achse 19, auf der mit vertikalem Abstand nacheinander noch Segmentzahnräder20 und
21, Steuerkurvenscheiben 22 und 23 und Nockenscheiben 24 und 25 für die Etikettmitnehmerwalzen7
und 8 aufgekeilt sind. Um das Lesen der Zeichnungen zu vereinfachen, ist in den
F i g. 2 und 3 a nur eine Etiketunimehmerwalze 7
dargestellt. Die Stellung der zweiten
Walze ist jedoch leicht verstellbar. Das Segmentzahnrad 20, die Steuerkurvenscheibe
22 und die Nockenscheibe 24 steuern die Bewegung der Etikettmitnehmerwalze 7, während
das Segmentzahnrad21, die Steuerkurvenscheibe23 und die Nockenscheibe 25 die Bewegung
der nicht dargestellten Etikettmitnehmerwalze 8 steuern.
-
Das Segmentzahnrad 20 steht mit einem auf einer Achse 27 befestigten
Segmentzahnrad 26 so im Eingriff, daß die Achse 27 der Etikettmitnehmerwalze 7 eine
halbe Umdrehung ausführen kann. Die Segmentzahnräder, die die Achsen der Etikettmitnehmerwalzen
7 und 8 nacheinander in Bewegung setzen, sind so angeordnet, daß sich jede der Etikettmitnehmerwalzen
7 und 8 nacheinander um 1800 dreht und dann blockiert wird, während sich die andere
ebenfalls um 1800 dreht, so daß sich jeweils eine der Etikettmitnehmerwalzen 7 und
8 dreht, während die andere stillsteht. Die durch eine Feder 28 bewirkte Heranführung
der Achse 27 der Etikettmitnehmerwalze 7 an die Achse 19 der Zwischenwalze 13 wird
von der Steuerkurvenscheibe 22 gesteuert, die ständig mit einer auf der Achse 27
der Etikettmitnehmerwalze 7 angebrachten Scheibe 29 im Reibungseingriff steht. Da
die Zwischenwalze 13 sich ständig dreht, ergibt sich die abwechselnd hin- und hergehende
Nachlaufbewegung der Achse 27 der Etikettierwalze7, auf der die Scheibe29 frei drehbar
angeordnet ist. Das Stillsetzen der Drehbewegung dieser Achse 27 und ihre Verriegelung
in einer bestimmten Drehwinkelstellung bei jeder halben Drehung, während die Etikettmitnehmerwalze
dem Etikettenbehälter 5 bzw. 6 ein neues Etikett entnimmt, erfolgt durch das Eingreifen
einerVerriegelungsscheibe 30 a in eine Nut 31 a, die in einer Nutenscheibe31 vorgesehen
ist, die eine der ersten Nut 31 a diametral gegenüberliegende zweite Nut 31 b aufweist.
-
Bei Beendigung des gegenseitigen Eingriffs der Segmentzahnräder 20
und 26 verläßt die Verriegelungsscheibe 30a, die von einem um eine Achse 30 b schwenkbar
gelagerten und von einer nicht dargestellten Feder zurückgezogenen Schwinghebel
30 getragen wird, die kreisförmige Peripherie der Nutenscheibe31, gegen die sie
unter Druck anlag, und rastet beispielsweise in die Nut 31 a ein. Auf diese Weise
ist die Achse 27 der Etikettmitnehmerwalze 7 verriegelt, und zwar in einer genau
festgelegten Winkelstellung. Während der Annäherungsbewegung der Etikettmitnehmerwalze
7 an den Etikettbehälter 5 bleibt der Eingriff zwischen der Verriegelungsscheibe
30a und der Nut 31 a auf Grund der elastischen Lagerung des Schwinghebels 30 bestehen.
Auf dem Schwinghebel 30 ist ferner eine Entriegelungsscheibe 30 c vorgesehen, die
mit dem Nocken 24 a der Nokkenscheibe 24 in Eingriff kommt und von diesem zurückgedrückt
wird, so daß die Achse 27 der Etikettmitnehmerwalze 7 für eine neue Drehung freigegeben
wird, wenn die ersten Zähne der Segmentzahnräder 20 und 26 wieder miteinander in
Eingriff kommen.
-
Die Fig.3 und 3 a zeigen, wie die einzelnen in F i g. 2 perspektivisch
dargestellten Konstruktionselemente auf der Achse 19 der Zwischenwalze 13 übereinander
angeordnet und einerseits von einem Keil 32, andererseits von zwei Bolzen 33 festgehalten
sind. Auf den von einem Maschinentisch 34 getragenen Achsen 27 und 19 ist jeweils
eine koaxiale Schraubenfeder 35 bzw. 36 vorgesehen, wie F i g. 3 a zeigt, auf denen
sich die Etikettmitnehmerwalze 7
und die Zwischenwalze 13 abstützen.
Die Achsen 27 und 19 sind in Lagern 37, 38, 39 und 40 gelagert.
-
Die sich ständig drehende Zwischenwalze 13 übernimmt bei einer vollen
Umdrehung zwei Etiketts von den Etikettmitnehmerwalzen 7 und 8. In dieser Zeit führt
jede der Etikettmitnehmerwalzen 7 und 8 nur eine halbe Drehung aus, wobei die Zeit,
während der sich die Etikettmitnehmerwalze 7 bzw. 8 in ihrerVerriegelungsstellung
befindet, für ihren Hin- und Rückweg zwischen dem Etikettenbehälter 5 bzw. 6 und
der Zwischenwalze 13 einschließlich der Entnahme eines Etiketts aus dem Etikettenbehälter
5 bzw. 6 verwendet wird.
-
An der beschriebenen Ausführungsform können im Rahmen der Erfindung
Änderungen vorgenommen werden. Dies trifft insbesondere für die Ausführung der Etikettmitnehmerwalzen
zu, die so ausgebildet sein können, daß sie zwischen zwei aufeinanderfolgenden Etikettentnahmen
eine ganze Umdrehung an Stelle einer halben Umdrehung ausführen. In diesem Falle
würde die Etikettmitnehmerwalze, anstatt sich von der Zwischenwalze zu entfernen,
wenn diese das Etikett übernommen hat, ihren tangentialen Kontakt mit der Zwischenwalze
beibehalten und das Etikett auf diese während einer halben Umdrehung aufwalzen,
wodurch die Übernahme des Etiketts durch die Zwischenwalze beträchtlich verbessert
werden würde. Unter diesen Bedingungen braucht die Nutenscheibe 31 nur mit einer
Nut versehen zu sein.
-
Um die Montage noch weiter zu erleichtern, kann das Verriegelungssystem
für die Zahnräder und Scheiben auf der Achse 19 durch eine einzige Keilverbindung
ersetzt werden, die die einzelnen Teile zwangläufig in die richtige Stellung zueinander
bringt.