DE2111178C - Wäßriges Spritzmittel zur Behandlung von Weinreben - Google Patents

Wäßriges Spritzmittel zur Behandlung von Weinreben

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DE2111178C
DE2111178C DE19712111178 DE2111178 DE2111178C DE 2111178 C DE2111178 C DE 2111178C DE 19712111178 DE19712111178 DE 19712111178 DE 2111178 DE2111178 DE 2111178 DE 2111178 C DE2111178 C DE 2111178C
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DE
Germany
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grapevines
cyanamide
aqueous spray
spray
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Expired
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DE19712111178
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English (en)
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DE2111178B1 (de
Inventor
Fritz Dr. 6105 Ober-Ramstadt Amann
Original Assignee
Süddeutsche Kalkstickstoff-Werke AG, 8223 Trostberg
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Description

Die Erfindung betrifft ein wäßriges Spritzmittel zur Entblätterung von Weinreben, welches Cyanamid und 2-Chloräthylphosphonsäure enthält.
Die Weinlese ist mit ein 2m hohen Handarbeitsaufwand belastet, so daß der chemischen Entblätterung der Reben als notwendige Voraussetzung für die Mechanisierung der Weinlese steigende Bedeutung zukommt.
Bei der Suche nach geeigneten chemischen Entblättert ngsmitteln ist zu beachten, daß die Mittel einerseits am Rebstock keine physiologischen Störungen oder Schädigungen verursachen, andererseits jedoch eine schnelle Entblätterung kurz vor der Lese bewirken. Weiterhin sollen die Mittel weder Rückstände im Wein hinterlassen noch Geschmacksbeeinflussungen zeigen. Auch darf der Gärverlauf des Weines durch sie nicht nachteilig beeinflußt werden.
Es wurde bereits Magnesiumchlorat in Form einer wäßrigen Lösung zur I ntblätterung ven Reben eingesetzt. Weiter sind wäßrige Lösungen v( η Cyanamid verschiedener Konzentrationen für diesen Zweck verwendet worden. Wäßrige Lösungen von 2-ChloräthyI-phosphonsäure, bekannt als Entblätterungsmittel im Obstbau, wurden auch versuchsweise zur Rebenentblätterung herengezogen.
Alle genannten Mittel erfüllten nicht die Forderungen, welche an en gutes Entblätterungsmittel gestellt werden. Entweder ist die Wirkung zu gering oder setzt zu spät nach der Behandlung ein. Bei der Verwendung von Magnesiumperchlorat wird der Geschmack des Weines nachteilig beeinflußt. Cyanamidlösungcn führten zu raschem Abwelken, die Blätter fielen jedoch nicht ab. 2-ChIoräthylphosphonsäurelösungen bewirken kein schnelles Abwelken, der Blattfall setzt erst verhältnismäßig spät ein.
Die erfindungsgemäße Aufgabe bestand nun darin, ein Spritzmittel zu entwickeln, welches alle genannten Eigenschaften eines guten Entblätterungsmittels in sich vereinigt.
Es wurde gefunden, daß ein Spritzmittel, welches Cyanamid und 2-Chloräthylphosphonsäure in wäßriger Lösung enthält, die gewünschten Bedingungen erfüllt Ein Gehalt an 0,5 bis 4 Gewichtsprozent Cyanamid und ö,l bis 0,4 Gewichtsprozent 2-Chloräthylphosphonsäure, bezogen auf das Gesamtgewicht der wäßrigen Lösung, erwies sich als ausreichend für den erfindungsgemäßen Zweck.
Die Anwendung der Wirkstoffkombinationen zeigte gute Erfolge, der Blattfall setzte kurz nach der Spritzung ein und war nach wenigen Tagen vollständig. Die kellerwirtschaftliche Verarbeitinj sowie der Geschmack des Weines wurden nicht nachteilig beeinflußt. Dasselbe gilt, wenn die Spritzmittellösung gleichzeitig Düngesalze, z. B. Ammoniumnitrat, Harnstoff, Ammoniumsulfat, Kali oder Phosphat, enthält.
ao Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß bei Kombination von Cyanamid mit 2-Ch!oräthylphosphonsäure
a) der zeitliche Ablauf der Weinrebenentblätterung gegenüber der Anwendung der einzelnen Kompo-
nenten beschleunigt wird und
b) die bei der Anwendung der einzelnen Komponenten notwendigen Mengen bedeutend unterschritten werden kennen.
Neben der Entlaubung der Reben kurz vor dem Lesetermin kann die erf η Jungsgemäße Wirkstoffkombinatjen auch vor dem Ausschulen im Obstbau zur Entblätterung der Jungbäume, in Forstbaumschulen zur Entblätterung der Laubgehölze verwendet werden.
Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft erläutert:
Beispiel
Die Ausbringung der Lösungen erfolgte mit einer Handspritze, die mit einer Flachstrahl-Winkeldüse versehen war. Die Bespritzung der Rebstöcke erfolgte beidseitig, dabei wurde die Blattfläche in der Traubenzone in einer Bandbreite von etwa 70 bis 90 cm abgespritzt. Pro Stock wurden etwa 0,3 Liter Lösung, d. h. etwa 1600 Liter/ha bei einer Normalanlage, ausgebracht. Jede Konzentration wurde in dreifacher Wiederholung gespritzt, wobei jede Wiederholung bei 16 Stöcken durchgeführt wurde.
Als Rebsorten wurden zur Behandlung Silvaner/5 BB und Riesling/5 BB und 26 G ausgewählt.
Wirkstoff A,
Gewichtsprozent,
bezogen auf wäßrige Lösung
Wirkstoff B,
Gewichtsprozent,
bezogen auf wäßrige Lösung
Kontrolle Blattverbrennungen Blallfall
Bereitschaft
zum Blattfall
2 0,15
0,3
75 15
40
15
25
60
20
1
2
3
1
0,15
0,15
0,15
0,3
50 bis 60
75 bis 80
80
50
50
60
80
75
60
70
90
90
natürliche
Herbstfärbung
<15 <15
Wirkstoff A Cyanamid. ' Wirkstoff B - Z-Chloräthylphosphonsäure.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Wäßriges Spritzmittel zur Behandlung von Weinreben, gekennzeichnet durch einen Gehalt εη Cyanamid und 2-Chloräthylphosphonsäure.
2. Spritzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,5 bis 4 Gewichtsprozent Cyenamid und 0,10 bis 0,40 Gewichtsprozent 2-Chloräthylphosphcnjäure, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, enthält.
DE19712111178 1971-03-09 Wäßriges Spritzmittel zur Behandlung von Weinreben Expired DE2111178C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE2111178C true DE2111178C (de) 1972-09-14

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