DE899292C

DE899292C - Spritzmittel zur Beschleunigung des Blatabfalls bei Holzpflanzen

Info

Publication number: DE899292C
Application number: DEB17342A
Authority: DE
Inventors: Dr Hugo Salaschek
Original assignee: Gebr Borchers AG
Current assignee: Gebr Borchers AG
Priority date: 1951-10-27
Filing date: 1951-10-27
Publication date: 1953-12-10

Description

Spritzmittel zur Beschleunigung des Blattabfalls bei Holzpflanzen Baumschulen leiden arbeitstechnisch darunter, daß beim herbstlichen Auswerfen der jungen Bäume die Blätter noch sehr fest an den Zweigen hängen. Man hat eigene Arbeitskräfte oder seit neuem auch Maschinen notwendig, um das Entblättern, das für eine verkaufsfertige Ware unbedingt notwendig ist, durchzuführen. Ein einfacheres Spritz- oder Stäubeverfahren ist zur Zeit noch unbekannt.
Versuche haben gezeigt, daß ein Entblättern mit verätzenden Stoffen nicht erwünscht sein kann, da hierdurch auch Nachteile für das Ausreifen des Holzes und Gefahren für die Knospen entstehen. Überdosierte Mengen von Wachstumshormonen, z. B. 2, 4-Dichlorphenoxyessigsäureverbindungen, brachten zum Teil gute Ergebnisse. Da das Abstoß-en der Blätter jedoch erst nach mehreren Wochen einsetzte, mußten,die Spritzungen noch vor der Verholzung der Triebspitzen erfolgen, so daß hier Schädigungen auftrat-en, die -eine breite Empfehlung unmöglich machen.
Es wurde nun gefunden, daß normale Pflanzenschutzmitt,el, wie z. B. Schwefel, Kupferpräparate oder Azobenzol, die von sich aus nur unter extremen klimatischen Bedingungen die Blätter einzelner Sorten verätzen können, mit Zusätzen, die eine hohe Kapillaraktivität besitzen, in Kombination angewandt, dann das Laub, vor allem bei Apfelbäumchen, die den Baumschulen wegen ihrer sehr lange haftenden Blätter besonders unangenehm werden, in 2o bis 3o Tagen abstoßen, ohne daß eine Holz- oder Triebschädigung auftritt. Die Pflanzenschutzmittel für sich oder die Öllösungen oder Netzmittel allein konnten dagegen in den verwendeten Konzentrationen besonders zu der in Frage kommenden spät-en Jahreszeit die Entlaubung nicht erreichen.
B e i s p i e 1 e i. Mineraldl der Beschaffenheit eines Dieselöles wurde mit etwa 2o% eines geeigneten Ernulgators versetzt. Diese Stammlösung wurde 511/oig in Wasser verdünnt. Durch Spritzungen hiermit erreichte man keinerlei Blattahfall. Ein handelsübliches Spritzschwefelpräparat mit mehr als 50010 S-Ciehalt wurde o,51/oig in Wasser angewendet und zeitigte ebenfalls keinerlei Blattabfall. Verspritzte man jedoch das Gemisch des Mineral&les (5'/oig) mit dem. Schwefel (o,51/oig), dann wurden die Blätter ohne Schädigung der holzigen Pflanzenteile innerhalb eines Monats abgestoßen.
:2. Ein hochsiedendes Mineralöl wurde nach Beispiel i emulgierfertig gemacht und mit einem handelsüblichen 4511/oigen Kupferpräparat kombiniert, in den Konzentrationen nach Beispiel i verspritzt. Der Erfolg war entsprechend. Die Präparate für sich brachten kein Ergebnis.
3. Azobenzol wurde in Pyridinbasen mit etwas 20% gemeinsam mit Emulgatoren gelöst. o,51/oi,-e Spritzbrühen in Wasser erbrachten den Blattfalleffekt, während gleichkonzentrierte Azobenzolsirspensionen oder Pyridinbasen, für sich verspritzt, unwirksam blieben.

Claims

PATENTANSPRUCH: Spritzmittel zur Beschleunigung des Blattabfalls bei Hülzpflanzen, vor allem in Baumschulen, bestehend aus einem die holzigen Teile und Knospen nicht schädigenden Gemisch aus einem Pflanzenschutzmittel, wie z. B. Sch-,vefel, Kupferverbindungen oder Azobenz-ol, und einem Stoff, der eine hohe Kapillaraktivität aufweist, wie Minera161 oder Pyridinbasen, mit solchen Konzentrationen der Einzelkomponenten, daß diese für sich allein keine Entlauhung bewirken.