DE2110211B2 - Verfahren zur Herstellung von Glykolestern von Olefinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Glykolestern von OlefinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glykoiestern durch Umsetzung eines Monoolefins
mit 2 bis 5 C-Atomen mit einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in
flüssiger Phase in Gegenwart eines molekularen Sauerstoff enthaltenden Gases, eines Halogens sowie
Kationen eines Metalls mit veränderlicher Valenz als Katalysator.
Verfahren zur Herstellung von Olefinen durch Umsetzen von Olefinen mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen
mit einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und Sauerstoff in Gegenwart von
Metallkatalysatoren werden in DE-PS 19 48 787 und DE-PS 19 48 856 beschrieben. Diese Verfahren sind
jedoch für einen großtechnischen und kontinuierlichen Betrieb nicht geeignet und ferner auch nicht sehr
selektiv, da bei der destillativen Aufarbeitung der entstandenen Produktmischung wertvolles Material
verloren geht.
Glykolester von Olefinen sind besonders vorteilhafte organisch-chemische Grundstoffe und Extraktionslösungsmittel. Aus den Glykolestern niederer Olefine, wie
Äthylen, läßt sich Äthylenglykol herstellen, das eine technisch und wirtschaftlich außerordentlich wichtige
Verbindung ist. Äthylenglykol kann durch Hydrolyse der Äthylenglykolcarbonsäureester entsprechend
DE-OS 20 20 770 erzeugt werden. Ferner kann Vinylacetat durch Pyrolyse von Äthylenglykoldiester hergestellt werden (DE-OS 19 48 856). In ähnlicher Weise läßt
sich Propylenglykol durch Hydrolyse von Propylenglykolcarbonsäureestern herstellen.
Trotz dieser enormen Bedeutung der Glykolester gibt es bis heute leider kein Verfahren, mit dem sich diese
Verbindungen kontinuierlich und in hoch selektiver Weise herstellen lassen. Aufgabe der Erfindung ist daher
die Schaffung eines solchen Verfahrens.
genannten Art erfindungsgemäß nun dadurch gelöst,
daß man aus der Oxidationszone kontinuierlich einen Teil der Reaktionsmischung abzieht, daraus einen
Rückstand mit einem höheren Siedepunkt als dem der ϊ Ester, die nicht umgesetzte Carbonsäure, den Glykolester und d>e niedrigsiedenden Komponenten abtrennt
und dann den Rückstand und/oder die niedrigsiedenden Komponenten mit der Ausgangscarbonsäure bei einer
Temperatur zwischen 500C und dem Siedepunkt der
ίο Säure und bis zu einem Druck von 1 bis 70 kg/cm2
reagieren IaBt.
Durch die erfindungsgemäße Rückführung des bei der Aufarbeitung des flüssigen Abflusses aus der Oxidationszone anfallenden höhersiedenden Rückstands, der
unter normalen Oxidationsbedingungen, bis zu etwa 30 Mo!-% des umgesetzten Olefins enthalten kann, kann
die Selektivität der Oxidation von etwa 70 bis 80% bis auf etwa 90% und darüber, bezogen auf * esamtmolmengen, erhöht werden. Von dem gewünschten
>o Glykolester, der in dem flüssigen Austrag aus dem
Oxidationsreaktor enthalten ist, lassen sich ferner niedrig siedende Vorläuferkomponenten leicht abtrennen. Diese niedrig siedenden Vorläuferkomponenten
lassen sich als solche kohlenwasserstoffhaltige Stoffe
definieren, die sich von dem Olefin ableiten und bei einer
niedrigeren Temperatur als der gewünschte Glykolester und andere Vorläufer sieden. Bei der Oxidation von
Äthylen zu Äthylenglykoldiacetat gehören beispielsweise zu den niedrig siedenden Vorläuferkomponenten, die
jo in dem Oxidationsaustrag enthalten sind und aus dem
Äthylen entstehen, je nach der in dem Katalysator verwendeten Halogenquelle solche Stoffe wie 1,2-Dibromäthan oder 1,2-Dichloräthan, Äthylenbromhydrin
oder Äthylenchlorhydrin oder 2· Bromäthylacetat oder
is 2-ChloräthylacetaL
Diese niedrig siedenden Komponenten können ebenfalls zur Bildung weiterer Mengen des gewünschten Esters in einem Carbonsäuremedium bei Oxidationstemperaturen umgesetzt werden. Nach einer
bevorzugten Ausführungsform werden sie direkt in die Oxidationszone zurückgeführt, worin sie in weitere
Mengen des gewünschten Glykolesters umgewandelt werden. Unter bevorzugten Oxidationsbedingungen
können diese niedrig siedenden Komponenten bis zu 10
4) Mol-% des umgesetzten Olefins ausmachen. Erfindungsgemäß können durch die weitere Behandlung mit
einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen die Oxidationsselektivitäten um bis
zu 7%, bezogen auf Gesamtmolmengen, erhöht werden.
in Nach einer weiteren AusfOhrungif;. »m der Erfindung
werden der Rückstand und die niedrig siedenden Vorläuferkomponenten in dem gleichen Carbonsäuremedium umgesetzt.
Gemäß der besonders bevorzugten Ausfiihrungsform
π der Erfindung werden Rückstand und niedrig siedende
die Oxidationszone zurückgeführt.
ho dem gewünschten Glykolester«, wie sie hierin verwendet werden, ist der Anteil des umgesetzten Olefins in
Mol-% gemeint, der den gewünschten Glykolester oder dessen gewünschte Vorläufer ergibt. Diese Vorläufer
sind der Glykolmonoester und das dem Olefin
μ entsprechende Glykol. Im Fall des Äthylens umfaßt also
das gewünschte Glykolesterprodukt Äthylenglykoldiester, Äthylenglykolmonoester und Äthylenglykol. Entsprechend umfaßt im Fall des Propylens das gewünschte
Glykolesterprodukt Propylenglykoldiester, Propylenglykolmonoester und Propylenglykol,
Beispiele für beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendbare Monoolefine mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen sind Äthylen, Propylen, Buten-1, Buten-2,2-Methyl- ι
buten-2 und Penten-1.
Die einzusetzenden Monoolefine können die verschiedenen Verunreinigungen enthalten, die normalerweise in technischen Olefinen vorkommen. Es ist ferner
zweckmäßig, technische Olefine-zu verwenden, welche inerte Stoffe enthalten, die normalerweise diese Olefine
begleiten, zum Beispiel Propan in Propylen. Diese inerten Stoffe können außerdem in jedem gewünschten
Verhältnis angewandt werden und werden vorzugsweise in den verschiedenen Verhältnissen verwendet, wie
sie aus verschiedenen technischen Quellen erhalten werden.
Beispiele für Carbonsäuren, die bei der Oxidation die Estergruppe für den Glykolester liefern, sind Essigsäure,
Propionsäure, Buttersäure, Isobuttersäure, die Valeriansäuren und Capronsäuren sowie ihre substituierten
Derivate. Vorzugsweise sind gegebenenfalls vorhandene Substituenten unter den Oxidationsbedingungen
inert Vorzugsweise sind die Glykolester, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden,
Äthylenglykol- und Propylenglykoldiacetat, -dipropionat, -dibutyrat, -diisobutyrat, -divalaiate und -dicaproate
sowie die entsprechenden Monoester. Die gleichen Säuren sind für die Säurebehandlung der niedrig
siedenden Vorläuferkomponenten und des Rückstands geeignet, wenn diese getrennt durchgeführt wird, wobei
nicht die gleiche oäure wie während der Oxidation verwendet werden muß.
Die Metalle mit veränderlicher Valenz können gewünschtenfalls in ihrer elementarem ;orm angewandt r>
und in die Oxidationszone als feines Pulver eingeführt oder in irgendeiner Form zugesetzt werden, die in
Lösung unter Oxidationsbedingungen wenigstens kleine Mengen löslicher Metallionen liefert. Beispielsweise
können als Quelle für das Metall Carbonate, Oxide, Hydroxide, Bromide, Chloride, niedere Alkoxide (zum
Beispiel Methoxid), Phenoxide oder Metallcarboxylate mit den gleichen oder anderen Carboxylationen als den
Lösungsmittelanionen verwendet werden. Vorzugsweise wird das Metall in Form seines Oxids, Hydroxids oder
Salzes mit der als Lösungsmittel dienenden Säure angewandt. Die verwendete Metallverbindung kann
ferner Verunreinigungen enthalten, die normalerweise in den im Handel erhältlichen Verbindungen vorkommen, und braucht nicht weiter gereinigt zu werden.
Die bevorzugten Oxidationssysteme enthalten als Kationen von Metallen mit veränderlicher Valenz
Kationen von Tellur, Cer, Antimon, Mangan, Vanadium, Gallium, Arsen, Cobalt, Kupfer, Selen oder Silber, wenn
eine Bromidquelle verwendet wird, vorzugsweise Tellur, Cer, Antimon, Mangan oder Vanadium und insbesondere Tellur, Cer, Antimon und Mangan. In Verbindung mit
einer Chloridquelle enthält der bevorzugte Katalysator Cer, Mangan, Arsen, Cobalt, Kupfer, Selen oder Chrom,
vorzugsweise Cer, Mangan, Cobalt, Kupfer und Selen w und insbesondere Cer, Mangan und Cobalt.
Als brom- oder chlorhaltige Verbindung, die anfangs in Verbindung mit der Metallverbindung verwendet
wird, kann jede Verbindung verwendet werden, die unter den Oxidationsbedingungen Bromid- oder ChIoridionen in Lösung liefert. Die am meisten bevorzugten
Formen sind beispielsweise die Halogenwasserstoffsäuren, gewöhnlich in konzentrierter Form, oder beliebige
Metallhalogenide oder organische Halogenide, sofern die Kationen eines Metallhalogenidsalzes die Selektivität der Umsetzung zu dem gewünschten Glykolester
nicht beeinträchtigen.
Die verschiedenen in der Oxidationsreaktion angewandten Reaktionsteilnehmer können in Konzentrationen, die sich über einen weiten Bereich erstrecken,
wirksam ancewandt werden. Die wirksamen Mindestkonzentrationen des Katalysators hängen voii der
Temperatur, der Verweilzeit und der Art des Halogens ab. Die Halogenkonzentration, angegeben in Gewichtsprozent Bromid oder Chlorid, bezogen auf die gesamte
Lösung, kann 0,01 bis 30% oder darüber, vorzugsweise 0,1 bis etwa 20% und insbesondere etwa 0,5 bis etwa
10% betragen. Die insgesamt vorhandene Konzentration an wirksamen Metallkationen kann, angegeben in
Kationäquivalenten zu Hatogenäquivalenten als Brom oder Chlor, etwa 1 :0,01 bis etwa 1 :100, vorzugsweise
etwa 1 :0,2 bis etwa 1 :40 und insbesondere etwa 1 :1
bis etwa 1 :20 betragen.
Das Molverhältnis von Sauerstoff zu Olefin in der Beschickung ist nicht kritisch, weshalb jedes geeignete
Molverhältnis, zum Beispiel von 1 :100 bis 1 :0,001
angewandt werden kann, selbstverständlich unter der Voraussetzung, daß die verwendete Mischung nicht im
Explosionsbereich liegt Als Sauerstoffquelle kann Sauerstoffgas, eine Mischung aus Sauerstoff und einem
Inertgas, zum Beispiel einem in Luft vorkommenden Inertgas, oder Luft selbst verwendet werden. Die
Temperaturen in der Oxidationszone liegen vorzugsweise zwischen 90 und 180 Grad C, und der in der
Oxidationszone herrschende Druck soll, vorzugsweise 3,5 bis 70 kg/cm2, und insbesondere 14 bis 35 kg/cm2
betragen.
Die Reaktionsdauer hängt in erheblichem Ausmaß von der Konzentration der Reaktionsteilnehmer ab und
kann daher innerhalb eines weiten Bereichs zweckmäßig gewählt werden. Die Strömungsgeschwindigkeiten
werden vorzugsweise so eingesteht, di*!i die Geschwindigkeit der Bildung von Produkt als Glykoldiester etwa
0,10 bis 10,0MoI pro Liter und pro Stunde beträgt. Sobald ein Gleichgewichtszustand erreicht ist, kann die
Umsetzung mit irgendeinem Gehalt von etwa 5 bis etwa 60 Gewichtsprozent Glykolesterprodukte, die in dem
Flussigphasenreaktionsmedium verbleiben, fortgeführt werden, diese Konzentration wird jedoch vorzugsweise
bei etwa 15 bis etwa 50 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Flüssigkeit, gehalten.
Gewünschtenfalls k&nn die Umsetzung in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels durchgeführt werden.
Beispiele für solche inerten Lösungsmittel sind Benzol, tert.Butylbenzol, tert.-Butanol oder Äthylenglykoldiacetat. Vorzugsweise wird die Carbonsäure jedoch
sowohl als Lösungsmittel als auch als Quelle für die Säurekomponente des gewünschten Esters angewandt.
Während der Oxidation wird aus der Oxidationszone kontinuierlich ein flüssiger Produktstrom abgezogen.
Dieser Strom, der niedrig siedende Vorläuferkomponenten, Carbonsäure, Wasser, gelösten und suspendierten Katalysator, Glykolester und Vorläufer sowie die
höher-siedenden Stoffe, die den Rückstand bilden,
enthält, wird einer Destillation zur Abtrennung der höhersiedenden Stoffe von dem übrigen Teil des Stroms
unterworfen. Diese erste Destillation kann eine einfache oder Blitzdestillation sein, die bei etwa 0,01 mm Hg und
50 Grad C bis etwa 760 mm Hg und 220 Grad C, vorzugsweise jedoch bei etwa 1 mm Hg und 100 Grad C
bis etwa 300 mm Hg und 170 Grad C durchgeführt wird.
Der Rückstand wird dann der oben beschriebenen
Behandlung mit Carbonsäure unterworfen.
Die Kopffraktion oder niedriger siedende Fraktion der ersten Destillation wird einer zweiten Stufendestillation
unterworfen, wodurch Glykolesterprodukt und Vorläufer von den niedriger siedenden Verbindungen,
welche die niedrig siedenden Vorläuferkomponenten umfassen, abgetrennt werden. Während dieser Destillation
werden die Glykolmonoester und Glykole fast vollständig zu dem Glykoldiester verestert Das
Diesterprodukt wird dann aufgefangen und je nach dem gewünschten Endprodukt weiterverarbeitet Die aus
dem Olefin entstandenen niedrig siedenden Komponenten werden ebenfalls abgetrennt und der oben
beschriebenen Säurebehandlung unterworfen.
Bei der bevorzugten Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird von dem Rückstand und den
.niedrig siedenden Vorläuferkomponenten nach Entfernung
aus dem Produktstrom wenigstens einer dieser Anteile der Säurebehandlung unterworfen. Vorzugsweise
wird die Säurebehandlung in der Oxidationszone durchgeführt Die am meisten bevorzugie Arbeitsweise
bei Anwendung des erfindungsgemäßtn Verfahrens besteht darin, sowohl die niedrig siedenden Vorläuferkomponenten
als auch den Rückstand nach Abtrennung aus dem Oxidationsaustrag in die Oxidationszone
zurückzuführen.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert Alle Prozentsätze beziehen sich auf das
Gewicht wenn nichts anderes angegeben ist.
Ein 1,5-Liter-Titanrührautoklav, der mit Flüssigkeitsund
Dampfeinlaß- und -auslaßleitungen und einem Flüssigkeitsüberlauf bei einem Volumen von 1 Liter
ausgerüstet ist, wird mit 600 g Essigsäure, 14 g Tellurdioxid, 26 g 48-prozentiger Bromwasserstoffsäure
und 28 g 2-BromäthyIacetat beschickt. Der Autoklav wird allmählich auf 160 Grad C erwärmt, und in den
Reaktor ,/erden 334 g/Stunde einer flüssigen Mischung
mit folgender Zusammensetzung gepumpt: 89,8% Essigsäure, 2,1% Tellurdioxid, 3,9% 48prozentige
Bromwasserstoffsäure und 4,2% 2-Bromäthylacetat.
Die Reaktionszone wird bei 28 kg/qcm mit einer Äthylenströmungsgeschwindigkeit von 500 Liter (Normalbedingungen)
pro Stunde unii einer Sauerstoffströmungsgeschwindigkeit von 50 Liter (Normalbedingungen)
pro Stunde gehalten. Ein stetiger Betriebszustand oder Gleichgewichtsbetriebszustand ist nach etwa 12
Stunden erreicht. Ein Überlauf von 442 g pro Stunde Ablauf wird aufgefangen, der Äthylenglykoldiacetat,
Äthylei.glykolmonoacetat und Äthylenglykol in folgenden
prozentualen Mengen enthält: 27,9% Diacetat, 16,5% Monoacetat, 2,1 % Äthylenglykol.
2000 g dieses Abflusses werden einer Schnelldestillation unterworfen, die bei 1 mm Hg und 100 Grad C
durchgeführt wird und den Rückstand liefert. Der Rückstand wiegt 250,1 g und enthält eiwa 1,4 Gewichtsprozent
Äthylenglykoldiacetat und einen Kohlenstoffgehalt von 31,9%. Die flüchtigen Stoffe werden einer
sorgfälligen Destillation unterworfen, wobei das Monoacetat
und das Äthylenglykol vollständig zum Diester verestert werden. Es werden etwa 1125g Äthylenglykoldiacetat
bei 124 bis 126 Grad C und 90 mm Hg gewonnen. Die Selektivitätseinbuße durch den Rückstand
wird mit 29,8%, bezogen auf das umgesetzte Äthylen, berechnet.
Dieses Beispiel erläutert das erfindungsgemäße Verfahren in einer Ausführungsform, bei der der
Rückstand in einem Carbonsäuremedium behandelt wird.
Die Arbeitsweisen für die Oxidation von Äthylen und die Destillationen des Abflusses von Beispiel 1 werden
wiederholt 100 g des Rückstands, der 0,9% Äthylenglykoldiacetat
und 0,36% Äthylenglykolmonoacetat enthält
werden mit 500 g 95prozentiger Essigsäure und 5% Wasser in Berührung gebracht und etwa 2 Stunden
unter Stickstoff mit 14 atü bei 160 Grad C umgesetzt. Nachdem die Umsetzung beendet ist werden 10,2%
Äthylenglykoldiacetat und 33% Äthylenglykolmonoacetat
und etwa 0,7% Äthylenglykol festgestellt
Dieses Beispiel erläutert die Behandlung des Rückstands,
aus dem Abfluß durch Rückführung in die Oxidationszone und die Rückführung der niedrigsiedenden
Voriäuferkomponenten.
Die Arbeitsweise von Beispiel 1 wird wiederholt. Nach Schnelldestillation des Abflusses aus dem
Autoklaven verbleiben etwa 12,5% Rückstand. Die flüchtigen Stoffe aus der Schnelldestillation werden
weiter destilliert wodurch folgende Fraktionen erhalten werden.
Siedepunkt, C Gewichts-%
Die Fraktionen 1 und 3, welche die nitdrig siedenden Voriäuferkomponenten und Essigsäure enthalten, werden
mit Rückstand, Auffüllessigsäure und kleinen Mengen Bromwasserstoffsäure vereinigt und dem
Oxidationsreaktor mit einer Geschwindigkeit von 334 g pro Stunde zugeführt. Der Oxidationsreaktor wird bei
160 Grad C und 28 atü mit einer Äthylenströmungsgeschwindigkeit von 500 Liter (Normalbedingungen) pro
Stunde und einer Sauerstoffströmungsgeschwindigkeit von 50 Litern (Normalbedingungen) pro Stunde
gehalten.
so Aus dem Oxidationsreaktor wird ein Abfluß abgezogen,
der 56,1% Äthylenoxidationsprodukte, angegeben als Äthyienglykoldiacetat, enthält. Durch Destillation
dieses Abflusses werden etwa 12,5% Rückstand erha'ten, und die flüchtigen Stoffe werden wie oben
destilliert. Nach insgesamt 7 Rückführungen enthält der Abfluß aus deir Oxidationsreaktor 56,0% Produkte,
angegeben als Äthylenglykoldiacetat, und weist einen Rückstandsgehalt von etwa 12,7%, bezogen auf den
Endabfluß, auf. Bezogen auf das insgesamt erzeugte Produkt entspricht der Kohlenstoffgehalt dieses Rückstands
einem Selektivitätsverlust von nur 3,4%.
Der Oxidationsreaktor von Beispiel I wird mit 600 g Essigsäure, 14 g Tellurdioxid, 26 g 48prozentiger Bromwasserstoffsäure
uiid 28 g 2-Bromäthylacetat beschickt.
Der Oxidationsreaktor wird allmählich auf 160 Grad C erwärmt und bei 28 atü mil einer Äthvlfinstrfimiinuicrp-
Fraktion | I | 87-98 | (90 | mm Hg) | 0,4 |
Fraktion | 2 | 98-100 | (90 | mm Hg) | 7,0 |
Fraktion | 3 | 101-117 | |||
60-124 | 23,9 | ||||
Fraktion | 4 | 124-126 | 56,2 | ||
schwindigkeit von 500 Liter (Normalbedingungen) pro Stunde und einer Sauerstoffströmungsgeschwindigkeit
von 500 Liter (Normalbedingungen) pro Stunde gehalten, während eine flüssige Mischung folgender
Zusammensetzung mit einer Geschwindigkeit von 750 g pro Stunde eingeführt wird: 89,8% Essigsäure, 2,1%
Tcllurdioxid, 3,9% 48prozentige Bromwasserstoffsäure und 4,2% 2-Bromäthylacetat.
Gleichgewichtsbedingungen werden nach etwa 7 Stunden langem Betrieb erreicht. Aus dem Oxidationsreaktor wird ein Abfluß mit einer Geschwindigkeit von
etwa 842 g pro Stunde abgezogen, der 21,2% Äthylenglykoldiacetat, 8,7% Athylenglykolmonoacetat und
0,4% Äthylenglykol (34,1%, angegeben als Äthylenglykoldiacetat) enthält.
2000 g dieses Abflusses werden einer Schnelldestillation bei I mm Hg Druck bis zu einer maximalen
Blasentemperatur von 100 Grad C unterworfen, wodurch 61,4 g Rückstand erhalten werden. Der
Rückstand cfiiiiäii 30,7% Kuiiiciisiuff und 0,8%
Äthylenglykoldiacetat und 032% Athylenglykolmonoacetat. Bezogen auf das umgesetzte Äthylen beträgt der
Selektivitätsverlust durch den Rückstand 14,1 %.
Die flüchtigen Anteile der Schnelldestillation werden wie in Beispiel 2 beschrieben destilliert. Fraktion 1,
Fraktion 3, Rückstand, Essigsäure zur Ergänzung und eine kleine Menge Bromwasserstoffsäure werden
vereinigt und dem Oxidationsreaktor mit einer Geschwindigkeit von 750 g pro Stunde zugeführt, während
der Oxidationsreaktor bei 160 Grad und 28 atf) mit einer
Äthylenströmungsgeschwindigkeit von 500 Liter (Normalbedingungen) pro Stunde und einer Sauerstoffströmungsgeschwindigkeit von 50 Liter (Normalbedingungen) pro Stunde gehalten wird.
Nach 7 Rückführungen enthält der Reaktorabfluß 33,9% Produkt, angegeben als Äthylenglykoldiacetat,
und einen RUckstandsgehalt von 3,1%, bezogen auf den
letzten Abfluß. Bezogen auf das insgesamt erzeugte Produkt und den Kohlenstoffgehalt des Rückstands
wird ein Selektivitätsverlust von nur 1,9% festgestellt.
ίο 25 g des Rückstands von Beispiel 4 werden mit 125 g
einer 95prozentigen Lösung von Essigsäure und 5% Wasser in Berührung gebracht und 2 Stunden unter
Stickstoff mit 14 atü bei 160 Grad C umgesetzt. Es wird gefunden, daß die Mischung 10,5% Äthylenglykoldiace-
i) tat, 3,7% Athylenglykolmonoacetat und 0,5% Äthylenglykol enthält.
Dieses Beispiel erläutert die Behandlung der niedrigen siedenden Voriäuterkomponenien von Beispiel 4 durch
Einwirkung eines Carbonsäuremediums bei erhöhter Temperatur.
Die Fraktionen 1, 2 und 3 aus der Destillation von Beispiel 4 werden vereinigt und analysiert. Es wird
gefunden, daß die Mischung 0,7% Äthylenglykoldiacetat und 0,2% Athylenglykolmonoacetat enthält, während
der Rest hauptsächlich aus Essigsäure, Wasser und niedrigsiedenden Vorläuferkomponenten (2-Bromäthylacetat, 1,2 iVibromäthan, Äthylenbromhydrin und dergleichen) besteht.
100 g der Mischung werden 2 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre mit 14 atü ujf 160 Grad C
erwärmt. Nach dieser Zeit werden 4,3% Äthylenglykoldiacetat und 1,4% Athylenglykolmonoacetat gefunden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Glykolestern durch Umsetzung eines Monoolefins mit 2 bis 5
C-Atomen mit einer aliphatischen Monocarbonsäure mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen in flüssiger Phase in
Gegenwart eines molekularen Sauerstoff enthaltenden Gases, eines Halogens sowie Kationen eines
Metalls mit veränderlicher Valenz als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man aus der
Oxidationszone kontinuierlich einen Teil der Reaktionsmischung abzieht, daraus einen Rückstand mit
einem höheren Siedepunkt als dem der Ester, die nicht umgesetzte Carbonsäure, den Glykolester und
die niedrigsiedenden Komponenten abtrennt und dann den Rückstand und/oder die niedrigsiedenden
Komponenten mit der Ausgangscarbonsäure bei einer Temperatur zwischen 500C und dem Siedepunkt der Säure und bis zu einem Druck von 1 bis
70 kg/cm2 reagieren läßt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man sowohl den Rückstand als auch
die niedrigsiedenden Komponenten kontinuierlich in die Oxidationszone zurückführt
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