DE2107879C3 - Verfahren zum Nachweis von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten und Mittel zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Nachweis von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten und Mittel zu dessen DurchführungInfo
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Description
in der R und R' Hydroxy- oder Aminogruppen, X, X', Y und Y' Wasserstoffatome, Hydroxy-, Methyl-
und/oder Methoxygruppen bedeuten, verwendet wird.
Z Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu untersuchende Flüssigkeit auf
einen pH-Wert von ungefähr 3,5 bis 84, vorzugsweise 6,0, eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reagens Syringaldazin
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reagens eine Kombination
von Syringaldazin und Vanillinazin verwendet wird.
5. Mittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bex.tehep.cl aus einem Träger, vorzugsweise Papier, der ein auf/reies CLIor ansprechendes
Reagens enthält, dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens eine oder mehrere V lbindungen der
Formel
die in Gegenwart von Chlor ihre Farbe ändern. In Okac »Qualitative analytische Chemie« I960, Seite
503, sind verschiedene für diesen Zweck geeignete Substanzen, wie o-ToIidin, Benzidin, Pimethyl-p-pheny-
s lendiamin (DPD) und andere, angegeben. In F, F e i g e I
»Tüpfelanalyse« anorganischer Teil 1960, Seiten 368
und 369, ist der Nachweis von Chlor mit Hjlfe eines
bekannten Nachweisverfahren unter den üblichen Bedingungen nicht nur auf freies bzw. aktives Chlor
ansprechen, sondern auch empfindlich sind gegenüber anderen chlorhaltigen Verbindungen, und zwar sowohl
anorganischen als auch organischen Verbindungen. Da
die desinfizierende Wirkung von chlorhaltigen Verbindungen in erster Linie jedoch auf dem freien bzw. frei
verfügbaren Chlor beruht, ist es erwünscht, ein System zur Untersuchung wäßriger Flüssigkeiten auf ihre
baktericiden Bestandteile zur Verfugung zu haben, das
nur auf freies bzw. aktives Chlor anspricht und nicht auf andere chlorhaltige Verbindungen.
Das Verfahren zum Nachweis von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten der eingangs genannten Art ist
dadurch gekennzeichnet, daß als Reagens eine oder
mehrere Verbindungen der Formel
Y' X'
-R'
in der R und R' Hydroxy- oder Aminogruppen und X, X', Y und Y' Wasserstoffatome, Hydroxy-,
Methyl- und/oder Methoxygruppen bedeuten, enthält und mittels eines Puffers auf einen pH-Wert von
ungefähr 34 bis 8,5 abgepuffert ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von freiem, d. h. frei verfügbarem bzw. aktivem Chlor in
wäßrigen Flüssigkeiten durch Zusammenbringen der zu untersuchenden Flüssigkeit mit einem Reagens und
Beobachtung der entstehenden Farbe.
Die Verwendung von freiem Chlor als Desinfiziens für Schwimmbäder und andere Wasserbehälter ist seit
einiger Zeit üblich. Diese weite Verbreitung kommt zum Teil von den geringen Kosten, der Bequemlichkeit und
der Wirksamkeit als antiseptisehes Mittel in verhältnismäßig geringen Konzentrationen. Die Konzentration
muß jedoch genau überwacht werden, da ein zu hoher Chlorgehalt nicht nur unwirtschaftlich ist, sondern auch
zu einer Reizung der Augen und einem unangenehmen Geruch führt. Die geeignete Konzentration beträgt
etwa 0,4 bis 2,0 ppm.
Es ist bekannt, den Chlorgehalt in wäßrigen Flüssigkeiten mit Hilfe von Substanzen zu bestimmen,
in der R und R' Hydroxy- oder Aminogruppen, X, X', Y und Y' Wasserstoffatome, Hydroxy-, Methyl- und/oder
Methoxygruppen bedeuten, verwendet wird.
Hauptsächlich sind X, X', Y und Y' Methoxygruppen in m-Stellung. Beispiele für derartige Azoverbindungen,
die für erfindungsgemäße Indikatorsysteme geeignet sind, sind Vanillinazin, Syringaldazin, 2,4,6,2',4',6'-Hexahydroxybenzaldazin, 3,4,4',4'-TetrahydroxybenzaIdazin
und ähnliche.
Die verwendete Menge des Testreagenses ist nicht kritisch, solange der gewünschte Farbton und die
Farbsättigung in dem Endprodukt erreicht wird. Im allgemeinen werden jedoch Mengen von ungefähr
0,02 mg bis 0,1 mg zur Bestimmung von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten verwendet.
Bei einer besonders vorteilhaften Zusammensetzung erhält das Testreagent.die oben angegebenen Indikatorverbindungen zusammen mit einem Puffersystem mit
einem pH-Wert von ungefähr 34 bis 8,5 und vorzugsweise ungefähr 6,0. Es hat sich gezeigt, daß
derartige pH-Werte ein Testsystem mit einer erhöhten Empfindlichkeit und einem besseren Ansprechen des
Farbumschlags ergeben, wenn sie mit freiem Chlor, das in wäßrigen Flüssigkeiten gelöst ist, in Berührung
kommen. Mit Testreagenssystemen, die einen derartigen Puffer enthalten, hat man Farbreaktionen erhalten,
die um ungefähr 25 bis 50% besser sind als die Farbreaktionen, die ohne den Puffer erreicht werden.
Phosphatpuffer haben sich als besonders geeignet zur
Verwendung mit den erfindungsgemäßen Testreagensien erwiesen. Die Frage, warum derartige pH-Werte zu
verbesserten Farbänderungen führen, ist noch nicht voll geklärt.
Das Mittel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bestehend aus einem Träger, vorzugsweise
Papier, der ein auf freies Chlor ansprechendes Reagens enthält, ist dadurch gekennzeichnet, daß das Reagens
eine oder mehrere Verbindungen der Formel gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs I enthält und
mittels eines Puffers auf einen pH-Wert von ungefähr 3,5 bis 8,5 abgepuffert ist
Besonders günstig ist die Verwendung eines Mittels, bestehend aus einem saugfähigen Träger, der in einer
flüssigkeitsundurchlässigen Hölle eingeschlossen ist, in
der sich ein Ausschnitt befindet und das Testreagens in dem Bereich des Trägers enthalten ist, der durch den
Ausschnitt für die Flüssigkeit frei liegt. Wenn man ein solches Mittel in die zu untersuchende Flüssigkeit
eintaucht, wird diese durch das Testreagens hindurch in den Träger eingesogen und das Chlor dadurch im
Bereich des Testreagenses konzentriert Durch genaue Bestimmung des Materials und der Größe des
saugfähigen Trägers kann die durch das Reagens hindurchgehende Flüssigkeitsmenge genau festgelegt
werden, so daß man zuverlässige reproduzierbare Werte erhält Hierdurch kann die Empfindlichkeit des
erfjndungsgemäßen Verfahrens erhöht werden.
In der Figur ist die Farbreaktion verscfciedener
Reagenzien angegeben, die unter Verwendung der erflndungsgemäßen Prüfmittel erhalten wurden. Dabei
entspricht die Kurve A dem in Beispiel 1 beschriebenen Mittel zur Bestimmung von freiem Chlor, bei dem
Syringaldazin allein als Testreagens verwendet wird, während die Kurve B dem in Beispiel 2 beschriebenen
Mittel entspricht, bei dem eine Kombination von Syringaldazin und Vanillinazin verwendet wurde. Die
Kurve C zeigt die mit dem Mittel des Beispiels 3, d. h. Syringaldazin allein, das mit einem Phosphatpuffer auf
einen pH-Wert von 6 gepuffert war, erzielte Farbreaktion. Die Kurve D zeigt die Farbreaktion einer
Kombination von Syringaldazin und Vanillinazin, die mit einem Phosphatpuffer auf einem pH-Wert von 6
gepuffert war, wie in Beispiel 4 beschrieben. In jedem dieser Beispiele wird eine stärkere Farbreaktion durch
eine größere Abweichung des Meßgerätes angezeigt, die in dem Diagramm auf der Ordinate angegeben ist,
während eine größere Konzentration an freiem Chlor auf der Abszisse aufgetragen ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert:
Stücke von saugfähigem Papier mit einer Dicke von ungefähr 1,0 mm, wurden mit einer Lösung, die 0,05%
(GewYVol.) Syringaldazin in 95%igem Äthanol enthielt, imprägniert und 20 min hei 1000C getrocknet. Die
getrockneten Blätter wurden in Quadrate von 15 χ 15 mm seschnitten.
Die so hergestellten Prüfmittel wurden dann getrennt 10 see in Proben von Schwimmbeckenwasser getaucht,
die Konzentrationen an freiem Chlor von 0,5 ppm bis 2,0 ppm besaßen und anschließend wieder daraus
entfernt. Die Farbe des an dem Ausschnitt offenliegenden Testreagenzbereiches änderte sich von Gelb nach
verschiedenen Purpurtönen, je nach der Konzentration de« Chlors in dem Wasser.
Die mit diesem Mittel erhaltenen Färbreäkliönen sind durch die Kurve A in der Figur angegeben, wobei die
Konzentration an freiem Chlor in ppm gegen die mit einem Reflektionsmeßgerät erhaltenen Farbreaktionen
aufgetragen sind.
Beispiei 2
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß eine Imprägnierlösung verwendet
wurde, die gleiche Volumina von 0,1% (GewVVol) Vanillinazin in 95%igem Äthanol und 0,1% (Gewichtsvolumen) Syringaldazin von 95%igem Äthanol enthielt
anstelle der 0,05%igen Syringaldazinlösung, verwendet wurde. Mit diesem Mittel erhielt man die bessere, durch
Kurve B in der Figur angegebene Farbreaktion, verglichen mit der durch die Kurve A angegebenen
Reaktion bei Verwendung des Testmittels nach Beispiel 1.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß eine Imprägnierlösung, die gleiche
Volumina einer 0,1 %igen Syringaldazinlösung und einer 0,1 m Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 6,0
enthielt, anstelle der dort beschriebenen Imprägnierlösung verwendet wurde. Die mit diesem Testreagenzsystem
erhaltene Farbreaktion ist als Kurve Cin der Figur angegebenen. Die bessere Farbreaktion, die durch die
Pufferwirkung des Phosphatpuffers entstent kann man durch einen Vergleich dieser Kurve mit den Kurven A
und B ersehen.
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß zwei Volumina eine 0,1 m
Phosphatpufferlösung mit einem pH-Wert von 6,0 zu .ίο der Imprägnierlösung zugegeben wurden. Die verbesserte
Farbreaktion dieses Mittels geht aus der Kurve D der Figur hervor.
Dieses Beispiel zeigt die Fähigkeit der erfindungsgemäßen
Mittel und Vorrichtungen zum Nachweis von freiem Chlor. Außerdem wurde eine wäßrige Lösung
hergestellt, die 1 ppm freies Chlor enthielt und zu einem Teil davon wurde 1 ppm (NG4^CO3 zugegeben, um das
freie Chlor in ein Chloramin umzuwandeln. Diese Lösungen wurden dann
1. mit den erfindungsgemäßen Prüf mitteln und
2. nach dem Standard-o-Tolidin-Arsenit-Verfahren
untersucht.
untersucht.
Das zuletzt genannte Verfahren ist speziell dazu bestimmt, um freies Chlor sowie Rest-(Gesamtchlor) zu
bestimmen.
Das o-Tolidinreagenz wurde hergestellt, indem man 1,35 g o-Tolidindihydrochlorid in 500 ml destilliertem
Wasser löste und diese Lösung mit einem Gemisch von 150 ml konz. HCI in J50ml destilliertem Wasser
vermischte. Die Natriumarsenitlösung wurde hergestellt, indem man 5,0 g NaAsÜ2 in destilliertem Wasser
löste und auf 1 I verdünnte.
Die chlorhaltigen Proben wurden auf ihren Gehalt an freiem Chlor und Restchlor mit Hilfe des folgenden
Verfahrens untersucht:
1. Zwei getrennte Vergleichsgefäße von 10 ml Inhalt fie wurden mit A bzw. ^bezeichnet.
2. Zu dem Gefäß A wurden 0,5 ml o-Tolidinreagenz,
10 ml der Wasserprobe und 0,5 ml Arsenitlösung zugegeben. Diese Lösung wurde sofort mit einem
Farbstandard verglichen und das Ergebnis als
fi5 Gehalt an freiem Chlor angegeben.
3. In das Gefäß B wurden 0,5 ml o-Tolidin und 10 ml
der Wasserprobe gegeben. Das durch einen Vergleich mit einem Farbstandard nach 5 min
5 6
erhaltene Ergebnis zeigt den Gesamt-Restchlorge- angegebenen Untersuchungen sowie bei einer Untersuhaltan.
chung mit einem erfindungsgemäßen Prüfmittel erhal-
Die folgenden Ergebnisse wurden bei den oben ten.
Zu untersuchcndi | : Krllndungs- | o-Tolitlin-Arsenil- | 1 | Rcsl- |
Lösung | gomüUes | Vcrliihrer | Chlor | |
Verfahren | Ireies | ()/) | ||
d'rcics Chlor) | Chlor | O.S | ||
I ppm Chlor | 1.0 | 0.9 | ||
I ppm Chlor | 0 | 0.2 | ||
und I ppm | ||||
(ΝΙΙ,,Ι,Π), | ||||
Hioryii I Rhill Zeirhnunonn |
Claims (1)
- Patentansprüche;1, Verfahren zum Nachweis von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten durch Zusammenbringen der zu untersuchenden Flüssigkeit mit einem Reagens und Beobachtung der entstehenden Farbe, dadurch gekennzeichnet, daß als Reagens eine oder mehrere Verbindungen der Formel
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---|---|---|---|---|
DE102008057471B3 (de) * | 2008-11-14 | 2010-05-06 | Axagarius Gmbh & Co. Kg | Vorrichtung zur Bestimmung des Gesamtchlorgehaltes in einer Flüssigkeit |
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- 1971-04-19 GB GB2210071A patent/GB1333442A/en not_active Expired
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