DE640923C - Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd - Google Patents

Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd

Info

Publication number
DE640923C
DE640923C DE1930640923D DE640923DD DE640923C DE 640923 C DE640923 C DE 640923C DE 1930640923 D DE1930640923 D DE 1930640923D DE 640923D D DE640923D D DE 640923DD DE 640923 C DE640923 C DE 640923C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
carbon monoxide
paper
reaction
palladium chloride
detection
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1930640923D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Application granted granted Critical
Publication of DE640923C publication Critical patent/DE640923C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/22Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using chemical indicators

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Investigating Or Analyzing Non-Biological Materials By The Use Of Chemical Means (AREA)

Description

  • Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd in gefährlicher Menge - in der Luft.
  • Das Kohlenoxyd dürfte wohl zur Zeit dasjenige Gift sein, das im täglichen Leben die meisten Unglücksfälle verursacht und darum für den Menschen am gefährlichsten ist. Diese Gefahr wächst mit- der fortschreitenden Entwicklung der Technik.
  • Das Kohlenoxyd ist darum besonders gefährlich, weil man seine Anwesenheit nicht bemerkt. Es ist nämlich gänzlich geruch-, geschmack- und farblos, so daß man es ohne besondere Hilfsmittel nicht wahrnehmen kann.
  • .Wenn der Kampf gegen das Kohlenoxyd Erfolg haben soll, und wenn es gelingen soll, die Anzahl der durch dieses Gift verursachten Vergiftungsfälle, und zwar insbesondere die große Anzahl der durch kleine gesundheitsschädliche Konzentrationen hervorgerufenen chronischen Fälle, herabzusetzen, so genügt es nicht, auf die bestehende Gefahr aufmerksam zu machen. Das Publikum muß auch selber die Möglichkeit haben, feststellen zu können, wann eine Gefahr vorhanden ist und wie groß diese Gefahr ist.
  • Die bisher bekannten Methoden zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd in der Luft sind entweder zu unempfindlich oder zu zeitraubend oder zu kompliziert, um vom Publikum in Gebrauch genommen werden zu können.
  • Die Erfindung betrifft eine Weiterentwicklung der Palladiumchlorürmethode, bei der zum Nachweis von Kohlenoxyd in gesundheitsschädlicher Menge Palladiumchlorür und Natriumacetat oder ein anderes Salz einer starken Base, beispielsweise eines Alkalimetalls, in Verbindung mit einer schwachen Säure, beispielsweise Essigsäure, verwendet wird, wobei das Salz eine höhere Molkonzentration besitzt als das Palladiumchlorür. Nach der Erfindung wird ein rascher und von Laien in einfachster Weise auszuführender Kohlenoxydnachweis dadurch ermöglicht, daß das Nachweisverfahren mittels eines mit den genannten Reagenzien getränkten, künstlich scharf getrockneten und vor dem Gebrauch in der üblichen Weise angefeuchteten Papiers durchgeführt wird. Dieses neue Verfahren wird, wie die Erfahrung gezeigt hat, wesentlich empfindlicher und zuverlässiger als die bisher bekannten. Ferner wird durch die Erfindung der Zweck verfolgt, eine Normalisierung des verwendeten Reaktionsmittels herbeizuführen, so daß unter allen Umständen vollständig gleichmäßige Resultate erhalten werden. Gleichzeitig wird es durch die Erfindung ermöglicht, nicht nur die Anwesenheit von Kohlenoxyd- in gesundheitsgefährlicher Menge schnell und sicher festzustellen; sondern auch eine Schätzung des Kohlenoxydgehalts auf Grund der Reaktionszeit und dea. Reaktionsverlaufs zu machen.
  • Durch die Hinzufügung einer Puffersubstanz, z. B. Natriumacetat, zum Palladiumsalz bei der Palladiumchlorürmethode wird die bei der Reduktion von Palladiumchlorür frei werdende Salzsäure gebunden. Dies hat bei der bekannten Methode den Zweck, den vollständigen Ablauf der Reaktion zu sichern, weil nämlich bei diesem bekannten Verfahren die in der Lösung niedergeschlagene Menge von metallischem Palladium abfiltriert und gewogen wird, um den CO-Gehalt zu bestimmen. Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es dagegen nicht wesentlich, daß die Reaktion vollständig abläuft, vielmehr ist es nur wichtig, daß die Reaktion vom Anfang an schnell und mit einer von dem CO-Gehalt abhängigen Geschwindigkeit abläuft. Durch das Zusetzen von Natriumacetat wird hier bezweckt, die Wasserstoffionenkonzentration derart zu regeln, daß einerseits die Wasserstoffionenkonzentration im wesentlichen konstant bleibt und anderseits die Reaktion durch die Wahl des Mengenverhältnisses zwischen Palladiumchlorür und Natriumacetat beschleunigt wird und mit einer Reaktionsgeschwindigkeit erfolgt, die in bestimmtem Verhältnis zum C 0-Gehalt steht. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, den CO-Gehalt ohne zeitraubende Maßnahmen quantitativ zu schätzen.
  • Bei der Zubereitung des erfindungsgemäßen Reagenzpapiers wird das Papier sowohl mit dem Palladiumsalz als auch mit der Puffersubstanz präpariert. Damit man sich innerhalb des Bereiches der günstigsten Werte der Wasserstoffionenkonzentration hält, muß die Puffersubstanz, die die Wasserstoffionenkonzentration reguliert, in genügender Menge vorhanden sein, um die ganze bei der Reaktion frei gemachte Salzsäure aufzunehmen. Als Puffersubstanz muß ferner ein Salz aus einer starken Base, z. B. einem Alkalimetall, und einer schwachen Säure dienen, wobei die Dissoziationskonstante der letzteren kleiner als o,oooz sein soll.
  • Bei der Befeuchtung des Papiers kann man gewöhnliches Wasser anwenden.
  • Die der Erfindung zugrunde liegenden Untersuchungen über diejenigen Faktoren, die auf die Reaktionsgeschwindigkeit und Haltbarkeit des Papiers einwirken könnten, haben ergeben, daß folgende Umstände beachtet werden müssen, damit eine hohe Empfindlichkeit des Reagenzpapiers erzielt und eine wirksam durchgeführte Normalisierung ermöglicht wird: r. Das Papier soll zweckmäßig dick und ,sein, soll aber zugleich eine gute Aufefähigkeit besitzen, und zwar auch nach . 'i. Tränkung mit anorganischen Salzen.
  • z. Bei größerer Palladiumchlorürkonzentration reagiert das Reagenzpapier schneller als bei kleineren Konzentrationen. Andererseits wird das Papier um so weniger haltbar, je größer die Konzentration ist. Als günstige Konzentration hat sich 0,3 0%o gezeigt.
  • 3. Wenn ein solches Palladiumchlorürpäpier mit Wasser angefeuchtet wird, so erfolgt die Reaktion je nach dem Feuchtigkeitsgrade mit größerer oder kleinerer Geschwindigkeit. Diese Tatsache ist durch die Kurve in der Zeichnung veranschaulicht, wo die Abszisse die Feuchtigkeit in Prozenten darstellt, während die Ordinate den reziproken Wert der Reaktionszeit darstellt. Eine bestimmte Definition der Feuchtigkeit oder die Festlegung eines bestimmten Feuchtigkeitsgehalts bei der Reaktion ist eine unerläßliche Bedingung für die Normalisierung. Diese Schwierigkeit kann man jedoch in äußerst einfacher Weise dadurch beseitigen, daß man, das Reagenzpapier nur teilweise befeuchtet, so daß sich am Übergang zwischen dem trocknen und dem feuchten Teil eine Zone mit bestimmtem Feuchtigkeitsgehalt bildet. Am einfachsten erfolgt die Anfeuchtung hierbei in solcher Weise, daß man nur einen Tropfen Wasser auf das Papier bringt. Hieraus entsteht außerdem der Vorteil, daß die Palladiumkonaentration infolge der Absorption in der Grenzzone vergrößert wird. Man erhält also ein haltbares Papier durch Begrenzung der Palladiumkonzentration beim Zubereiten des Papiers und kann dann noch durch die beschriebene Art und Weise des Anfeuchtens die Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit ausnutzen, die mit größerer Konzentration eintritt.
  • q.. Das Trocknen des sowohl mit Palladiumchlorür als auch mit einer Puffersubstanz getränkten Papiers wird zweckmäßig durch Anwendung künstlicher Trocknungsmethoden beschleunigt, weil bei langsamerTrocknung die Beobachtung der Reaktion erschwert wird. Außerdem kann die künstliche Trockn sing weitergetrieben werden als die natürliche. Die Trocknung sollte ferner so ausgeführt werden, daß sie auf beiden Seiten gleich schnell vor sich geht.
  • Bei einem Kohlenoxydgehalt, der so hoch ist, daß drohende Lebensgefahr vorhanden ist, reagiert das Papier nach der Erfindung augenblicklich. Bei einem Kohlenoxydgehalt von o,a °/o, also einem Gehalt der Luft, bei dem die Einatmung während etwa einer Stunde lebensgefährlich sein kann, beträgt die Reaktionszeit 2o bis 25 Sekunden, und bei einem Gehalt von o,oi °/o, der als der kleinste Gehalt angesehen werden kann, bei dem die Einatmung während längerer Zeit, z. B. während eines Arbeitstags, gesundheitsschädlich ist, erhält man eine deutliche Reaktion nach io Minuten. Diese Werte gelten für eine Temperatur von ungefähr 18° C. Bei einer Temperatur von ungefähr o° C sind die Reaktionszeiten doppelt so lang.
  • Das Verfahren nach der Erfindung soll nicht eine genau quantitative Methode darstellen, wenn auch ein geschickter Chemiker sie als solche verwenden könnte. Dagegen ist es der Zweck der Erfindung, eine verhältnismäßig genaue Schätzung des Kohlenoxydgehalts durch ein einfaches Mittel, das jedem zugänglich gemacht werden kann, zu ermöglichen, so daß auch nicht chemisch ausgebildete Personen in den Stand gesetzt werden, den Grad der vorliegenden Vergiftungsgefahr zu bestimmen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Nachweis von Kohlenoxyd in gesundheitsschädlicher Menge in der Luft mit Hilfe von Palladiumchlorür und einem Salz einer starken Base, beispielsweise eines Alkalimetalls, in Verbindung mit einer schwachen Säure, beispielsweise Essigsäure, bei welchem das Salz in höherer Molkonzentration als das Palladiumchlorür verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daB es mittels eines mit den genannten Reagenzien getränkten, künstlich scharf getrockneten und vor dem Gebrauch in der üblichen Weise angefeuchteten Papiers durchgeführt wird.
DE1930640923D 1930-01-20 1930-12-31 Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd Expired DE640923C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB640923X 1930-01-20

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE640923C true DE640923C (de) 1937-01-15

Family

ID=10489446

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1930640923D Expired DE640923C (de) 1930-01-20 1930-12-31 Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE640923C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1177851B (de) Diagnostisches Mittel zur Bestimmung von Albumin in Fluessigkeiten
DE2162122A1 (de) Indikator zum nachweis von metallionen
DE1767748A1 (de) Mittel zur Bestimmung der weiblichen Fruchtbarkeitsperiode
DE1598198A1 (de) Diagnostisches Testmaterial zur Bestimmung der Ovulationsfunktion
DE1598756B2 (de) Mittel zum Nachweis von Harnstoff in Körperflüssigkeiten
DE640923C (de) Verfahren zum Nachweis der Anwesenheit von Kohlenoxyd
EP0017661B1 (de) Schnelldiagnostika zur Bestimmung occulten Blutes und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1245619B (de) Zur Untersuchung biologischer Fluessigkeiten dienender Indikatorstreifen
DE1263357B (de) Geraet zur Bestimmung der Menge von in einem gasfoermigen Medium enthaltenen Bestandteilen
DE2625028A1 (de) Verfahren zur herstellung von komplexbildner in eingeschlossener form enthaltenden faeden
DE2107879C3 (de) Verfahren zum Nachweis von freiem Chlor in wäßrigen Flüssigkeiten und Mittel zu dessen Durchführung
DE3204938C2 (de) Indikator zur Bestimmung von Schwefeldioxid
DE856842C (de) Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitspapiers
AT159441B (de) Verfahren zum Nachweis von Dichlordiäthylsulfid.
AT333975B (de) Verfahren und prufmittel zur bestimmung von empfangnisfahigkeit oder schwangerschaft
DE2529446C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Wasserbindungsvermögens von Fleisch
DE814670C (de) Verfahren zur Herstellung einer haltbaren Loesung von Guajakol fuer den Nachweis einer hohen Erhitzung von Milch und Milcherzeugnissen
DE3321174C1 (de) Feuerloeschpulver
DE579179C (de) Reagenzpapier
DE907206C (de) Verfahren zur Entschwefelung von leichten Mineraloelfraktionen
DE2062710A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von enzymhemmenden Stoffen
DE704887C (de) Verfahren zur fortlaufenden Pruefung des Kohlensaeuregehaltes von Gasmischungen
DD202131A5 (de) Verfahren zum austreiben von anorganisch gebundenem kohlenstoff
CH175068A (de) Verfahren zum Nachweis geringer Gas- oder Dampfmengen in Luft oder andern Gasen.
DE894325C (de) Vorrichtung zur UEberpruefung von Gasgemischen