DE1245619B - Zur Untersuchung biologischer Fluessigkeiten dienender Indikatorstreifen - Google Patents
Zur Untersuchung biologischer Fluessigkeiten dienender IndikatorstreifenInfo
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- DE1245619B DE1245619B DEW27447A DEW0027447A DE1245619B DE 1245619 B DE1245619 B DE 1245619B DE W27447 A DEW27447 A DE W27447A DE W0027447 A DEW0027447 A DE W0027447A DE 1245619 B DE1245619 B DE 1245619B
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
GOln
Deutsche Kl.: 421-3/54
Nummer: 1245 619
Aktenzeichen: W 27447IX b/421
Anmeldetag: 12. März 1960
Auslegetag: 27. Juli 1967
Die Erfindung betrifft einen neuartigen Indikatorstreifen für biochemische Reaktionen, bei denen die
Anwesenheit gewisser Stoffe in Grundfluiden nachgewiesen werden soll.
Die Analyse von Grandfmiden, wie Blut, Urin u. dgl., wird bereits seit langem als diagnostisches
Hilfsmittel zur Ermittlung des Gehalts an durch biochemische Umsetzungen hergestellten Stoffen verwendet,
deren Fehlen oder Anwesenheit in größerer oder geringerer Menge einen, unnormalen Zustand
anzeigt. Gewisse primäre biochemische Stoffe lassen sich unmittelbar durch verhältnismäßig einfache
kolorimetrische Versuche nachweisen, während andere nur durch eine Sekundärreaktion ermittelt werden
können, bei der das Grundfluidum mit verschiedenen Reagenzsystemen behandelt und das hierbei
gebildete Umsetzungsprodukt oder mehrere der hierbei gebildeten Umsetzungsprodukte untersucht
werden.
Einige der letztgenannten Stoffe, wie Harnstickstoff, Trypsin und Histidin, lassen sich durch
chemische Umsetzungen nachweisen, bei denen gasförmige Reaktionsprodukte gebildet werden, die
dann ausgemessen werden können. Beispielsweise kann im Serum enthaltener Harnstickstoff durch
Umwandlung desselben in Ammoniak und Messung der gebildeten Ammomakmenge nachgewiesen werden.
Die Messung des Harnstickstoffgehalts ist ein wichtiges diagnostisches Hilfsmittel, da ein hoher
Gehalt an Serum-Harnstickstoff auf Urämie, Nierenentzündung, schweren Blutsturz oder schwache
Darmverstopfung hinweist. Auf der anderen Seite steigt der Gehalt des Enzyms Trypsin im Serum bei
Bauchspeicheldrüsenerkrankungen an. Der Serumgehalt dieses Enzyms läßt sich durch seinen Einfluß
auf die Hydrolyse von a-Benzoyl-L-argininamid, bei der Ammoniak frei wird, feststellen. Die Anwesenheit
von Histidin im Urin laßt sich durch eine Umsetzung feststellen, bei der Ammomak in Gegenwart
des Enzyms ffistidindeaminase oder Kohlendioxyd in Gegenwart des Enzyms Histidin-a-decarboxylase
frei wird. Ein unnormaler Histidingehalt stellt ein Anzeichen für Schwangerschaft dar.
Bei allen vorgenannten Versuchen muß die Menge des durch die Sekundärreaktion frei gewordenen
Gases gemessen werden, um daraus die Konzentration des primären biochemischen Stoffs im zu untersuchenden
Grundfluidum ermitteln zu können. Bei den bisher bekannten analytischen Methoden mußte
das bei der Sekundärreaktion gebildete Gas in einer absorbierenden Lösung gelöst und danach die Konzentration
dieses Gases in der Lösung durch Titra-
Zur Untersuchung biologischer Flüssigkeiten
dienender Indikatorstreifen
dienender Indikatorstreifen
Anmelder:
Warner-Lambert Pharmaceutical Company,
' Morris Plains, Ν. J. (V. St. A.) -
' Morris Plains, Ν. J. (V. St. A.) -
Vertreter:
Dr.phil. G.Henkel
und Dr. rer. nat. W. D. Henkel, Patentanwälte,
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2
München 9, Eduard-Schmid-Str. 2
Als Erfinder benannt:
Marshall E.Deutsch, Whippany, N.J. (V.StA.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 13. März 1959 (799 388),
vom 25. Januar 1960 (4566)
vom 25. Januar 1960 (4566)
tion od. dgl. festgestellt werden. Die verwickelte Natur dieses analytischen Verfahrens machte es erforderlich,
daß es nur durch geübte Laboratoriumstechniker ausgeführt werden konnte. Darüber hinaus
beanspruchte dieses Verfahren naturgemäß eine erhebliche Zeit. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, einen Indikator zu schaffen, mit dessen Hilfe schnell und einfach der Gehalt an biochemischen
Stoffen in Grundfluiden quantitativ ermittelt werden kann, die sich unter Bildung eines quantitativ
untersuchbaren Gases auf chemischem Wege umsetzen lassen.
Es gibt bereits viele Arten von Indikatorstreifen, die je nach der Art ihres Aufbaus bzw. der Zusammensetzung
ihrer Imprägnierung für die verschiedenartigsten Zwecke verwendbar sind. So ist beispielsweise bereits ein Reagenzpapier mit Vergleichsfarbenskala
für pH-Wert-Unterschiede von 0,2 bekannt, welche durch die Indikatorimprägnierung
hälftig unterteilt ist. Bei diesem Papier sind die beiden "der Indikatorimprägnierung unmittelbar benachbarten
Vergleichsfarben nahezu oder völlig gleich, so daß, wenn die Indikatorimprägnierung beim Gebrauch
die dem Mittelwert des Meßbereichs entsprechende Färbung annimmt, drei nahezu gleiche Farben
nebeneinanderstehen. Es handelt sich bei diesem Stufenreagenzpapier also darum, die Ablesegenauigkeit
durch entsprechende Abstufung der der Ver-
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gleichsfarbe benachbarten, indikatorimprägnierten auf chemischem Wege reagiert. Das System ist so
Zonen zu erhöhen, wobei die einzelnen Indikator- eingestellt, daß es, wie nachfolgend noch näher bezonen
jeweils von ein und derselben Prüfflüssigkeit, schrieben werden wird, letzthch ein Gas erzeugt,
deren pH festgestellt werden soll, beeinflußt werden. An dieses Reaktionsband schließt sich ein dieses Gas
Zum Unterschied hiervon hegt der Erfindung die 5 aus der Lösung frei machendes Band 2 an, das sich
Aufgabe zugrunde, an einem Trägerpapier gewisse ebenfalls über die ganze Breite des Streifens erstreckt
physikalische und chemische Reaktionen durchzu- Im Bereich dieses Bandes ist der Streifen mit einem
führen, um hieraus qualitative und quantitative chemischen Stoff getränkt, der das durch die im
Rückschlüsse ziehen zu können. Reaktionsband stattfindende chemische Umsetzung
Die genannte Aufgabe läßt sich entsprechend den io entwickelte Gas aus der Lösung frei macht. Im Ander
Erfindung zugrunde liegenden Überlegungen schluß an dieses Gas frei machende Band ist ein
unter Verwendung eines Papierstreifens oder eines Trennband 3 vorgesehen, in dessen Bereich der Strei-Streifens
aus einem anderen saugfähigen Material fen einheitlich mit einem harzartigen Material gelösen,
das in der Weise getränkt ist,.daß es ein für tränkt ist, das die Poren des Streifenmaterials verdie
Durchführung der gewünschten chemischen Um- 15 stopft und dadurch ein Hindurchwandern des zu
setzung des zu untersuchenden biochemischen Stoffs untersuchenden Grundfluidums verhindert. Hierunter
Gasbildung erforderliches chemisches Reagenz- durch "wird gewährleistet, daß jeder im Indikator aufsystem
zur Verfügung stellt und darüber hinaus tretende Farbumschlag einzig und allein durch das
einen für das im Laufe dieser chemischen Umsetzung bei der chemischen Umsetzung erzeugte Gas hervorentwickelte Gas empfindlichen Indikator enthält, ao gebracht wird. Im Anschluß an das Trennband erwelcher
einen Farbumschlag hervorbringt, dessen streckt sich ein Indikatorband 4 quer über den Strei-Grad
dem Gehalt des zu untersuchenden Grund- fen, in dessen Bereich der Streifen einheitlich mit
fluidums an dem biochemischen Stoff entspricht. Bei einer das gebildete Gas neutralisierenden Substanz
der Anwendung eines dieses Prinzip anwendenden und mit einem Indikator getränkt ist, dessen Farbe
Indikatorstreifens genügt es, den Indikator in ein 25 in dem bei der Neutralisation erreichten pH-Bereich
eine geringe abgemessene Menge des zu untersuchen- umschlägt. Die Größe des Bereiches, in dem die
den Grundfluidums enthaltendes Röhrchen einzu- Eaiibe umschlägt, ist proportional zu -der bei der
bringen und darm den mit dem Indikator getränkten Umsetzung gebildeten Gasmenge. Sowohl die in
Papierabschnitt nach Ablauf einer bestimmten Zeit Fig. 1 als auch die in Fig.2 datgestellten Ausfühniit
einer geeichten Farbskala zu vergleichen. Er- 30 rungsformen weisen die beschriebenen Reaktions-,
sichtlicherweise fallen bei Verwendung 'eines der- Gasfreimach-, Trenn- und Indikatorbänder auf.
artigen Indikatorstreifens -die verwickelten und zeit- Die in Fig, 2 dargestellte Ausführungsform weist raubenden analytischen Meßverfähren der bisner be- darüber hinaus noch imprägnierungsmittelfreie Bänkannten Prüfmethoden zur Ermittlung der in einem der la, 2 a und ·4α aui Femerhin sind bei -dieser Grundfluidum enthaltenen Menge einer biochemi- 35 Ausführungsform beide Seiten des Streifens in den sehen Substanz -durch Untersuchung des bei einer von den Reaktions- und Gasfreimaehbändern einchemischen Umsetzung gebildeten Gases fort, so daß genommenen Abschnitten durch eine Schicht aus die Untersuchungen auch -durch ungelernte Hilfs- einem druckempfindlichen Material 5 abgedeckt, das kräfte durchgeführt werden können. Darüber hinaus in Fig. 2 teilweise -weggebrochen dargestellt ist.
ist mit Ausnahme eines einfachen Prüf röhrchens 40 Der Anfbau und die Wirkungsweise der einzelnen überhaupt keine Laboratoriumsausrüstung erforder- Bänder der erfindungsgemäßen Indikatoistreifen ge-Mch, so daß eine Vielzahl von Einzelversuchen gleich- maß den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfühzeitig durchgeführt werden kann. nrngsfoxmen ergeben sieh aus der nachfolgenden
artigen Indikatorstreifens -die verwickelten und zeit- Die in Fig, 2 dargestellte Ausführungsform weist raubenden analytischen Meßverfähren der bisner be- darüber hinaus noch imprägnierungsmittelfreie Bänkannten Prüfmethoden zur Ermittlung der in einem der la, 2 a und ·4α aui Femerhin sind bei -dieser Grundfluidum enthaltenen Menge einer biochemi- 35 Ausführungsform beide Seiten des Streifens in den sehen Substanz -durch Untersuchung des bei einer von den Reaktions- und Gasfreimaehbändern einchemischen Umsetzung gebildeten Gases fort, so daß genommenen Abschnitten durch eine Schicht aus die Untersuchungen auch -durch ungelernte Hilfs- einem druckempfindlichen Material 5 abgedeckt, das kräfte durchgeführt werden können. Darüber hinaus in Fig. 2 teilweise -weggebrochen dargestellt ist.
ist mit Ausnahme eines einfachen Prüf röhrchens 40 Der Anfbau und die Wirkungsweise der einzelnen überhaupt keine Laboratoriumsausrüstung erforder- Bänder der erfindungsgemäßen Indikatoistreifen ge-Mch, so daß eine Vielzahl von Einzelversuchen gleich- maß den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausfühzeitig durchgeführt werden kann. nrngsfoxmen ergeben sieh aus der nachfolgenden
!Dieser zur Untersuchung biologischer Flüssig- Beschreibung,
ketten dienende Indikatorsfcreifen :aus einem saug- 45 Das Grundmaterial für den Streifen besteht aus fähigen Träger, der auf gegeneinander abgegrenzte einem saugf ähigen, d. h. porösen und absorbierenden Querbänder verteilte verschiedenartige Reagenz- Blattmaterial, das in Wasser oder organischen systeme aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch ge- Lösungsmitteln unlösbar ist und ihm zugeführte kennzeichnet, daß, an fernem Streifenende 'beginnend, Frassigkerten zu -absorbieren und zu halten -vermag, hintereinander drei Reaktionssysteme vorgesehen 50 eine zufriedenstellende Festigkeit in feuchtem Zusind, M -denen 'das erste mit dem in der biologischen stand besitzt und weder mit den verschiedenen Flüssigkeit nachzuweisenden Stoff unter Gasbildung Reagenzien, mit denen es getränkt wird, noch mit und Lösung des Gases in der Flüssigkeit reagiert, dem ■m untersuchenden Grundfluiden reagiert. Ein das zweite das gelöste Gas freisetzt und das dritte im Rahmen der vorliegenden Erfindung äußerst wirkmit Hilfe eines Farbindikators die gebildete 'Gas- 55 sames, saugfähiges Material ist Papier, das vorzugsmerrge meßbar anaeht, iWobei der Streifen zwischen weise in einer Dicke von (0,2 bis 1 mm verwendet dem zweiten und dritten System !eine Zone aufweist, wird. Die Länge und die Breite des Streifens sollte durch welche Flüssigkeit Tiicht MmtodEUÄteffie- · genügend groß gewählt werden, um die Unterbringen vermag, gung der verschiedenen Reagenzien in getrennten
ketten dienende Indikatorsfcreifen :aus einem saug- 45 Das Grundmaterial für den Streifen besteht aus fähigen Träger, der auf gegeneinander abgegrenzte einem saugf ähigen, d. h. porösen und absorbierenden Querbänder verteilte verschiedenartige Reagenz- Blattmaterial, das in Wasser oder organischen systeme aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch ge- Lösungsmitteln unlösbar ist und ihm zugeführte kennzeichnet, daß, an fernem Streifenende 'beginnend, Frassigkerten zu -absorbieren und zu halten -vermag, hintereinander drei Reaktionssysteme vorgesehen 50 eine zufriedenstellende Festigkeit in feuchtem Zusind, M -denen 'das erste mit dem in der biologischen stand besitzt und weder mit den verschiedenen Flüssigkeit nachzuweisenden Stoff unter Gasbildung Reagenzien, mit denen es getränkt wird, noch mit und Lösung des Gases in der Flüssigkeit reagiert, dem ■m untersuchenden Grundfluiden reagiert. Ein das zweite das gelöste Gas freisetzt und das dritte im Rahmen der vorliegenden Erfindung äußerst wirkmit Hilfe eines Farbindikators die gebildete 'Gas- 55 sames, saugfähiges Material ist Papier, das vorzugsmerrge meßbar anaeht, iWobei der Streifen zwischen weise in einer Dicke von (0,2 bis 1 mm verwendet dem zweiten und dritten System !eine Zone aufweist, wird. Die Länge und die Breite des Streifens sollte durch welche Flüssigkeit Tiicht MmtodEUÄteffie- · genügend groß gewählt werden, um die Unterbringen vermag, gung der verschiedenen Reagenzien in getrennten
Ia -den Figuren sind >zwei Aaisfühmngsfarmen des 6p Bändern zu ermöglichen, doch 'sollten seine Aber&dungsgeniäB
indikatoistreifens dargestellt. " messungen andererseits klein genug sein, um den
Die in Füg. 1 dargestellte Atisführungsform weist Streifen bei der Durchführung des Versuches in ein
an ihrem einen Ende 'ein sich über die ganze Bieite kleines Prüfröhrchen 'einbringen zu können. Als gedes
Streifens erstreckendes iReak&nsbandl auf, in eignet toben sich Streifen von etwa 63,5 bis
dessen Bereich «fer. Streifein sä 'einem 'chejträscihein 65 5Μ,·6 mm Länge und <eiwa 3,2 bis l'2,7mrn Breite
Reagenzsystem getränkt ist, das mit dem Mochemi- erwiesen, Jm Verlauf der Beschreibung und der Ansehen
Stoff, dessen Anwesenheit in dem zn aniter- Sprüche soll bed Maßangaben über die verschiedenen
suchenden 'Grundfluidum nachgewiesen werden soll, Bänder der Ausdruck »Länge« immer die Dirnen-
sion in Richtung parallel zur größten Abmessung des Bandes bedeuten.
Der Streifen ist mit einer Reihe von verschiedenen Stoffen imprägniert, die in Form entweder unmittelbar benachbarter (F i g. 1) oder in Streifenlängsriehtung
durch'imprägnierungsmittelfreie Bereiche voneinander getrennter (Fig.2) paralleler Bänder aufgebracht
sind. Das Reaktionsband befindet sich entweder unmittelbar am einen Ende des Streifens
(Fig. 1) oder ist gemäß Fig. 2 von diesem Ende durch ein imprägnierungsmittelfreies Band ia getrennt.
Das Reaktionsband ist einheitlich mit einem Reagenzsystem getränkt, das, wenn es mit einem
Grandfluidum in Kontakt gebracht wird, mit einem in diesem örundfluidum enthaltenen Stoif unter Gasbildung
reagiert. Das Reaktionssystem enthält das für diese Umsetzung erforderliche Reagenz sowie
eine Puffersubstanz, die den pH-Wert in dem für die betreffende Umsetzung günstigsten Bereich hält.
Zum Nachweis von Serum-Hamstickstoff ist das Reaktionsband mit Urease und einer Puffersubstanz
getränkt, die den pH-Wert des Bandes zwischen 7 und 8 und vorzugsweise ungefähr auf 7,6 hält, wenn
das Band mit dem Serum in Kontakt gebracht wird. In diesem pH-Bereich reagiert das Enzym Urease
am besten unter Ammoniakbildung mit dem Harnstoff. Als besonders 'günstig für die Aufrochterhaltung
des gewünschten pH-Wertes von etwa 7,6 im Reaktionsband haben sieh Phosphatpuffer, beispielsweise
ein Gemisch von K2HPO4 und KH2PO4 erwiesen.
Die Menge an Reagenz und Puffersubstanz im Reaktionsbad des erfindungsgemäßen Indikatorstreifens kann sich innerhalb weiter Grenzen bewegen,
solange das Reaktionsband mindestens einen Überschuß an diesem Reaktionssystem aufweist.
Selbstverständlich kann das Reaktionsband auch mit anderen Reagenzien getränkt sein, um andere
Stoffe außer Harnstickstoff in Grundfiuiden nachzuweisen. So wird das Band zum Nachweis von Serum-Trypsin
mit a-Benzoyl-L-argmkarnidhydrocMorid und zum Nachweis' von Histidin mit Histidin-a-decarboxylase
und einer PufEersubstanz, die den pH-Wert während der Untersuchung auf etwa 4 Ms
etwa 5 Mit, oder, mit Histidindeaminase und einer Puffersubstanz getränkt, die den pH-Wert während
der Untersuchung auf etwa 7,5 bis etwa 7/8 Kalt
Das Reaktionsband braucht keine bestimmte Länge zu besitzen, doch haben sich Längen von 9,5
bis 15,9 mm als günstig erwiesen.
Bei der in F ig. 2 dargestellten Ausführungsform befindet sich am Ende des 'Indikatorstreif ens vor dem
Reaktionsband -ein imprägnierungsmittelfreies Band l a, das sich' als "besonders zweckmäßig erwiesen hat,
wenn das Reaktions- und das Gasfreimachband ge- · maß Fig. 2 mit einem druckempfindlichen Sfeeifen
bedeckt sind. Dieses imprägnierungsmittelfreie Band la gewährleistet einen bestimmten Absorptionsbereich, in dem Flüssigkeit aus dem zu !untersuchenden
Fluidum in den Streifen hineingesaugt wird und von dem aus die Flüssigkeit durch Kapillarwirkung
in das Reafctionsband wandert. Die Länge dieses imprägnierungsmittelfreien Bandes 'beträgt in der
Regel 3,2 bis 9,5 mm.
Die Tränkung des .Streifens zweeks Ausbildung des Reaktionsbandes erfolgt mit 'Hilfe feiner Lösung
des Reagenzsystems. So wird beispielsweise bei der Herstellung von Indikatoxstreifen zum Nachweis von
Seram-Hamsfickstoff der das 'Reakfionsband auf-
nehmende Streifenbereich mit einer Lösung von Urease und einer Puffersubstanz in einem geeigneten
Lösungsmittel getränkt. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise Wasser oder Mischungen von
Wasser mit flüchtigen organischen Lösungsmitteln, wie z. B. Äthanol. Vorzugsweise sollte das Lösungsmittel
eine möglichst hohe Konzentration an dem flüchtigen organischen Lösungsmittel enthalten, um
das Trocknen des Streifens nach der Tränkung zu erleichtern. Als Urease können entweder handelsübliche
Produkte verwendet werden, oder es können Ureaseauszüge durch Extraktion von natürlichen
Quellen dieses Enzyms, wie Soja- oder Jaekbohnenmehl, mit wäßrigem Alkohol frisch hergestellt
werden.
Unmittelbar an das Reaktionsband schließt sieh das Gasfreimachband an, das einheitlieh mit einem
Stoff getränkt ist, welcher das durch die chemische Umsetzung zwischen dem biochemischen Stoff in
dem zu untersuchenden Grundfluidum und dem Reagenzsystem im Reaktionsband gebildete Gas aus
der Lösung frei macht. Die im Reaktionsband auftretende Umsetzung erfolgt in der flüssigen Phase,
da dieses Band durch Wanderung von Flüssigkeit durch den Streifen unter Kapillarwirkung mit dem
zu untersuchenden Grundfluidum gesättigt wird. Das durch die chemische Umsetzung gebildete Gas wird
daher zunächst in der flüssigen Phase, mit der das Reaktionsband gesättigt ist, gelöst. Um jedoch eine
genaue Erfassung der Menge des im zu untere suchenden Grundfluidum enthaltenen biochemischen
Stoffs zu gewährleisten, muß das bei der im Reaktionsband auftretenden Umsetzung gebildete Gas ersichtlicherweise
vollständig, aus der Lösung frei gemacht werden. Dieser Grundsatz gilt um so mehr,
als es sich bei den gebildeten Gasmengen um außerordentlich Heine Beträge handelt. Der zur Durchführung
der Umsetzung mit der biochemischen Substanz im Reaktionsband aufrechterhaltene pH-Wert
ist häufig so bemessen, daß mindestens -ein Teil des gebildeten Gases bestrebt ist, in Lösung zu
bleiben.
Beim Nachweis des Harnstiekstoffgehalts von Serum ist das Reaktionsband beispielsweise so gepuffert,
daß es einen pH-Wert von etwa 7 bis 8 .erhält. Unter derartigen schwach basischen Bedingungen
bleibt mindestens ein Teil des bei der Umsetzung gebildeten Ammoniaks in Lösung.
Der für die Tränkung des das Gasfreimachband bildenden Bereichs verwendete Stoff stellt den
pH-Wert dieses Bandes .auf einen Betrag ein, der ein vollständiges Freimachen des bei der Umsetzung
gebildeten Gases aus der Lösung gewährleistet. In den Fällen, in denen im Reaktionsband Ammoniak
gebildet wird, sollte das Gasfreimachband mit einem Grundstoff getränkt sein, der einen pH-Wext von
mindestens 10 hervorbringt, wenn das Gasfreimachband feucht ist. Ein pH-Bereich von 10 bis 11 wird
dabei bevorzugt. Wird jedoch beider Umsetzung des Reagenzsystems im Reaktionsband mit dem im zu
untersuchenden Grundfluidum enthaltenen biochemischen .•Stoff KoMendioxyd ■gebiidet, so sollte das
Gasfreimachband mit einem sauren Stoff getränkt werden, der «inen pH-Wert von weniger .als 4 hervorbringt,
wenn das GasfEeimaohband feucht ist.
Bid der Durchführung von Messungen mit Hilfe des erfindungsgemäßen ündikatorstreifens wandert
das zu untersuchende Grundflüidum unter Kapillar-
wirkung im Streifen aufwärts, wobei es zunächst mit dem Reaktionsband in Berührung kommt, in dem ·
die beschriebene Umsetzung unter Gasbildung vor sich geht. Das hierbei gebildete Gas wird zunächst
in der Flüssigkeit gelöst, mit der der Streifen während des Versuches gesättigt wird. Die dieses Gas
enthaltende Flüssigkeit wandert nunmehr unter Kapillarwirkung weiter im Streifen aufwärts und tritt
in das Gasfreimachband ein, in dem sich sein pH-Wert unter der Wirkung des Stoffes, mit dem
dieses Band getränkt ist, auf einen Wert ändert, der ein vollständiges Freimachen des in der Lösung gelösten
Gases gewährleistet. Durch dieses vollständige Freimachen des bei der Umsetzung gebildeten Gases
aus der Lösung gewährleistet das Gasfreimachband demnach eine genaue Messung der in dem zu untersuchenden
Grundfluidum enthaltenen Menge an dem nachzuweisenden biochemischen Stoff. Der zur
Tränkung des Gasfreimachbandes verwendete saure oder basische Stoff sollte nichthygroskopisch oder
unzersetzlich, nichtflüssig und wasserlöslich sein und sollte darüber hinaus keine Tendenz besitzen,
im saugfähigen Material des Streifens weiterzuwandern oder dieses zu zerstören. Als geeignete Grundstoffe
hierfür kommen die Alkahmetallkarbonate, -phosphate und -azetate, wie z. B. phosphorsaures
Kali, Lithiumkarbonat, kohlensaures Natron, kohlensaures Kali, essigsaures Natron, essigsaures Kali,
phosphorsaures Natron usw. in Frage. Beim Nachweis von Hamstickstoff in Serum oder anderen Stoffen,
die bei der. beschriebenen Untersuchung Ammoniak hervorbringen, hat sich kohlensaures Kali bzw.
Pottasche als besonders geeigneter basischer Stoff für das Gasfreimachband erwiesen. Geeignete saure
Stoffe für das Gasfreimachband im Fall der Bildung von Kohlendioxyd im Reaktionsband sind Benzoesäure,
Milchsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Sulfosalicylsäure, Weinsteinsäure, Oxalsäure u. dgl.
Der saure oder basische Stoff muß in solcher Menge zur Verfügung gestellt werden, daß während
der Dauer der gesamten Untersuchungen das Herauslösen von Gas aus der Lösung gewährleistet bleibt
und daß er darüber hinaus die Basizität oder den Säurecharakter des zu untersuchenden Grundfluidums
neutralisiert, das unter Kapillarwirkung den Streifen hinaufwandert. Bei Indikatorstreifen zum
Nachweis des .Harnstickstoffgehalts von 0,1 bis 0,2 ml Serum hat es sich als günstig erwiesen, wenn
das Gasfreimachband 0,05 bis 1,0 mg Pottasche enthält.
In der Regel besitzt das Gasfreimachband die gleiche Länge wie das Reaktionsband, d. h. eine
Länge von etwa 9,5 bis 15,9 mm.
Die Tränkung des Gasfreimachbandes erfolgt ■ praktisch in der gleichen Weise wie die bereits beschriebene
Tränkung des Reaktionsbandes, indem der in Wasser oder vorzugsweise in einer Mischung
von Wasser und einem flüchtigen organischen Lösungsmittel gelöste saure oder basische Stoff in
dem vom Gasfreimachband eingenommenen Bereich auf den Streifen aufgebracht und der Streifen dann
zwecks Entfernung des Lösungsmittels getrocknet wird.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind das Reaktionsband und das Gasfreimachband
auf beiden Seiten mit einer Schicht aus einem anderen Material, beispielsweise einem
druckempfindlichen Papierstreifen abgedeckt. Diese
Abdeckung hat verschiedene Vorteile. Zunächst einmal versteift sie den Streifen in dem Bereich, in dem
er durch das zu untersuchende Grundfluidum angefeuchtet wird. Ohne die Verwendung eines solchen
Abdeckbandes hat der Streifen nämlich das Bestreben, in sich zusammenzufallen und sich gegen
die Wand des Röhrchens zu legen, in dem der Versuch durchgeführt wird. Hierbei besteht die Gefahr,
daß das zu untersuchende Grundfluidum nicht nur unter Kapillarwirkung an dem Reaktionsband vorbeiwandeft,
sondern auch das Indikatorband befeuchtet, wodurch eine fehlerhafte Anzeige entstehen kann.
Darüber hinaus gewährleistet aber die Anwesenheit der gasundurchlässigen Abdeckschicht, das alles Gas
vom oberen Ende des Gasfreimachbandes aus frei gemacht wird, und zwar so nahe wie möglich am
Indikatorband, wodurch die Genauigkeit und die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse erhöht wird.
Schüeßlich schützt das Abdeckband das im Reaktionsband vorhandene Enzym Urease gegen Lufteinwirkung
während der Aufbewahrung des Streifens und erlaubt dadurch ein langes Lagern des Streifens
vor seiner Verwendung.
Das Trennband schließt sich entweder unmittelbar an das Gasfreimachband an oder ist bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 von diesem durch ein imprägnierungsmittelfreies Band 2a getrennt. Dieses
Trennband verhindert das Weiterwandern von Flüssigkeit unter Kapillarwirkung streifenaufwärts, so
daß der im Indikatorband auftretende Farbumschlag einzig und allein von dem im Gasfreimachband frei
gemachten Gas und nicht durch den Säurecharakter oder die Basizität irgendeines der in den anderen
Bändern des Streifens vorhandenen Stoffe hervorgerufen wird. Für die Herstellung eines wirksamen
Trennbandes im erfindungsgemäßen Indikatorstreifen kann ein beliebiges, bekanntes Papierimprägnierungsmittel
verwendet werden, das die Kapillarwanderung von Flüssigkeit durch das Papier verhindert.
Das Imprägnierungsmittel sollte inert, d. h. chemisch stabil sein und fest am bzw. im saugfähigen
Streifenmaterial haften. ' Beispielsweise kann der Streifen in dem das Trennband bildenden Bereich
mit Farbe, Lack, Email oder einem Künststoff od. dgl. getränkt werden. Geeignete Kunststoffe sind
die Polymeren und Copolymeren von Vinylchlorid, Vinylacetat, Acrylsäure sowie deren Ester, Methacrylsäre
sowie deren Ester usw.
Als besonders wirksamer.Kunststoff für die Ausbildung des Trennbandes hat sich polymerisiertes
Methylmethacrylat erwiesen. Die Länge des Trennbandes muß so bemessen sein, daß jegliches Hindurchwandern
von Flüssigkeit in das Indikatorband verhindert wird. Andererseits muß das Trennband
jedoch so kurz sein, daß das im Gasfreimachband frei gemachte Gas nur einen kurzen Weg zurückzulegen
hat, bis es das Indikatorband erreicht. Die bevorzugte Länge beträgt 1,6 bis 6,4 mm.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform der Erfindun'g, bei der das Reaktionsband und das
Gasfreimachband mit einem Kunststoffüberzug bedeckt sind, empfiehlt es sich, einen bestimmten Bereich
am oberen Ende des Gasfreimachbandes vorzusehen, von dem aus Gas frei gemacht wird.
Bei der Herstellung des Trennbandes wird das Imprägnierungsmittel im in Frage kommenden Bereich
auf den erfindungsgemäßen Indikatorstreifen aufgebracht. Dies geschieht zwecks Gewährleistung
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einer zufriedenstellenden Viskosität bei der Trän- einem das entwickelte Kohlendioxyd neutralisierenkung
üblicherweise dadurch, daß das Imprägnie- den basischen Stoff sowie mit einem Indikatorstoff
rungsmittel in einem flüchtigen Lösungsmittel gelöst, getränkt. Geeignete saure Stoffe sind die Alkaliauf
den Streifen aufgebracht und der Streifen nach metallkarbonate, -phosphate und -acetate, wie phoserfolgter
Tränkung getrocknet wird, bis das Lösungs- ■ 5 phorsaures Kali, LitMumkarbonat5 kohlensaures
mittel vollständig verdampft ist. Bei Verwendung Natron, kohlensaures KaU3 essigsaures Natron, essigvon
Imprägnierungsmitteln, wie Farben und Lacken, saures Kali, phosphorsaures Natron usw. In Gegenkann
der Streifen zwecks Beschleunigung des wart des im Indikatorband vorhandenen basischen
Trockenvorgangs einer Wärmebehandlung unterwor- Stoffes muß der Indikator vollkommen basisch sein,
fen werden. ίο während er andererseits bei einem pH-Wert voll-
Im Anschluß an das Trennband weist der erfin- kommen in seine saure Form umgewandelt werden
dungsgemäße Indikatorstreifen ein Indikatorband muß, der nicht niedriger liegt als der Wert, bei dem
auf, das das im Gasfreimachband frei gemachte Gas das Köhlendioxyd nicht länger im Indikatorband
absorbiert und auf diese Weise die Messung der er- absorbiert wird. Geeignete Indikatoren sind Phenolzeugten
Gasmenge ermöglicht. Der vom Indikator- 15 phthalein, ^iymolphthalein, Thymolblau, Metallband
eingenommene Streifenbereich wird einheitlich solpurpur usw.
einerseits mit einem Stoff, der das entwickelte Gas Das Indikatorband wird dadurch erzeugt, daß der
zu neutralisieren vermag, wobei im Fall von Ammo- Streifen in dem betreffenden Bereich mit einer Löniakgas
ein saurer Stoff und im Fall von Kohlen- sung des sauren oder basischen Stoffs und des Indidioxydgas
ein basischer Stoff verwendet wird, und 20 katorstoffs in einem flüchtigen Lösungsmittel getränkt
andererseits mit einem Indikatorstoff getränkt, der und der Streifen anschließend getrocknet wird,
bei oder vor Beendigung der Neutralisation einen Da das im Gasfreimachband entwickelte Gas tatFarbumschlag
hervorbringt. Dabei muß der verwen- sächlich im Indikatorband titriert wird, läßt sich die
dete Indikatorstoff in dem bei der im Streifen statt- Empfindlichkeit des Indikatorstreifens ersichtlicherfindenden
Neutralisation erreichten pH-Bereich einen 25 weise leicht durch Veränderung des in das Indikatorleicht
festzustellenden Farbumschlag hervorbringen. band eingebrachten sauren oder basischen Stoffs än-Diese
Reaktion erfolgt im wesentlichen im trockenen dem. Bei sehr empfindlichen Indikatorstreifen entZustand,
da die einzige vorhandene Feuchtigkeit der hält das Indikatorband nur sehr wenig von diesem
normale Feuchtigkeitsgehalt des Papiers ist, welcher Stoff, während für Streifen zur Messung größerer
in der Regel im Bereich von etwa 5 bis 10 Gewichts- 30 Mengen des im Grundfiuidum enthaltenen biocheprozent
liegt. mischen Stoffs eine größere Menge von diesem
Geeignete Säureneutralisation für das Indikator- sauren oder basischen Stoff verwendet wird. Die
band von Indikatorstreifen, bei denen, wie im Fall Menge des im Indikatorband enthaltenen sauren oder
der Messung des Harnstickstoffgehaltes von Serum, basischen Stoffs läßt sich durch Änderung der Kon-Ammoniak
entwickelt wird, sind Zitronensäure, 35 zentration der Imprägnierungslösung oder der dem
Oxalsäure, Apfelsäure, Benzoesäure, SulfosaHcyl- Streifen zur Verfügung gestellten Imprägmerrnittelsäure,
Weinsteinsäure usw. Der pH-Bereich des zur menge oder durch Änderung dieser beiden Größen
Anzeige des Endpunkts der Neutralisation verwende- einstellen.
ten Indikators ist äußerst wichtig. Der Indikator Der im Indikatorband beobachtete Farbumschlag
muß einerseits in Gegenwart der im Indikatorband 40 ist der im Gasfreimachband entwickelten Gasmenge
enthaltenen Säuresubstanz vollkommen sauer sein, proportional, die ihrerseits der Menge des im zu
aber andererseits bei einem pH-Wert, bei dem untersuchenden Grandfluidum enthaltenen bioche-Ammoniak
nicht mehr vom Indikatorband absorbiert mischen Stoffs proportional ist. Ist dieser biochewird,
völlig in seiner basischen Form vorliegen. Es mische Stoff nur in schwacher Konzentration vorwurde
festgestellt, daß Ammoniak nicht mehr von 45 handen, so schlägt die Farbe im Indikatorband nur
einem mit einem sauren Stoff imprägnierten Papier auf einer verhältnismäßig kurzen Strecke um, wähabsorbiert
wird, wenn der pH-Wert 6,5 übersteigt. rend bei größeren Konzentrationen entsprechend
Demgemäß sollte der Indikator bei einem pH-Wert größere Bereiche der Indikatorbandlänge verfärbt
von 6,5 oder darunter in seiner basischen Form vor- werden. Auf diese Weise gestattet der erfindungsgeliegen.
Geeignete Indikatoren sind daher Brom- 50 mäße Indikatorstreifen die genaue Messung der im
thymolblau, Alizarinrot, Bromphenolblau, Brom- untersuchten Grundfludium enthaltenen Menge der
kresolpurpur, Bromkresolgrün, Methylrot usw. Wenn betreffenden biochemischen Substanz,
das Indikatorband dagegen mit einer verhältnismäßig Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform
starken Säure, wie Sulfosalicylsäure getränkt ist, emp- der Erfindung schließt sich am oberen Ende des Infiehlt
sich im allgemeinen die Verwendung von Brom- 55 dikatorbandes ein imprägnierungsmittelfreies Band
phenolblau als Indikator, da dieser Stoff seine Farbe 4 α an. In diesem Bereich kann der Indikatorstreifen
in einem pH-Bereich von 3 bis 4,6 ändert. Bei schwä- angefaßt werden, ohne daß Gefahr besteht, daß das
cherenSäuren, wie z.B. Zitronensäure, Hefert ein mehr Indikatorband durch irgendwelche an den Fingern
alkalischer Indikator, wie Bromkresolpurpur brauch- der den Versuch durchführenden Person haftende
bare Ergebnisse, dessen Farbe im pH-Bereich von 5,2 60 Stoffe verunreinigt wird. Dieses imprägnierungsmittelbis
6,7 umschlägt. Ein weiterer bevorzugter Indikator- freie Band 4 a sollte vorzugsweise mindestens
stoff ist Bromkresolgrün. Ein Indikatorstreifen, bei 12,7 mm lang sein.
dem das Indikatorband mit Weinsteinsäure und Die Herstellung der erfindungsgemäßen Indikator-Bromkresolgrün
getränkt ist, erweist sich als beson- streifen kann in der Weise erfolgen, daß ein Blatt
ders wirksam für die Messung von Serum-Harnstick- 65 aus saugfähigem Material, beispielsweise Papier,
stoff. dessen Breite der Länge des fertigen Stoffes ent-
Bei Indikatorstreifen, bei denen das entwickelte spricht, in den entsprechenden Bereichen mit den die
Gas Kohlendioxyd ist, wird das Indikatorband mit genannten Bänder hervorbringenden verschiedenen
Reagenzsystemen getränkt und das Blatt anschließend zwecks Entfernung aller flüchtigen LösungsAmittelbestandteile
der Imprägnierlösungen getrocknet wird. Bei der Tränkung muß darauf geachtet werden,
daß sieh die einzelnen aufgebrachten Reagenzsysteme nicht überlappen. Nach dem Trocknen kann das
Blatt dann in Querrichtung in schmale Streifen zerschnitten werden, die dann in Exsikkatoren getrocknet
und in Schachteln, verstöpselte Prüfröhrchen oder andere Behälter verpackt werden können.
Bei der Anwendung der erfindungsgemäß aufgebauten Indikatorstreifen wird eine geringe Menge,
beispielsweise 0,1 bis 0,2 ml, des zu untersuchenden Grundfludiums in ein kleines Prüfröhrchen eingebracht,
dessen Länge mindestens etwas größer ist als die Länge des Indikatorstreifens. Danach wird ein
solcher Streifen mit dem Reaktionsband nach unten in das Röhrchen eingeführt und die Umsetzung eine
bestimmte Zeitlang durchgeführt. Am Ende der Versuchsdauer wird die Höhe des im Indikatorband aufgetretenen
verfärbten Bereichs mit einer geeichten Farbskala verglichen, die zuvor an Hand von Eichversuchen
mit bekannten Konzentrationen des zu untersuchenden Stoffes aufgestellt worden war. Da
bei der Umsetzung ein Gas erzeugt wird, ist es besonders wichtig, daß der Versuch in ruhender Luft
durchgeführt wird, da irgendwelche Luftbewegungen das Gas ablenken und einen Kontakt desselben mit
dem Indikatorband des Streifens verhindern würden.
Die nachfolgenden, die Herstellung der erfindungsgemäßen Indikatorstreifen für die Messung von
Serum-Harnstickstoff beschreibenden Beispiele erläutern den Aufbau des Erfindungsgegenstands genauer.
Ein 100-300 mm großes Blatt Whatman-3 MM-Papier von 0,4 mm Stärke wurde zur Herstellung von
Indikatorstreifen zum Nachweis des Harnstickstoffgehalts von Serum verwendet. Der Deutüchkeit
halber sei eine der 300-mm-Kanten als die Bezugskante bezeichnet. Dieser Streifen wurde in einer Entfernung
von 38,1 bis 41,3 mm von der Bezugskante in einem 3,2 mm breiten Band mit einer Perle einer
Methylmethacrylatharzlösung (Krylon clear coating Nr. 150; Krylon, Inc., Norristown, Pa., USA.) getränkt
und anschließend zwecks Entfernung des Lösungsmittels aus dem imprägnierten Trennband in
unbewegter Luft getrocknet. Die angewandte Menge reichte aus, um das Papier mit dem Imprägnierungsmittel
zu sättigen.
Ein auf einen pH-Wert von 7,6 gepufferter Urease-Extrakt wurde wie folgt hergestellt: 616 mg K2HPO4,
63,2 mg KH2PO4 und 0,1 ml eines durch Vermischen von 15 g Natriumacetat mit 1 ml eisenhaltiger Essigsäure
und Verdünnen dieses Gemisches mit Wasser auf 100 ml erhaltenen Acetatpuffers wurden in
Wasser aufgelöst und bis auf ein Endvolumen von 7 ml verdünnt. Diese Menge wurde durch Zusatz
von 95°/oigem Äthylalkohol auf IOjnl ergänzt. Anschließend wurden 3 g Jackbohnenmehl zugegeben
und das Gemisch 15 Minuten lang bei Zimmertemperatur geschüttelt. Die hierdurch erhaltene gelbgrüne
Flüssigkeit wurde 1 Stunde lang bei O0 C mit einer Kraft von 1000 g zentrifugiert, wobei sich ein durchsichtiger
gelber gepufferter Urease-Extrakt ergab, mit dem das Blatt in einer Entfernung von 31,8 bis
44,5 mm von der Bezugskante in einem 12,7 mm
breiten Band imprägniert wurde. Das Blatt wurde anschließend in unbewegter Luft getrocknet. Für die
Tränkung wurden etwa 0,5 ml Extrakt benötigt.
Als nächstes wurde das Blatt in einer Entfernung von 19,1 bis 31,8 mm von der Bezugskante in einem 12,7 mm breiten Band mit einer 0,05 η-Lösung von Pottasche in 70%igem Äthylalkohol getränkt und erneut in unbewegter Luft getrocknet. Für diese Tränkung wurden etwa 0,48 ml Lösung benötigt.
Als nächstes wurde das Blatt in einer Entfernung von 19,1 bis 31,8 mm von der Bezugskante in einem 12,7 mm breiten Band mit einer 0,05 η-Lösung von Pottasche in 70%igem Äthylalkohol getränkt und erneut in unbewegter Luft getrocknet. Für diese Tränkung wurden etwa 0,48 ml Lösung benötigt.
ίο Anschließend wurde der Streifen in einer Entfernung von 6,4 bis 31,8 mm von der Bezugskante mit
Hilfe einer Gummiwalze mit einem 25,4 mm breiten Papierstreifen (»Scotch« tape Nr. 267, gelb, Minnesota
Mining and Manufactorhig Co.) bedeckt und die Breite des Streifens auf 82,6 mm verringert, indem
er in dieser Entfernung von der Bezugskante durchschnitten wurde.
Nunmehr wurde der verkürzte Streifen in einem Abstand von 41,3 bis 54,0 mm von der Bezugskante
so in einem 12,7 mm breiten Band mit einer Lösung von 0,1 Gewichtsprozent Bromkresolpurpur in
0,008molarer Zitronensäure in 95%igem Äthylalkohol getränkt und in unbewegter Luft getrocknet.
Für diese Tränkung wurden etwa 0,5 ml Lösung benötigt.
Schließlich wurde das Blatt senkrecht zur Bezugskante in 48 Streifen zu je 82,6 mm Länge und
6,4 mm Breite zerschnitten und in Prüfröhrchen aus Geräteglas verpackt, die in einem Exsikkator getrocknet
und danach zugestöpselt wurden.
Ein 82,6 mm langes, längliches Blatt Whatman-3 MM-Papier von 0,4 mm Stärke wurde als Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Indikatorstreifen zum Nachweis von Serum-Harnstickstoff verwendet.
Der Deutlichkeit halber sei eine der langen Kanten als die Bezugskante bezeichnet.
Dieser Streifen wurde in einem sich in einer Entfernung von 6,4 bis 19,1mm von der Bezugskante
erstreckenden Band von 12,7 mm Breite mit einem gemäß Beispiell hergestellten gepufferten Urease-Extrakt
getränkt. Die verwendete Extraktmenge betrug 0,5 ml pro 305 mm des Papiers.
Anschließend wurde das Blatt in einem sich in einer Entfernung von 19,1 bis 31,8 mm von der Bezugskante
erstreckenden Band von 12,7 mm Breite mit einer Lösung von 4,5 Gewichtsprozent Pottasche
in 50%igem Äthylalkohol getränkt, wobei pro 305 mm des Papiers 0,5 ml Lösung verwendet wurden.
Das Blatt wurde dann in unbewegter Luft bei Zimmertemperatur getrocknet, wobei sich das im
Urease-Extrakt und in der Pottaschelösung enthaltene Lösungsmittel verflüchtigte. Die imprägnierten
Abschnitte des Blattes wurden auf beiden Seiten mit einem 25,4 mm breiten Papierstreifen (»Scotch« tape
Nr. 267, gelb; Minnesota Mining and Manufacturing Co.) bedeckt, so daß das Blatt in einem Bereich von
6,4 bis 31,8 mm, gerechnet von der Bezugskante, mit Papier bedeckt war.
Danach wurde ein sich in einer Entfernung von 38,1 bis 41,3 mm von der Bezugskante erstreckendes
Band von 3,2 mm Breite mit einer Lösung von
6g 2 Teilen eines polymerisierten Methylmethacrylatharzes (Krylon clear coating Nr. 150; Krylon, Inc.,
Norristown, Pa., USA.) in 1 Teil Äthylalkohol bis zur Sättigung getränkt.
Claims (1)
1. Zur Untersuchung biologischer Flüssigkeiten dienender Indikatorstreifen aus einem saugfähigen
Träger, der auf gegeneinander abgegrenzte Querbänder verteilte verschiedenartige Reagenzsysteme
aufweist, dadurch gekennzeich-
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US888039XA | 1959-03-13 | 1959-03-13 |
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Family
ID=22213580
Family Applications (1)
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GB (1) | GB888039A (de) |
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EP0339331A2 (de) * | 1988-04-29 | 1989-11-02 | ARZNEIMITTELWERK DRESDEN GmbH | Teststreifen zur Bestimmung von Harnstoff und seine Anwendung |
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GB888039A (en) | 1962-01-24 |
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