DE2650213A1 - Verfahren und mittel fuer den nachweis und/oder die bestimmung alkylierender verbindungen - Google Patents
Verfahren und mittel fuer den nachweis und/oder die bestimmung alkylierender verbindungenInfo
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- C12Q1/46—Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving hydrolase involving esterase involving cholinesterase
Description
PATENTANWÄLTE
DIPL.ING. AMTHOR
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Nederlandse Organisatie voor Toege- D.e FBÄNKFtJBTA.M.,l.ll.
past-Natuurwetenschappelijk Onder- raMTCir mi)6B„WlmMMS68363
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Koningin Marialaan 21, Haag/Niederlande
12 745
Verfahren und Mittel für den Nachweis und/oder die Bestimmung alkylierender Verbindungen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Mittel für den Nachweis und/oder die Bestimmung von alkylierenden Verbindungen,
insbesondere von Schwefel -und Stickstoffsenfgasen.
Die Verwendung von p-(4-Nitrobenzyl)Pyridin (NBP) als analytisches
Reagenz für den Nachweis von alkylierenden Verbindungen ist in der Technik bekannt. Weil viele mögliche chemische Kampfstoffe
alkylierende Eigenschaften haben, ist diese Reaktion eingehend
untersucht worden, insbesondere für den Nachweis von Senfgasen. Die Anwendung von NBP in Nachweismitteln für Senfgase
ist jedoch zu keinem Zeitpunkt vollkommen zufriedenstellend gewesen. Die Nachweisreaktion ist aufwendig, sehr wenig trennscharf
und spezifisch und temperaturabhängig, wobei auch die Reagenzen nur gering stabil sind bei längerer Aufbewahrung. Es
ist bekannt auf diesem Gebiet, daß Zusätze, wie Quecksilberzyanid,
Natriumperchlorat, Natriumdiäthyldithiocarbamat und
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- τ-
Äthylacetoacetat zur Verbesserung dieser Eigenschaften verwendbar
sind. Auch eine Anwendung von Nickel (il)-Tetrakis p-(4-Nitrobenzyl)-Pyridinperchlorat-Komplex
auf aktiviertem Kieselgel in einem Prüfröhrchen verlangt noch eine Verbesserung dieser Eigenschaften.
Auch andere Reagenzien im Ersatz von NBP beim Nachweis von alkylierenden
Stoffen sind empfohlen worden; insbesondere mit Pyri din-4-Carboxaldehyd 2-Benzothiazolylhydrazon, Jod und 1-Jod-Butan
mag als sehr sensitiv befunden sein.
Nervengas^ die eine Gruppe möglicher chemischer Kampfstoffe
bilden, weisen, genau wie die organischen Phosphorinsektizide und Carbamate, welche beide eine ständig zunehmende wirtschaftliche
Bedeutung gewinnen, die Eigenschaft auf, als Cholinesterase-Hemmstoffe zu wirken. Häufig wird Gebrauch gemacht von dieser
Eigenschaft für den Nachweis dieser Verbindungen.
Die Antichiolinesterasen werden in Kontakt gebracht mit dem Enzymcholinesterase.
Nach einer gewissen Einwirkungszeit wird die
remanente Aktivität des Enzymes mittels Anwendung eines Substrates
ausgewertet. Das Enzym katalysiert die Hydrolyse dieses Substrates. Aufgrund der Hydrolyse werden die Komponenten, die
zu bewerten sind, gebildet. Wendet man chromogene Substrate an, wir 2,6-Dichlorindophenylacetat(DIBIA), so bildet sich sofort
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ein blau gefärbtes Produkt. Bei einer Anwendung von Substraten, wie a-Naphtylacetat, entsteht Alphanaphtol und Essigsäure.
Geht man so vor, so kann die Änderung in pH gemessen werden oder die Bildung von Alphanaphtol kann ausgewertet werden durch
Zusetzen von "Echtblau B-Salz11, das mit a-Naphtol eine rot
violette Farbe erzeugt (s. z.B. DT-AS 2 o62 71o).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Nachweissysteme zu
entwickeln, womit der Nachweis wohl qualitativ wie quantitativ
von alkyliereden Verbindungen, wie den Schwefel- und Stickstoffsenfgasen,
mittels einer enzymatischen Reaktion möglich ist und wobei Gebrauch gemacht wird von Cholinesterase. Darüberhinaus
kann die Reaktion auch in einer kontinuierlich arbeitenden Nachweiseinrichtung angewendet werden.
Dieses Ziel war erreichbar aufgrund der Feststellung, daß zahlreiche
alkylierende Verbindungen und unter diesen Senfgase bei Raumtemperatur schnell reagieren mit den Silbersalzen einiger
Dialkyldiophosphorsäuren, wobei sie Cholinesterase-hemmende
organische Phosphorverbindungen bilden.
Weil diese Silbersalze selbst keine Cholinesterasehemmstoffe sind, so wurden zahlreiche qualitative, wie auch quantitative
Nachweise und Analysenverfahren entwickelt auf einem einfachen
Wege, wie z.B. als qualitative enzymatische Alarmeinrichtungen,
qualitative enzymatische Nachweissysteme, beide eingebracht in
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Prüfröhrchen und auf Prüfpapiere und quantitative enzymatisch^
Analysenmethoden.
Hierfür bietet die Erfindung die Möglichkeit einer gleichzeitigen Nachweisung in analogen Nachweissystemen von sowohl Nervengasen
und Senfgasen.
Wenn die enzymatische Reaktion ausgeführt wird, beide mit und
ohne Zusetzung von Silbersalz jeweils, dann ist eine sofortige Unterscheidung zwischen beiden Gruppen von chemischen Kampfstoffen
und/oder chemischen Stoffen für landwirtschaftliche und Porstzwecke möglich.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die alkylierenden Verbindungen, die zu bestimmen und/oder nachzuweisen sind, in
Kontrast gebracht werden mit einem Silbersalz von Thiophosphorsäure
von der generellen Formel (l):
R_0 SAg , wobei R1 und R2 ein Alkylradikal mit l-lo C-Atomen
darstellen oder ein Zykloalkyl- oder Arylradikal mit einem einzigen Ring und daß die Cholinesterase-hemmenden Verbindungen, die
gebildet sind bei dem Vorgang nachgewiesen und/oder bestimmt werden
auf für diese Verbindungen üblichem Wege.
Die Zeichnung zeigt einige Geräte, die sich für den Nachweis
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alkylierender Verbindungen nach dieser Erfindung eignen, und zwar Fig. 1 ein "Druckknopf-Gerät",von oben gesehen,
Pig· 2 dieses Gerät von der Seite gesehen
Fig. 3 ein Prüfröhrchen für die Anwendung der Nachweisreaktion
gemäß der Erfindung zugerichtet·
Das chemische Prinzip:
Die allgemeine Strukturformel von Phosphor und ebenso Phosphorverbindungen
als Hemmstoffe der Enzymchiolinesterase lautet wie folgtJ
RO O(S)
P (2)
R2(O? XX
Darin sind R, und Rp Alkyl-, Di alkyl amino-, oder Arylgruppen
und X ist die Gruppe, genannt "Ausschergruppe", d.h. die Gruppe,
die während der Hemmung der Enzymcholinesterase aufgespalten wird. Als Beispiel einer solchen Gruppe sei die Gruppe S-CHp-CHp-S-CpH
genannt, die das Cholinesterase-hemmende Insektenbekämpfungsmittel
Systox darstellt. Sehr allgemein gesprochen, können Cholinesterase-hemmende Verbindungen hergestellt werden durch Reaktion
des Salzes einer Thiophosphonsäure bzw. Thiophosphorsäure mit einem Alkylhalogen.
Die Alkylierungseigenschaften von Senfgasen bieten die Gelegenheit
einer Bildung Cholinesterase-hemmender Stoffe über die Rekation
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■Μ
mit einem Salz einer Thiophosphon- oder Thiophosphorsäure.
Die Anwendimg einer solchen Reaktion bei Nachweis und Analysenmethoden
erfordert jedoch, daß die Ausgangsmaterialien selbst nicht Cholinesterase-hemmend sind, daß sich die Umsetzung sehr
schnell vollzieht, dies auch bei Raumtemperatur und daß die gebildeten Produkte stark die Enzymcholinesterase hemmen. Es wurde
gefunden, daß die Silbersalze von Dialkylthiophosphorsalzen diesen Erfordernissen entsprechen und auch in trocknem Zustand bei
Raumtemperaturen sehr schnell reagieren mit Senfgasen unter Bildung von Produkten, die in hohem Maße Cholinesterase hemmen.
Nach der Reaktion von Schwefelsenfgas (bis-(Chloräthyl)-Sulfid
mit dem Silbersalz von Dimethylthiophosphorsäure konnten folgende
Cholinesterase-hemmende Produkte identifiziert werden:
CH O O
+ S(CH9 - CH0 - Cl)
SAg .0
(außer weiteren Verbindungen)
(5)
S-CH2CH2
Das Silber dieser genannten di-substituierten Thiophosphorsäuren
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kann hergestellt werden auf einfachem Wege, indem man die entsprechenden
Ammoniumsalze reagiren läßt mit Silbernitrat in einem wässrigen Milieu. Als ein Beispiel sei die Herstellung von din-Propylthiophosphorsäure-Silber
beschrieben.
Beispiel I. Die Herstellung des Silbersalzes von di-n-Propvl-Thiophosphorsäure.
Das Ammoniumsalz von di-n-Propylhydrogen-Thiophosphorsäure wird
hergestellt, indem man reagieren läßt di-n-Propylphosphit mit trocknem Ammoniak und Schwefel in einer Lösung von Dichloräthan.
Das Produkt hat einen Schmelzpunkt von 148°C und die Ergebnismenge der Reaktion ist 9o - 95%.Darauf wird bei Raumtemperatur
eine Lösung von 11,9 g Silbernitrat (pro analysi) in 3oo ml Wasser zugesetzt zu einer Lösung von 15 g des Ammoniumsalzes von
di-n-Propylhydrogen-Thiophosphorsäure in 5oo ml Wasser. Unmittelbar
nach der Zusetzung fällt das Silbersalz, wie gewünscht, aus. Das Silbersalz wird abfiltriert und über Phosphorpentoxid getrocknet.
Nach Rekristallisation von Äthanol erhält man 13,5 g. (65%) des reinen Produktes (versetzt sich beim Schmelzen).
Die Silbersalze der disubstituierten Thiophosphorsalze in dem festen und/oder gelösten Zustand reagieren bei Raumtemperatur
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Al
schnell mit den alkylierenden Verbindungen, die nachzuweisen sind, d.h. die Schwefel- und Stickstoffsenfgase. Da die Ausgangsstoffe
vornehmlich die Silbersalze als solche keine Cholinesterasehemmstoffe sind und die Reaktionsprodukte sehr wohl die Enzymcholinesterase
hemmen, können diese alkylierenden Verbindungen mittels enzymatischer Reaktion nachgewiesen werden. So können
diese Silbersalze in verschiedener Weise für Warn- und Nachweisgeräte verwendet werden mittels deren das Vorlegen der alkylierenden
Verbindungen bestätigt werden kann, oder sie können verwendet werden als Reaktionsmittel bei Verfahren für eine quantitative
analytische Bestimmung.
Das Silbersalz von Diäthylthiophosphorsäure ist etwas wenig sensitiv
und nur langsam in Äthanol lösbar. Die Silbersalze von Diäthyl- und Diiöopropylphosphorsäure ergeben verhältnismäßig
schwach hemmende Verbindungen. Da nun die mittels Silbersalz von di-n-Propylthxophosphorsäure erhaltenen Produkte eine stärkere
hemmende Wirkung zeigen als die mit Silbersalz von di-n-Butylthxophosphorsäure,
macht man für die Analysierung und den Nachweis vorzugsweise Gebrauch von dem Silbersalz von di-n-Propylthxophosphorsäure.
Als Teile der Erfindung seien die folgenden Anwendungen beschrieben:
1. Eine quantitative Analyse von Senfgas in Wasser;
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2. eine qualitative Nachweisung von Senfgas in Wasser;
3. eine quantitative Bestimmung von Senfgas in Luft;
4. einfache Mittel für den Nachweis zur Ermittlung von Senfgas in Luft;
5. Warnanzeige aufgrund des Vorhandenseins von Senfgas in der Luft.
Obgleich die angegebenen enzymatisch für Analyse und Nachweis benannten Techniken sich auszeichnen durch eine große Selektivität
und Empfindlichkeit, ist es natürlich einleuchtend, daß, wenn außer Senfgasen auch Cholinesterase-hemmende Verbindungen
vorliegen, wie z.B. Nervengas oder organische Phosphorinsektizide, diese auch nachgewiesen werden können. Zwecks Unterscheidung
muß dann eine Nullreaktion ausgeführt werden, bei der man natürlich kein Silbersalz einer organischen Thiophosphorsäure
anwenden darf.
Zur Erläuterung des Verfahrens und der dazu vorgeschlagenen
Geräte gemäß Erfindung werden die nachstehenden Beispiele, unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung gegeben.
6 ml einer Äthanollösung, in der 12o mg des Silbersalzes von di-n-Propylthiophosphorsäure suspendiert sind, werden 2 ml
einer wässrigen Lösung von Senfgas unbekannter Konzentration zugesetzt. Die Lösung (oder wenn vorliegend, Suspension) wird
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ausgiebig geschüttelt und 1 bis 5 Minuten bei einer Temperatur von 25° beiseite gestellt. Diese Li
von o,2 M Phosphatpuffer (pH=7.5).
von o,2 M Phosphatpuffer (pH=7.5).
von 25° beiseite gestellt. Diese Lösung wird vermischt mit 4o ml
Von der erhaltenen Lösung pipettiert man 4 ml in ein Proberöhrchen
und bringt es in ein Bad, das man bei 25°C hält. Man gibt hierzu ein ml einer Enzymlösung (o,75 mg von Butyrylcholinesterase
(ungefähr 2,5 E) in Io ml von o,2 M Phosphatpufferlösung),
(pH=7.5)· Nach 2 bis 5 Minuten setzt man 1 ml einer wässrigen
a-Naphtylacetatlösuhg (Herstellung weiter unten erwähnt) zu und
nach 2 Minuten noch 1 ml von Diazoblau-Laurylsulphatlösung (Echtblau B-Salz), 4oo mg Diazoblau wird gelöst in loo ml Wasser;
die zwei Lösungen werden zusammengebracht, nach Io Minuten abfiltriert
und abgedunkelt beiseite gestellt. Nach 3 Minuten wird die Auslöschung gemessen bei 6oo nm. Mittels Eichkurven, erhalten
mit Senfgaslösung bekannter Konzentrationen, kann mit dieser quantitativen Analysenmethode die Konzentration sehr genau
in Baeiche von o,o5 bis 5 mg/l für Schwefelsenfgas und o,o2 bis
2 mg/l für das Stickstoffsenfgas tris (2-Chloräthyl)Amin bestimmt
werden.
Die in diesem Beispiel erwähnte 2-Naphtylacetatlösung stellt
man vorzugsweise durch Lösen von 559 mg von a-Naphtylacetat in loo ml Azeton und Verdünnen der so erhaltenen Lösung mit dem
2-fachen seines Volumens mit Wasser her.
Beispiel III. Qualitativer Nachweis von Senfgas in Wasser. ,
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6 ml Alkohol mit darin 12o mg von di-n-Propylthiophosphorsäure-Silbersalz
in Suspension werden zu 2 ml einer Senfgas enthaltenden Wasserprobe zugesezt. Dann wurde die Lösung (oder ggf.
Suspension) gründlichst geschüttelt über 3 Minuten, dann 4o ml der Wasserprobe zugegeben und das Ganze schnell vermischt. In
diese Lösung wurde ein Teil eines Enzympapieres, das imprägniert war mit Butyrylcholinesterase mit Tris-Puffer und Tergitol 15-Sf
12 als Befeuchtungsmittel eingetaucht, bis dieses vollkommen benetzt war (ungefähr Io bis 15 Sekunden). Nach lo-minütiger
Einwirkungszeit wurde das Enzympapier 1 Minute lang zusammengepreßt mit einem Substratpapier, und zwar einem Whatman I-Papier,
imprägniert mit 2,6-dichlorphenylacetat. Unmittelbar danach
wird die Farbe des Enzympapieres ausgewertet. Wenn das Enzympapier ο,2 E/cm an Butyrylcholinesterase enthält, wurden die folgenden
Nachweisbereiche gefunden:
Enzympapier Enzympapapier
gerade nicht weniger blau als
gefärbt weiß
Schwefelsenfgas 2 mg/l o.2 mg/l
Stickstoffsenfgas 1 mg/l o.l mg/l
Tris- (2-Chloräthyl) Amin
Über 3o Minuten wurde die zu untersuchende Luft mit einer Luftgeschwindigkeit von 15o ml pro Minute durch eine kleine Waschflasche
gesaugt, die mit 5 ml von Methylisobutylcarbinol gefüllt
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-JA-
war. Von der erhaltenen Flüssigkeit gibt man 1 ml mit einer Pipette zu 5 ml Äthanol zu, in dem loo mg des Silbersalzes von
di-n-Propylthxophosphorsäure gelöst worden waren. Hierauf gibt
man zu dieser Lösung 2 ml destilliertes Wasser. Die Lösung
(oder ggf. Suspension) wird gründlich geschüttelt und für 1 bis 5 Minuten bei einer Temperatur von 25°C beiseite gestellt. Danach
verfährt man wie in Beispiel II beschrieben von dem Augenblick
aus, als 4o ml von o,2 M Phosphatpuffer (pH=7.5) zugegeben werden. Auf diese Weise ermöglicht die beschriebene quantitative
Analysenmethode die Peststellung der Senfgaskonzentration
im Luftstrom im Bereich von o,o5 bis 5,5 mg/m für Schwefelsenfgas und von oro2 bis 2 mg/m für das Stickstoffsenfgas,
Tris (2-Chloräthyl)Amin.
Beispiel V. Ein einfaches Gerät für den Nachweis von Senfgas in
der Luft.
Man saugt 2 Minuten lang senfgashaltige Luft mit einer Leistung
von 2o l/min, durch ein trocknes Reagenzpapier. Das Reagenzpapier
war vorbereitet durch Imprägnieren eines als Ederol 281-Vließfaserpapier,
und zwar nacheinander mit Io g Kieselgel in loo ml Wasser, 2oo mg Silbersalz von di-n-Propylthiophosphorsäure in
loo ml Äthanol und einer Butyrylcholinesteraselösung in Wasser.
Man erhielt dadurch ein Reagenzpapier mit einer Enzymleistung
von o,15 bis o,2o E/cm · (IE=I /umol von Acetilcholin/min.,
pH 7.5, 25°C, s:
1961, Seite 8).
1961, Seite 8).
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pH 7.5, 25°C, siehe Report Comm. Enzymes, Pergamon Press, N.Y.
Λ*
Nach dem Saugvorgang läßt man für 2 Minuten den Hemmstoff durchbilden.
Anschließend wird das Reagenzpapier angefeuchtet mit einem o,l M Trispuffer(pH = 8.o) in Wasser und dann eine Einwirkungszeit
von 2 Minuten eingehalten. Darauf wird das Enzympapier 1
Minute lang mit einem Sufstratpapier in Kontakt gebracht (Whatman I-Papier, imprägniert mit 2,6-Dichlorindophenylacetat)
und schließlich die erhaltene Farbe auf dem enzymatischen Papier ausgewertet. Das Papier wird farblos oder leicht rosa, wenn die Schwefelsenfgaskonzentration in dem Luftstrom höher ist oder
gleich ist 0,06 mg/m und größer oder gleich o,o3 mg/m bzw.
für das Stickstoffsenfgas, Tris (2-Chloräthyl)Amin. Im Falle geringerer Konzentrationen bleibt eine restliche Enzymaktivität
übrig, so daß sich auf dem Enzympapier eine blaue Farbe bildet. (Tris (in dem Rffer) steht für tris(Hydroxymethyl) Aminomethan.
Minute lang mit einem Sufstratpapier in Kontakt gebracht (Whatman I-Papier, imprägniert mit 2,6-Dichlorindophenylacetat)
und schließlich die erhaltene Farbe auf dem enzymatischen Papier ausgewertet. Das Papier wird farblos oder leicht rosa, wenn die Schwefelsenfgaskonzentration in dem Luftstrom höher ist oder
gleich ist 0,06 mg/m und größer oder gleich o,o3 mg/m bzw.
für das Stickstoffsenfgas, Tris (2-Chloräthyl)Amin. Im Falle geringerer Konzentrationen bleibt eine restliche Enzymaktivität
übrig, so daß sich auf dem Enzympapier eine blaue Farbe bildet. (Tris (in dem Rffer) steht für tris(Hydroxymethyl) Aminomethan.
Das in diesem Beispiel erwähnte Reagenzpapier kann man vorzugsweise
einsetzen in einen "Nachweis-Druckknopf", wie er dargestellt
ist in Fig. 1 und 2 und früher beschrieben ist in der AS
2 o62 71o. Der Unterknopfteil,bezeichnet als Kontaktstück,
besteht aus dem Fassungsstück 12 mit den Bohrungen 11 im vertieften Boden. Ein mit Kieselgel, Silbersalz und Cholinesterase imprägniertes Papier wird auf den inneren, gelochten Boden
des mit einem hochgezogenen Rand Io versehenen Unterknopfes gelegt. Dieser hochgezogene Rand gestattet sowohl das Ansetzen an ein Saugstück, wie das An- bzw. Eindrücken des Oberknopfgegenstückes 15. Dieses letztere weist einen vorspringenden Teil 14
2 o62 71o. Der Unterknopfteil,bezeichnet als Kontaktstück,
besteht aus dem Fassungsstück 12 mit den Bohrungen 11 im vertieften Boden. Ein mit Kieselgel, Silbersalz und Cholinesterase imprägniertes Papier wird auf den inneren, gelochten Boden
des mit einem hochgezogenen Rand Io versehenen Unterknopfes gelegt. Dieser hochgezogene Rand gestattet sowohl das Ansetzen an ein Saugstück, wie das An- bzw. Eindrücken des Oberknopfgegenstückes 15. Dieses letztere weist einen vorspringenden Teil 14
auf, der sich genau in den vertieften Rand Io des Fassungsstückes
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12 eindrücken läßt. Auf diesen vorspringenden Teil 14 bringt man
ein Substratpapier 16 auf, wodurch dieses zur festen Anlgage an das Enzympapier 15 kommt. Die beiden Druckknopfteile verbindet
man zweckmäßig miteinander durch ein biegsames Bandstück oder eine elastische Schnur 17 , wenn dies auch nicht unbedingt erforderlich
ist.
Beispiel VI. Warncprät für den Fall des Vorhandenseins von Senfgas
m der Luft.
Für den Nachweis von Nervengasen ist ein Warngerät bekannt, mittels
dessen innerhalb sehr kurzer Zeit ein Warnzeichen abgegeben wird, so-fern eine toxische Konzentration in der umgebenden
Atmosphäre vorliegt.
Zumeist wird bei einer solchen Vorri-chtung die Luft als Muster aufgenommen auf einem kontinuierlich laufenden Förderband, das
man mit Kieselgel imprägniert hat. Nachdem das Band nacheinander befeuchtet ist mit einer Cholinesteraselösung und einer Substratlösung,
findet eine Farbentwicklung statt, auf dem Band, in dem Verhältnis, in dem Cholinesterase-Hemmstoffe in der Atmosphäre
vorliegen. Ein Farbunterschied kann ermittelt werden mittels Messung mit auf das Band lichtreflektierten Fotozellen. Sofern
das mit Kieselgel imprägnierte Band ferner auch imprägniert ist mit dem Silbersalz von di-n-Propylthiophosphorsäure, dann wird
die Warnungsfunktion der Einrichtung für Nervengase auch erweitert auf eine Alarmierung von Senfgasen.
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ίο
- 3* Beispiel VII. Prüfröhrchen für denNachweis von Senfgasen in Luft.
In der nicht vorveröffentlichten Patentanmeldung der Anmelderin P 26 47 258.2 ist ein Prüfröhrchen für den Nachweis von Gasen
mit Cholinesterase-hemmender Wirkung beschrieben, wie dargestellt
in Fig. 3, wobei in dem Röhrchen 1 in nachstehender Ordnung vorhanden sind:
a) Eine Ampulle 3 mit einer Pufferlösung von pH 7.5-8.o;
b) ein Trockenpräparat 5 aus einem farberzeugenden Substrat und
einem Füllstoff, insbesondere einer gefriergetrockneten Mischung von 2,6-di-Chlorindophenylacetat (DIBIA) und
teilhydrolysierter Gelatine;
c) ein Trockenpräparat 6 aus einer Cholinesterase und einem Füllstoff, insbesondere von Butyrylcholxnesterase und teilhydrolysierter
Gelatine;
d) als ein Indikator eine Schicht aus adsorbierendem Stoff 7 »
insbesondere Kieselsäure.
Für die Anpassung dieses eben erwähnten Prüfröhrchens für die
Feststellung von Senfgasen kann nun das adsorbierende Agens 7 imprägniert werden mit einer geeigneten Menge des Silbersalzes
einer Thiophosphorsäure, wie vorzugsweise di-n-Propylthiophosphorsäure.
In dem Röhrchen sind die einzelnen Abschnitte mit den verschiedenen
Präparaten voneinander getrennt durch Zwischenstücke 4, die
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für Gas und Flüssigkeiten durchlässig sind. An den beiden Enden
sind die Röhrchen geschlossen durch ausgezogene Spitzen 8 und 9, die abgebrochen werden vor der Reaktion. Dann wird das Röhrchen
an eine Pumpe angeschlossen und mittels einer speziellen Anzahl von Pumpenhüben eine gewisse Menge Luft, die mit den nachzuweisenden
Gasen verunreinigt sein könnte, durch das Röhrchen gesaugt.
Durch das Prüfröhrchen saugt man 2 1 von senfgashaltiger Luft mittels einer besonderen Kolbenpumpe durch zwei Pumpenhübe
hindurch. Das Senfgas wird von dem imprägnierten Kieselsäurematerial (loo mg), das sich in dem Röhrchen befindet, festgehalten,
Das imprägnierte Kieselmaterial hat man hergestellt durch Suspendieren von Io g gut getrockneter fein verteilter Kieselsäure·
in 2o ml Äthanol, in welcher 4o mg des Silbersalzes von di-n-Propylthiophosphorsäure gelöst wurden und worauf das Kieselmaterial
durch Verdampfen von Äthanol getrocknet wurde.
Nach dem Durchsaugen der Luftprobe läßt man den Hemmstoff sich
4 Minuten lang bilden. Als Ergebnis des speziellen Aufbaues des Prüfröhrchens, d.h. der imprägnierten Kieselsäurelage
einer Enzymzubereitung, eines Substratpräparates und einer Ampulle, gefüllt mit o,2 ml Pufferlösung (z.B. o,l M TriS-Puffer,
pH 8) kann die Kiesellage direkt befeuchtet werden mit der PUffer/Enzym/Substratlösung durch Brechen der darüberliegenden
Ampulle. Das Substrat wie auch das Enzym lösen dabei sofort sich in der Flüssigkeit und fließen nach unten. Nach 2 Minuten
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- 4? wird die entstandene Farbe an der Kieselsäurelage ausgewertet.
Die Kieselsäure ist entweder farblos oder leicht rosa, wenn die Konzentration an Schwefelsenfgas in der untersuchten Luft größer
ist oder gleich ist o,2 mg/m und für Stickstoffsenfgas, tris
(2-Chloräthyl)Amin, wenn es größer ist oder gleich ist als
o,l mg/m . Im Falle geringerer Konzentrationen bleibt eine Restaktivität des Enzymes, so daß sich auf der Kiesellage eine
schwach bis stark blaue Farbe bildet.
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Claims (8)
1. Verfahren für den Nachweis und/oder die Bestimmung alkylieren der Verbindungen, insbesondere von Schwefel- und Stickstoffsenfgasen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die zu ermittelnden Verbindungen mit einem Silbersalz
einer Thiophosphorsäure der Generalformel
/N
R2O SAg
in Kontakt bringt, in der R, und R2 eine Alkylgruppe mit
1 - Io C-Atomen darstellen, oder eine Arylgruppe mit einem Ring und die Cholinesterase hemmenden Verbindungen in für diese
Verbindungen an sich bekannter Weise nachgewiesen oder bestimmt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennz e i chne t, daß man für den Nachweis von Senfgasen einen
Satz aus
a) einem Substratstreifen nacheinander folgendem Imprägnieren
mit der Suspension eines Adsorbierung smi ttels in Wasser und anschließend der Suspension oder Lösung eines
Silbersalzes der disubstituierten Thiophosphorsäure in
einem organischen Lösungsmittel,
b) in einem organischen Lösungsmittel eine wässrige Cholinesteraselösung,
c) eine Menge wässriger Pufferlösungen von pH 7»5-8 und
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d) einen zweiten, mit einem chromogenen Substrat imprägnierten
Streifen verwendet.
3. Mittel zur Durchführung eines Senfgasnachweises nach Anspruch 1, bestehend aus einem Satzaus
a) einem mit einer Suspension eines Adsorbers und der Suspension oder Lösung des Silbersalzes der disubstituierten
Thiophosphorsäure in organischer Lösung imprägnierten
adsorbierenden Substrat-Prüfstreifens,
b) einer wässrigen Cholinesteraselösung von zur Erzielung der gesuchten enzymatischen Aktivität auf dem Substratprüfstreifen-
c) einer auf die gewünschte Enzymaktivität eingestellten, wässrigen Cholinesteraselösung,
d) einer wässrigen Pufferlösung von pH 7r5-8,
e) einem zweiten Prüfstreifen mit einer Imprägnierung aus einem farberzeugenden Substrat.
4. Mittel nach Anspruch 3 zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es außer aus einer wässrigen Pufferlösung besteht aus
a) einem Reagenzpapierstreifen, der zunächst imprägniert ist mit
1. einer Suspension von Kieselgel in Wasser;
2. einer Suspension oder Lösung des Silbersalzes von
di-n-Propylthiophosphorsäure in einem organischen Lösungsmittel;
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3. einer Butyrylcholinesterase, gelöst in Wasser von einer Stärke, -um eine Aktivität von ο,15 bis o,2o E/cm zu erzielen
a) einem Reagenzpapierstreifen, der imprägniert ist mit 2,6-di-Chlorindophenylacetat.
5. Mittel nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den beiden Teilen eines Druckknopfes
die beiden Substratstreifen im Inneren unter gegenseitig inniger Berührung angeordnet sind.
6. Prüfröhrchen für den Nachweis vorhandener Senfgase nach Anspruch
1, dadurc h gekennzeichnet, daß es in seiner Längsrichtung nacheinander folgende Zonen enthält:
a) eine Ampulle mit einer wässrigen Pufferlösung von pH 7,5-8
b) eine Trockenzubereitung eines farbbildenden Substrates und einen Lösungsbeschleuniger
c) eine Trockenzubereitung aus einer Cholinesteraäe und
einem Lösungsbeschleuniger
d) ein Adsorbens, imprägniert mit dem Silbersalz der disubstituierten
Thiophosphorsäure.
7. Prüfröhrchen nach.Anspruch 6, geke.nnze ichnet
durch sich folgende Füllungί
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2B50213
a) eine Ampulle mit einer wässrigen Pufferlösung von pH 7,5-8
b) einer Trockenzubereitung aus 2,6-Dichlorindophenylacetat
und teilhydrolysierter Gelatine
c) einer Trockenzubereitung aus Butyrylcholinesterase und
teilhydrolysierter Gelatine
d) Kieselerde mit dem Silbersalz von di-n-propylthiophosphorsäure
imprägniert.
8. Das Silbersalz von di-n-Propylthiophosphorsäure.
709819/1119
1X
SAg
RO O(S)
R2(O)
CH3O O CH3O SAg
+ S(CH0-CH0-Cl)
2
(3)
CH3O .0
NP CH 0 S-CH2-CH2-S-CH2-CH2OH
(4)
CH3O ,0 CH3O
(5)
709819/1119
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