DE21072C - Neuerungen an Ventilations-Vorrichtungen an Kastenfenstern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die an dem in der Zeichnung in Fig. 1 als innere Ansicht, Fig. 2 und 3 als Verticalschnitt nach A-B, Fig. 4 als Verticalschnitt nach C-D dargestellten Kastenfenster ersichtlichen Neuerungen bezwecken die zugfreie Abführung der schlechten bezw. warmen Luft aus Zimmern, gleichgültig, ob das dazu benutzte Fenster ein einfaches oder ein Doppelfenster ist.

Zu diesem Behufe ist im oberen Querstück der inneren Verkleidung eine Klappe α angebracht, die um Scharniere drehbar ist, welche an ihrer unteren Kante liegen. Die Klappe wird geschlossen durch die Zugschnur b, und bei Loslassen derselben durch die von innen wirkende Feder C geöffnet. Die Art der Anbringung der Klappe a, sowohl in möglichster Höhe über dem Fenster, als auch die nach oben gerichtete Oeffnung derselben, sind geeignet, die warmen, oberen Luftschichten so aus dem Zimmer abzuführen, dafs die darin sich aufhaltenden Personen unter Zugbelästigung nicht zu leiden haben, um so mehr, als die Oeffnung der Klappe vermittelst der Zugschnur ganz nach Belieben regulirt werden kann.

Die durch die Klappe α austretende Luft wird durch das äufsere Fenster mittelst Oeffnens des oberen Flügels d, der um eine an der Unterkante sitzende Achse drehbar ist, so. abgeführt, dafs, auch wenn die Flügel des inneren Fensters herausgenommen sind, kein Zug entstehen kann.

Dies zu erreichen, ist der obere Flügel so construirt, dafs er auch in geöffnetem Zustande nach allen Seiten hin dicht anschliefst, nach den Seiten dadurch, dafs die äufsere Breite seines Rahmens die lichte Weite des Kastens e vollständig ausfüllt, wie Fig. 4; nach oben durch Anschliefsen seiner oberen Rahmenleiste an den Rahmen des inneren Fensters, wie Fig. 3. Der geöffnete Flügel d wandelt somit den oberen Theil des zwischen beiden Fenstern liegenden Kastens zum Abzugskanal um, dessen Eingangsöffnung durch die Klappe α geschlossen werden kann.

Bei der sonst gebräuchlichen Hängevorrichtung der Fensterflügel 'in Angeln würde der Flügel d nicht eine Breite bekommen können, wie die beschriebene, da zum Aus- und Einhängen des Flügels Raum zu dessen seitlicher Vorschiebung im Kasten vorhanden sein müfste. Um dem Flügel d die volle Breite der inneren Kastenweite zu geben, mufs eine besondere Achsenconstruction genommen werden, die darin besteht, dafs der Flügel d an beiden Enden seiner Unterkante je einen metallenen Zapfen/ trägt, der in einem nach oben offenen Sattellager g ruht, welches am Rahmen befestigt ist.

Das Oeffnen und Schliefsen des Flügels d geschieht, ohne Oeffnen des inneren Fensters, durch zwei Schnurenzüge h und i.

Die Klappe α soll aufser der Ventilation noch den weiteren Zweck erfüllen, dafs im Winter bei geringer Oeffnung derselben ein, allmäliger Ausgleich der Temperaturen der zwischen den beiden Fenstern eingeschlossenen und der Luft im Zimmer stattfindet, wodurch das sogenannte Gefrieren der inneren Fenster verhütet wird.

Claims (1)

1. PατΈντ-AnsPRUch:

   Die eine regulirbare, zugfreie Ventilation bezweckenden Einrichtungen an sogen. Kastenfenstern, bestehend in der durch Schnurenzug b zu schliefsenden und Feder c zu öffnenden Klappe α im oberen Querstück der inneren Fensterverkleidung, in Verbindung mit dem um eine horizontale Achse drehbaren äufseren Fensterflügel d, der infolge seiner oben näher beschriebenen besonderen Beschaffenheit in geöffnetem Zustand den oberen Theil des Kastens e als Zugkanal vom übrigen Theil abscheidet.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.