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;ehrscheiben-Isolierglas Die Erfindung betrifft ein Nehrscheiben-Isolierglas,
bestehend aus zwei oder mehreren über rand ständige Distansleisten in geringem Abstand
planparallel zusammengefügten Einzel-Glasscheiben.
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Bei derartigen Isoliergläsern muß, um die angestrebte Wärmeisolierung
zu erreichen, ein Luftumlaus innerhalb des Hohlraumes zwischen den einzelnen Glasscheiben
vermieden werden. Dies wird dadurch erreicht, daß der abstand zwischen den Einzel-Glasscheiben
ao gering gearahlt wird, daß sich eine Wärmeströmung nicht einstellen kann. Hinsichtlich
des Schall-Durchlassvermögens wäre jedoch ein stärkeres Luftpolster erwünscht. Ein
Optimum bildet sich bei einem Abstand der Einzel-Glasscheiben von 40 - 50 mm. Bei
diesem Abstand kann sich gerade noch kein Jüiftaustausch bzw. Kreislauf zwischen
der kalten und der warmen scheibe ausbilden: die Wärmeisolierung ist daher gut.
Gleichzeitig jedoch wird auch eine recht gute Schalidämmung erreicht.
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Eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich der thermischen und der
Schallisolierung wird durch die Verwendung von Mehrscheiben-Isoliergläsern erreicht,
also durch die Aufeinanderfolge mehrerer, durch Glasscheiben voneinander getrennter
Luft-Hohlräume, die jeweils wiederum den gegenseitigen Abstand von 40-50 mm nicht
überschreiten dürfen.
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Zwekmäßigerweise sind hierbei die Abstände nicht gleichmäßig, ebensowenig
wie die Glas stärken, wodurch ein sehr gutes Schallschluckvermögen, da sowohl die
Glasscheiben wie auch die Hohlräume jeweilse andere Schallschluck-Freciuenzen aufweisen,
erzielt wird. Selbstverständlich erhöht sich durch die Hintereinanderschaltung der
eingeschlossene Luftpolster auch das thermische Isoliervermögen außerordentlich.
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Die Eigenschaften derartiger Isoliergläser sind seit langem bekannt;
trotzdem konnten sie sich auf dem Markt noch nicht in größerem DIaße durchsetzen,
da deren Herstellung äußerst teuer ist.
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Bei den bekannten Isoliergläsern werden die, im allgemeinen aras Metall
bestehenden Distanzleisten, gegebenenfalls mit einer dünnen Isolierzwischenlage
auf die Glasscheiben aufgeklebt oder aufgeschweißt. Die Isolierglasscheibe, gleichgiiltig
ob aus zwei oder mehreren Einzel-Glasscheiben bestehend, bildet somit eine kompakte
Einheit, die den jeweiligen individuellen Bedingungen entsprechend angefertigt werden
muß. Bei der Herstellung ist darauf zu achten, daß die Luft zwischen den einzelnen
Glasscheiben vollkommen trocken ist, um eine Kondensatbildung zu vermeiden. Wird
hierauf nicht geachtet, oder ist die Klebung bzw. Verschweißung schlecht, sodaß
das eingeschlossene Luftpolster mit der Außenluft in Verbindung treten und Beuchtigkeit
eintreten kann, so wird die Isolierglas-Einheit durch Kondensatbildung unbrauchbar
und muß ausgewechselt laden.
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Selbstverständlich muß auch die gesamte Einheit dann ausgewechselt
werden, wenn von den Doppel- oder Itehrscheiben-Isoliergläsern eine Scheibe zu Bruch
geht. Eine Reparatur derartiger Scheiben ist, zumindest am Einbauort, nicht möglich.
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Wegen der Gefahr der Kondensatbildung führten auch Versuche zwei oder
mehrere Glasscheiben unter Zwischenlage von abdichtenden Distansleisten zusammenzupressen
nicht zum Erfolg, da die Pressu- im allgemeinen infolge Materialermüdung nachliess
und damit Undichtigkeiten entstanden, solche Undlchtigkeiten jedoch auch am Stoß
der abdichtenden DistanzleIsten kaum zu vermeiden waren.
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Jedoch auch bei den verschweißten oder verklebten Doppel-oder i4ehrscheiben-isoliergläseren
traten bereits s bei der Montage oder auch erst im Laufe der Zeit durch bei der
Montage eingeleitete Spannungen Undichti£--.keiten auf, die zum Einwandern feuchter
Luft und damit zu der befürchteten Kondensatbildung führten. Zu beachten ist, daß
derartige Isoliergläser infolge der Versteifung durch die in geringem Abstand nebeneinander
angeordneten Glasscheiben eine sehr geringe Elastizität aufweisen, daß sie also
beim Einsetzen in nicht exakt usgerichtete Rahmenteile sehr stark beansprucht werden.
Führt, diese hohe 'Beanspruchung nicht gleich bei der Montage zum Bruch oder zu
Undichtigkeiten, so wird doch im Laufe der Zeit die Verklebung oder Verschweißung
nachgeben und - außerhalb einer evtl. Garantiezeit - das Isolierglas unbrauchbar
machen.
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Diese ganzen Schwierigkeiten, die nicht nur die Herstellung, sondern
insbesondere auch die Ersatzanfertigung sehr verteuerten und die auch Verdruß dadurch
bereiteten, daß in aller Regel die T'.rsatzbestellung verhältnismäßig lange Zeit
beanspruchte, hemmten, wie bereits schon erwähnt, den Einsatz derartiger Isoliergläser.
Die Erfindung will diese Schwierigkeiten und Nachteile vermeiden. Sie gibt den Aufbau
eines Mehrscheiben-Isolierglases an, das nicht nur ein besseres Warme- und Schall-Isoliervermögen
aufweist, sondern das auch wesentlich einfacher, spannungsfrei zu montieren und
im Bedarfs falle auch leicht auszuwechseln ist. Außerdem wird die lästige Kondensatbildung
vermieden bzw. etwa auftretende Kondensatbildung laßt sich wieder, ohne Ausbau der
Scheibe, beseitigen.
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Dies wird bei einem Mehrscheiben-Isolierglas, bestehend aus zwei oder
mehreren über randständige Distanzleisten in geringem Abstand planparallel zusammengefügten
Einzel-Glasscheiben in erfindungsgemaißer Weise dadurch erreicht, daß die Distanzleisten
statt an die Glasscheiben anpreßbare Elastomere sind, daß die Elastomere in Längsrichtung
von mindestens einem, mit dem Hohlraum zwischen den Glasscheiben über Bohrungen
in Verbindung stehenden Rohr durchzogen sind und daß allseits randständig angreifende
an sich bekannte lösbare Anpreßeinrichtungen zum Aufpressen der Glasscheiben auf
die Distansleisten vorgesehen sind. Nicht mehr also wie bei den bekannten Isolierglasern
werden die Distanzleisten auf die Glasscheiben aufgeklebt und so versucht, , die
eingeschlossene Luftmenge hermetisch gegen die Außenluft abzuschliessen, sondern
es werden Distanzleisten eingesetzt, die zwar in aller Regel auch dengleichen hermetischen
Abschluß erreichen, die jedoch über in die Distanzleisten eingesetzte Rohre Zugang
zu dem Luftpolster zwischen den Einzel-Glasscheiben geben. Dadurch kann bei einer
evtl. ondensatbildung nicht nur die feuchte Luft durch Einblasen trockener L ft
verdrängt und damit das Kondensat entfernt werden, sondern es können in die Rohre
auch an sich bekannte chemische TrockIlun smittel eingesetzt werden, die evtl. eindringende
Feuchtikeit sofort binden und damit wiederum eine Kondensatbildung verhindern.
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Sollte das Trocknungsmittel im Laufe der Zeit vollgesaugt sein, so
ist ein Auswechseln dieses llittels ohne weiteres möglich.
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Im wesentlichen wird also nicht der 3 Weg beschritten, den einzel
eingestellten Zustand - trockene Luft; in dem Raum zwischen den Einzel - Glasscheiben
- beizubehalten, sondern es wird davon ausgegangen, duB sich dieser optimale Zustand
ändern kann, daß also auch feuchte Luft eindringen, kann und daß diese feuchte Luft
-entweder wieder abgeführt oder getrocknet werden muß.
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Parallel hierzu geht jedoch noch der Vorteil, daß der Aufbau der erfindungsgemäßen
i4ehrscheiben-Isoliergläser in sich wesentlich elastischer ist, daß also der gesamte
Verband wesentlich nachgiebiger ist und somit auch extrem große Spannungen bei der
Montage vermieden werden.
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Nun ist es auch möglich, nicht nur durch Kondensatbildung unbrauchbar
gewordene Isoliergläser wieder zu regenerieren, sondern auch zu Bruch gegangene
Gläser an Ort und Stelle auszuwechseln.
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Hieru werden keine besonderen Vorrichtungen benötigt, sofern es muß
lediglich die in der entsprechenden Größe zugeschnittene Glasscheibe eingesetzt
und mittels der Anpresseinrich-tung an ciie Distansleiste angepresst werden. Selbst
wenn bei der Montage feuchte Luft in den Zwischenraum zwischen den beiden Glasscheiben
verbleibt, kann diese Luft nachträglich durch trockene Luft ersetzt oder die in
der Luft enthaltene Feuch-tigkeit durch die Trocknungsmittel in den Rohren der Distanzleisten
getrocknet werden.
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Ein weiterer Vorteil ergibt sich jedoch auch noch dadurch, daß genormte
Distanzleisten-Größen eingesetzt werden können und der Abstand zwischen den einzelnen
Gläsern durch Verwendung einer oder mehrerer aufeinander gesetzter Distanzleisten
herbeigeführt jeden kann. Dies ist insbesondere dann von Interesse, wenn eine rnto
SchalldLmmung erzielt werden soll, insbesondere also bei Mehrscheiben-Isoliergläsern,
bestehend aus drei oder vier Einzel-Qlasscheiben.
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Die Distansleiste kann so ausgeführt werden, daß das plastomer mit
einem zum Hohlraum zwischen den beiden Einzel-lasscheiben weisenden schlitz ausgestattet
ist, wodurch nachträglich noch das lägsverlaufende Rohr eingesetzt werden kann.
Diese Ausführung hat den Vorteil, daß das Elastomer im Spritzverfahren, also äußerst
billig zu formen ist. Um eine wesentliche Dichtigkeitos-teigerung zu erzielen, kann
jedoch auch das Elastomer mit dem längsverlaufenden Rohr innig verbunden - verschweißt
-aufvulkanisier-t - werden. Bei dieser - allerdings wesentlich teuereren Ausführung
- ist vermieden, daß Aussenluft zwischen der ilohrnndung und dem Elastomer hindurch
in den Hohlraum zwischen den Glasscheiben wandert.
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Im allgemeinen werden als längsverlaufende Rohre innerhalb der Distansleisten
Rundrohre eingesetzt, die nicht nur den Vorteil der Billigkeit haben, sondern die
auch einen wesentlichen Einfluß auf die Alterung des Elastomers dadurch ausüben,
daß der Preßdruck auf das Elastomer von der Stelle mit dem geringsten Abstand zwischen
dem Rohr und der Glasscheibe nach außen hin rapide nachläßt und damit auch die Gefahr
der bleibenden Verformung. sollte also das Elastomer an der Stelle des höchsten
Preßdruckesbereits seine Elastizi-tät eingebüßt haben, sO wird doch noch eine satte
Anlage der Distanzloiste gegen die außen kanten' zu erreicht, da dort durch die
geringere Beanspruchung die ElastizitcEt noch weitgehend erhalten geblieben ist.
Außerdem kann selbstverständlich der Abdichtung noch dadurch in an sich bekannter
Weise nachgeholfen werden, daß an den Außenkanten noch Dichtungslippen angebracht
sind, die mit ihrer eigenen Elastizität dichtend auf den Glasscheiben aufliegen.
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Setzt man statt der Rundrohre Vierkantrohre ein, so ist es möglich,
die Vierkantrohre auf einfache Art und Weise mit einem Elastomer-Überzug zu versehen,
der, der gleichmäßigen Pressung beim Zusammenpressen der Isoliergrläser wegen, verhältnismäßig
dunn sein kann.Außerdem lassen sich derartige Listanzleisten aufeinander legen,
womit sich der Abstand zwischen den einzelnen Glasscheiben ohne weiteres einstellen
läßt.
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Die Distanzleisten werden an den Eckverbindungen stumpf aufeinander
gestoßen und können an den Stoßstellen miteinander verklebt bzw. vergossen werden.
Es empfiehlt sich, die freien Stirnseiten der Rohre zwar luftdicht, aber doch lösbar
zu verschliessen, um ohne Schwierigkeiten das zwichen den Glasscheiben befindliche
Luftvolumen auswechseln bzw. das in diese Rohre einegefüllte Trocknungsmittel erneuern
bzw. regenerieren zu können.
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Ist das Fenster in einen stärkeren Fensterrahmen eingesetzt, wird
hierzu auf die nach außen weisende Rohrmündung luftdicht ein verschliessbarer Verlängerungestutzen
aufgesetzt, der gegebenenfalls, um ein Umwandern des Verlängerungsstutzens durch
die Außenluft zu vermeiden, mit dem Fensterrahmen vergoss« oder sonstwie verklebt
sein kann.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. 1 eine Isolierglas-Einheit eingesetzt in eine U-förmige Anpresseinrichtung,
Fig. 2 wie Fig. 1, jedoch eingesetzt in einen Fensterrahm Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch
in Mehrscheiben-Ausführung, Fig. 4 wie Fig. 3, jedoch unter Verwendung von Vierkantrohr
und einen Längsschnitt nach V-V der Fig. 2.
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In einen U-förmigen Rahmen 1 sind nacheinander ein Elastomerstreifen
2, eine Glasscheibe 3, Eine Distanzleiste 4, bestehend aus einem mit Troclcnungsmittel
5 gefüllten Rohr 6, das von einem Elastomer 7 umgeben ist, eine weitere Glasscheibe
13, ein weiterer Elastomerstreifen 12, ein Druckband 8 sowie ein Keil 9 eingesetzt.
Durch Einschlagen des Keiles 9 in das U-förmige Profil 1 wird das gesamte Paket
so zusammengepresst, daß die Elastomere 2, 7, 12 statt an den Glasscheiben 3, 13
anliegen und sie somit nach außen hermetisch abdichten. Gleiches trifft zu für die
Ausführung nach Fig.2, bei der lediglich kein U-fbrmiges Profil 1 verwendet wird,
sondern sich der Elastomerstreifen 2 direkt am Fensterrahmen 10 abstützt, wie auch
das Widerlager 11 für den Keil 9.
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In Fig. 3 ist in Ausführung wie Fig.2 ein 1\iehrscheiben-Isolierglas
dargestellt mit einem vergrößerten Abstand zwischen den ersten beiden Einzel-Glasscheiben
und einer dickeren mittleren Glasscheibe 23.
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Die stärkere Distanzleiste 14 ist ebenso aufgebaut wie die Distansleis-te
4, jedoch mit zwei parallel nebeneinander verlaufenden Rohren 6.
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Fig. 4 zeigt, wiederum in einen U-förmigen Rahmen 1 eingesetzt ein
gleichartiges Mehrscheiben-Isolior&las wie Fig.3, jedoch unter Verwendung von
auf Vierkantrohren 1 6 aufgebauten Distanzleiston 24. Um den größeren Abstand zwischen
den Einzel-Glasscheiben 3, 23 zu erreichen, sind hierbei lediglich zwei dieser Distanzleisten
24 aufeinander gelegt, so daß eine Sonderanfertigung, wie sie die Distanzleiste
14 beansprucht, nicht notwendig wird. Die i>istanzleisten 24 tragen in den Hohlraum
zwishen den Einzel-Glasscheiben 3, 13, 23 führende Bohrungen, die sowohl das Plastomer
7, wie auch die Rohrwandung des Vierkantrohres 15 durchqueren. Das Elastomer 7 ist
hierbei fest mit den Rohren 15 verklebt bzw. verschweißt. In den Ausführungen nach
den Fig. 1 - 3 hingegen weist das Elastomer 7 einen Längs schlitz auf, in dem nicht
nur die Bohrungen in dem Rohr 6 münden, sondern der auch zum Einsetzen des Rohres
6 in das Elastomer hinein dient.
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Fig. 5 zeigt schliesslich den Längsschnitt durch eine Anordnung nach
Fig. 2. Aufgesetzt auf das Rohr 6 ist ein Verlängerungsstutzen 16, der mittels einer
J)ichtungsschraube 17 mit Dichtscheibe 18 luftdicht veschlossen werden kann. Nach
dem Lösen der Schrauben 17 kann das eingefüllte Trocknungsmittel 5 ausgetauscht
oder auch durch Einblasen trockener warmer Luft getrocknet bzw. auch die Feuchtigkeit
aus dem Zwischenraum zwischen den Glasscheiben 3, 13, 23 entfernt werden.