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Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter aus Leichtmetall für Isolierglasscheiben, in Form eines geschlitzten, zur Aufnahme eines Trocknungsmittels geeigneten Rohres.
Bei der Herstellung von Isolierglasscheiben mit Leichtmetallrahmen werden Rechteckrohre verwendet, welche zwei Aufgaben haben. Sie sollen einmal den Abstand zwischen den beiden Glasscheiben über die ganze
Fläche halten und sollen weiterhin das Trockenmittel aufnehmen, das zwischen den Scheiben vorhanden sein muss, um ein Beschlagen bei Temperaturschwankungen zu verhindern.
Es ist bekannt, für diesen Zweck stranggepresste Leichtmetallrohre von rechteckigem Querschnitt zu verwenden, welche mit Bohrungen bzw. Schlitzen od. ähnl. kleinen Öffnungen versehen werden, um den
Luftfeuchtigkeitsaustausch vom Raum zwischen den beiden Scheiben zum Innenraum des Rohres, welches das
Trockenmittel enthält, zu ermöglichen.
Ausserdem sind Abstandhalter aus Kunststoff beispielsweise aus der österr. Patentschrift Nr. 268622 bekanntgeworden, die einen in Längsrichtung durchgehenden Schlitz aufweisen, der mit einem in einer durchsichtigen Kunststoffmasse eingebetteten Feuchtigkeitsindikator z. B. Silicagel gefüllt ist.
Weiters sind noch Abstandhalter aus Glas vorgeschlagen worden, die mit den Scheiben verschweisst werden.
Die bisher bekannten Lösungen weisen jedoch verschiedene Nachteile auf. So ist z. B. die Herstellung von relativ kleinen Rechteckrohren sehr kompliziert und daher teuer und um als Abstandhalter verwendet werden zu können müssen diese Rohre in einem weiteren Arbeitsgang mit kleinen Luftöffnungen versehen werden.
Abstandhalter aus Kunststoff, die zumeist aus grossmolekularen Kunststoffverbindungen hergestellt werden, sind nicht wasserdampfdiffusionsdicht, wodurch gelegentlich Fenster, die mit diesen Abstandhaltern ausgerüstet sind, innerhalb der üblichen Garantiezeit getauscht werden müssen da sie ihre Dichtigkeit verlieren.
Wird Glas als Material für Abstandhalter verwendet, so besteht auf Grund der Temperaturunterschiede zwischen der Aussen- und der Innenscheibe und der dadurch bedingten Spannungen eine ausserordentlich grosse
Bruchgefahr, insbesondere bei grösseren Scheiben.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen rohrförmigen, geschlitzten Abstandhalter der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der in einem Arbeitsgang und daher billig herstellbar, dauerhaft und leicht verarbeitet ist. Erfindungsgemäss wird daher vorgeschlagen, dass die entlang des über die Länge des Rohres durchgehenden Schlitzes verlaufenden Ränder des Rohres einander überlappen.
Ein derartiges zur Verwendung als Abstandhalter geeignetes Rohr kann vorteilhaft in längsgeteilter Form nach dem Strangpressverfahren mit einem offenen und daher relativ einfachen Werkzeug in aufgebogener Form hergestellt und nach dem Pressen zwischen zwei Walzen, die das Biegen des Profils zur Rohrform bewirken, oder durch Einziehen auf das eigentliche Profil kalibriert werden. Da das Material nach dem im kalten Zustand erfolgenden Einziehen oder Walzen wieder etwas aufspringt, entsteht ein für die Luftzirkulation zwischen dem
Innenraum des Abstandhalters und der umgebenden Luft genügend grosser Spalt, der anderseits aber wieder klein genug ist um ein Herausfallen eines körnigen Trocknungsmittels, etwa Silicagel, zu verhindern.
Dadurch erübrigt sich die Anbringung von weiteren Lüftungsöffnungen die ausserdem die Einbettung des Trocknungsmittels in eine Sperrmasse bedingen würden.
Die einander überlappenden Ränder des in Längsrichtung verlaufenden Schlitzes des Rohres weisen überdies den Vorteil auf, dass dessen Festigkeit nahezu jene eines ungeschlitzten Rohres gleichen Querschnittes aufweist, jedenfalls aber jene eines geschlitzten Rohres mit stumpf aneinanderliegenden Schlitzrändern bei weitem übertrifft.
Mit Vorteil wird der Abstandhalter als Rechteckrohrschiene ausgebildet. Besonders zweckmässig sind aber auch dreieckige oder halbrunde Rohrformen in geschlitzter Ausführung. Bei einer längsgeteilten Rechteckrohrschiene aus Leichtmetall können die aneinanderstossenden offenen Schenkel entsprechend Fig. 3 bis 8 ausgebildet sein. Die Rohrschiene soll zwischen den Scheiben des Doppelfensters als Abstandhalter und Trockenhalter verwendet werden.
In einer beispielsweisen Ausführungsform ist die Erfindung in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen : Fig. 1 den Rohrquerschnitt, wie er aus der Strangpresse kommt, Fig. 2 den geschlossenen Rohrquerschnitt, Fig. 3 bis 8 die Verbindung der beiden in Fig. 1 offenen Rohrschenkel.
Bei der Herstellung des Rohres auf der Strangpresse kann mit einem offenen Werkzeug gearbeitet werden.
Wie aus Fig. 1 zu ersehen, wird das Rohr in aufgebogener Form gepresst. Die so gefertigten Profile werden zwischen zwei Rollen auf die geschlossenen Rohrform entsprechend Fig. 2 kalibriert. Hiebei legen sich Teil--2 und 3--übereinander und bewirken eine mechanisch ausreichend feste Verbindung, da das Rohr nur durch Druck auf seine Schmalseite beansprucht wird. Wegen der Eigenelastizität des Werkstoffes wird der Schlitz zwischen den Schenkeln--2 und 3--niemals ganz dicht. Es kann also immer zwischen dem Rohrinneren und dem Rohräusseren ein Luftfeuchtigkeitsaustausch stattfinden, ohne dass jedoch das Trockenmittel durch den Schlitz aus dem Rohr austreten kann.
Beim Biegen eines Abstandrahmens, welcher zwischen zwei Glasscheiben gelegt wird, muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Rohrschlitz zur Innenseite des Rahmens zeigt.
Aus Fig. 3 bis 8 ist zu ersehen, in welcher Form die beiden Rohrschenkel ausgebildet werden können, um den oben angegebenen Zweck zu erfüllen.