DE2107041C3 - Dentaleinrichtung - Google Patents
DentaleinrichtungInfo
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Description
Bei einer bekannten Einrichtung (DT-Gbm 72 072) steht neben dem Behandlungsstuhl eine Säule
mit einem mehrgliedrigen auslegerförmigen Gelenkarm, an dem die Instrumentenhalterung aufgehängt ist.
Der Arztstuhl ist davon unabhängig an einem zweiteiligen Gelenkarm angebracht, wobei das vom Arztstuhl
abliegende Ende des Gelenkarms mit einer Gelenkstelle am Sockel des Behandlungsstuhls verbunden ist, die
sich nahe der einen Seite des.Behandlungsstuhls und der Sitzfläche des letzteren befindet. Dabei hängen
aber die Instrumente über oder vor dem Patienien; sie liegen infolgedessen ständig in dessen Blickfeld. Dies ist
aus psychologischen Gründen ungünstig. Ängstliche Patienten, insbesondere Kinder, fühlen sich durch das
technische Instrumentarium zusätzlich beunruhigt. Ferner sind die Instrumente im Wege, wenn der Patient
auf dem Behandlungsstuhl Platz nimmt oder diesen verläßt. Die Instrumentenhalterung muß dann jedesmal
zunächst beiseite geschwenkt werden. Ändert der Zahnarzt seine Arbeitsstellung, d. h. geht er beispielsweise
von der 9-Uhr- in die 12-Uhr-Stellung über, ändern sich auch Abstand und gegenseitige Ausrichtung
zwischen Zahnarzt und Instrumentenhalterung. Der Zahnarzt ist daher gezwungen, die Instrumentenhalterung
jeweils nachzuziehen und in geeigneter Weise zn drehen, oder aber wechselnde Greifweiten und unterschiedliche
räumliche Orientierung zu den an der HaI-terung aufgehängten Instrumenten in Kauf zu nehmen.
Bei einer anderen bekannten Dentaleinrichtung (DT-AS 12 54 291) sind die Instrumente in einem pultartigen
Geräteständer gehaltert, an dessen Unterseite das eine Ende eines Schwenkarms angelenkt ist, dessen
anderes Ende um einen am Fußboden angebrachten Gelenkzapfen drehbar ist. Zweck des Schwenkarms ist
es, den Geräteständer bei Nichtgebrauch in eine Nische eines Wandschrankes einschieben zu können. Die
Instrumentenhalterung bleibt zwar weitgehend außerhalb des Gesichtsfeldes des Patienten. Jede Änderung
der Arbeitsstellung des Arztes führt jedoch zu einer gleich großen Änderung der Relativlage zwischen Arzt
und Instrumentenhalterung. Der Zahnarzt ist daher gezwungen, den Geräteständer ständig nachzuziehen. Er
wird dadurch in unerwünschter Weise zusätzlich belastet. Auch die Bewegungsfreiheit des Zahnarztes ist beschränkt.
Will er beispielsweise von der 12-Uhr-Stellung in die 9-Uhr-Stellung überwechseln, muß er zunächst
den Geräteständer aus dem Weg schieben. Es ist ferner eine Dentaleinrichtung bekannt (US-PS
33 57 740), die einen Geräteständer aufweist, der an der einen Seite des Behandlungsstuhls stationär angeordnet
ist. Der Behandlungsstuhl ist auf Schienen gelagert und kann auf diesen gegenüber dem Geräteständer
verschoben werden. Der Geräteständer nimmt eine Instrumentenhalterung
auf, die um eine zu den Schienen parallele waagrechte Achse gedreht werden kann. Die
Instrumentenhalterung laß' sich auf diese Weise nach
vorne ind unten in Richtung auf den Behandlungsstuhl schwenken. Geht bei dieser Einrichtung der Zahnarzt
beispielsweise von der 9-Uhr-Stellung in die 12-Uhr-Stellung über, ändert sich die Raumbeziehiing zwischen
dem Zahnarzt und den Instrumentenaufnahmen selbst dann wesentlich, wenn die vorhandenen Verstellmöglichkeilen
voll genutzt werden. In der 9-Uhr-Stellung hat der Zahnarzt z. B. die einzelnen Instrumentenhalter
nebeneinanderliegend vor sich, während in der 12-Uhr-Stellung die einzelnen Instrumentenhalter vom Zahnarzt
aus gesehen hintereinanderliegen. Insbesondere die vom Zahnarzt abliegenden Instrumente sind in der
12-Uhr-Stellung ausgesprochen schwer zu greifen.
Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dentaleinrichturig zu schaffen,
die nicht nur dem Zahnarzt während der Behandlung volle Bewegungsfreiheit gibt, und bei der die Instrumente
weitestmöglich außerhalb des Blickfeldes des Patienten bleiben, sondern die darüber hinaus auch gewährleistet,
daß der Abstand der einzelnen Instrumentenhalter vom Zahnarzt und die räumliche Ausrichtung
dieser Instrumentcnhalter mit Bezug auf den Zahnarzt unabhängig von der jeweiligen Arbeitsstellung des
Zahnarztes weitgehend ungeändert bleiben, ohne daß es dazu zusätzlicher Handgriffe des Zahnarztes bedarf.
Bei der Dentaleinrichtung nach der Erfindung nimmt die Instrumentenhalterung an jeder Änderung der Lage
des Arztstuhles selbsttätig teil. Die !iistrumcntenhalterung
folgt daher jedem Wechsel der Arbeitsstellung des sitzenden Zahnarztes, ohne daß es irgendeines Zu-
tuns des Zahnarztes oder seiner Helferin bedarf. Der Zahnarzt wird dadurch wesentlich entlastet. Unabhängig
von der jeweiligen Arbeitsstellung des Zahnarztes bleibt nicht nur der Abstand der Instrumentenhalterung
vom Zahnarzt, sondern auch deren Winkelausrichtung mit Bezug auf den Zahnarzt im wesentlichen gleich.
Der Zahnarzt wird infolgedessen nach einiger Übung die außerhalb des Gesichtsfeldes des Patienten befindlichen
Instrumente blind greifen können. Weil sich bei einer Änderung der Arbeitsstellung der Arztstuhlkorpus
und der an ünn angelenkte, die Instrumentenhalte·
rung bildende Flügel gemeinsam um einen näherungsweise lotrecht unter der Mundhöhle des Patienten liegende
Gelenkstelle drehen, bleiben auch die Abstände zwischen Zahnarzt und Mundhöhle sou ie zwischen Instrumentenhalterung
und Mundhöhle weitgehend konstant. Der Zahnarzt ist in seiner Bewegungsfreiheit ungehindert.
Entsprechendes gilt für den Patienten. Die Instrumentenhalterung kann dem Patienten a_ch nicht
zu nahe kommen oder am Behandlungsstuhl anstoßen. da ihr bei einer Verstellung des Arztstuhles eine entsprechende
Zusatzbewegung gleichfalls selbsttätig aufgedrückt wird. Durch geeignete Auslegung läßt sich dabei
leicht sicherstellen, daß diese Zusatzbewegung nicht ihrerseits zu einer übermäßigen Änderung der Relativlage
von Zahnarzt und Instrumentenhalterung führt.
Zweckmäßigerweise ist der Arztstuhlkorpus mit einer langgestreckten Schiene verbunden, die um ein
die Gelenkstelle bildendes, am Fußboden angeordneten Gelenk drehbar ist. Um dabei dem Zahnarzt eine einfaehe
Anfangsstellung des Abstandes zum Arbeitsfeld, der Mundhöhle des Patienten, zu erlauben, ist vor zugsweise
die Schiene mit einem in Schienenlängsrichtung verlaufenden Schlitz versehen, in den ein die Gelenkstelle
bildender Gelerikzapfen eingreift. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist auf der Schiene ein der
Steuerung mindestens eines der zahnärztlichen Instrumente dienender Fußregier angeordnet. Damit bleiben
auch die Entfernung und räumliche Ausrichtung des Zahnarztes zum Fußregler unabhängig von der Arbeitsstellung
des Zahnarztes erhalten.
Um die selbsttätige Zusatzbewegung des Flügels /u erreichen, ist zweckmäßig an den Flügel ein Hebel angelenkt,
der seinerseits mit einem gegenüber der Gelenkstelle versetzten Gclenkpunkt drehbar verbunden
ist.
An dem Flügel kann außerdem eine Tischplatte angebracht sein.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels
erläutert. In den Zeichnungen zeigt F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des Ar/ts'.uhles.
Γ i g. 2 eine Draufsicht auf die Ar/t- und Behandlungsstuhl umfassende Dentaleinrichtung.
F i g. 3 eine Draufsicht auf die Denialeinrichtung ahnlich F i g. 2 und
F i g. 4 bis 6 Schnitte, die die Art der Halterung der Instrumente erkennen lassen.
Der Stuhlkorpus 1 eines als Sitzgelegenheit tür den Zahnarzt bestimmten Stuhles weist eine trauende Säule
3. eine mil Bezug auf die Säule in lotrech;·.·:· Kichtur.!.' '"■'
verschiebbare Stange 4. eine an der Stange 4 auge
brachte Stütze 5'. ei.ic Abdeckung oder Schale 5 und einen an der Stütze 5' befestigten Sit/ β au. Mittels
eines Fußreglers 8 kann der Zahnarzt die Drehbew e
gung der zahnärztlichen Instrumente steuern. ! m :'
Schiene 9 verbindet das untere Ende der Säule .Ϊ r.\ dem Fußregler 8. Die Schiene 9 ist in ihrem mittler·-'.
TpU iihrr pinen Gclenkzanfeti 10 beispielsweise nut
dem Fußboden der Klinik verbunden. Wenn der in dem Stuhl sitzende Zahnarzt den Stuhl während der Dentalbehandlung
entsprechend den jeweiligen Erfordernissen dreht, beschreibt der Arztstuhl einen Kreisbogen,
dessen Mittelpunkt mit dem Gelenkzapfen 10 zusammenfällt. Die Schiene 9 ist mit einem Schlitz 11 versehen,
in den der Gelenkzapfen 10 eingreift. Die Schiene 9 kann infolgedessen innerhalb eines von der Länge des
Schlitzes 11 bestimmten Bereichs auch in Längsrichtung verschoben werden, um den Arztstuhl in die für
die Behandlung günstigste Lage zu bringen, ohne daß sich dabei die gegenseitige Lage von Arztstuhl und
Fußiegler S ändert. Die Schiene 9 nimmt nicht veranschaulichte
elektrische Leitungen auf. die den Fußregler 8 mit den zahnärztlichen Instrumenten verbinden.
Der Gelenkzapfen 10 befindet sich unmittelbar unter der Mundhöhle 14 eines auf einem Behandlungsstuhl 12
liegenden F'atienten 13, wie dies in F i g. 2 veranschaulicht
ist. Wenn der Arztstuhl um den Patienten gedreht wird, bleibt der Abstand zwischen dem Zahnarzt und
der Mundhöhle 14 ungeändert, so daß die Behandlung in der neuein Stellung ebenso bequem wie zuvor ausgeführt
werden kann.
Ein zur Halterung von zahnärztlichen Instrumenten 22 bestimmte1" Flügel 21 ist über eine Gelenkwelle 23
mit der von dem im Stuhl sitzenden Zahnarzt aus gesehen rechten Seite des Stuhlkorpus 1 verbunden und gegenüber
dem Stuhlkorpus mittels einer Verstelleinrichtung schwenkbar, die in F i g. 3 veranschaulicht, in den
Fig.l und 2 jedoch der besseren Übersicht halber
weggelassen ist. Der Flügel 21 ist mit Mehreren Öffnungen
24 ausgestattet. In jede der Öffnungen kann entsprechend den F i g. 4 bis b das eine Ende eines Instrumentes
eingesetzt werden. Innerhalb des Stuhlkorpus I ist ein Mechanismus untergebracht, der es erlaubt, den
mit jedem der zahnärztlichen Instrumente verbünde nen Schlauch herauszuziehen. An dem Flügel 21 kann,
wie gezeigt, auch eine Tischplatte 25 angebracht sein.
Unabhängig davon, oh si·.·h der Stuhlkorpus 1 hinter
dem oder auf der rechten Seite des Patienten 1.3 befindet, w ic dies in F i g. 2 in ausgezogenen bzw. strichpunktierten
Linien dargestellt ist, liegen die Instrumente 22 stets nahe dem Stuhlkorpus 1; die relative Lage
der Instrumente und des auf dem Sitz 6 sitzenden Zahnarztes bleibt weitgehend ungeänderi. In jeder
Lage des Stuhlkorpus 1 befinden sich daher die Instrumente in bequemer Reichweite des Zahnarztes. Da der
Flügel 21 bei einer Bewegung des Stuhls von der Rückseite des Patienten aus auf dessen rechte Seite selbsttätig
entsprechend F i g. 2 von dem Stuhlkorpus 1 weggeschwenkt wird, wird verhindert, daß der Flügel gegen
den Behandlungsstuhl 12 oder den darauf befindlichen Patienten 13 stößt.
Gemäß F i g. 3 besteht die Vet stelleinrichtung /um selbsttätigen Verschwenken des Flügels 2) aus einem
Hebe! 31. dessen eines Ende an der Unterseite des FIu
gels 21 angebracht ist, während das andere 1 lebelende an eine·" von dem Befcstigungspunkt des (.ielcnkzap-IVns
10 abweichenden Stelle über einen Zapicn 32 mit Jen. · ußhoclen gelenkig verbunden ist. lutmdet s;.h
der Stuhlkorpus 1 hirtc dein ί'.ιΐκ :-;en. wird der FIu-
;'cl 2! 11 -je: deir ^tuhikorpiis ! im, hsili-.'genden Stellung
gehalten. Wenn da;:-. ;-cn der Nmhlkdnnis entgegen
deir : lirzeigcrsinn un·
<len GeU'iik, .ipfeii io aut
viii." rcdiit ^ci'.e des Pa'.ienien gedreht wn\i. wird der
Hebe' >l um den Zapfen 52 derart gedreht, daß der
! lüge! 21 auf Grund der gegenseitigen Versetzung der
Zapfen 10 und 32 um die Gelenkwelle 2.3 gegenüber
dem Stuhlkorpus 1 geschwenkt wird. Infolgedessen wird der Flügel 21 in Abstand von dem Behandlungsstuhl
12 und dem Patienten 13 gehalten.
Weil der als Sitzgelegenheit für den Zahnarzt bestimmte Stuhl an seiner einen Seite mit dem schwenkbaren
Flügel zur Halterung der zahnärztlichen Instrumente versehen ist, kann der Zahnarzt leicht und ohne
den Körper wesentlich bewegen zu müssen, Instrumenlen greifen und folglich die Behani
helos ausführen. Wenn der Stuhl um den Patii umbewegt wird, wird der Flügel von dem Beh
stuhl und dem Patienten weggeschwenkt; dad verhindert, daß sich der Patient beengt fühlt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Dentaleinrichtung mit einem für eine Behandlung des Patienten in im wesentlichen liegender
Stell· ng geeigneten Behandlungsstuhl, einem benachbart dem Behandlungsstuhl schwenkbar gelagerten
Arztstuhl und einer schwenkbaren Halterung für die zahnärztlichen Instrumente, dadurch
gekennzeichnet, daß an die eine Seite des Arztstuhlkorpus (1) ein die schwenkbare Instrumentenhalterung
bildender Flügel (2J) angelenkt ist, der sowohl zusammen mit dem Arztstuhlkorpus um
eine mindestens, näherungsweise lotrecht unterhalb der Mundhöhle des Patienten liegende Gelenkstelle
(10) drehbar, als auch in Abhängigkeit von dieser Drehbewegung entsprechend einem vorbestimmten
Bewegungsablauf gegenüber dem Arztstuhikorpus
selbsttätig derart schwenkbar ist, daß bei Annäherung der einen Seite des Arztstuhlkorpus an den
Behandlungsstuhl (12) der Flügel in Abstand vom Behandlungsstuhl bleibt.
2. Dentaleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Arztstuhlkorpus (1) mit
einer langgestreckten Schiene (9) verbunden ist. die um ein die Gelenkstelle (10) bildendes, am Fußboden
angeordnetes Gelenk drehbar ist.
3. Dentaleinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (9) mit einem in
Schienenlängsrichtung verlaufenden Schlitz (11) versehen ist, in den ein die Gelenkstelle (10) bildender
Gelenkzapfen eingreift.
4. Dentaleinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schiene (9) ein
der Steuerung mindestens eines der zahnärztlichen Instrumente (22) dienender Fußregler (8) angeordnet
ist.
5. Dentaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Flügel (21) ein Hebel (31) angelenkt ist, der seinerseits mit einem gegenüber der Gelenkstelle
(10) versetzten Gelenkpunkt (32) drehbar verbunden ist.
6. Dentaleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Flügel (21) eine Tischplatte (25) angebracht ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2422570 | 1970-03-23 | ||
JP45024225A JPS5037947B1 (de) | 1970-03-23 | 1970-03-23 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2107041A1 DE2107041A1 (de) | 1971-10-28 |
DE2107041B2 DE2107041B2 (de) | 1976-01-22 |
DE2107041C3 true DE2107041C3 (de) | 1977-04-28 |
Family
ID=
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