DE210605C

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Publication number: DE210605C
Application number: DENDAT210605D
Authority: DE

Description

Trockenklosetts mit abnehmbar und dichtschließend auf dem Sammelbehälter angeordneten Klosettbecken und einem Wendeboden sind bekannt. Diese weisen aber die Übelstände auf, daß die Auswurfstoffe den Wendeboden nach und nach mit einer immer stärker werdenden Schicht überziehen, so daß der Abwurf der letzteren sich immer schwieriger gestaltet, und daß ferner keine Vorrichtungen

ίο getroffen sind, den Auswurfstoffen vor ihrem Eintritt in den Sammelbehälter Desinfektionsmittel zuzuführen.

Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Trockenklosett, dessen Becken zweiteilig ausgeführt ist und in dessen unterem Teil der Wendeboden gelagert ist, der zwecks Reinhaltens seiner Seitenflächen und Desinfektion der eingeworfenen Auswurfstoffe hohl ausgeführt ist, um in seinen Hohlraum ein Schmier- oder ein Desinfektionsmittel oder ein Gemisch beider, einzubringen, welches durch eine im Wendeboden angeordnete Absorptionseinlage zu den in den Seitenflächen des Wendebodens angeordneten öffnungen gelangt und durch diese auf die^ jeweilig untenliegende Wendebodenseite übertritt, um sie zu schmieren und den Auswurfstoffen ein Desinfektionsmittel in dem Grade zuzuführen, in welchem es dem Schmiermittel zugesetzt wurde oder dieses ganz ersetzt. Diese desinfizierende Wirkung des Trockenklosetts wird noch dadurch erhöht, daß man auf der Außenseite des Klosettbeckenschachtes einen Ringkanal anordnet, aus welchem gleichfalls ein Schmier- oder ein Desinfektionsmittel, oder auch ein Gemisch beider, durch von dem oberen Teil des Klosettbeckens gegen Verstopfung seitens der Auswurfstoffe geschützte -Öffnungen der Wandungen des Klosettbeckenschachtes auf die Innenwand des letzteren übertritt und niederrieselt.

In den Zeichnungen _xzeigt:

Fig. ι ein Schaubild eines nach vorliegender Erfindung hergestellten und angeordneten Trockenklosetts,

Fig. 2 einen senkrechten Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1,

Fig. 3 einen ähnlichen Schnitt nach der Linie 3-3 der Fig. 1,

Fig. 4 ein Schaubild eines angehobenen Sitzes und eines Sammelbehälters ohne Klosettbecken,

Fig. 5 ein Schaubild des Wendebodens,

Fig. 6 eine ähnliche Ansicht desselben ohne Deckplatte, während

Fig. 7 ein Schaubild nach der Linie 7-7 der Fig. 5 darstellt.

Der Sammelbehälter 8 ruht entweder auf dem Fußboden 9 oder in einer Vertiefung 10 desselben, so daß er über die Oberfläche 11 des Fußbodens vorsteht. Über den Rand 12 des Sammelbehälters 8 greift der geflanschte Boden 13 des zylindrischen Beckenschachtes 14 sowie der untere Rand des äußeren Stützgehäuses 16. Letzteres besitzt ■ einen Flansch 17, mit welchem eine Randplatte 18 verbunden ist, die bei 19 zur Aufnahme des Flan-

sches 20 des am vorteilhaftesten aus glasierter Töpferware oder Steingut hergestellten Klosettbeckens 15 durchgekröpft ist. Auf der Randplatte 18 und dem Beckenrande ruht der Sitz 22 von üblicher Gestalt, der mit dem Wandbrett 23 gelenkig verbunden ist, an welchen auch der Sitzdeckel 24 angelenkt ist. Der Beckenschacht 14 besitzt einen trichterförmigen Rand 25, der über den unteren Rand des Beckens 15 greift und einen ringförmigen Kanal 26 aufweist, der zur Aufnahme eines Schmier- oder Desinfektionsmittels dient. Diese Mittel können durch die Öffnungen 27 auf die innere Wandfläche des erweiterten Randes 25 treten und erhalten diesen in einem solchen Zustande, daß sich keine Auswurfstoffe an ihm festsetzen können. In dem Beckenschacht 14 sitzt ein dichtschließender und hohl ausgeführter Wendeboden 28, welcher von der Spindel 29 wagerecht unterstützt wird und mittels dieser gedreht werden kann. Diese Spindel 29 wird an einem Ende in dem auf dem Boden 13 angeordneten Lager 30 unterstützt, während das andere Ende in der Wand des Stützgehäuses 16 gelagert ist. Das eine Ende dieser Spindel trägt eine Verlängerung 31, welche durch die Gehäusewand tritt (Fig. 3). Die Verlängerung trägt einen Doppelarm 32, weleher in dem an der Konsole 34 befestigten Schnappbügel 33 spielt. Das äußere Ende der Verlängerung 31 trägt ein Kegelrad 35, welches mit einem Kegelrad 36 im Eingriff steht, das auf der senkrechten, mit ihrem oberen Ende in der Konsole 38 gelagerten Welle 37 sitzt. Diese Konsole ist an dem Gehäuse 16 befestigt, und die Welle 37 trägt einen Griff 39 zum Wenden des Bodens 28.

Dieser enthält in seinem Innern ein Schmier mittel, am besten ein Mineralöl sowie ein Desinfektionsmittel, wie z. B. Phenol, welche durch die Einfüllkappe 40 (Fig. 5 und 6) in das Bodeninnere übergeführt werden, um von einem Absorptionsstreifen 41 aufgesaugt und dann durch die Öffnungen 42 bald auf die eine und bald auf die andere Oberfläche des Wendebodens 28 übergeführt zu werden, je nachdem dessen Lage dies gestattet. In dieser Weise werden beide Seiten des Wendebodens so schlüpfrig erhalten, daß nichts von den Auswurfstoffen auf letzterem sitzen bleiben kann.

Soll der Sammelbehälter 8 entleert oder durch einen anderen ersetzt werden, so werden der Deckel 24 und der Sitz 22 zurückgeklappt und das Becken abgehoben, nach Austausch des vollen Behälters gegen einen leeren wird das Becken wieder aufgesetzt, worauf das Trockenklosett wieder gebrauchsfähig ist.

Selbstverständlich kann die Einrichtung des Beckenschachtes und des Wendebodens selbst Abänderungen erfahren, wenn nur die glatten und geschmierten Oberflächen und der dichte Abschluß zwischen dem Klosettbecken und dem Sammelbehälter gewahrt bleiben.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Trockenklosett mit einem auf dem Sammelbehälter abnehmbar . und dichtschließend angeordneten Klosettbecken und einem Wendeboden, dadurch gekennzeichnet, daß das Klosettbecken (14, 15) zweiteilig ausgeführt ist und in seinem unteren Teile (14) den drehbaren Wendeboden (28) trägt, der zur Aufnahme eines Schmier- oder Desinfektionsmittels hohl ausgeführt ist, welches durch eine Absorptionseinlage (41) und Öffnungen (42) auf die jeweilig untenliegende Wendebodenseite übertritt.

2. Trockenklosett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (14) des Klosettbeckens (14, 15) das untere Ende des Beckens (15) mit einer trichterförmigen Erweiterung umfaßt und auf seiner Außenseite einen Kanal (26) zur Aufnahme eines flüssigen Schmier- oder Desinfektionsmittels trägt, das zur Berieselung der Innenfläche des unteren Klosettbeckenteiles oder Klosettschachtes (14) durch Öffnungen (27) des letzteren tritt.

3. Trockenklosett nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das von der trichterförmigen Erweiterung des Klosettbeckenschachtes (14) umfaßte Ende des eigentlichen Beckens (15) derart in den Klosettbeckenschacht (14) hineinragt, daß die Durchtrittsöffnungen (27) des letzteren nicht durch die fallenden Auswurfstoffe verstopft werden können.

4. Trockenklosett nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der We'ndeboden (28) auf einer Spindel (29, 31) angeordnet ist und mittels eines Getriebes (35> 36, 37) 39) gedreht und in seinen Ver-Schlußstellungen durch Eingreifen von Armen (32) in Schnappbügel (33) gehalten wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.