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Unterwasserhaus mit Einstiegschacht Die Erfindung bezieht sich auf
ein Unterwasserhaus mit an seiner Unterseite angeordnetem Einstiegschacht.
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In Unterwasserhäusern dieser Gattung wird ein geringer tiberdruck
gegenüber dem umgebenden Wasser aufrechterhalten. Der Einstiegschacht ragt so weit
nach unten aus dem Unterwasserhaus heraus, daß ein Teil des Einstiegschachtes mit
Wasser gefüllt ist. Die Höhe des Wasserspiegels im Einstiegschacht entspricht dem
Differenzdruck zwischen dem Innern des Unterwasserhauses und dem umgebenden Wasser.
Vorteilhaft an derartigen Unterwasserhäusern ist, daß die Wandungen hohen Druckbelastungen
nicht standhalten müssen - also im Vergleich zu druckfesten Unterwasserhäusern wesentlich
einfacher aufgebaut sein können -und daß der Aus- bzw. Einstieg der Taucher ohne
aufwendige Schleusen erfolgen kann.
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Um ein Feuchtwerden des Innenraumes des Unterwasserhauses bei einem
längeren Unterwasseraufenthalt zu vermeiden, ist es bekannt, die Oberseite des in
das Unterwasserhaus hineinragenden Einstiegsschachtes mit einem Deckel zu verschließen,
der sich nach innen öffnet. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß sich der Deckel
bei erhöhtem Uberdruck im Unterwasserhaus, der beispielsweise durch eine undicht
gewordene Druckgasleitung entstehen kann, nicht mehr öffnen läßt. Diese Situation
ist
besonders gefährlich, wenn sich alle Bewohner außerhalb des
Unterwasserhauses befinden. Sie sind dann gezwungen, aufzutauchen was im Hinblick
auf den langen Aufenthalt unter Wasser und die dadurch notwendig gewordenen Dekompressionszeiten
in der Regel ohne Gefahr nicht möglich ist.
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Weiterhin besteht bei Unterwasserhäusern der eingangs genannten Gattung
der Nachteil, daß das Abtauchen mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist. Während
des Abtauchens bleibt der Einstiegschacht geöffnet. Entsprechend der Drucksteigerung
während des Abtauchens muß auch der Druck im Inneren des Hauses gesteigert werden,
damit der notwendige geringe Uberdruck im Unterwasserhaus bestehen bleibt. Dieser
Abtauchvorgang läßt sich jedoch nicht genau durchführen, weil die Drucksteigerung
von Hand geregelt wird. Dadurch gehen entweder - bei zu schneller Drucksteigerung
im Unterwasserhaus - durch den einen relativ großen Durchmesser aufweisenden Einstiegsschacht
große Luftmengen verloren, oder es besteht - bei nicht genügend schneller Drucksteigerung
- die Gefahr, daß das Wasser in das Unterwasserhaus eindringt, wodurch das Haus
ein plötzliches Übergewicht bekommen und in die Tiefe abstürzen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Unterwasserhaus mit
an seiner Unterseite angeordnetem Einstiegsschacht mit einer einfachen Einrichtung
zu versehen, die nicht nur mit Sicherheit das Öffnen des den Einstiegsschacht verschließenden
Deckels - auch bei erhöhtem ueberdruck im Unterwasserhaus -ermöglicht, sondern auch
den Abtauchvorgang des Unterwasserhauses wesentlich sicherer macht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Unterwasserhaus mit an
seiner Unterseite angeordnetem Einstiegsschacht, dadurch gelöst, daß an der Unterseite
außerdem noch ein etwa parallel zum Einstiegsschacht verlaufendes Rohr vorgesehen
ist, das mit seinem einen Ende mit dem Innenraum des Unterwasserhauses in Verbindung
steht und das mit seinem anderen Ende bis zur Höhe des im Einstiegsschachts stehenden
Wasserspiegels reicht.
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Bei einem in dieser Weise ausgebildeten Unterwasserhaus kann stets
ein genau bemessener ueberdruck im Innern aufrechterhalten werden. Dieser Uberdruck
entspricht der Länge des Rohres.
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Ein erhöhter Uberdruck infolge leck werdender Druckgasleitungen kann
nicht entstehen, da er sich über das Rohr abbaut. Wahrend des Abtauchvorganges übernimmt
das Rohr die Funktion eines Uberdruckventiles, d.h., auch während des Abtauchvorganges
kann genau der der Länge des Rohres entsprechende Uberdruck im Unterwasserhaus aufrechterhalten
werden.
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Ein Uberdruckventil an sich bekannter Bauart arbeitet bei derart geringen
Differenzdrucken (ca. 0,1 at) nur sehr ungenau Das Rohr kann auch ohne weiteres
mit von außen und von innen bedienbaren Absperrmitteln versehen sein. Infolge des
geringen Durchmessers des Rohres, der vorzugsweise bei ca. 30 mm liegt, ist das
Öffnen derartiger Absperrmittel - auch bei erhöhtem Uberdruck im Unterwasserhaus
- ohne weiteres möglich.
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Ist das Rohr ca. 1 m lang, dann beträgt der Uberdruck im Unterwasserhaus
stets etwa 0,1 at.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung sollen anhand eines
in der Figur dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert werden.
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Die Figur zeigt einen Teil der Unterseite 1 eines Unterwasserhauses
mit daran angeordnetem Einstiegsschacht 2. Der Einstiegsschacht 2 ist an seinem
unteren Ende offen, und sein oberes Ende ist mit dem Deckel 3 verschlossen. Der
Wasserspiegel im Einstiegsschacht ist mit 4 bezeichnet.
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Etwa parallel zum Einstiegsschacht 2 verläuft das Rohr 5, dessen oberes
Ende mit dem Innenraum 6 des Unterwasserhauses in Verbindung steht. Das untere Ende
des Rohres 5 reicht bis zur Höhe des im Einstiegsschacht 2 stehenden Wasserspiegels
4.
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Außerdem ist das untere Ende des Rohres 5 mit einem Gewinde 7 für
einen Schraubverschluß 8 versehen.
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Der Schraubverschluß 8 ist auf seiner Außenseite mit dem Handgriff
9 ausgerüstet. Auf seiner Innenseite ist die durch das Rohr 5 bis in den Innenraum
6 des Unterwasserhauses ragende Stange 10 befestigt, die an ihrer Oberseite den
Handgriff 11 trägt. Um die Betätigung des Schraubverschlusses 8 vom Innern des Unterwasserhauses
her zu erleichtern, ist das Rohr 5 mit einem konischen Endstück 12 versehen.
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Mit der beschriebenen Einrichtung ist die Besetzung des Unterwasserhauses
in der Lage, stets einen genauen, der Länge des Rohres 5 entsprechenden Uberdruck
im Unterwasserhaus aufrechtzuerhalten, und zwar sowohl beim Abtauchvorgang, als
auch bei
defekten Druckgasleitungen innerhalb des Unterwasserhauses.
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Die Gefahr, daß der Deckel 3 nicht mehr zu öffnen ist, besteht nicht
mehr.