DE2105324A1 - Production of papermaking pulps - Google Patents

Production of papermaking pulps

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DE2105324A1
DE2105324A1 DE19712105324 DE2105324A DE2105324A1 DE 2105324 A1 DE2105324 A1 DE 2105324A1 DE 19712105324 DE19712105324 DE 19712105324 DE 2105324 A DE2105324 A DE 2105324A DE 2105324 A1 DE2105324 A1 DE 2105324A1
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DE
Germany
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aqueous
pulp
sodium
alkaline
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DE19712105324
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English (en)
Inventor
Emilio Ruffim Guglielmo Gandim Giovanni Ghislandi Franco Mailand Kruger (Italien)
Original Assignee
Vita Mayer & C gia F Ih Vita SAS, Mailand (Italien)
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/22Other features of pulping processes
    • D21C3/222Use of compounds accelerating the pulping processes
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/02Pulping cellulose-containing materials with inorganic bases or alkaline reacting compounds, e.g. sulfate processes
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1084Bleaching ; Apparatus therefor with reducing compounds

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Description

  • Zellstoff mit hohem Weißgrad und Verfahren zu seiner Herstellung (Zusatz zu Patent ........ (Patentanmeldung P 19 55 641.3)) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hochausbeutezellstoffen mit hohem Weißgrad für die Papierfabrikation, das eine verhältnismäßig wenig aufwendige Anlage erfordert, sowie einen Zellstoff mit hohem Weißgrad im ungebleichten Zustand und guten physikalischen Eigenschaften, Der stetig steigende Bedarf an Papier und Produkten auf Cellulosebasis erfordert eine vollständigere Holzausnutzung, hauptsächlich eine verstärkte Verwendung von l,aub hölzern. Dies kann mit Hochausbeutezellstofr mit guten mechanischen Eigenschaften und hohem Weißgrad erreicht werden. Sehr kostspielige Anlegen bringen Finanzierungsschwierigkeiten mit sich und erfordern eine hohe Kapazität und Leistung, um die Zellstoffherstellung wirtschaftlich zu gestalten. Die Notwendigkeit der Erstellung von Großanlagen zur Zellstoffherstellung führt zu Schwierigkeiten in der Entwicklung der Papierindustrielle in unterentwickelten Ländern und verhindert eine vollständige Ausnutzung des Waidreichtum@ auch in industriell hochentwickelten Ländern.
  • Die Herstellung von Zellstoff nach Verfahren, die verhältnismäßig billige Anlagen erfordern, ist daher ein wichtiger Faktor für die zukünftige Entwicklung der Papierindustrie.
  • Hochausbeutezellstoffe (85 bis 94 ) können bekanntlich durch Behandlung von Holzschnitzeln (insbesondere Laubhölzer) mit einer wäßrigen Natriumhydroxydlösung, die eine günstigere Aufschlußwirkung auf das Holz hat als andere Chemikalien, -hergestellt werden. Das Holz quillt schnell, wenn es mit Natriumhydroxydlösung behandelt wird. Die vernetzte Struktur des Lignins begrenzt die Quellung der gesamten Faser. Da die unterschiedliche Quellung Spannungen in der Struktur erzeugt, wird ein großer Teil der Außenschichten mit hohem Ligningehalt von der Faser entfernt, wenn das behandelte Holz in einem Scheibenrefiner zerfasert wird. Die freigelegte Oberfläche ergibt eine gute Bindung der einzelnen Fasern untereinander.
  • Durch die Natriumhydroxydlösung werden die an die Hemicellulose gebundenen Acetylgruppen, die Ester-und Lactongruppen, die wahrscheinlich die HemicelZulose an das Lignin binden, verseift. Dies alles verstärkt die Quellung der Zellwände und erleichtert die Fasertrennung und die Bildung der Bindungen zwischen den Fasern. Bei höheren Temperaturen als Raumtemperatur wird die Eindringgeschwindigkeit der Lauge in die Schnitzel erhöht und die oben genannten Reaktionen des Alkalis mit den Holzschnitzeln verstärkt, so daß ein Zellstoff mit verbesserten Eigenschaften erhalten wird.
  • Dieses bekannte Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß durch die Behandlung des Holzes mit Alkalien farbige Zellstoffe erhalten werden mit Farbtönungen, die von hellgelb bis dunkelbraun reichen. Diese farbigen Zellstoffe können mit einem die Ausbeute nicht beeinflussenden Verfahren nur gebleicht werden, wenn dieses Bleichverfahren in zwei oder drei Stufen durchgeführt wird, was jedoch eine Steigerung der Anlagekosten und der Kosten der Zellstoffherstellung mit sich bringt.
  • Bisher wurde ein Alkaliborhydrid in Verbindung mit einem Bisulfition für die Aufhellung eines Zell stoffs durch Bildung eines Bleichmittels, z.R. eines Hydrosulfits, verwendet. Ein solches Verfahren wird beispielsweise in der USA-Patentschrift 3 284 283 beschrieben. Damit das Alkaliborhydrid, z.B. Natriumborhydrid, beständig bleibt, ist eine alkalische Lösung von hohem pH-Wert erwünscht. Durch den erforderlichen hohen pH-Wert dieser alkalischen Lösung wird jedoch das Bisulfit in Sulfit umgewandelt, so daß zur Erzielung einer Umwandlung des Bisulfits in Hydrosulfit die Beständigkeit des Borhydrids geopfert und der pH Wert der Lösung gesenkt werden muß. Dies führt zu einem komplizierten und schwierigen Verfahren, bei dem die kostspielige Borhydridkomponente nicht vollständig ausgenutzt wird.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Hochausbeutezellstoffen mit hohem Weißgrad und guten physikalischen Eigenschaften zu entwickeln, das in einfacher Weise in einer verhältnismäßig billigen Anlage ohne Bleiche des Zellstoffs durchführbar ist und einen Hochausbeutezellstoff mit hohem Weißgrad in ungebleichten Zustand mit guter Farbstabilität und hoher Festigkeit ergibt.
  • Außerdem sollte ein Zellstoff mit größtmöglicher Abtropffähigkeit hergestellt werden, d.h. ein Zellstoff, der auf dem Maschinentuch rasch entwässert werden kann und das rasche Trocknen des feuchten Papiers und damit eine höhere Leistung erlaubt. Dieser Zellstoff sollte weiterhin bezüglich de Woißgrades lichtechter und dem Luftsttuerstorf gegegenüber widerstandfähiger sein als bekannte gebleichte Zellstoffe. Das neue Verfahren sollte zusätzlich die Möglichkeit schaffen, Abfälle aus der Holzverarbeitung und -bearbeitung, die zu Schnitzeln verarbeitet werden können, sowie Abfälle aus der Landwirtschaft einzusetzen und einen Zellstoff herzustellen, der gute mechanische Eigenschaften auch bei Verwendung von tropischen Überseehölzern besitzt.
  • Die Lösung dieser verschiedenen Aufgaben ist ein neues Verfahren zur Herstellung von hochweißem Zellstoff für die apierfabrikation, bei dem man ein lignin-cellulosehaltiges Material, insbesondere Laubhölzer, mit einer alkalischen Lösung behandelt, die Alkaliborhydrid (vorzugsweise in einer Menge von mehr als 0,1 Gew.-% des lignin-cellulosehaltigen Materials) enthält, die alkalische Lösung dann vom lignin-cellulosehaltigen Material abtrennt, das Material dann mechanisch zerfasert und anschließend mit einer wäßrigen sauren Lösung, vorzugsweise mit einer wäßrigen Schwefeldioxydlösung, behandelt.
  • Bei diesem Verfahren kann als alkalische Lösung, die das Alkaliborhydrid enthält, eine wäßrige Natriumhydroxydlösung oder eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd und Natriumsulfit oder eine wäßrige Lösung von Nätriumsulfit und Natriumcarbonat verwendet werden. Mit besonderem Vorteil wird die Behandlung mit der alkalischen Lösung bei einer Temperatur im Bereich von etwa Raumtemperatur bis etwa 1500C während einer Zeit von wenigstens 15 Minuten durchgeführt.
  • Es wurde ferner gefunden, daß man die Behandlung mit der alkalischen Lösung auch bei Raumtemperatur durchführen und nach dem Abtropfen der alkalischen Lösung und vor dem mechanischen Zerfasern das abgetropfte Material in Gegenwart einer wäßrigen Natriumsulfitlösung, die etwa 5 g Natriumsulfit/l enthält, bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1100 bis 150 0C kochen kann.
  • Weiterhin wurde gefunden daß man di e Behandlung mi t dC?l' erwähnten waßrigen sauren Lösung sofort nach dem Abtropfen der alkalischen Lösung durchführen und anschließend das Material bei einer Temperatur im Bereich von etwa 800 bis 180°C kochen kann.
  • Schließlich wurde gefunden, daß man die Behandlung mit der wäßrigen sauren Lösung bei einer Temperatur im Bereich voii etwa 1100 bis 150°C vor der Behandlung des Materials mit der alkalischen Lösung durchführen kann.
  • Die vorstehend genannten Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, können auch in anderer Weise gelöst werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Behandlung von lignin-cellulosehaltigem Material, z.B. Holzschnitzel, insbesondere Laubholzschnitzel, so vorgeüommen, daß man das Ausgangsmaterial mit einer alkalischen Lösung imprägniert, die ein Alkaliborhydrid, z.B. Natriumborhydrid, enthält, die alkalische Lösung vom lignin-cellulosehaltigen Material abtrennt, durch Zusatz einer wäßrigen sauren Lösung, z.B. einer wäßrigen Schwefeldioxydlösung, den pH-Wert der das Material enthaltenden Lösung einstellt, das Material dann bei erhöhter Temperatur kocht und abschließend das Material mechanisch veredelt.
  • Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die genannten Aufgaben, die die Erfindung sich stellt, auch gelöst werden, indem man das lignin-cellulosehaltige Material zunächst mit einer wäßrigen sauren Lösung imprägniert, das Material anschließend mit einer alkalischen Lösung imprägniert, die ein Alkaliborhydrid enthält, den pH-Wert der das Material enthaltenden Lösung mit einer zweiten sauren Lösung einstellt, das Material bei erhöhter Temperatur kocht und es abschließend mechanisch von Verunreinigungen befreit.
  • Das al; Ausgang.material fUr das Verfahren gemaß der Dirfindung verwendete lJ gnin- cellulosehal tige Material. muß sowohl Lignin als auch Cellulose enthalten. Geeignet sind Laubholzschnitzel, Weichholzschnitzel (Koniferen) und dgl.
  • Bevorzugt wird die Schnitzelform, da sie eine leichte Behandlung mit den verschiedenen Chemikalien ermöglicht, die beim Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden. Die Dicke der Holzschnitzel sollte 1,6 bis 9,5 mm betragen.
  • Bevorzugt wird eine Dicke von 1,6 bis 3,2 mm, um eine möglichst leichte vollständige Durchdringung des lignin-cellulosehaltigen Materials zu erreichen. ("Vollständige Durchdringung" bedeutet das Eindringen der jeweiliger Chemikalien bis zum Mittelpunkt der Holzschnitzel.) Die Holzschnitzel werden mit einer alkalischen Lösung, die ein Alkaliborhydrid enthält, so imprägniert, daß die Lösung die Holzschnitzel vollständig durchdringt. Diese Imprägnierung wird bei einer Temperatur von Raumtemperatur bis 110°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur bis 50°C vorgenommen (wobei Raumtemperatur optimal ist). Die Imprägnierung muß für eine genügende Zeit erfolgen, um vollständige Durchdringung der Holzschnitzel durch die alkalische Lösung zu erzielen. Normalerweise ist eine Zeit von wenigstens 10 Minuten erforderlich. Die Imprägnierung mit der alkalischen Lösung kann bei Normaldruck, vermindertem Druck oder erhöhtem Druck unter Verwendung bekannter Apparaturen durchgeführt werden. Das Verhältnis von Lauge zu Holz (in ml/g) liegt -im Bereich zwischen 2:1 und 20:1.
  • Die Holzschnitzel können 10 bis 50 ffi Feuchtigkeit enthalten. Vorzugsweise werden sie mit der das Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung möglichst schnell bei einer möglichst dicht bei Raumtemperatur liegenden Temperatur so imprägniert, daß möglichst vollständige Durchdringung erreicht wird. Durch diese Bedingungen wird das Alkaliborhydrid maximal ausgenutzt.
  • Als alkalische Lösungen, die das Alkaliborhydrid enthalten, einen sich wäßrige Natriumhydroxydlosungen (mit einem pH-Wert von 11 bis 14), wäßrige Lösungen von Natriumhydroxyd und NatriumsuLfit (mit einem Wert von 10 bis 14) oder wäßrige Lösungen von Natriumsulfit und Natriumcarbonat (mit einem Wert von 9 bis 10). Diese alkalische Lösung sollte einen pH-Wert von wenigstens 9, vorzugsweise von 11 bis 14 haben. Die Alkalität der Lösung (ausgedrückt als Na20-Gehalt des verwendeten alkalischen Materials) sollte 3,5 bis 16 Gew.-% Na20, bezogen auf ofengetrocknete Holzschnitzel, betragen. Bevorzugt wird eine Aikalität von 8,0 Gew.-% Na20, bezogen auf die ofengetrockneten Holzschnitzel.
  • Als Alkaliborhydrid wird Natriumborhydrid bevorzugt. Es sollte in einer Menge von wenigstens 0,1 Gew.-% der ofengetrockneten Holzschnitzel vorhanden sein. Zweckmäßig wird eine Menge im Bereich von 0,1 bis 2,0 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 0,3 Gew.-%, verwendet.
  • Nach Beendigung der Imprägnierung mit der das Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung läßt man diese zur Wiederverwendung vorzugsweise abtropfen oder trennt sie von den Holzschnitzeln ab.
  • Zur optimalen Ausnutzung des in die Holzschnitzel eingedrungenen Alkaliborhydrids in Reduktionsreaktionen mit den Chromophorradikalen in der Molekül struktur des Materials wird das mit Alkaliborhydrid imprägnierte Material vorzugsweise 15 bis 30 Minuten auf eine Temperatur von 800 bis 1000C erhitzt, um die Reaktion des Alkaliborhydrids mit den Chromophorradikalen zu beschleunigen. Diese Wärmebehandlung ist besonders nach einer bei Raumtemperatur vorgenommenen Imprägnierung mit der alkalischen Lösung zu empfehlen. Die Umsetzung mit dem Alkaliborhydrid kann auch erreicht werden, indem man genügend Zeit verstreichen läßt, bevor mit der pH-Einstellung und der Kochung begonnen wird.
  • Der pM-Wert der das imprägnierte Material enthaltenden Lösung kann durch Zusatz einer wäßrigen sauren Lösung zu den Holzsehnitzeln auf 3 bis 9 eingestellt werden. Vorzugsweise wird auf hI 4 bis 7 eingestellt. Diese pH-Einstellung kann mit einer wäßrigen sauren Lösung vorgenommen werden1 die eine anorganische vierwertige Schwerelverbindung enthält, z.B. mit einer wäßrigen Lösung, die Schwefedioxyd enthält (pH-Wert etwa 2) oder mit einer wäßrigen Lösung, die Natriumbisulfit enthält (pH-Wert 4 bis 4,5).
  • Eine solche Lösung kann hergestellt werden, indem gasförmiges Schwefeldioxyd in die Lösung, die das imprägnierte Material enthält, eingeführt wird. Ferner kann eine Lösung, die wenigstens 5 g Natriumsulfit/l enthält und einen p11-Wert von etwa 9 hat, zur pH-Einstellung und als Kochlösung verwendet werden. Diese Lösung kann ebenfalls durch Einführung von gasförmigem Schwefeldioxyd in die das imprägnierte Material enthaltende Lösung gebildet werden, Anstelle von Natriumbisulfit können zusätzliche Bisulfitlösungen, z.B. Calciumbisulfit- oder Ammoniumbisulfitlösungen, verwendet werden.
  • Nach erfolgter pH-Einstellung werden die Holzschnitzel bei erhöhter Temperatur gekocht. Diese Temperatur kann 110° bis 180 0C betragen. Vorzugsweise wird bei einer Temperatur von 1300 bis 150 0C gekocht. Die Kochdauer beträgt 30 Minuten bis 7 Stunden, vorzugsweise 2 bis 3 Stunden. Das Verhältnis von Kochlösung zu Holz (ausgedrückt in ml/g) kann im Bereich zwischen 2:1 und 20:1 liegen. Die Kochung kann unter einem Druck in einem weiten Bereich durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die Kochlösung oder Kochlauge nach der Kochung zur Wiederverwendung von den Holzschnitzeln abgetrennt.
  • Es wurde gefunden, daß der pH-Wert der das Kochgut enthaltenden Lösung von einem ursprünglichen Wert vor dem Kochen von 4 bis 5 nach dem Kochen auf einen Wert von 6,5 gestiegen ist.
  • Nach dem Kochen in der beschriebenen Weise wird das lignincellulosehaltige Material in bekannter Weise, z.B. in einem Doppelscheiben- oder Dreischeibenrefiner, mechanisch rafflniert oder zerfasert. Abschließend wird, falls erforderlich, der pH-Wert des nunmehr als wertvoller Zellstoff vorliegenden Materials ein zweites Mal durch Zusatz einer sauren Lösung, z.B. einer Schwefelsäurelösung, auf einen endgültigen pH-Wert von 4 bis 5 eingestellt.
  • Wenn ein ungebleichter Zellstoff mit einem Weißgrad im Reflexionsvermogen ungebleichten Zustand von mehr als 80 %/(Photovolt) erwünscht wird, werden die eingesetzten Holzschnitzel zunächst einer Behandlung mit einer wäßrigen Säurelösung unterworfen. Diese Vorbehandlung kann bei einer Temperatur im Bereich von Raumtemperatur bis 50°C durchgeführt werden. Vorzugsweise wird bei Raumtemperatur gearbeitet.
  • Die Vorbehandlungsdauer muß für vollständige Durchdringung der Holzschnitzel mit der sauren Lösung genügen.
  • Diese Vorbehandlung kann unter verschiedenen Drücken durchgeführt werden.
  • Die hierzu verwendete saure Lösung sollte einen pH-Wert von 2 bis 5 haben. Geeignet sind wäßrige saure Lösungen von Natriumbisulfit (pHWert 4 bis 4,5), Schwefeldioxyd (pH-Wert etwa 2) oder Chlordioxyd (pH-Wert etwa 5). Bevorzugt werden wäßrige Schwefeldioxydlösungen. Die wäßrige saure Lösung von Natriumbisulfit sollte 2 bis 5 Gew.-Natriumbisulfit, bezogen auf. die Holzschnitzel (ofengetrocknet), enthalten. Die Schwefeldioxydmenge in der wäßrigen sauren Schwefeldioxydlösung sollte 1,2 bis 3.1 Gew.-der Holzschnitzel (ofengetrocknet) betragen. Die wäßrige saure Chlordioxydlösung sollte 1 bis 5 Gew.-% Chlordioxyd, bezogen auf die Holzschnitzel (ofengetrocknet) enthalten.
  • Die vorstehend beschriebere Arbeitsweise wird bevorzugt, tim einen leißgrad des und eichten Zellstoffs zu erzielen> der einem Reflexionsverm@ ! von mehr als 80 % (Photovolt) entspricht, jedoch kann ungebleichter Zellstoff mit einem Weißgrad im ungebleichten Zustnad bis einschließlich 80 % (thotovolt) gemäß der Erfindung ohne diese Vorbehandlung hergestellt werden.
  • Wenn eine Vorbehandlung mit einer wäßrigen sauren Natriumbisulfit- oder Schwefeldioxydlösung vorgenommen wird, wird das säurebehandelte Material anschließend vorzugsweise t einer ersten alkalischen Lösung, die einen pH-Wert von wenigstens 10 hat, in einer stöchiometrischen Menge behandelt, die genügt, um etwaige restliche Bisulfitionen im Material gemäß der folgenden Gleichung in Sulfitionen urnzusetzen: Nach dieser bevorzugten Behandlung mit der ersten lkalischen Lösung, die einen pH-Wert von wenigstens 10 hat, kann das Material dann mit einer alkalischen Lösung, die Alkaliborhydrid enthält, in der oben beschriebenen Weise unter den oben genannten Bedingungen behandelt werden. Auf diese Weise wird das Alkaliborhydrid unmittelbar für die Behandlung der Holzschnitzel ausgenutzt und nicht mit restlichem Bisulfit unter Bildung von Hydrosulfit umgesetzt.
  • Nach einer anderen Ausführungsform kann die das Alkaliborhydrid enthaltende alkalische Lösung allein ohne die erste alkalische Lösung verwendet werden. Es wird angenommen, daß in diesem Fall die Alkalität der alkalischen Lösung genügt, um die Bisulfitionen in Sulfitionen umzusetzen, bevor die Bisulfitionen mit dem Alkaliborhydrid unter Bildung von Hydrosulfit reagieren können.
  • Wenn die Holzschnitzel mit Chlordioxyd vorbehandelt werden, muß das säureimprägnierte Material mit Wasser gewaschen und dann mit der das Alkaliborhydrid enthaltenden ikalischen Lösung in der oben beschriebenen Weise unter den oben genannten Bedingungen imprägniert werden.
  • Wenn eine Vorbehandlung mit einer sauren Lösung vorgenommen wird, sind die der Vorbehandlung folgenden Stufen in der-oben beschriebenen Weise unter den oben genannten Bedingungen durchzuführen.
  • Das neue Verfahren hat zahlreiche Vorteile, zu denen vor allem die Möglichkeit gehört, einen Hochausbeutezellstoff mit guten physikalischen Eigenschaften und hohem Weißgrad in einer huber 90 % liegenden Ausbeute herzustellen, ohne daß eine anschließende Bleiche notwendig ist. Die Verwendung von Alkaliborhydrid, insbesondere Natriumborhydrid hat eine zweifache Wirkuhg: Es verhindert eine Verfärbung, und durch Reduktion der endständigen Aldehydgruppen der Polysaccharide durch die Reaktion steigert sie die Ausbeute an Zellstoff um 10 bis 20 ffi durch Verhinderung der in einem alkalischen Medium stattfindenden Schälreaktion.
  • Die Erfindung umfaßt als neues Produkt den ungebleichten Hochausbeutezellstoff, der einen hohen Weißgrad im ungebleichten Zustand sowie gute Farbstabilität und hohe Festigkeit aufweist. Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung werden ungebleichte Zellstoffe mit einer Ausbeute von wenigstens 85 %, einem Weißgrad im ungebleichten Zustand von wenigstens 70 % (Photovolt), bestimmt nach TAPPI-Norm T-217, einer i?arbumkehr von wenigstens sechs Einheiten auf Basis des prozentualen Reflexionsvermögens (Photovolt) (gemäß TAPPI-Norm T-217 und nach Alterung einer Probe des Zell stoffs bei 1050C für 24 Stunden ohne Feuchtigkeitszusatz), einer Reißlänge von wenigstens 5000 m, bestimmt gemäß TAPPT-Norm T-220, einem Einreißwiderstand von wenigstens 30 und einer Berstfestigkeit von wenigstens 23 hergestellt. Ein ungebleichter Laubholzzellstoff, der nach dem bevorzugten Vci-'fahrcn gemäß der Erfindung (bei dem die Holzschnitzel vor der Imprägnierung mit der das Natriumborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung zunächst mit einer sauren Lösung behandelt werden) hergestellt wird, hat die folgenden Eigenschaften: Ausbeute 85 bis 92 % Weißgrad 80 bis 90 ffi (Photovolt) Farbumkehr 3 bis 5 Einheiten, bezogen auf prozentuales Reflexionsvermögen (Photovolt) i?eißlänge 6000 bis 8000 Meter Einreißfestigkeit 40 bis 50 Berstfestigkeit 30 bis 35 Farbe blau-weiß Das bevorzugte Verfahren-gemäß der Erfindung ermöglicht somit die Herstellung eines ungebleichten Zell stoffs mit folgenden Eigenschaften: Ausbeute wenigstens 90 % Weißgrad im ungebleichten Zustand wenigstens 90 ç (Photovolt) Reißlänge wenigstens 6000 Meter Maximale Farbumkehr 6 Einheiten, bezogen auf prozentuales Reflexionsvermögen Die folgenden Beispiele erläutern das Verfahren gemäß der Erfindung.
  • Beispiel 1 100 g Pappelholzschnitzel einer Dicke von 0,5 bis 1 mm wurden mit 500 ml einer wäßrigen Lauge, die pro Liter 20 g Natriumhydroxyd und 4 g Natriumhydroxyd enthielt und einen pH-Wert von 12 bis 13 hatte, 30 Minuten bei 110°C behandelt. Die Lauge wurde dann abgetrennt, worauf die imprägnierten Schnitzel mit einem Laborntoriums-Echeibenrefiner zerrasert wurden. Der Zellstoff wurde mit einer wäßrigen Schwefeldioxydlösung, die einen ph erz von etwa 2 hatte, auf pH 7 eingestellt und dann mit einem Schlitzplattensortierer mit 0,25 mm Schlitzbreite sortiert. Der Verbrauch an Natriumhydroxyd betrug 5 ß und der Verbrauch an Natriumborhydrid 0,9 %, jeweils bezogen auf ofengctrocknetes Holz.
  • Der hierbei in einer Ausbeute von 94 % erhaltene Zellstoff hatte einen Weißgrad von 83 (Photovolt) und eine Abtropffähigkeit von 600 C.S.F. (Canadian Standard Freeness).
  • Mit diesem Zellstoff hergestellte Papierbogen mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 hatte eine Reißlänge von 6700 m, eine Berstfestigkeit von 28 und eine Einreißfestigkeit von 40.
  • Zell stoffe, die aus Schnitzeln von Götterbaumholz und Birkenholz unter den gleichen Bedingungen, wie oben beschrieben, erhalten werden, ergaben Papierbogen mit den folgenden Eigenschaften (Flächengewicht ebenfalls 60 g/m2): Zellstoff aus Götterbaumholz: Weißgrad 78 Photovolt, Reißlänge 2500 m, Einreißfestigkeit 30.
  • Zellstoff aus Birkenholz: Weißgrad 75 Photovolt, Reißlänge 6000 m, Einreißfestigkeit 60.
  • Beispiel 2 100 g Pappelholzschnitzel wurde bei 110°C eine Stunde mit einer wäßrigen Lauge, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd, 10 g Natriumsulfit und 0,6 g Natriumborhydrid enthielt und einen pEl-Wert von mehr als 10 hatte, bei einem Verhältnis von 1 Teil Holz zu 5 Teilen Lauge gekocht.
  • Die nachfolgende Behandlung entsprach der des Beispiels 1.
  • Im Laboratorium aus diesem Zellstoff hergestellte Papierbogen mit einem Flächengewicht von 60 g/m² die folgendeilligenschaf'ten: Ausbeute 95 %, Weißgrad 70 Photovolt, Abtropfvermögen 580 C.S.F., Reißlänge 5100 m, Berstrestigkeit 23, Einreißfestigkeit 32.
  • Beispiel 3 100 g Nadelholzspäne wurden bei 110°C 2 Stunden mit einer wäßrigen Lauge behandelt, die pro Liter 20 g Natriumhydroxyd, 20 g Natriumsulfit und 4 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert zwischen 12 und 13 hatte. Anschließend wurde die im Beispiel 1 beschriebene Behandlung vorgenommen.
  • Im Laboratorium aus diesem Zellstoff hergestellte Papierbogen mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 hatten folgende Eigenschaften: Weißgrad 68 Photovolt, Abtropffähigkeit 570 C.S.F., Reißlänge 5000, Einreißfestigkeit 55.
  • Beispiel 4 100 g Pappelholzspäne wurden bei 800C eine Stunde mit einer wäßrigen Lauge gekocht, die pro Liter 20 g Natriumhydroxyd und 2 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert zwischen 12 und 13 hatte. Die anschließende Behandlung wurde auf die im Beispiel 1 beschriebene Weise vorgenommen. Der Verbrauch an Natriumborhydrid betrug 0,4 %, bezogen auf ofengetrocknetes Holz.
  • Aus diesem Zellstoff. hergestellte Papierbogen hatten folgende Eigenschaften: Weißgrad 75 Photovolt, Reißlänge 6700 m, Einreißfestigkeit 47, Berstfestigkeit 30, Abtropffähigkeit 640 C.S.F.
  • Beispiel 5 100 Pappelholzschnitzel wurden bei Raumtemperatur zwei Stunden mit einer wäßrigen Lauge behandelt, die pro Liter 20 g Natriumhydroxyd und 2 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert zwischen 12 und 13 hatte. 80 der La-lge wurde abgetrennt. Die abgetropften Schnitzel wurden bei 1100C 30 Minuten mit einer wäßrigen Lösung behandelt, die 5 g Natriumsulfit/l enthielt und einen pH-Wert von etwa 9 hatte. Die Zellstoffausbeute betrug 92 %.
  • Im Laboratorium aus diesem Zellstoff hergestellte Papierbogen hatten bei 450 ml C.S.F. eine Reißlänge von 8750 m, eine Berstfestigkeit von 32, eine Einreißfestigkeit von 70 und einen Weißgrad von 73 Photovolt.
  • Beispiel 6 100 g Pappelholzschnitzel wurden bei 11OOC 90 Minuten mit einer wäßrigen Lauge behandelt, die 10 g Natriumbisulfit/l enthielt und einen pH-Wert von etwa 4,2 hatte.
  • Die Lauge wurde abgetrennt. Die behandelten Holzschnitzel wurden dann 30 Minuten bei 1l00C mit einer alkalischen wässerigen Lösung gekocht, die pro Liter 30 g Natriumhydroxyd und 2 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von etwa 13 hatte.
  • Im Laboratorium aus dem Zellstoff hergestellte Papierbogen mit einem Flächengewicht von 60 g/m2 hatte eine Reißlänge von 8600 m, eine Berstfestigkeit von 32, eine Einreißfestigkeit von 36 und einen Weißgrad von 78 Photovolt.
  • Beispiel 7 100 g eines als KOTO bekannten Tropenholzes wurden bei 110°C eine Stunde mit einer alkalischen Lauge, die pro Liter 20 g Natriumhydroxyd und 4 g Natriumborhydrid enthielt, bei einem Verhältnis von Holz zu Lauge von 1:5 behandelt. Nach dem mechrnischen Zerfasern und Ansäuern mit einer wäßrigen S02-Lötlung auf pH 4 wurde der Zellstoff in einer Ausbeute von 93 % erhalten.
  • Im Laboratorium aus diesem Zellstoff hergestellte Paperblätter mit einem Flächengewicht von 60 gXm2 hatten eine Reißlänge von 6600 m, eine Berstfestigkeit von 24, eine Einreißfestigkeit von 33 und einen Weißgrad von 75.
  • Beispiel 8 100 g Pappelholzschnitzel wurden bei Raumtemperatur mit einer Lauge, die pro Liter 40 g Natriumhydroxyd und 2 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von etwa 14 hatte, imprägniert. Nachdem 80 ffi der alkalischen Lauge abgetropft waren, wurde der pH-Wert der imprägnierten Schnitzel vor dem Kochen durch Zusatz von 200 ml einer pro Liter wäßrigen Lösung, die 25 g Schwefeldioxyd /enthielt und einen pH-Wert von etwa 2 hatte, auf etwa 4,2 eingestellt. Anschließend wurde 90 Minuten bei 1200C gekocht, wobei sich der pH-Wert auf 6,5 bis 7 eingestellt, worauf zerfasert wurde. Die Zéllstoffausbeute betrug 94 , der Gesamtverbrauch an Natriumborhydrid 0,3 % (auf Basis von ofengetrocknetem Holz).
  • Im Laboratorium aus diesem Zellstoff bei 530 ml C.S.F.
  • hergestellte Papierbogen hatten einen Weißgrad von 78, eine Reißlänge von 8500 m, eine Berstfestigkeit von 34 und eine Einreißfestigkeit von 37.
  • Beispiel 9 100 g Pappelholzschnitzel wurden mit 500 ml einer wäßrigen alkalischen lösung, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd und 0,11 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von etwa 12 hatte, vollständig imprägniert. Durch Zusatz einer wäßrigen Natriumbi sulritlösuna zur alkalischen Lösung wurde der plI-Wert der Flüssigkeit auf 6 eingestellt. Die Schiiitzel wurden 90 Minuten bei einer Temperatur von 1500C gekocht und dann mechanisch zerfasert, wobei ein Zellstoff rnit folgenden Eigenschaften erhalten wurde: Weißgrad ohne Bleiche 80 (Photovolt) Ausbeute 89 % Reißlänge 7000 Meter Einreißfestigkeit 34 Abtropffähigkeit 550 ml (C.S.F.) Beispiel 10 100 g Pappelholzschnitzel wurden bei Raumtemperatur unter einem Druck von 7 kg/cm² 30 Minuten mit 500 ml einer wäßrigen Lösung imprägniert, die pro Liter 15 g Natriumhydroxyd und 0,6 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH Wert von 12 hatte. Die Lauge und die Schnitzel wurden eine Stunde auf 50°C erhitzt. Durch Zusatz einer wäßrigen Schwefeldioxydlösung wurde der pH-Wert der alkalischen Lösung auf pH 4 eingestellt, worauf 2 Stunden bei 1300C gekocht wurde. Nach der Zerfaserung im Scheibenrefiner wurde ein Zellstoff in einer Ausbeute von 90 % erhalten. Der Zellstoff hatte ungebleicht einen Weißgrad von 81 % (Photovolt).
  • Beispiel 11 100 g Pappelholzschnitzel wurden mit einer wäßrigen Lösung, die 10 g Natriumbisulfit pro Liter enthielt und einen pH Wert von etwa 4,2 hatte, eine Stunde bei Raumtemperatur unter einem Druck von 8 kg/cm² bei einem Gewichtsverhältnis von Holz zu Lauge von 1:5 behandelt. Nach dieser Zeit ließ man den größten Teil der sauren Flüssigkeit abtropfen, worauf die Schnitzel mit einer stöchiometrischen Natriumhydroxydmenge, die genügte, um die Bisulfitionen in den Schnitzeln zu Sulfitionen umzusetzen, neutralisiert wurden.
  • Die 3cllnitzel wurden dann mit einer alkalischen Lösung imprägniert, die Natriumborhydrid in einer solchen Menge enthielt, daß eine alkalische Lösung erhalten wurde, die einen pH-Wert zwischen 12 und 14 hatte und pro Liter 15 g Natriumhydroxyd und 1 g Natriumborhydrid enthielt. Nachdem die das Natriumborhydrid enthaltende alkalische Lösung die Schnitzel vollständig durchdrungen hatte und das Natriumborhydrid mit den Bestandteilen des Holzes reagiert hatte, wurde der pH-Wert vor dem Kochen durch Zusatz einer wäBrigen Schwefeldioxydlösung, die einen pH-Wert von etwa 2 hatte, auf 4 bis 5 eingestellt. DIE Schnitzel wurden eine Stunde bei 150°C gekocht, worauf der End-pH-Wert 6,5 betrug. Nach dem Kochen wurden die Schnitzel mechanisch zerfasert. Der gebildete Zellstoff bzw. daraus hergestellte Papierbogen hatten die folgenden Eigenschaften: Ausbeute 90 % Weißgrad ohne Bleiche 90 % (Photovolt) Reißlänge 8000 Meter Einreißfestigkeit 50 Berstfaktor 35 Dichte 0,56 Dicke 107/i Porosität 50 Sekunden Der Zellstoff hatte die folgende chemische Zusammensetzung: Lignin 25 % a-Cellulose 52 % Hemicellulose 23 %.
  • Beispiel 12 100 g Rottannenschnitzel wurden bei Raumtemperatur 24 Stunden mit 599 ml einer wäßrigen Lösung behandelt, die pro Liter 5 g Chlordioxyd enthielt und einen pH-Wert von 5 hat te,wobei die Schnitzel vollständig durchdrungen wurden.Die saure Lösung ließ man dann abtropfen, worauf die Schnitzel zur Entfernung des restlichen Chlordioxyds mit Wasser gewaschen wurden. Die Schnitzel wurdwen dann bei 50°C mit einer Lösung, die pro Liter 40 g Natriumhydroxyd und 2 g Natriumborhydrid enthielt und einen pH-Wert von 14 hatte, vollständig imprägniert. Die alkalische Lösung ließ man abtropfen, worauf eine wäßrige Schwefeldioxydlösung, die einen pH-Wert von etwa 2 hatte, in einer solchen Menge zugesetzt wurde, daß das Verhältnis von Holz zu Flüssigkeit 1:5 (g/ml) und der Anfangs-pH-Wert vor dem Kochen 3 betrug. Dann wurde 50 Minuten gekocht, wobei bei einer Temperatur von 50° begonnen und eine maximale Temperatur von 150°C erreicht wurde. Anschließend wurde weitere 60 Minuten bei 1500C gekocht. Die Schnitzel wurden nach dem Kochen mechanisch zerfasert, wobei ein Zellstoff mit folgenden Eigenschaften erhalten wurde: Ausbeute 88 ffi Weißgrad ohne Bleiche 80 % (Photovolt) Reißlänge 11.800 Meter Berstfestigkeit 78 Einreißfestigkeit 59.
  • Die Eigenschaften der gemäß der Erfindung hergestellten Hochausbeutezellstoffe werden nachstehend mit Hochausbeutezellstoffen, die nach üblichen Verfahren hergestellt wurden, in der folgenden Tabelle verglichen.
  • T a b e l l e Zellstoffart Ausbeute % Abtropf- Reißlänge Berstfe- Einreißfe- Weißgrad Verbrauch fähigkeit m stigkeit stigkeit (Ph) an NaBH4 % bezogen auf Holz gebleichter Pappelholz-Zellstoff 90 143 1700 6 22 70 -gebleichter Tannenholz-Zellstoff 90 165 3300 14 49 61 -chemisch-mechanisher Sulfit-Zellstoff 92 180 3000 12 33 51 -Zellstoff gemäß Beispiel 1 94 600 6700 28 40 83 0,9 Beispiel 4 95 640 6700 30 47 75 0,4 Beispiel 6 92 450 8750 32 40 73 0,4 Beispiel 9 94 530 8500 34 37 78 0,3 Aus den Werten in dieser Tabelle ist eindeutig ersichtlich, daß die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellten Zellstoffe den nach bekannten Verfahren herges-tellte-n Zellstoffen sowohl in den mechanischen Eigenschaften als auch im Weißgrad weit überlegen sind. Diese Zell stoffe können je nach den Herstellungsbedingungen als Ersatz zu at z für Holzstoff sowie als teilweiser Ersatz des Sulfitzellstoffs aus Nadelholz und der weißen Cellulose aus Laubholz uienen.
  • Unter entsprechender Zumischung eines kleinen Anteils von Kunstfasern kann er auch als chemische Cellulose verwendet werden.
  • Das vorstehend beschriebene Verfahren gemäß der Erfindung kann kontinuierlich oder chargenweise durchgeführt werden.

Claims (10)

  1. P a t e n t a n s p r ü .c h e
    Verfahren zur Herstellung von hochweißem Hochausbeutezellstoff für die Papierfabrikation aus lignin-cellulosehaltigem Ausgangsmaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder vor oder nach dem mechanischen Zerfasern und entweder vor oder nach dem Behandeln mit einer wäßrigen sauren Lösung dieses Ausgangsmaterial mit einer alkalischen Lösung behandelt, die Alkaliborhydrid in einer Menge von mehr als 0,1 Gew.-, bezogen auf das lignin-cellulosehaltige Material, enthält.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,'daß man.
    als alkalische Lösung eine wäßrige Natriumhydroxydlösung, eine wäßrige Lösung von Natriumhydroxyd und Natriumsulfit oder eine wäßrige Lösung von Natriumsulfit und Natriumcarbonat verwendet.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkaliborhydrid Natriumborhydrid verwendet.
  4. 4) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material mit der Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung bei Temperaturen im Bereich zwischen Raumtemperatur und etwa 1500C, vorzugsweise bei 110°C und insbesondere während mindestens 15 Minuten behandelt.
  5. 5) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material mit der Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung bei Raumtemperatur behandelt und das imprägnierte Material nach dem Abtropfen der alkalischen Lösung und vor dem mechanischen Zerfasern bei Temperaturen im Bereich etwa zwischen 800 und 1200C kocht.
  6. 6) Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material mit der Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung bei Raumtemperatur behandelt und das imprägnierte Material nach dem Abtropfen der alkalischen Lösung und vor dem mechanischen Zerfasern mit einer wäßrigen S02-haltigen sauren Lösung bei Temperaturen im Bereich etwa zwischen 1100 und 15000 kocht.
  7. 7)- Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Material zunächst mit einer wäßrigen, S02-haltigen sauren Lösung bei Temperaturen im Bereich etwa zwischen 1100 und 1500C und dann erst mit der Alkaliborhydrid enthaltenden alkalischen Lösung behandelt.
  8. 8) Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das alkalisch und sauer oder sauer und alkalisch behandelte Material vor dem mechanischen Zerfasern bei Temperaturen etwa im Bereich zwischen 800 und 1800C kocht.
  9. 9) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als wäßrige, S02-haltige saure Lösung eine Lösung von Schwefeldioxyd in Wasser verwendet.
  10. 10) Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als wäßrige, S02-haltige saure Lösung eine etwa 5 bis 20 g/l Natriumbisulfit enthaltende wäßrige Lösung verwendet.
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