DE2105255A1 - Verfahren zur Herstellung von chlorier tem Polyahtylen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von chlorier tem PolyahtylenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht aioh auf die Chlorierung von PoIyäthyleno
Sie bezieht sich insbesondere auf ein verbessertes Verfahren zur Chlorierung von Hochdruckpolyäthylen
in einer weitgehend trockenen teilchenartigen Fora-
Ee ist bekannt, daß Polyäthylene, und zwar sowohl Hochdruckpolyäthylen als auch Niederdruckpolyäthylen in Form von
Lösungen in organischen Lösungsmitteln, in Form von Dispersionen in weitgehend inerten Flüssigkeiten und in
einem weitgehend trockenem teilchenförmigen Zustand chloriert werden können. Das letzte Verfahren ist am einfachsten,
und zwar insbesondere im Hinblick auf die Isolation des Produkts, aber die Reaktion dieses Verfahrens
ist schwierig zu kontrollieren, da die Neigung besteht, daß Polymer teilchen bei der Erhitzung agglomerieren, weshalb
es schwierig ist, eine gleichförmige Chlorierung zu er-
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zielen und die Reaktionswärme abzuleiten,
«Venn Hochdruckpolyäthylen durch Reaktion in trockenem teilchenförmigen Zustand mit Chlorgas chloriert wird,
dann tritt die unangenehmste Agglomeration auf, was insbesondere für Polymere am unteren Ende des Molekulargewichtsbereichs gilt, wenn nur kleine Mengen Chlor (ungefähr 5-20 Gew.-#) in die Polymerteilchen eingeführt
worden sind. Es wurde nunmehr gefunden, daß dieee Schwierigkeit beseitigt werden kann, wenn man eine
kleine Menge (in geeigneter VTeise 0,05 -1,0 &ewe-#)
feinteiligea Siliciumdioxid mit den Polyäthylenteilchen vor der Chlorierung in trockenem Zustand mischt.
Aus der britischen Patentschrift 864 774 ist es bereits
bekannt, trockenes pulrerförmigee Polyäthylen, und zwar
insbesondere Hiederdruckpolyäthylen, in Mischung mit
einer großen Menge einer pulverfSrmigen festen Substanz, welche unter den Reaktionebedingungen gegenüber Chlor
inert ist, and welche durch Waschen alt einer Säure, einen Alkali oder vorzugsweise «fräser Tom Reaktionsprodukt
entfernt werden kann, zu chlorieren, um das Risiko einer
Verkohlung zu verringern, von der angegeben wird, daß sie bei den Rtaktionstemperaturen auftritt, die erforderlich
sind, Chlorierungsgehalte von mehr als ungefähr 40 Gew„-#
zu erzielen« Als geeignete inerte Substanzen werden Magnesiumoxid, Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat, natriumsulfat und natriumchlorid genannt. Biese Materialien
machen vorzugsweise 50 Gew.-56 des in den Reaktor eingebrachten Gemische aus; sie können sogar bis zu 80 % des
Gemische betragen. Die Notwendigkeit zur Entfernung einer solch großen Menge inerten Materials aus de» chlorierten
Produkt ist mühsam, auch wenn sie erfolgreich durchgeführt werden kann-. In Gegensatz zu dieses bekannten Verfahren
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verwendet das erfindungsgemäße Verfahren eine kleine Menge eines inerten Zusatzes der im chlorierten Produkt
▼erbleibt, ohne daß er die weitere Verwendung dee Produkts
stört„ Bei gewiesen Anwendungen kann die Anwesenheit von
fein zerteiltem Siliciumdioxid in der Tat einen Vorteil darstellen. So werden beispielsweise gemäß der britischen
Patentschrift 1.024 534 0,5 - 5 Teile feines Siliciumdioxid
auf 100 Teile plastisches Polymer als Verarbeitungshilfsmittel bei der Kompundierung von chloriertem Polyäthylen
mit Vinylchloridpolymeren zugesetzte ^
So wird also gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von chloriertem Polyäthylen durch Umsetzung von
Chlorgas mit einer i» wesentlichen trockenen gerührten
Masse aus Polyäthylenteilchen vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß vor der Chlorierung die PoIyäthylenteilchen Mit 0,05 -10Gew.-56, bezogen auf das Gewicht
d«r Polyäthylenteilchen, fein verteiltem Siliciumdioxid gemischt werden.
Mit dem Ausdruck "Im wesentlichen trocken" im vorhergehenden
Absatz ist gemeint, 'daß die Polyäthylenteilchen nicht
absolut trocken i* chemischen Sinn sein müssen, daß sie *
aber nicht soviel feuchtigkeit enthalten, daß ihre Rieselfähigkeit gestört wird.
Die bevorzugte Menge an fein zerteiltem Siliciumdioxid,
die dem Polyäthylen vor der Chlorierung zagegeben wird, beträgt 0,1 - 0,5 Gew.-Jt. Es wird auch bevorzugt, ein mit
einem Silicon beschichtetes Siliciumdioxid zu verwenden, wie es im Handel erhältlich ist (beispielsweise das als
De Gruesa nD17M bekannte Material). Vorzugsweise ist die
Teilchengröße des Siliciumdioxids kleiner als 0,1
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders nützlich,
wenn es auf die Chlorierung von Hochdruckpolyäthylen angewendet wird.
Die Chlorierung dee Gemische aus Polyäthylen und SiliciumdiOxidteilchen kann in den verschiedensten Vorrichtungen
ausgeführt werden, welche die nötige Rührung gestatten. Der Reaktionsbehälter kann beispielsweise die Form einer
DrehtroBunel aufweisen, welche ein oder mehrere an ihren
7/andungen befestigte Mischschaufeln aufweist und welche um eine horizontale Achse gedreht werden kann oder von der
horizontalen Achse leicht geneigt sein kann, eo daß ein Fluß der Teilchen von eines Ende eum anderen Ende stattfindet und die Teilchen dann kontinuierlich durch den
Reaktor hindurchgeführt werden können. Alternativ kann ein fester Reaktionsbehälter mit Rührschaufeln
oder Ruhrschnecken verwendet werden, Die Reaktion kann weiterhin durch die allgemein bekannte Wirbelbetttechnik
auegeführt werden. Sa« Teilchenbett kann durch den Strom des
Chlorreaktionsteilneheere oder durch einen mit inertem Gas
verdünntes Chlorstroa fluidieiert werden, um die nötige
Strömungsgeschwindigkeit sä erzielen* Ein Beispiel für
inertes Gae ist Stickstoff. Die Fluidisation kann auch dadurch ersielt werden, daß man einen Teil des als Nebenprodukt gebildeten Chlorwasserstoffe, der den Reaktor verläßt, gemeine»« mit freiem Chlor, welches durch den Reaktor
hindurchgegangen ist, zurückführt, wobei man nach Bedarf in
den Eingangsetrom frisches Chlor eingibt<,
Die Verdünnung des Chlors mit einem inerten Gas kann auch
dazu verwendet werden, die Reaktion in den Anfangsstufen zu Mäßigen, wenn die Reaktion zu heftig verläuft, und/oder
die Abführung der Reaktionswärme zu unterstützen» Die Reaktionswärme kann auch durch Kühlen der Reaktorwandungen
abgeführt werden. Es iet nicht anzuraten, die Reaktionstemperatur über 7O0C steigen zu lassen« Der bevorzugte Bereich ist 40 - 680C
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Die Chlorierungareaktion kann durch aktinische Strahlung katalysiert werden. Da es jedoch schwierig ist, rtie
aktinische Strahlung gleichmäßig durch ein opakes Teilchenbett zu verteilen, wird es bevorzugt, einen radikalischen
Katalysator zu verwenden, und zwar insbesondere eine organische Persauerstoffverbindung oder eine organische
Azoverbindung. Besonders geeignete Katalysatoren sind t-Butyl-perpivalat, Lauroylperoxid und Dit-j lehexyl peroxydicarbonat«.
Beim absatzweisen Arbeiten weriatt diese
Katalysatoren (eine geeignete Menge beträgt ungefähr 0,1 Gew,-#) dem Teilchenbett aus Polyäthylen als Initiatoren
zum Start der Chlorierung zugegeben. Gegebenenfalls können weitere Zusätze von Zeit zu Zeit gemacht werden, wenn die
Geschwindigkeit der Chloraufnahme unerwünscht langsam wird, bevor der gewünschte Chlorgehalt im Produkt erreicht ist.
Um die Verteilung des Initiators in den Polymerteilchen zu unterstützen, kann eine Lösung des Initiators in einem
flüchtigen Lösungsmittel, wie z.Bj 1,1,2-Trichloro-i,2,2-trifluoroäthan,
mit den Polymerteilchen gemischt werden, worauf dann das Lösungsmittel durch Verdampfung vor Beginn
der Chlorierung entfernt wird, Flüssige Initiatoren können auf die Polymerteilchen gespritzt werden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
in denen die Beispiele 1 und 2 Vergleichsbeispiel· sind, die außerhalb des Bereichs der Erfindung liegen.
200 g Hochdruckpolyäthylen (Schmelzflußindex 20,0 und
mittlere Teilchengröße im Bereich von 200 bis 300 Z"1 )
wurden ^n einen Laborreaktor eingebracht, der aus einem
horizontalen Glaszylinder von 30,5 cm Länge und 5f1 cm
Durchmesser bestand und der kontinuierlich um seine horizontale Achse mit ungefähr 60 U/min gedreht wurde,
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Die Polyäthylenteilchen wurden mit 20 ml 1,1,2-Trichloro-1,2,2-trifluoroäthan, welches 200 ng t~Butyl-perpivalat
als Reaktionsinitiator enthielt, befeuchtet, und nach
einem sorgfältigen Mischen durch Drehen dee Reaktors wurde das Lösungsmittel durch Verdampfen in einem Stickst offatrom entfernt. Der Reaktor wurde dann 30 min lang
mit Stickstoff gespült und durch äußere Strahlungsheizer auf ungefähr 600C erhitzt. Der Stickstoffstrom wurde dann
durch einen Chloretrom ersetzt, der mit dem neunfachen Volumen Stickstoff verdünnt war. Während der ersten Stunde
wurde der Stickstoffgehalt des zugeführten Gases auf 0 verringert, um eine Reaktionstemperatur im Bereich von
55 bis 680C aufrechtzuerhalten, welche Temperatur durch
ein auf der Achse des Zylinders angeordnetes Thermoelement gemessen wurde. Nach 1,25 st waren die Polymersteilchen
in eine einsige Masse agglomeriert. Der Chlorgehalt des Polymers wurde dann zu 13 Gew«~£ gefunden.
Das Verfahren tob Beispiel 1 wurde mit deli gleichen PoIyätbylenauBgangsmaterial wiederholt, wobei jedoch die gemessene Reaktionstsmperetur auf einen Bereich von 45 -620C gehalten wurde, um festzustellen, ob eine niedrigere
Temperatur die Agglomeration verhindern würde, JedooJ*
trat eine vollständige Agglomeration des Inhalts de* Reaktors nach einer Reaktionszeit von ungefähr 3 st ein.
Der Chlorgehalt de· Polymers wurde dabei zu 21 Gew.-^
gefunden.
Das Verfahren von Beispiel 2 wurde so genau wie möglich (die gemessene Reaktionetemperatur lag im Bereich von
45 - 59°C) unter Verwendung des gleichen Polyäthylenaus»
gangsmaterials wiederholt, wöbe4 jedoch zu Beginn dem
im Reaktor befindlichen Polyäthylen 200 mg mit einem
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siliconbeschichtetes Siliciumdioxidpulver einer Teilchengröße weniger als 0,1 /* (im Handel erhältlich als De Gussa
BD17") zugesetzt wurde. In dieeeia Produkt wurde in einer
Reaktionszeit τοη 5 et ein Chlorgehalt von 27 Gew.-}i erreicht, wobei keine Agglomeration auftrat„ Das chlorierte
Polyäthylen wurde mit einem Stickstoffstrom der ungefähr 60 min durch den eich drehenden Reaktor hindurchgeführt
wurde, gespült, um es τοη restlichem Chlorwasserstoff und
Chlor zu befreien, bevor es aus dem Reaktor ausgetragen wurde.
200 g Hochdruckpolyäthylen mit einem Schmelzflußindex von
2,0 und einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 200 -300 /τwurden durch das Yerfehren von Beispiel 3 chloriert.
Unter diesen Reaktionsbedingungen wurde ein Chlorgehalt von annähernd 30 Gew.-jt im Produkt erreicht, ohne daß
Schwierigkeiten durch Agglomeration auftraten.
Hochdruckpolyäthylen mit einem bchtnolefluOindex ν pn 0,3 und
einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 200 - 300 A7
wurde in Chargen von 20 kg in einem stehenden Hickeltopf
von 45f7 cm Durchmesser und 61,0 cm Tiefe chloriert. Das
Polyäthylenpulver wurde auf eine gesinterte Platte aufgebracht, welche den Querschnitt des Reaktors in der Sähe
der Unterseite ausfüllte. Das Pulver wurde au Beginn durch eine Mischung aus. Chlor, und Stickstoff und nach ungefähr
1 st mit reinem Chlor fluidisiert, wobei das Gas durch die gesinterte Platte hindurchgeführt wurde. Das Pulver
wurde fortlaufend durch einen Bandrührer, der die Form
einer Doppelspirale aufwies, gerührt. Die Reaktionstemperatur wurde durch einen den Topf umgebenden Wassermantel kontrolliert und Innerhalb eines Bereichs von
45 - 600C gehalten. 0,1 Gew.-£ des gleichen mit silicon-
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beschichteten Siliciumdioxidpulvers, wie es in Beispiel 3
verwendet wurde, wurde eu Beginn dem Polyäthylen zugesetzte
- cer
0,1 }6 t-Butyl-^ivalat, bezogen auf da· Gewicht des Polyäthylens, wurde ala Reaktionsinitiator zu Beginn (in der
gleichen .Yeise wie in Beispiel 1) zugegeben, und die
Chlorierung wurde nach Entfernung des mit dem Initiator eingeführten Lösungsmittel» und nach einem 30 min dauernden
Spülen des Reaktors mit Stickstoff ausgeführt. Um die Reaktionsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, wurden während
der Reaktionsdauer Ton 5 st zwei weitere Zugaben von 0,1 Gew.-# Initiator in Lösung wie vorher gemacht, *robei die
Chlorzuführung während des Einrührens des Initiators unterbrochen wurde. Es wurde ein Chlorgehalt von 27 Gew.-96 im
Produkt ohne des Auftreten vcn Schwierigkeiten durch Agglomeration erzielt.
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Claims (1)
- — 9 — PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von chloriertem Polyäthylen durch Umsetzung von Chlorgae mit einer im wesentlichen trockenen gerührten Masse auB Polyäthylenteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Chlorierung die Polyäthylenteilchen mit 0,05 bis 1,0 Gew»-$, bezogen auf ihr Gewicht, fein zerteiltem Siliciumdioxid gemischt werden.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Chlorierung di· Polyäthylenteilchen mit 0,1 bis 0,5 Ge».-^C, bezogen auf ihr Gewicht, fein zerteilt·« Siliciumdioxid gemischt werden«3» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafi daa fein «erteilte Siliciumdioxid eine Teilchengröße von weniger als 0,1 /^ aufweist.4. Verfahren nach einen der vorhergehenden Anspruch·, dadurch gekennzeichnet, dai die Silioiumdioxidteilohen einen Silicontelag aufweisen.5. Verfahren nach einen der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Auegangsmaterial Hochdruckpolyäthylen verwendet wird.6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Anspruch·, dadurch gekennzeichnet, daß di· Temperatur der Chlorieruagsreaktlon nicht Über 700C steigen gelassen wird.7· Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorierung in eine» Temperaturbereich von * 40 - 68°C ausgeführt wird.109834/15188. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Chlorierungereaktion in Gegenwart eines radikalischen Katalysators ausgeführt wird.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator eine organische Persauerstoffverbindung oder eine organische Azoverbindung verwendet wirdο109834/1518
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