DE2104042C3 - Verfahren zur Herstellung einer pulverförmigen Zubereitung von Cyclohexanonperoxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer pulverförmigen Zubereitung von CyclohexanonperoxydInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer pulverförmiger! Zubereitung von Cyclohcxanonperoxyd
mit überwiegendem Peroxydgehalt und einem homogen darin verteilten Weichmacher, welche verbesserte
physikalische Eigenschaften aufweist und die Nachteile der bisherigen Verfahren vermeidet. Eine
Reihe von festen organischen Peroxyden weist zwar sehr gute Brauchbarkeit, insbesondere bei der Verwendung
als Katalysatoren und Initiatoren bei depolymerisation und Härtung von Kunststoffen und
Polymerisaten auf, wird jedoch in dieser Verwendbarkeit durch Schwierigkeiten bei der Handhabung und
durch ungünstige physikalische Eigenschaften, wie schlechte Löslichkeit in den zu härtenden oder
polymerisierenden organischen Substanzen, zum Teil schwerwiegend behindert. Zudem bereiten einige feste
organische Pcroxyde erhebliche Schwierigkeiten bei der üblichen Herstellung, da sie aufgrund ihrer
aggressiven Eigenschaften für die mit der Herstellung befaßten Personen besondere Vorsichtsmaßregeln
erfordern.
Aus der DT-AS 12 56 644 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem bestimmte Phlegmatisatoren durch ihre
Affinität zum Peroxyd das Wasser aus dem Peroxyd verdrängen, es umschließen und mit dem Peroxyd
Granulate formen. Man erhält so ein pulverförmiges Produkt, welches 25 bis 30% Ph.egmatisator enthält.
Infolge dieses hohen Phlegmatisatorgehalts eignet sich dieses Produkt nicht für die Verarbeitung in Lack.
Aufgabe der Erfindung ist es, demgegenüber sowohl die oben beschriebenen Nachteile und Schwierigkeiten
zu beseitigen, als auch ein pulverförmiges Peroxyd zu schaffen, welches sich rasch und klar in sogenannten
Kontaktgründen auflöst und sicher zu handhaben ist.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Herstellung einer pulverförmigen
Zubereitung von Cyclohexanonperoxyd mit überwiegendem Peroxydgehalt durch Behandeln des wasserhaltigen
Cyclohexanonperoxyds mit einem organischen Weichmacher, der einen Flammpunkt über 1000C und
einen Kp. über 1500C aufweist, bei einer Temperatur von etwa 20 bis 25°C, Entfernen des Wassers und
Trocknen des Granulats, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung mit dem Weichmacher das rohe,
wäßrige Reaktionsgemisch der Cyclohexanonperoxydherstellung mit einer Emulsion des flüssigen Weichmacheis,
welche 0,01 bis 1%, bezogen auf den Weichmacher, eines Netzmittels, wie eines Polyglykolälhers,
enthält, versetzt wird, wobei die Emulsion Weichmacher und Wasser im Verhältnis 1 : 1 bis 5 und 0,05 bis 0,2%
Netzmitlei, bezogen auf den Weichmacher, enthält.
Überraschenderweise gelingt es erfindungsgemäß, die sich scheinbar gegenseitig ausschließenden Forderungen,
den Peroxydgehalt zu erhöhen und den Wassergehalt und den Weichmachergehalt zu erniedrigen
und gleichzeitig die sichere Handhabbarkeit beizubehalten, zu erfüllen.
Gemäß einem älteren, nicht vorveröffentlichien
Vorschlag (DT-OS 17 68 199) wird Peroxyd in Gegenwart
eines Phlegmatisators durch Umsetzung von Säurechlorid mit Wasserstofiperoxyd hergestellt. Demgegenüber
geht die Erfindung vom rohen, wäßrigen Reaktionsgemisch der Peroxydherstellung aus und setzt
erst danach einen Weichmacher zu. Auch sagt der ältere Vorschlag nichts aus über die Form des Zusatzes eines
Weichmachers oder über die Eigenschaften, die dieser Weichmacher aufweisen muß.
Gemäß einem weiteren älteren, nicht vorveröffentlichten Vorschlag (DT-OS 16 18 726) muß ein fester
Weichmacher verwendet werden, während erfindungsgemäß ein flüssiger Weichmacher erforderlich ist. Auch
in den Eigenschaften unterscheiden sich die Produkte wesentlich, und zwar sowohl hinsichtlich des Peroxydgehaltes,
der nach dem älteren Vorschlag nicht über 80% liegen soll und auch hinsichtlich der Löslichkeit in
organischen Lösungsmitteln und Kontaktgründen.
Wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Zusatz des Weichmachers in Form einer
wäßrigen Emulsion, die auf einen Teil Weichmacher 1
bis 5, "vorzugsweise 2 bis 3 Teile Wasser und 0,05 bis 0,2% eines Netzmittels, bezogen auf den Weichmacher,
enthält. Die Emulsion muß beliebig mit Wasser verdünnbar sein, ohne ihre Homogenität zu verlieren.
Diese Bedingung wird bei Einhaltung der obigen Zusammensetzungsverhältnisse zuverlässig erfüllt.
Die erfindungsgemäß verwendeten Weichmacher haben den Vorteil, daß sie das Cyclohexanonperoxyd
nicht oder doch nur geringfügig lösen.
Als Netzmittel werden zweckmäßig nichtionogene verwendet, es sind aber auch kationenaktive Netzmittel
einsetzbar. Geeignete Netzmittel sind beispielsweise Dialkylsulfonate, wobei sich die Dialkylsulfobernsieinsäure,
insbesondere Di-2-äthylhexylsulfobernsteinsäure,
als besonders geeignet erwies. Andere geeignete Netzmittel sind beispielsweise nichtionogene Polyglykoläther.
Die Brauchbarkeit eines Netzmittels im Rahmen de:; erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich im
übrigen leicht durch einige Vorversuche feststellen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen pulverförmigen organischen Cyclohexanonneroxydzubereitungen
besitzen einen überwiegenden Peroxydgehalt, vorzugsweise enthalten sie mindestens 80
Gew.-% Peroxyd. Sehr gute Eigenschaften werden bei Peroxydgehalten zwischen 85 und 95 Gew.-% erzielt.
Die Menge an zugesetzter Emulsion hängt von dem gewünschten Peroxydgehalt in der Zubereitung, der
wiederum durch die angestrebten Eigenschaften bedingt ist, ab. Überraschenderweise schlagen sich
nämlich beim erfindungsgemäßen Verfahren Weichmacher und Netzmittel praktisch quantitativ auf den
Peroxydkristallen nieder und werden beim Auswaschen
des verbleibenden Ausgangsprodukles und von Nebenprodukten
nicht mit diesen entfernt. Es wird angenommen, daß dies auf eine größere Affinität der in der
Emulsion enthaltenen Stoffe zum kristallinen Peroxyd zurückzuführen ist.
Im übrigen erfolgt die Herstellung des Cyclohexanonperoxydpulvers
in üblicher Weise, also durch Umsetzung der Ausgangsstoffe bei der gewünschten Reaktionstemperatur,
anschließende Abkühlung des Reaklionsgemisches auf etwa 20 bis 25°C, Waschen und
Zentrifugieren des gebildeten Cyclohexanonperoxyds. Vorzugsweise wird die Emulsion zugesetzt, wenn das
rohe Reaktionsgemisch noch nicht vollständig abgekühlt ist.
Als günstig hat es sich herausgestellt, nach Zugabe der Emulsion noch einige Zeit weiter zu rühren,
beispielsweise 10 bis 30 Minuten. Zweckmäßig wird dies
so durchgeführt, daß die Zugabe der Emulsion zu einem Zeitpunkt erfolgt, in dem die gewünschte Rührdauer
gleich der noch erforderlichen Abkühlungsdauer ist. Wird beispielsweise bei Cyclohexanonperoxyd auf eine
Temperatur von 20 bis 25°C abgekühlt, so ist nach etwa 20 Minuten der Rcaktionssumpf auf die gewünschte
Temperatur von etwa 15°C abgekühlt. Der Vorteil dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, daß keine zusätzlichen Behandlungsstufen oder Apparaturen über die bei der Pcroxydherstellung
ohnedies verwendeten hinaus erforderlich sind. Besonders geeignet ist das Verfahren der Erfindung zur
Herstellung der in der DT-OS 20 28 398 beschriebenen pulverförmiger! Peroxydzubereitung.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Produkt hat nach dem Waschen und Zentrifugieren
noch einen Restwassergehalt, der von den angewandten Zentrifugierungsbedingungen abhängig
ist und gewöhnlich zwischen etwa 6 und 8% liegt. Er kann jedoch auch darüber oder darunter liegen.
Gewünschtenfalls kann noch eine Nachtrocknung bis auf die aus Gründen der Löslichkeit, der Phlcgmatisierung
oder der Tieftemperaturstabilität jeweils gewünschte Wassennenge erfolgen. Eine derartige Nachtrocknung,
bei der beispielsweise ein Wassergehalt von etwa 5% eingestellt werden soll, erfolgt zweckmäßig
auf Horden bei einer Temperatur von etwa 2fi bis 353C
im Laufe von ca. 3 bis 4 Stunden. Ein spezieller Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht jedoch
darin, daß auf eine derartige gesonderte Trocknung verzichtet werden kann.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigen sich sowohl im Verfahren selbst als auch in den
danach hergestellten Produkten. Ein im Verfahren selbst liegender Vorteil liegt darin, daß keinerlei
besonderer Aufwand, zusätzliche Arbeitsschritte oder längere Zeitdauer gegenüber der normalen Peroxydherstellung
erforderlich sind. Der Leistungsaufwand für die Herstellung der Emulsion ist minimal. Die Verarbeitung
von Hand wird auf ein Mindestmaß herabgesetzt, da allein das Abfüllen in Gebinde noch auf diese Weise
erfolgen muß. Dieser Vorteil ist bei solchen Peroxyden, die wie das Cyclohexanonperoxyd besonders aggressiv
sind und damit sehr unangenehm zu handhaben sind, von besonderer ESedeutung.
Das erfindungsgemäß erhaltene Produkt weist verbesserte physikalische Eigenschaften auf, insbesondere
eine verbesserte Löslichkeit in organischen Substanzen. Diese Verbesserung der Löslichkeit ist in
vielen Fällen von großer Bedeutung, da die Löslichkeit ein wesentliches Kriterium bei der Einarbeitung in
Kunststoffe, Kontaktgründe und dergleichen darstellt. Das besonders feinkristallin anfallende Cyclohexanonperoxyd,
das wie die Percarbonate gewöhnlich besondere Schwierigkeiten bei der Abtrennung, Reinigung und
Einarbeitung in organische Materialien macht, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einer
wesentlich leichter handzuhabenden Form erhalten, was zu einer erheblichen Ausweitung ihrer Einsatzgebiete
führt.
Die Herstellung der Emulsion selbst erfolgt auf einfache Weise durch Verrühren der Bestandteile mit
hoher Rührgeschwindigkeit, vorzugsweise unter Anwendung hoher Scherkräfte.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Zur Herstellung von Cyclohexanonperoxyd werden Cyclohexanon, Wasserstoffperoxyd, Essigsäure, Schwefelsäure
und Wasser bei einer Temperatut \on etwa 25 bis 35 C und einer Reaktionsdauer von etwa 1 Stunde
umgesetzt. Die erhaltene Reaktionsmischung wird nach Beendigung der Umsetzung abgekühlt.
Sobald eine Temperatur von etwa 22"C erreicht ist, wird das Reaktionsgemisch, welches in ca. 700 I etwa
330 kg Cyclohexanonperoxyd enthalt, mit einer Emulsion aus 16,5 kg Diisobutylphthalat, 33,0 kg Wasser und
50 ecm eines nichtionogenen Polyglykoläthers (»Merpoxen Nr. 98«) versetzt und unter Rühren auf etwa 15" C
abgekühlt. Die Rührzeit beträgt hierbei etwa 20 Minuten.
Das abgekühlte Gemisch wird in üblicher Weise gewaschen und zentrifugiert.
Man erhält so eine pulverförmige Peroxydzubereitung
mit einem Wassergehalt zwischen etwa 6 und 8"/o, die sich in organischen Lösungsmitteln bzw. sogenannten
Kontaktgründen rasch und klar löst.
Das Produkt wird anschließend im Hordentrockner bei 300C auf einen Restwassergehalt von 5% getrocknet.
Wie in Beispiel 1 beschrieben, wird aus Cyclohexanon, Wasserstoffperoxyd, Essigsäure, Schwefelsäure und
Wasser Cyclohexanonperoxyd hergestellt. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung auf etwa 22°C wird
eine Emulsion aus 16,5 kg Kristallöl (Testbenzin), 33,0 kg Wasser und 17 g Di-2-älhylhexylsulfobernsieinsäurenatriumsalz
zugegeben und die Mischung unter Rühren auf etwa 150C abgekühlt, wobei die Rührzeit etwa 20
Minuten beträgt.
Das abgekühlte Gemisch wird in üblicher Weise gewaschen und zentrifugiert, wobei eine pulverfönnige
Peroxydzubereitung erhalten wird, deren Eigenschaften die gleichen sind, wie sie für das Produkt von Beispiel 1
angegeben worden sind.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung einer pulverförmiger! Zubereitung von Cyclohexanonperoxyci mit überwiegendem Pcroxydgehalt durch Behandeln des wasserhaltigen Cyclohexanonperoxyds mit einem organischen Weichmacher, der einen Flammpunkt über 1000C und einen Kp. über 1500C aufweist, bei einer Temperatur von etwa 20 bis 25"C, Entfernen des Wassers und Trocknen des Granulats, dadurch gekennzeichnet, daß zur Behandlung mit dem Weichmacher das rohe, wäßrige Reaktionsgemisch der Cyclohexanonperoxydherstellung mit einer Emulsion des flüssigen Weichmachers, welche 0,01 bis 1%, bezogen auf den Weichmacher, eines Netzmittels, wie eines nichtionogenen Polyglykoläthers, enthält, versetzt wird, wobei die Emulsion Weichmacher und Wasser im Verhältnis 1:1 bis 5 und 0,05 bis 0,2% Netzmittel, bezogen auf den Weichmacher, enthält.
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