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Bei der Herstellung strukturierter Wandflächen verwendbares Modell
und Verfahren zur Herstellung derartiger Flächen Die Erfindung bezieht sich auf
ein bei der Herstellung strukturierter Wandflächen, wie beispielsweise Sichtbetonflächen,
verwendbares Modell sowie auf ein Verfahren zur Herstellung derartiger Wandflächen
unter Verwendung des zu schaffenden Modells.
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Glatte Sichtbetorflächen strahlen eine gewisse Sintönigkeit auges
ie insbesondere bei Repräsentativbauten als
störend empfunden wird.
Insoweit ist die Auflockerung derartiger Flächen in letzter Zeit mehr und mehr als
Bedürfnis aufgetreten, nachdem sich gezeigt hatte, daß die von Bauten mit glatten
Betonsichtflächen ausgehende Monotonie durch sinnvolle Gliederung der einander zugeordneten
Baukörper allein nicht erreicht werden konnte.
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Da es sich bei den aufzulockernden Flächen vornehmlich um AußenwandfIächen
handelt, kam die bekannte Aufbringung von Stukkaturen schon wegen mangelnder Witterungsbeständigkeit
derselben nicht in Betracht. Es wurden jedoch bereits Versuche unternommen, die
Betonflächen selbst dadurch aufzulockern, daß Negativformen der gewünschten Flächenstrukturierung
aufweisende Modelle auf die Schalung aufgesetzt.
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dort mittels Schrauben oder Nägel befestigt und dann bei der Wandaufsohättung
mit Beton hinterfüllt wurden. Dabei kamen ausgehärtete Gips- oder Kunststoffmodelle
zur Anwendung, die durch Abguß der das spätere Modell bildenden Masse in eine zuvor
vrn Hand gefertigte Positivform aus leicht bearbeitbarem und vom fertigen Modell
entfernbarem Material hergestellt worden waren.
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Das vorbekannte Verfahren mußte insoweit unbefriedigend bleiben, als
bei komplizierter gestarteten Strukturierungen, beispielsweise beim Auftreten von
Hinterschneidurigen, die Ausschalung nur bei Zerstörung der Modelle gelang. Aber
auch bei einfachsten Flj.'chenmustern war nur eine sehr begrenzte Wlederverwendiarkeit
der Modelle geweben. Antesfetts
dieser dem Stande der Technik anhaftenden
Unzulänglichketten besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Schaffung
eines verbesserten Modells und eines verbesserten Verfahrens zur Herstellung strukturierter
Wandflächen.
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Hinsichtlich des bei der Herstellung strukturierter Wandflächen im
Wege der Aufschüttung von Beton oder einer sonstigen schüttfähigen, im ausgehärteten
Zustand zur Wandbildung geeigneten Masse verwendbaren Modells ist die geste lte
Aufgabe dadurch gelöst, daß die Negativform der herzustellenden Strukturfläche aus
zäh-elastischem Kunststoff besteht, beispielsweise aus modifiziertem Acryl-Harz,
der darüberhinaus große Abriebfestigkeit haben sollte. Selbstverständlich kommt
jeder andere Kunststoff gleichermaßen in Betracht, soweit er hinreichende Festigkeit
gegen Abrieb besitzt und vor allem in zäh-elastischer Form auftritt. Das letztgenannte
Merkmal hat im Rahmen der vorliegenden Erfindung insoweit besondere Bedeutung, als
Modelle aus derartige Sigenschaften aufweisenden Kunststoffen bei hinreichender
Formbeständigkeit auch dann ein zerstörungsfreies Ausformen ermöglichen, wenn Hinterschneidungen
auftreten, die sich im Rahmen der dem jeweiligen luSodellwerketoff eigenen Verforin?oarkeit
bzw. Nachgiebigkeit halten.
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Der Erfindung liegt somit die zunächst widersinnig ersceinende Erkenntnis
zurunde, daß es bei. der Herstellung
strukturierter Wandflächen
im Schüttverfahren keiner starren Modelle bedarf, was bisher ftir notwendig gehalten
wurde. Aus dieser Erkenntnis leitet sich die erfindungsgemäße Lehre ab, einen zäh-elastischen
Kunststoff als Modellwerkstoff zu verwenden, der im Interesse guter Wiederverwendbarkeit
eines Modells darüberhinaus große Abriebfestigkeit besitzen sollte. Im gegensatz
zu den bisher zum Einsatz gekommenen Modellen mit starrer Negativform der abzuformenden
Strukturfläche, bei denen wegen der Gefahr des Abbrechens bei der Modellhinterfüllung,
z.B. Wandaufschüttung, keine mit stark auskragenden und ggf. noch geringe Querschnitte
aufweisenden Vorsprünge der Negativform realisiert werden konnten, besteht eine
darartige Gefahr bei dem erfindungsgemäßen Modell angesichts der begrenzten Nachgiebigkeit
der einzelnen Modellabschnitte nicht. Versuche haben gezeigt, daß die erfindungsgemäßen
Modelle gleichwohl ausreichende Formbeständigkeit haben. In zweckmäier Weiterbildung
kann die Erfindung auch durch Ausgestaltung des Modells als Schalungsteil, beispielsweise
Schalungstafel, gekennzeichnet sein, wobei es sich, gleichfalls nach einem Ausgestaltungsmerkmal
der Erfindung, als sehr vorteilhaft erwiesen hat, die Negativform der herzustellenden
Strukturfläche als Modellplatte auszubilden, die mit einer für den jeweiligen Bedarfsfall
ausreichende Steifigkeit aufweisenden Trägerplatte fest verbunden, beispielsweise
verklebt sein kann.
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Ausgehend von dem bekannten Verfahren, bei dem nach dem
Aufbau
der Schalung auf diese Modelle aufgesetzt und befertigt oder gar an der Schalung
selbst durch Aufbringung ton beispielsweise Gips erst aufgebaut werden, besteht
hinsichtlich des zu schaffenden Verfahrens die Lösung der gestellten Aufgabe darin,
daß das Modell im Zuge des Aufbaues der Schalung und als Bestandteil derselben in
diese eingefügt, dann in an sich bekannter Weise bei der Wandaufsohüttung hinterfüllt
und nach dem Aushärten der aufgeschütteten Masse zugleich mit der Schalung zerstörungsfrei
wieder entfernt wird. Des weiteren kann das erfindungsgemäße Verfahren durch Verwendung
eines einen Teil einer Schalungstafel btlderlden Modells aus nicht ausgehärtetem,
zäh-elastischen Kunststoff großer Abriebfestigkeit gekennzeichnet ist sein.
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Im folgenden solien weitere Einzelheiten und Besonderheiten der Erfindung
anhand einer in der beigefügten Zeichnung in einer Schnittansicht und schematisch
dargestellten Ausführungsform des Modells erläutert werden, worauf die Erfindung
Jedoch in keiner Weise beschränkt ist.
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Das in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Modell besteht aus einer
Modellplatte a'l und einer Trägerplatte 12, die mittels einer in die Kontaktfläche
zwischen den Teilen eingebrachten Klebeschicht 15 aus einem eine sichere Verbindung
gewährleistenden Kleber, beispielsweise einen Kleber auf der Basis der Spoxyd-Harze
fest miteinander verbunden sind.
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Die Gesamtanordnung ist -von der die Negativ£orm der herzustellenden
Strukturfläche
aufweisenden Gestaltung der Oberfläche der Modellplatte einmal abgesehen- völlig
normalen Schalungselementen entsprechend ausgebildet und wie andere Schalungsteile
in einen Schalungsaufbau einfügbar. Selbstverständlich können jedoch auch vollständige
Schalungen aus den erfindungsgemäßen Modellen durch Neben-und/oder Übereinanderanordnung
derselben im Schalungsverband aufgebaut werden, beispielsweise wenn Reliefs hergestellt
werden sollen,deren Breitenerstreckung die Breite eines Schalungselementes übersteigt0
Als Trägerpiatten für die Modellplatte 11 können an sich beliebige und als Schalungsmaterialien
gebräuchliche Platten zur Anwendung kommen. Als besonders zweckmäßig haben sich
sogenannte S e m p e r p 1 a t t e n erwiesen. Für einfache Anwendungsfälle sind
jedoch auoh Spanplatten als Trägermaterial geeignet.
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Die e4Sentlithe Modellplatte 11 besteht aus einem zähelastischen Kunststoff
großer Abriebfestigkeit auf der Basis der Acryl-Harze. Die Oberfläche 14 der Modellplatte
11 ist als Negativform der herzustellenden Strukturfläche ausgestaltet. Bei der
Hinterfüllung der Modellplatte mit Beton- oder einer anderen dem jeweiligen Bedarfsfall
gefügenden schüttfähigen Masse werden die Vertiefungen 15 mit Beton ausgefüllt.
Die Vertiefungen kännen -im Gegen satz zu den bekannten starren Modellen- auch Hinterschneidungen
16 aufweisen. Die zerstörungsfreie Ausformung gelingt
gleichwohl
nach dem Aushärten des Betons, da der verwendete säh-elastische Kunststoff begrenzte
Verformungen zuläßt. Auch haben sich Vorsprünge 17 selbst dann als unpreblematisch
erwiesen, wenn deren Querschnitte klein sind, da diese infolge der Nachgiebigkeit
des eingesetsten Materials bei den bei der Betonaufschüttung auftretenden Beanspruchungen
nicht zum Abbrechen neigen.
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Lediglich zur Vollständigkeit sei noch erwähnt, daß zweckmäßigerweise
die zur Verwendung kommenden Trägerplatten auf der von der Modellplatte entfernten
Seite und'erforderlichenfallaauch an den Stirnkanten gegen das Eindringen von Feuchtigkeit
geschützt werden sollten, was durch Aufbringung geeigneter Deckschichten, z ß. ein
Kunststoff-Furnier, erfolgen kann. Dies wurde als Jedem Fachmann geläufige Maßnahme
in der Zeichnung nicht weiter dargestellt und vorstehend auch nicht beschrieben.